3. Oktober – Tag 37
Auf und ab nach Røros
Die Nacht hat es durchgeregnet (ich habe es trotz Wasserfall mitbekommen). Gegen Morgen lässt der Regen aber langsam nach, so dass ich mein Zelt im Nieselregen zusammenlegen kann – was aber an der Feuchtigkeit auch nicht wirklich etwas ändert.
Gegen 8.30 Uhr fahre ich los, noch eine Stunde bei leichtem Regen, dann hört er auf. Ich werde jetzt oberhalb des Rugla (wie der Fluss inzwischen heißt) entlang geführt. Bei Engan weitet sich das Tal ein wenig.
Bei Rugldalen erreiche ich bei leichtem Schneegestöber auf 700 Meter Höhe die Wasserscheide zwischen Trondheims- und Oslofjord. Nun folge ich dem Glåma ins rund 15 Kilometer entfernt und 50 Höhenmeter tiefer gelegene Røros, der Kupfer-Bergbaustadt und Hauptstadt Ostnorwegens.
Während ich einkaufe, hört es zum Glück auf zu schneien (nein, der Schnee geht nicht in Regen über ) und nach einem kleinen Mittagessen kommt sogar ein Hauch von Sonne zum Vorschein.
So unternehme ich einen Bummel durch diese sehenswerte Stadt (die ja nicht zufällig seit 1980 auf der UNESCO World Heritage List steht).
Da die Schneefallgrenze (oder genauer: die Grenze, ab der der Schnee liegen bleibt) aktuell bei rund 900 Meter liegt, aber laut Wetterbericht im Laufe des übernächsten Tages auf rund 600 Meter sinken soll , fahre ich relativ rasch weiter. Immerhin muss ich noch rund 160 Kilometer durchs Gebirge fahren, bis ich wieder unter diese Höhe komme. Und da massive Schneefälle um die 20 cm angesagt sind , will ich bis zum Einsetzen des Schneefalls möglichst weit gekommen sein.
Ich überquere den Håelva und verlasse das Tal wieder mit einem Rückblick auf Røros. Nur der Skifahrer gibt mir doch zu denken…
Wenn ich die Stadt statt nach Süden nach Osten verlassen hätte, wäre ich nach gut 3 Meilen in Brekken gelandet, wo ich 6 Jahre später auf der nördlichen Route ab Trondheim durchkommen sollte.
Ein paar Kilometer weiter erreiche ich Høsøya. Dort sehe ich auf einem Bauernhof einen Hinweis auf Hüttenvermietung und miete spontan eine kleine Hütte mit Blick auf den 1128 Meter hohen Kvenskardet.
Nun kann ich mich noch einmal richtig aufwärmen (und abtrocknen), bevor es wieder in die Berge geht.
Fortsetzung folgt…