Vorwort und Tag 1
Nachdem über Pfingsten die eigentlich letzte Hurtigrutenfahrt der Mucci's in Norwegischen Gewässern für 2014 geplant war, überlegte ich schon letztes Jahr, wie man im Spätsommer noch einen Kurztrip über ein verlängertes Wochenende planen könnte. In dieser Zeit planten auch die FLS ihre Hurtigrutenreise für dieses Jahr. Ein Blick in den Kalender verriet, dass die Teilstrecke TOS-KKN mit der von FLS gebuchten MS FINNMARKEN auf den Zeitraum Samstag bis Montag fällt. So schaute ich mir die Flüge an und schnell stand fest, das muss man einfach buchen. effemuc war im Oktober letzten Jahres aber nicht zu überzeugen. Dann dachte ich mir, es ist ja noch ewig Zeit bis dahin, irgendwie schaffe ich es noch, ihn zu überreden und buchte alles bevor die Flugpreise teurer wurden.
Auf unser Nordkapp-Tour im März weihte ich Jojo in meine Reisepläne ein. Sie war gleich begeistert und wir überlegten, wie wir die FLS gemeinsam überraschen könnten. effemuc hatte bis dato immer noch nicht "angebissen".
Ein paar Monate gingen ins Land. Die Pläne von Jojo zerschlugen sich leider im Juli und sie bat mich per SMS, den FLS unbedingt von meinen Plänen zu erzählen. Sie mögen solche Überraschungen nicht, hieß es zu Begründung. Ich ignorierte diese Nachricht einfach mal und weihte schlussendlich effemuc ca. 2 Wochen vor dem Reisetermin ein. Im Vorfeld signalisierte ich schon, dass er sich den Montag unbedingt freihalten müsse.
Nun begann auch Stefan sich auf den Kurztrip zu freuen. Wir trotzten den ganzen Nebenerscheinungen wir Vulkanausbruch und Streik der Lufthansa-Piloten. Was blieb uns auch anderes übrig. Eine alternative Anreise zum Flugzeug war bei einem verlängerten Wochenende unmöglich. Diesbezüglich zahlte es sich aus, die Ruhe zu bewahren... Am Ende hielt der Vulkan "begrenzt" still und die Lufthansa-Piloten streikten in München schon am Mittwoch.
Ein paar Tage vorher schauten wir dann mal in die Wetterprognosen und sahen schon die Sturmwarnungen für Nordnorwegen am Wochenende. Ein wenig freuten wir uns auch darauf und tangojoe wünschte und bei der Abreise "viel Spaß im Trainingslager für die Biskaya in 3 Wochen". Denn da geht es auf "Kurs Süd" mit der MS FRAM.
Am Samstagmorgen klingelte um viertel nach 6 der Wecker. Daniela wurde schon am Vorabend von meinen Eltern abgeholt und war bis Dienstag versorgt.
Kurz vor 8 erreichten wir den Münchner Flughafen, parkten dank der Ferien terminalnah zum Schnäppchenpreis und bestiegen pünktlich die LH-Maschine nach Oslo, wo wir gegen 11 Uhr überpünktlich landeten. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel bei ca. 20 Grad.
Hier hatten wir knapp 2,5 Stunden Aufenthalt, die wir großteils draußen im Grünen ein paar 100 Meter vom Terminal entfernt verbrachten und dabei jede Menge Pilze entdeckten.
Bei Buchung ging der Flug nach Tromsø noch 1,5 Stunden früher. So hätten wir es noch zur Einfahrt bis zum Hurtigrutenanleger geschafft. Leider änderte Norwegian die Flugzeit und so landeten wir erst kurz nach 3 in Tromsø.
Mit dem Stadtbus fuhren wir zum Anleger, kauften noch ein paar Kleinigkeiten km Supermarkt und enterten die MS FINNMARKEN.
Wir konnten auch gleich unsere Kabine 226 beziehen. Im Panoramasalon gönnten wir uns einen Rosinenboller und Kaffee mit Blick auf die Eismeerkathedrale.
Was die FLS und Dominik gerade machten, wussten wir nicht genau. So zogen wir uns an, um noch eine Runde im mittlerweile stark bewölkten Tromsø zu drehen. Beim Verlassen des Schiffes wurden wir dann von Nordlicht und Dominik entdeckt. Wir winkten hinauf auf Deck 5 und liefen zum neuen Clarion Hotel "The Edge", welches ich mir anschauen wollten und gingen weiter bis zum Polaria. Dort begann es dann aber heftiger zu regnen, so dass wir umdrehten. Zurück auf dem Schiff liefen wir Bine quasi in die Arme. Die Überraschung war groß und wir begrüßten uns überschwänglich...
Am Bug auf Deck 5 posierten wir vor der Schiffs-Webcam für die Stalker in Deutschland und standen die ersten Minuten der Abfahrt im leichten Regen beisammen. Wir mussten aber schnell wieder rein, da wir noch einen Tisch in der ersten Sitzung beim Abendessen ergattert hatten. Es gab Karottensuppe, Saibling (für mich Rattatouille), zum Nachtisch Moltebeeren mit Rømme (super lecker) und dazu ein alkoholfreies Munkholmen. Es hat alles geschmeckt und die Atmosphäre sowie das Restaurant haben uns wieder gut gefallen. Bisher hatten wir dort auf früheren Kurztrips ja nur gefrühstückt.
Nach dem Essen ging es sofort wieder raus. Die Wolken rissen auf und es blieb trocken. Am Bug auf Deck 5 war es fast windstill und wir konnten es sehr gut dort aushalten. Auch die Temperatur war angenehm.
Wir ratschten, lachten viel und lernten auch Älbler sowie Finnmarkin jeweils mit Begleitung kennen. Euch 4 wünschen wir schon an dieser Stelle eine schöne südgehende Tour ohne Zwischenfälle!
Schon vor der Begegnung mit der MS MIDNATSOL frischte der Wind merklich auf. In recht großem Abstand fuhr sie an uns vorbei. Leider gab es von unserer Brücke nur Lichtsignale. Diese wurde zuerst auch in gleicher Form erwidert, dann erklang aber auch noch das Typhon der MS MIDNATSOL. Leider blieb das Unsere still.
Bis Skjervøy blieben wir draußen. Beobachteten den aufgehenden Mond, der sich immer mal hinter Wolken versteckte und hielten Ausschau nach Nordlicht am Himmel. Leider waren da nur sehr schwache Aktivitäten zu sehen, die man selbst auf dem Foto kaum erkennen konnte.
Der Wind nahm immer mehr zu und die MS FINNMARKEN legte sich ganz schön schräg in die Kurve als sie Richtung Skjervøy einbog. Die Scheinwerferkegel fielen aufs Wasser und auf einmal meinte Dominik "wir drehen ab". Tatsächlich... Skjervøy wurde ausgelassen und wir nahmen Kurs auf die Loppa.
Da sich das Nordlicht auch in den großen Wolkenlücken nicht zeigen wollte und es langsam frisch wurde, verabschiedeten wir uns, um todmüde in die Kojen zu fallen.
Fortsetzung folgt...