Hunting the Light – Unterwegs mit der MS Vesterålen, Bergen–Kirkenes–Bergen, November 2014
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- B-K-B
- VolkmarD
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Tag 9 (Tag 8 an Bord) – 24.11.14
Am Morgen während des Frühstücks legen wir in Havøysund an, dem nördlichsten Hafen der Reise. Von nun an geht es also wieder nach Süden. Am Vormittag erreichen wir Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt. Man nennt Hammerfest auch das arktische Energiezentrum. Schon geraume Zeit vorher fallen die vielen Anlagen auf, wo z.B. Gastanker beladen werden.In Hammerfest mache ich meinen schon obligatorischen Stadtrundgang, doch leider wird der Regen allmählich ungemütlich. Daher suche ich schon bald den Eisbärenclub auf und werde dort auch Mitglied.
Kurz nach Hammerfest verlassen wir nun endgültig das Gebiet der Polarnacht. Und für die Mannschaft heißt es kurz nach Øksfjord „Feuer an Bord“ – es ist aber nur eine Übung! Und dann gibt es wieder mal Nordlicht!
Danach kommt eine Herausforderung für die nicht so seefesten: zwei Stunden offene Seestrecke „Lopphavet“. Doch der Seegang ist kein Problem, und so können sich alle unter Anleitung von ein paar Manschaftsmitgliedern mit Seemannsknoten befassen.
Gegen Mitternacht legen wir in Tromsø an, wo viele den Ausflug zum Mitternachtskonzert in der Eismeerkathedrale mitmachen.
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Tag 10 (Tag 9 an Bord) – 25.11.14
Am Morgen begegnen wir im Hafen von Harstad auf Hinnøya, der mit über 2200 km² größten Insel vor der Küste Norwegens, der MS Kong Harald. Später fahren wir durch die Risøyrenna, eine fast 5 km lange ausgebaggerte Fahrrinne. Mit den Fahrwasser-Markierungen kommt es einem fast vor wie im Wattenmeer vor Ostfriesland.Nach der Risøyrenna erreichen wir Risøyhamn auf den Vesterålen. Wie bei vielen Häfen auf der Reise führt auch hier ein hohe, elegante Brücke über die Hafeneinfahrt. Bei der Ausfahrt fällt mir erstmals auf, wie niedrig im Vergleich zur Höhe des Schiffs die Brücke ist (wahrscheinlich ist noch genügend Abstand, aber es wirkt sehr knapp).
Der nächste Hafen ist Sortland, und dann legen wir in Stokmarknes an. Stokmarknes ist sozusagen der Geburtsort der Hurtigruten. Hier ist auch das Hurtigrutenmuseum, das wir fast alle besuchen. Ins Museum integriert ist die alte MS Finnmarken (Baujahr 1956, ausgemustert 1993).
Am Nachmittag führt die Fahrt durch den Raftsund und wieder an der Trollfjord-Mündung vorbei. Am frühen Abend erreichen wir schließlich Svolvær auf den Lofoten. In der Hauptstadt der Lofoten regnet es leider auch diesmal. Doch einen Besuch in der Ausstellung Magic Ice verhindert das natürlich nicht.
Während des Abendessens begegnen wir der MS Lofoten. Nach Stamsund, dem letzten Hafen an diesem Tag, geht es auf die offene Seestrecke Vestfjorden.
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Tag 11 (Tag 10 an Bord) – 26.11.14
In der Nacht waren wir in Bodø und am Morgen in Ørnes. Nachts gab es mal richtig starken Seegang, aber jetzt ist das Meer wieder ruhig, aber der Wind weht sehr stark.Um 9:30 Uhr überqueren wir wieder den Polarkreis. Und auch diesmal gibt es eine kleine Zeremonie: Jeder Passagier bekommt einen Löffel Lebertran (brrr!) und anschließend einen Schluck Likör, um die Geschmacksnerven zu besänftigen. Es soll Leute geben, die sich zweimal beim Lebertran anstellen – man darf nämlich den Löffel (mit entsprechender Gravur) behalten.
Nach Nesna erreichen wir Mittags Sandnessjøen. Nachdem der Anleger mitten im Zentrum ist, reicht die Zeit für einen Spaziergang durch den Ort. Als Besonderheit gibt es hier eine Statue vom Dichter und Pfarrer Petter Dass, den man auch den norwegischen Goethe nennt. Und wir sehen wieder einmal die Sonne!
Am Nachmittag fahren wir an der Bergkette „Die 7 Schwestern“ vorbei, aber die Damen haben sich in dichten Nebel gehüllt. Später erreichen wir Brønnøysund. Leider macht unser Schiff keinen Schlenker zum Torghatten (dem Berg mit dem Loch). Aber da es bereits dunkel ist, hätte man wahrscheinlich sowieso nichts gesehen.
Heute ist Abschiedsessen, so eine Art Captain’s Dinner mit fast allen Offizieren, da morgen in Trondheim viele der Rundreisenden das Schiff bereits verlassen.
Nach dem Abendessen legen wir in Rørvik an. Neben uns hat die nordgehende MS Nordlys festgemacht. Und dort haben sie Probleme: Die Landgang-Brücke lässt sich nicht herunterlassen. Schließlich verlassen die Passagiere über die große Frachtluke das Schiff. Danach funktioniert die Landgang-Brücke prompt wieder. Zurück vom Landspaziergang begrüßt uns an Bord ein Weihnachtsmann; das Schiff wird allmählich weihnachtlich dekoriert.
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Tag 12 (Tag 11 an Bord) – 27.11.14
Am Morgen sind wir wieder in Trondheim und liegen neben der nordgehenden MS Nordkapp. Eine Reihe von Mitreisenden verlässt uns jetzt und fliegt oder fährt (mit der Bahn) von hier aus nach Hause. Das Wetter ist gut, so dass mein ausgedehnter Spaziergang ganz angenehm ist. Und es gibt einen herrlichen Sonnenaufgang.Um 10 Uhr geht es weiter, vorbei an der Mönchsinsel Munkholmen. Am Nachmittag erreichen wir dann Kristiansund. Danach erwartet uns Hustadvika, die vorletzte offene Seestrecke der Reise. Später legen wir noch in Molde und Ålesund an.
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Hallo VolkmarD,
zunächst mal vielen Dank für deinen Bericht mit den klasse Aufnahmen, aber:
Am Nachmittag erreichen wir dann Kristiansand.
Das ist Kristiansund gewesen. Sonst hätte die Vesterålen zum Superschnellboot mutieren müssen . -
Jim Knopf: Danke Jürgen für die Korrektur; hatte mich vertippt. Darum liest man auch häufig Kristiansund N und Kristiansand S.
Gruß aus Forcheim
Volkmar
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Irren ist menschlich! Mach dir nichts draus, Bilder sind super und die meisten hier wissen bestimmt was gemeint ist.
Hier kann man auch sehen, das doch mansch einer seine Erinnerungen wieder in den Vordergrund holt, -
Tag 13 (letzter Tag an Bord) – 28.11.14
In der Nacht haben wir in Torvik und Måløy angelegt und dazwischen die letzte offene Seestrecke (Stadhavet) absolviert. Am Morgen sind wir in Florø, dem letzten Hafen vor Bergen. Nun kommt das große Einpacken, denn um 10 Uhr müssen die Kabinen geräumt werden.Zum Abschluss der Tour gibt es noch eine wunderschöne Fahrt bei strahlendem Sonnenschein entlang einer beeindruckenden Küstenlandschaft. Wir fahren an der Mündung des Sogne Fjords vorbei und passieren den engen Sund (Steinsundet). Hier ist die Fahrrinne so schmal, dass ein entgegenkommendes Schiff abwarten muss, bis wir den Sund passiert haben.
Am frühen Nachmittag erreichen wir schließlich Bergen bei herrlichem Wetter (kein Regen!). Beim Landgang gibt es etwas Verzögerung, weil das Lesegerät für die Bordkarte erst mal streikt. Aber das Gepäck muss ja auch noch ausgeladen werden.
Dann geht alles ganz schnell: Die Busse stehen parat, nach einigen Minuten starten wir zum Flughafen. Auch der Rückflug, diesmal über Oslo, läuft völlig planmäßig ab. In München rufe ich mein Hotel an, die mich schon ein paar Minuten später abholen (gottseidank, denn so kalt wie hier kam’s mir auf der ganzen Tour nicht vor).
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Der letzte Tag – 29.11.14
Gut ausgeschlafen mache ich mich etwas wehmütig auf den Heimweg nach Franken. Eigentlich würde ich am liebsten gleich wieder losfahren. Es war einfach wunderbar. Auch das Wetter war im Großen und Ganzen o.k. Gut, es war eigentlich zu warm, und Schnee war Mangelware, aber der Regen hielt sich in Grenzen und an etlichen Tagen war es einfach traumhaft. Jetzt stellen sich für die nächste Reise nur noch Detailfragen: Sommer oder Winter, wieder MS Vesterålen oder doch MS Lofoten, Anreise per Flugzeug, Bahn oder Auto, also wirklich nur Kleinigkeiten.Hier noch ein paar ergänzende Fotos
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Es hat Spaß gemacht, Deine Reise hier nochmal nachzuvollziehen für Bericht und Fotos
Und für die übriggebliebenen Überlegungskleinigkeiten wird sich die ein oder andere Lösung mit Sicherheit finden lassen -
Ja, schön wars zum Mitlesen. Danke
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Hallo Volkmar D,
Einmal Hurtigruten komplett im Winter.
Jetzt stellen sich für die nächste Reise nur noch Detailfragen: Sommer oder Winter,
Ich bin gespannt, wie Du Dich entscheiden wirst... Danke für Bericht und Bilder!
Bin gerne mal wieder ein bisschen Hurtigrute gefahren. -
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Vielen, vielen Dank für Deinen Bericht und die herrlichen Bilder.
Was die Rahmenbedingungen weiterer Reisen angeht: Für mich steht fest: Zu jeder Jahreszeit, am liebsten in jedem Monat, bis ich jeden Hafen, jeden Streckenabschnitt bei jedem Wetter kenne. Und dann überlege ich weiter... Die Auswahl des Schiffs überlasse ich dann großzügiger Weise Göga. Vielleicht geht es Dir ja ähnlich.
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Das wär' natürlich die Lösung!
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Hallo Volkmar,
vielen Dank für deinen Bericht und die schönen Bilder. Das Bild der alten Finnmarken in Stokmarknes macht irgendwie traurig. Mit dem Wellblechdach wirkt sie ziemlich verunstaltet und verliert dadurch deutlich an Charme. -
Das Wellblechdach ist auch nur Provisorium – sie bräuchten halt noch einen Sponsor!
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Vielen Dank für Deinen Reisebericht von meinem Lieblingsschiff.
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Auch ich konnte deinen Bericht in einem Mal lesen.
Du hast schön geschrieben und tolle Bilder gepostet.Merci
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