19. September – Teil 1
Schon vor 7:00 Uhr bin ich heute beim Frühstück. Um 7:40 Uhr stehe ich dann bereits am Hoteleingang und warte auf den Bus für den Ausflug. Der trifft auch kurz nach 8:00 Uhr ein. Es ist diesmal ein größerer Bus für etwa 20 Personen. Mit mir steigen dann auch vier weitere Paare ein. Die deutschsprachige Reiseleiterin begrüßt uns während wir den mir schon bekannten Weg durch Mahébourg vorbei an dem schönen tamilischen Tempel Richtung Flughafen nehmen.
Wie schon beim Ausflug „Farbige Erden“ fahren wir auch diesmal zum Hotel Shandrani und nehmen ein weiteres deutsche Paar mit. Über die Autobahn geht es als Erstes jetzt nach Pamplemousses. Der weltberühmten Botanischen Garten ist unser Hauptziel dort.
Ein portugiesisches oder spanisches Paar soll zuvor noch zu uns stoßen. Von der Autobahn hat man einen schönen Blick weit ins Land hinein. Bald ist schon der markante Berg „Pieter Both“ zu sehen. Der zweithöchste Berg Mauritius mit 820 m ist nach dem Generalgouverneur von Niederländisch-Ostindien benannt. Der markante Stein auf seiner Spitze soll dem Profil des Kopfes dieses Mannes gleichen.
Auf Mauritius hält sich die Sage, solange der Stein auf der Spitze des Berges bleibt, gehe es Mauritius gut. Als wir an der Bergkette vorbei sind, haben wir bereits einen schönen Blick auf die Nordwestküste der Insel.
In Pamplemousses halten wir an der Kirche St. François d'Assise. Hier wartet auch bereits das spanische Paar auf uns. Die 1756 erbaute Kirche war die erste Kirche auf Mauritius. Besonders das große Längsschiff mit seinem Gebälk beeindruckt.
Den sehenswerten Friedhof können wir nicht besichtigen. Vor der eher unscheinbar wirkenden Kirche findet sich auch eine Skulptur, die Paul und Virgine darstellt. Die beiden sind die Hauptfiguren eines berühmten Liebesromans, der hier auf Mauritius spielt. Man begegnet diesen Figuren auf der ganzen Insel.
Von der Kirche sind es keine 200 Meter bis zum Eingang des Botanischen Gartens „Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden „, der auf relativ kleinem Raum wohl die weltweit größte Sammlung tropischer Pflanzen enthält.
Insgesamt 85 Arten von Palmen soll es hier geben, so auch der Flaschenbaum, dessen Form stark an eine Flasche erinnert. Auch die Wurstbäume sind hier zu sehen. Oft kann man von unten nicht unterscheiden, ob dies nun Früchte sind die da am Baum hängen, oder Nester von Webervögeln.
Die Reiseleiterin rennt meist weit vornweg und gibt den Spaniern und den ersten deutschen Paaren, die bei ihr eintreffen kurze Erklärungen. Bis wir anderen dann jeweils an diesem Punkt sind, ist sie schon wieder unterwegs. Über uns wechseln Flughunde in ihrem lautlosen Flug die Bäume.
Ich finde das Verhalten der Reiseleiterin schon sehr merkwürdig. Wenn man eine Gruppe führt, sollte man auch der ganzen Gruppe Erklärungen abgeben und nicht nur einigen wenigen. Auch die anderen Paare, die so wie ich nichts von den Erläuterungen der Führerin mitbekommen sind nicht begeistert darüber.
In der Nähe sehe ich eine größere Gruppe. Ich erkenne auch den Reiseleiter dieser Gruppe, es ist mein Reiseleiter von dem Ausflug „Visit Mahébourg“. Kaum erkennt auch er mich, lässt er seine Gruppe stehen und kommt zu mir herüber um mich herzlich zu begrüßen. Dies erzeugt bei einigen meiner Mitreisenden doch sehr erstaunte Gesichter . Woher kennt der jetzt einen Mauritier .
Der rechteckige Teich ist natürlich ein Anziehungspunkt für die Besucher. Die großen Blätter der Wasserlilien sind immer wieder beeindruckend. Sie sind so fest, dass auch größere Vögel auf ihnen herumlaufen können ohne dass die Blätter versinken.
Irgendwie bleibt einem kaum Zeit die Pflanzen richtig zu betrachten, so hetzt die Reiseleiterin durch den Park. So hatte ich mir den Gang durch diesen schönen Garten nicht vorgestellt. Von den im Reiseführer beschriebenen Riesenschildkröten bekommen wir keine zu sehen. Immerhin machen wir an einem kleinen Teich mit Lotuspflanzen kurz Halt.
Eher zufällig sehe ich den kleinen Skin die Palme hinaufklettern. Die anderen Besucher bemerken ihn nicht. Nachdem ich ihn fotografiert habe, muss ich schon wieder der weit enteilten Reiseleiterin hinterher hetzen.
Wir nähern uns einem großen Gebäude, wie ich vermute vielleicht der Mittelpunkt des Parks. Vielleicht geht es ja von hier nun noch tiefer hinein und wir bekommen auch noch mehr zu sehen.
Ende Teil 1
…. es folgt Teil 2.