Mit dem Herbst nach Süden: per Fahrrad von Kirkenes nach Oslo

  • Finnmarken im Schweinsgalopp. :) Jetzt willst Du es aber wissen. Vielen Dank für Deinen Bericht !

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • 6. September – Tag 10


    Hinein in den Herbst


    Über Nacht haben sich die Wolken komplett verzogen, die Temperatur beträgt 2°. Da die Sonne schon scheint und es windstill ist, ist es dennoch relativ warm. :)
    Bei der Abfahrt um 7.45 Uhr habe ich einen schönen Blick über den See. :rolleyes:


    Nach knapp 1 ½ Meilen erreiche ich in Gievdneg den Kautokeinoelva.


    Jetzt bin ich wieder auf der ursprünglich geplanten Strecke, wenn auch einen guten Tag vor der Zeit. Die nächsten 2 Stunden fahre ich langsam bergauf und gen Südwesten, immer oberhalb des Kautokeinoelv.
    Gegen 11 Uhr erreiche ich Kautokeino. Da ich hier schon öfters gewesen bin und mir für dieses Mal eine mir bisher unbekannte Sehenswürdigkeit nördlich der Stadt herausgesucht habe, gibt es von der Stadt selbst keine Fotos :pardon: . Ich kaufe hier nur ein und mache meine Mittagspause, bevor ich wieder der Straße 93 folge, jetzt nach Süden.
    Nach einer Meile erreiche ich den Suohpatjav’ri. Gegenüber des am Seeufer gelegenen Campingplatzes startet der Suohpatjav’ri Nature and Cultural Trail. Dieser 4,5 Kilometer lange Weg führt beschildert und mit Informationstafeln zum Leben der Sami versehen durch die herbstliche Wildnis. :good3:
    Kaum habe ich die Straße verlassen, ist von der Zivilisation nichts mehr zu spüren. Nur das Wetter ist bei 10° schon fast zu warm, um die Jacke anzubehalten. :cool:


    Knapp 80 Minuten später bin ich zurück am Fahrrad. Nach einer kurzen Pause fahre ich jetzt weiter gen Süden, wobei sich der Himmel immer mehr bezieht. :dos:


    Kurz nach 17 Uhr erreiche ich am Ai’dejav’ri wieder einen kleinen Rastplatz, wo ich oberhalb des Sees direkt an einem Picknicktisch mein Zelt aufbauen kann. Kaum steht das Zelt, schaut die Sonne noch mal kurz nach, ob auch alles in Ordnung ist. :mosking:



    Fortsetzung folgt…

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



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  • 7. September – Tag 11


    (Eis-) Nebel und etwas dagegen


    Gegen 5.30 Uhr bin ich wach. Als ich mit den Fingern an der Zeltwand entlangfahre, fühlt diese sich merkwürdig glatt an :/ – und kalt. Also mache ich die Augen mal ganz auf und schaue genauer hin – das Kondenswasser ist gefroren :wacko: . Ich ziehe mich schnell an und suche die (natürlich ungeheizte) Toilette auf (ein WC gibt es hier nicht) ;( . Auf dem Rückweg nehme ich die Stimmung richtig wahr: Unter einem wolkenlosen Himmel hat sich über dem See eine dünne Nebelschicht gebildet, die auf dem Boden eine dünne Raureifschicht hinterlassen hat. :)


    Etwas später steigt der Nebel empor, so dass ich beim Frühstück nichts mehr vom See seh'. Gegen 8 Uhr hat sich der Nebel noch weiter gehoben, und ein Hauch von Sonne ist zu sehen. Bei einer Temperatur von 2° wärmt sie aber nicht wirklich. :pinch:


    Ich fahre jetzt sanft ansteigend an Ort und See Geadgejav’ri vorbei zur finnischen Grenze. Kurz davor habe ich noch einmal einen schönen Blick nach Norden und auf den sich im Tal des Kautokeinoelv hängenden Nebel. An der Grenze selber (auf 390 Meter Höhe) erwartet mich schon die Sonne. :8):


    Die Straße führt jetzt mehr oder weniger eben über eine herbstliche Tundralandschaft gen Süden. Mitten im Nirgendwo – die Karte nennt den aus 3 Häusern bestehenden Ort Leppäjärvi – finde ich ein offenes Geschäft, wo ich mir für 19 Euro ein paar gefütterte Rentierleder-Handschuhe kaufe, die ich auch bald benötige, da ich kurze Zeit später durch 2 kurze Schneeschauer fahren muss. :whistle3:


    Gegen 13 Uhr erreiche ich mit Enentekiö (oder wie die Einheimischen sagen: Hetta) meinen ersten finnischen Ort. Dort will ich meine Vorräte auffüllen, finde aber kein Lebensmittelgeschäft. Noch nicht einmal in der Tankstelle gibt es etwas zu futtern (außer Cola und Süßigkeiten :hmm: ). Da ich noch ein paar Vorräte habe, suche ich auch nicht lange, sondern fahre weiter; jetzt wieder nach Südwesten.
    Die Landschaft ändert sich auf den nächsten 2 ½ Meilen nicht wirklich.


    In Palojoensuu erreiche ich auf 290 Meter Höhe die E8 und den Muonioälv. Beide führen nach Süden nach Tornio am bottnischen Meerbusen. Ich wende mich aber nach Nordwesten und stehe erst einmal vor einem geschlossenen Lebensmittelgeschäft :fie: – jetzt habe ich bereits 110 Kilometer seit dem letzten offenen Supermarkt hinter mir. Am nächsten Tag werde ich aber, notfalls verbunden mit einem Ausflug nach Schweden, einkaufen können.
    Ich fahre jetzt mal am, mal oberhalb vom Muonioälv entlang, der die Grenze nach Schweden bildet. Gegen 15.30 Uhr sehe ich hinter Sotkaniva einen Hinweis auf einen Angelplatz, dem ich zum Fluss folge. Da sich dort neben einem Picknicktisch auch eine Toilette befindet (und ich bisher in Finnland keinen anderen schönen Platz für eine Übernachtung gesehen habe), stelle ich direkt am Fluss mein Zelt auf und genieße die Sonne. :cool:



    Fortsetzung folgt…

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  • 8. September – Tag 12 (Teil 1)


    Ein Tag am Fluss


    Auch heute bin ich vor 6 Uhr wach. An den Nachtfrost habe ich mich ja schon gewöhnt, allerdings ist in der Nacht wohl ein leichter Wind gegangen – das Zelt ist auch von innen komplett trocken :) . Der Raureif beschränkt sich auf das Gras und den Picknicktisch.
    Gegen 8 Uhr fahre ich wieder los, die meiste Zeit durch Tundralandschaft.

    Nach gut 2 Stunden erreiche ich Karesuvantu, den finnischen Teil des Doppelortes mit dem nördlichsten Grenzübergang nach Schweden. Hier endet die E45. Zum Glück finde ich auf finnischer Seite eine Tankstelle mit angeschlossenem kleinen Supermarkt, so dass ich mit meinen mitgebrachten Euro einkaufen kann – Milch, Brot und Benzin. :thumbup:
    Die Straße führt nun oberhalb des mäandernden Könkämäälv entlang, dem ich weiter in Richtung Nordwesten folge. Hierbei genieße ich den Herbst in der Tundra. Da hier kaum Autos fahren, kann ich oft sogar diesen speziellen Geruch wahrnehmen, der den Gesamteindruck unvergesslich macht. :imsohappy:


    Hinter Markkina, wo ein Gedenkstein an die erste Kirche in der Kommune Enontekiö erinnert, wird das Gelände welliger, so dass die Straße jetzt parallel zum Fluss verläuft. Mit Worten kann man die Eindrücke auf dem weiteren Weg nicht mehr beschreiben, daher lasse ich einfach die Fotos für sich sprechen: :rolleyes:


    Gegen 15.30 Uhr erreiche ich den südlichsten See, den der Könkämäälv bildet, den Naimakkajärvi auf ziemlich genau 400 Meter Höhe.



    Fortsetzung folgt…

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  • 8. September – Tag 12 (Teil 2)


    Ein Tag am Fluss (Fortsetzung)


    Direkt am Seeufer finde ich einen kleinen Campingplatz, auf dem ich für 15 Euro eine Hütte mieten kann. ^^
    Gegen 19 Uhr genieße ich die letzten Sonnenstrahlen. :8o:


    Eine gute halbe Stunde später verabschiedet sich die Sonne endgültig. Vielleicht sogar auch die Wolken? :whistle3:



    Fortsetzung folgt…

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  • Hallo Noschwefi,
    deinen Bericht lese ich mit viel Interesse und und bin gespannt wie der weitere Streckenverlauf Richtung Oslo ist.


    Bei deinen Hinweisen auf Kautakeino bzw. Enontekiö fiel mir sofort eine schlimme Gegenwindfahrt ein. An diesem Tag Von Muonio kommend, bog ich auf die 93 ab und hatte ab Enontekiö für 80 km einen Gegenwind wie ich ihn vorher und auch danach nicht erlebte.

    Ciao
    Detlef

  • 9. September – Tag 13 (Teil 1)


    Der absolute Höhepunkt der Reise


    Um 7 Uhr fahre ich bei strahlendem Sonnenschein und absoluter Windstille los, immer noch am Könkämäälv entlang und immer noch nach Nordwesten. ^^


    Nach einer guten halben Stunde erreiche ich Litto, wo es einen Palsa bogs Nature Trail gibt. Dieser führt, beginnend an einer Tafel mit Erklärungen, ca. 2 Kilometer lang durch die Tundra. :thumbup:


    Weiter geht es, jetzt durch eine kleine Talenge hindurch nach Saarikoski, wo ich zum ersten Mal einen Blick auf die schneebedeckten, knapp 1.100 Meter hohen Berge des schwedisch-norwegischen Grenzgebirges werfen kann. :huh:


    Gut 2 Stunden später muss ich die erste ernsthafte Steigung bezwingen, seitdem ich in Finnland bin :wacko: . Hier verbreitert sich das Tal wieder, so dass der Fluss nur noch aus miteinander verbundenen Seen besteht. Daher führt die Straße nicht mehr am Ufer entlang, sondern zwischen 2 Bergen hindurch. An der höchsten Stelle mit Blick auf den gut 100 Meter tiefer gelegenen Kilpisjärvi befindet sich ein touristisches Samenlager, das allerdings bereits geschlossen ist. Die Stelle lädt trotzdem zu einer frühen Mittagspause ein. :essen:


    Bei der Abfahrt zum See habe ich einen ersten Blick auf den Saana, den heiligen Berg der Sami. :yeah:


    Im Ort Kilpisjärvi zeigen sich weitere, jetzt bis zu 1.500 Meter hohe Berge hinter dem See :rolleyes: . Hier besuche ich auch den riesigen (auf norwegische Besucher ausgelegten) Supermarkt, um meine Vorräte wieder aufzufüllen. :whistle3:


    Gegen 13 Uhr erreiche ich den Fuß des Saana und nutze das grandiose Wetter bei 13° und Windstille aus, um den Berg zu erwandern. :locomotive:
    Im Verlauf der ersten halben Stunde gewinne ich rasch an Höhe und genieße im Rückblick immer wieder Ausblicke auf den Kilpisjärvi. :cool:



    Fortsetzung folgt…

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  • 9. September – Tag 13 (Teil 2)


    Der absolute Höhepunkt der Reise (Fortsetzung)


    Nach ca. 100 Minuten stehe ich auf dem 1.024 Meter hohen Gipfel, dem in Höhenmetern absoluten Höhepunkt meiner Tour, und genieße die Aussicht nach allen Seiten :imsohappy: . Auf dem zweiten Bild sieht man das Dreiländereck Norwegen / Schweden / Finnland. Es befindet sich links unten im Foto zwischen den beiden Seen. ^^


    Sogar einen Elch erwische ich am Gipfel. :whistle3: :mosking:


    Nach einer guten halben Stunde auf dem Saana mache ich mich auf den Rückweg. 20 Minuten später erreiche ich wieder das Ende des Hochplateaus. Von hier aus kann ich den Verlauf der Straße sehen, der ich später nach Norwegen folgen werde. :search_1:


    Bald darauf erreiche ich die große Holztreppe, der ich zuerst mit Blick auf und dann durch die Birkenwälder folge. :locomotive:


    Kurz bevor ich wieder mein Fahrrad erreiche, habe ich noch einmal einen Blick auf die Abbruchkante des Saana.


    Um 16.30 Uhr fahre ich weiter, jetzt gen Norden. Nach einer halben Stunde erreiche ich die norwegische Grenze und weitere 5 Minuten später die Wasserscheide zwischen Atlantik und Ostsee. :hmmz:


    Nun beginnt die Abfahrt ins obere Skibottsdalen. :woot:


    Gegen 17.45 Uhr finde ich am Did’nujåkka einen für mein Zelt geeigneten, ebenen Platz mit Frischwasserversorgung durch einen Bach auf der anderen Straßenseite. :8):



    Fortsetzung folgt…

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  • Danke auch für diesen Bericht mit den tollen Bildern. :x-thumbsup:
    Sag mal, hast Du nichts anderes zu tun, als so super
    Reiseberichte zu schreiben, ich komm ja kaum mit dem Lesen hinterher. :x-smile:

    Liebe Grüße


    Joachim + Sabine

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  • 10. September – Tag 14 (Teil 1)


    Kurzvisite am Meer und an den Alpen


    Gegen 6 Uhr werde ich von der Sonne geweckt. Ein Blick aus dem Zelt sagt mir: keine Wolke am Himmel, kein Wind und Bodenfrost :) . In der Sonne ist es aber so warm, dass ich draußen mit einer schönen herbstlichen Aussicht frühstücken kann. :essen:


    Um 7.45 Uhr fahre ich los, um kurz danach wieder anzuhalten. Ich habe noch einen (letzten) schönen Blick gen Westen und vergessen, die warmen Handschuhe anzuziehen, denn jetzt geht es in den Schatten und dort ist es gefühlt deutlich unter 0°. :fie:


    Jetzt beginnt eine Abfahrt, die mir die Tränen in die Augen treibt – der Fahrtwind ist wirklich arg frostig. Nach einer guten halben Stunde ist es aber damit vorbei – ich bin im unteren Skibottsdalen angelangt und es geht eben weiter. Dafür rücken nach und nach die Lyngenalpen immer mehr ins Sichtfeld. :woot:


    Gegenüber einem Rastplatz, an dem ich Pause für das 2. Frühstück mache, strebt der Norddalselva dem Tal entgegen.


    In Olderbakken stoße ich auf die E6 und wende mich erst einmal weiter nach Norden, um in Skibotn einzukaufen und den alten Marktplatz anzuschauen. :hmmz:


    Die Aussicht kann man gar nicht vergleichen mit der, die ich 6 Jahre später an der gleichen Stelle haben sollte (obwohl beide Stimmungen ihren Reiz haben).
    Am Hafen bietet sich mir eine schöne Aussicht gen Südwest über den Storfjord hinweg Richtung Storfjord und gen Nordwest über den Lyngenfjord ins Lyngsdalen. :8):


    Ursprünglich hatte ich vor, von hier aus noch einen Abstecher nach Norden zu machen (den Lyngenfjord nach Norden bis Olderdalen, dann weiter nach Tromsø und am Westufer des Ballsfjord entlang, unter Umgehung der E8, wieder nach Süden). Da ich mir aber lieber etwas Zeitreserve mitnehmen möchte (wer weiß, ob mich das Wetter noch einmal zu einer Planänderung zwingt) folge ich der E6, zurück nach Olderbakken. Hier kann ich noch einen letzten Blick ins Skibottsdal werfen.


    Gut 10 Minuten später erreiche ich einen Rastplatz mit einer wunderschönen Aussicht auf die Lyngenalpen. Leider geben die Fotos die Stimmung (mit Sonne im Rücken und bei mittlerweile 14°) nicht annähernd wieder. :rolleyes:



    Fortsetzung folgt…

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  • 10. September – Tag 14 (Teil 2)


    Kurzvisite am Meer und an den Alpen (Fortsetzung)


    Bald darauf stehe ich in Falsnes, einer kleinen Landzunge am Übergang vom Lyngen- in den Storfjord. Hier habe ich einen Blick über den Storfjord, dem ich jetzt für gut 1 ½ Stunden gen Süden folgen sollte. ^^


    Auf diesen 2 Meilen heißt es einfach nur: genießen! :rolleyes:


    Schließlich erreiche ich Storfjord am Eingang zum Kitt- und direkt danach zum Signaldalen, die einige Kilometer lang im gleichen Trogtal parallel verlaufen. :/


    Hier verlasse ich wieder das Meer und folge dem Ballsfjordeidet gen Südwesten, genau wie ich es 6 Jahre später erneut tun würde.
    Nach einer Meile erreiche ich Øvergård, wo ich die E6 (sowie die E8) verlasse, um in den Ort zu fahren. Hier trennt sich meine Tour auch schon wieder von der, die ich 6 Jahre später unternehmen würde.
    Der Ort wird beherrscht vom 1.363 Meter hohen Sörfjellet, die Häuser am Ortsrand scheinen sich richtig zu verstecken. 8|


    Ich folge jetzt dem Tal des Nordkjoselva nach Süden, immer weiter hinein in die grandiose Gebirgslandschaft. :8o:


    Gegen 16.30 Uhr finde ich hinter Fagermo eine Fahrspur, die in den Birkenwald hineinführt und kurz vor dem Fluss endet. Hier baue ich inmitten der mich bis zu 1400 Meter überragenden Berge mein Zelt auf – knapp 4 Meilen westlich meines letzten Übernachtungsplatzes (gefahren bin ich allerdings mehr als das Doppelte). :huh:



    Fortsetzung folgt…

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  • 11. September – Tag 15


    Von Flüssen und Seen


    Heute habe ich beim Aufstehen den Preis für die Übernachtung inmitten der hohen Berge zu zahlen – es ist deutlich unter 0° :fie: . Die Sonne scheint zwar schon, aber nur auf die Spitzen der umliegenden Berge. So fällt das Frühstück relativ zügig aus; dafür benötige ich mehr Zeit als sonst, um das vereiste Zelt einzupacken. :wacko:
    Dennoch breche ich wieder um 7.45 Uhr auf – und die neuen Handschuhe erhalten ihre nächste Bewährungsprobe. Nach 10 Minuten erreiche ich bei Harkinn das Ende der Steigungsstrecke. Hier habe ich auch einen letzten Rückblick auf das Südende der Lyngenalpen.


    Bald darauf macht die Straße einen Knick nach Westen und ich erreiche das Tamokdalen, dem ich eine gute Stunde lang folgen sollte. :locomotive:


    In Tamokbru erreiche ich den Råvatn. Hier fliessen der Tamokelva, der Rostaelva und der Divielva zusammen und bilden den Målselv, dem ich von nun an weiter nach Westen folge.


    In Øverbygd ergeben sich wunderschöne Fern- und Nahsichten. :search_1:


    In Rundhaug überquere ich auf der südlichen Målselvbrücke der Straße 87 folgend den Fluss (die nördliche werde ich erst 6 Jahre später passieren). Auch auf der Brücke ergeben sich schöne Aussichten nach Ost und West. :thumbup:


    Ich fahre nun bei 13° auf der Südseite des Målselv weiter gen Westen. Vom Südufer zu sprechen wäre doch sehr übertrieben, da der Fluss hier sehr stark mäandert und ich vom Fluss selber nur hin und wieder etwas sehen kann. Dafür sind die Berge und die herbstlichen Farben umso beeindruckender. :rolleyes:


    Gegen 14 Uhr verlasse ich in Nytrøa die Hauptstraße und folge dem Målselv gen Norden. Bald darauf erreiche ich den Fossmotunet, einen restaurierten Bauernhof. 8|


    Bald darauf verlässt mich der Fluss endgültig gen Norden (nur eine Meile weiter befindet sich der Ort Målselv mit der nördlichen Brücke), während ich gen Westen nach Bardufoss geleitet werde, wo ich meine Lebensmittelvorräte aufstocken kann. Außerdem finde ich ein Sportgeschäft, in dem ich mir Imprägnierspray besorge, denn meine Jacke hat auf dem Weg von Lakselv nach Karasjok doch sehr gelitten. :pinch:
    Ich fahre jetzt noch eine knappe Meile nach Westen. Am Ufer des Andsvatnet finde ich gegen 15.30 Uhr einen schönen Platz für mein Zelt. Diesen Übernachtungsplatz habe ich auch auf meiner ursprünglichen Planung vorgesehen.
    Neben einem ausführlichen Abendessen genieße ich hier auch die Farbspiele, die sich im weiteren Verlauf des Tages ergeben. :8o:



    Fortsetzung folgt…

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  • 12. September – Tag 16


    Vom See zum Fjord zum See zum Meer zum See


    Nach einer erneut frostigen Nacht muss ich wieder im Schatten frühstücken. Es ist aber nicht ganz so kalt wie zwischen den Bergen :rolleyes: . Ich schaffe es aber dennoch wieder um 7.45 Uhr loszufahren. 10 Minuten später verlasse ich den Andsvatnet, aber nicht ohne einen Rückblick auf den See. :)


    Eine knappe Stunde nach der Abfahrt erreiche ich in Sørreisa, 2 Meilen südlich von Finnsnes, den Reisenfjorden. Diesem folge ich für 5 Kilometer nach Westen bis nach Skøelv, wo ich exakt 6 Jahre und 1,5 Stunden später die gleiche Aussicht erneut haben würde (dann aber mit Schiff). :whistle3:


    Ich folge jetzt der Straße 84 weiter nach Süden (anstatt die schmale Küstenstraße entlang zu fahren, wie ich es 6 Jahre später tun würde). Es geht das Skøelvdalen hinauf zum 160 Meter hoch gelegenen Skøelvvatnet, immer mit Blick auf das 1121 Meter hohe Snøfjellet. :search_1:


    Nun führt die Straße wieder bergab nach Elvevoll im Bjørkebakkdalen, dem ich auf der Hauptstraße gen Süden folge. 4 Kilometer nördlich liegt Brøstadbotn, von wo aus ich 6 Jahre später die Fähre nach Harstad nehmen würde. Diesmal ziehe ich den 2 Tage längeren Landweg vor. :locomotive:


    In Sletta erreiche ich das Ufer des Salangen. Von hier aus folge ich der Straße nach Südosten dem Sågfjord entlang nach Sjøvegan, wo noch eine alte Verladestation steht. :cool:


    Jetzt verlasse ich wieder das Meer (und die Hauptstraße), um vorbei am unteren zum oberen Nervatn zu fahren. Gegen 15.40 Uhr erreiche ich einen oberhalb des Sees gelegenen Rastplatz und baue dort mein Zelt auf. :cookie:



    Fortsetzung folgt…

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  • 13. September – Tag 17


    Immer am Fjord entlang – oder eben nicht


    Auch diese Nacht hat es gefroren, allerdings werde ich von der Sonne geweckt, so dass ich wieder ohne zu frieren frühstücken kann :essen: .
    Gegen 8 Uhr fahre ich los. Bis Laberget folge ich nun 3 Kilometer lang dem Ufer des Sågfjord, bevor die Straße nach Süden ins Landesinnere führt.


    In Soløy erreiche ich den Lavangen. Da ich der Hauptstraße folgend zwangsläufig nach 1 ½ Meilen auf der E6 und nach 3 weiteren Meilen auf der E10 landen würde :wacko: , halte ich mich ab Tennevoll an die Küstenstraße gen Nordwest.


    Ich habe auf eine gemütliche Fahrt am Fjord entlang gehofft. Die ersten 5 Minuten ist dem auch so. Kaum gerate ich in den Schatten des Gebirges, wird es wieder richtig kalt :fie: (trotz Sonne nur noch 5°), zum Ausgleich führt die Straße nicht mehr am, sondern oberhalb des Fjords entlang :pinch: . Da hier an der Steilwand nicht viel Platz zwischen Berg und Wasser ist, geht es ständig rauf und runter :huh: . Die Ausblicke entschädigen dafür ein wenig für die Plackerei.


    Nach fast 2 Meilen Berg- und Talfahrt erreiche ich in Selnes den nördlichsten Punkt der Halbinsel. Hier stoßen der Salangen, der Lavangen und der Astafjord zusammen. Letzterem folge ich nun nach Südwesten.


    Die Straße verläuft jetzt fast eben am Wasser entlang – es geht doch! :thumbup:
    Nach einer Meile biegt die Straße nach Südosten ab. Kurz darauf erreiche ich Grøsnes am Ausgang des Gratangen.


    Bald sollte sich allerdings herausstellen, dass die Nordostpassage nur ein Vorspiel gewesen ist… 8|
    Die nächsten 1 ½ Meilen fahre ich jetzt im strahlenden Sonnenschein bei 13°, auch die Landschaft wird immer grandioser – allerdings ist dies zum Großteil der Tatsache geschuldet, dass die Berge noch steiler ins Meer fallen. Es ist schon eine Kunst, hier noch eine Straße entlang zu führen – und so geht es halt mal „eben“ 150 Höhenmeter rauf und direkt danach wieder runter… :wacko1:


    Erst kurz vor Årstein am Ende des Gratangen führt die Straße wieder zum Wasser.


    Nun muss ich auf der anderen Seite des Gratangen wieder (zumindest gefühlt) zurück fahren :dos: . Zum Glück ist die Straße hier nicht mehr ganz so wellig.
    In Foldvik steht eine restaurierte Kaianlage, die Foldvik brygge. Hier gibt es auch Erinnerungsstücke aus der Hochzeit der Herings- und Robbenjagd zu sehen.


    An der Stelle, wo der Gratangen nach Westen abknickt, finde ich gegen 17.30 Uhr in Tjuvskjær einen Rastplatz. Das Gelände unterhalb des Parkplatzes ist leider zu sumpfig, als dass ich dort mein Zelt aufbauen könnte :negative: . Da ich nach den 86 Kilometern heute aber auch keine Lust mehr habe, weiter zu fahren, muss ich halt bei der Befestigung des Zeltes ein wenig improvisieren. :whistle3: :mosking:


    Gegen 19 Uhr verlässt mich die Sonne, sie hinterlässt aber noch ein paar prächtige Farbspiele. :cool:



    Fortsetzung folgt…

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  • 14. September – Tag 18


    Noch mehr Meer und etwas Kunst


    Heute ist es beim Aufstehen mal wieder frostfrei – es ist genau 1°. Im Zusammenspiel mit Sonne und ohne Wind gibt es ein gemütliches Frühstück. :essen: :D
    Um 8 Uhr geht es los gen Westen, erneut am Gratangen entlang.


    In Hilleshamn erreiche ich die Einmündung in den Astafjord, dem ich – weiterhin nach Westen – folge.


    Eine knappe Meile später verlasse ich in Stræte das zweite Mal den Astafjord, um dem Grovfjord nach Süden zu folgen. :/


    In Astafjord (dem Ort) überquere ich den Grovfjord, um über eine Landzunge hinweg wieder auf den Astafjord (das Gewässer) zu stoßen – die Namensgebung in Norwegen kann auch mal kompliziert sein :mosking: . Kurz danach erreiche ich Tovik, von wo aus ich eine schöne Aussicht zur Insel Rolla habe, die ich 2 ½ Wochen zuvor bereits aus dem Flugzeug genossen habe. :smks:


    Die nächsten Kilometer geht es mit schöner Aussicht auf ruhiger, weitgehend ebener Strecke den Astafjord entlang.


    Schließlich erreiche ich die unterhalb der Straße liegende Skulptur „Syv magiske punkter“, die im Rahmen der Skulpturlandskap Nordland errichtet wurde. :huh:


    Jetzt nähere ich mich der Tjeldundbrua, über die ich in Keikvik die Insel Hinnøya erreiche.


    Leider sind die nächsten 2 Meilen sehr verkehrsreich, so dass ich nur selten auf die Landschaft achten kann. Ab und zu gelingt das aber dennoch. :wacko1:


    Gegen 15.30 erreiche ich den Campingplatz im Süden von Harstad, wo ich mich den Rest des Tages in der Sonne entspanne. Hier trifft sich die Tour zum dritten Mal mit der, die ich sechs Jahre später machen sollte, auch hier nur für 5 Kilometer. :whistle3:
    Kurz nach dem Sonnenunter- gibt es einen stimmungsvollen Vollmondaufgang, den ich mir natürlich nicht entgehen lassen kann. :hmmz:



    Fortsetzung folgt…

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  • 15. September – Tag 19


    6 Fjorde an einem Tag


    Es wird immer wärmer – heute sind es schon 2° beim Aufstehen :D . Vielleicht liegt das auch an den lockeren Wolken, die sich nach einer Woche Enthaltsamkeit mal wieder blicken lassen – nur blauer Himmel wird ja irgendwann auch mal langweilig… :whistle3:
    Gegen 7.40 Uhr fahre ich mit Sicht auf den Vågsfjord nach Harstad, wo ich direkt einen offenen Supermarkt finde. Anschließend schaue ich mich am Hauptplatz um.


    Da es sich ein wenig zuzieht, verzichte ich auf einen Abstecher nach Trondenes und folge der Straße 83 gen Westen. Nach einer Meile durchfahre ich Drøsshaugen. Von nun an geht es wieder bergab. 5 Kilometer später erreiche ich den Kvæfjord. Von dort aus habe ich einen schönen Blick über Gåra und den Kvæfjord nach Andøy. :)


    Ich folge der Straße nach Süden und fahre dann am Øysund entlang nach Westen.


    8 Kilometer später mündet dieser in den Gullesfjord, der mich gen Süden bis nach Revnes führt.


    Ich überquere mit der Fähre (die zum Glück alle 60 Minuten fährt) den Gullesfjord nach Flesnes :godtur: . Von dort aus folge ich dem Fjord für eine weitere Meile. Aus den Bergen ziehen immer wieder Schauer über den Fjord, aber stets vor oder hinter mir. :cool:


    In Langvassbukt verlasse ich den Fjord und werde durch ein Trogtal nach Westen geleitet. Leider habe ich Gegenverkehr in Form eines (kurzen) Schauers :nono: . Bevor ich nach 6 Kilometern die Grenze zwischen Troms und Nordland erreiche, ist die Straße aber auch schon wieder trocken, ebenso wie ich.


    Kurz danach erreiche ich in Austpollen den Sigerfjord, an dem ich jetzt, immer noch nach Westen, entlangfahre.


    Nach weiteren 6 Kilometern erreiche ich den Ort Sigerfjord, von dem aus ich bereits den Sortlandsund sehen kann. :search_1:


    Leider finde ich hier keinen Supermarkt, aber am Ortsende eine Badestelle mit Wasseranschluss. Dort baue ich um 16 Uhr mein Zelt auf und genieße die wechselnden Stimmungen, die der Abend noch bringen sollte. :8o:



    Fortsetzung folgt…

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