7 traumhafte Sonnenuntergänge auf der Ostsee

  • Das miese Sonntagswetter will ich mal ausnutzen um meinen versprochenen Reisebericht zu beginnen und beginnen will ich diesen mit einer kurzen Vorgeschichte.

    Wie immer stand im Büro am Anfang des Jahres die Urlaubsplanung an und trotz Hurtigrute im März :ilhr: , Hamburg incl. Stammtischbesuch, sowie anschl. eine Woche Allgäu und dem obligatorischen Wanderurlaub Ende September waren noch 5 Urlaubstage übrig. Diese mussten natürlich auch noch verplant werden. Fest stand, dass ich während der Fussball-WM nicht in den Urlaub will :nono: , was sich als gute Entscheidung herausgestellt hat. :thumbup: Zum Stadtfest am letzten Wochenende vor den Sommerferien wollten wir auch zu Hause sein, womit das mögliche Zeitfenster festgelegt war. Prima in der Zeit hat auch niemand von den Kollegen vor in Urlaub zu fahren.
    Beim Stöbern durch die Kataloge verschiedener Reiseveranstalter bin ich auf eine schöne Ostseeroute, welche von diversen Reedereien in relativ ähnlicher Abfolge angeboten wird, gestoßen. Göga musste gar nicht groß überzeugt werden, und so wurde das Reisebüro unseres Vertrauens aufgesucht. Die Reisewünsche geäußert, war schnell ein gutes Angebot gefunden und nach kurzer Überlegung die Route „Ostsee 2“ mit der Kussmundflotte gebucht. Mit den Worten „Sie machen immer sooo schöne Reisen“ wurden wir im Reisebüro verabschiedet. Am Abend buchte ich noch die Flüge für die Anreise, sowie den Parkplatz incl. Shuttleservice am Flughafen und dann konnte die Zeit der gut 5-monatigen Vorfreude beginnen. :girl-dance:

  • @Bine Dein Wunsch :hail: ist mir Befehl! ;)



    Von Stuttgart ging es frühmorgens mit Air Berlin in die Hauptstadt und mit dem TXL weiter an den HBF.
    Die Sonne hatte die Morgenluft schon ordentlich aufgeheizt und da kein Zeitdruck bestand, genossen wir für einen Moment den Blick auf das Bundeskanzleramt und die Spree mit Ihren Ausflugsbooten.
    Zeitig genug standen wir am Bahnsteig und ergatterten mit viel Glück noch einen Sitzplatz im gut gefüllten Regional Express nach Rostock. Bereits am nächsten Halt, Berlin Gesundbrunnen, mussten Fahrgäste am Bahnsteig zurückgelassen werden, somit könnt Ihr Euch vorstellen, wie voll der Zug war. Ab Rostock ging es dann mit der ebenfalls gut frequentierten S-Bahn weiter nach Warnemünde. Bei der Einfahrt in den Bahnhof konnten wir schon einen kurzen Blick auf unser Schiff, die Aidamar werfen. Ein Costakreuzer lag ebenfalls im Hafen. Wir bahnten uns einen Weg durch das Getümmel am Bahnhof und steuerten das Cruise Terminal an. Eine freundliche Dame nahm unser Gepäck in Empfang und noch während sie die Anhänger mit Name und Kabinen-Nr. anbrachte, schickte Sie uns los zum Check in, denn es fuhren mehrere Busse vor. Dadurch war der Check incl. Freischalten der CruiseCard ebenso schnell erledigt, wie die anschl. Sicherheitskontrolle. :good3: Am Bordfotografen, der für das obligatorische Begrüßungsfoto mit Rettungsring, Möwe und dem Schiff als Hintergrund am Ausgang des Cruiseterminals stand haben wir uns vorbeigemogelt und sind, weil unsere Kabine Nr. 8147 bereits bezugsfertig war direkt auf’s Schiff. Handgepäck abgestellt, ein paar Kabinenfotos gemacht und da noch genügend Zeit war bis es hieß „alle Mann an Bord“ zogen wir los richtig Strand von Warnemünde. Durch den starken Wind war es trotz der gut 30 Grad bei Sonnenschein pur gut auszuhalten. Direkt neben dem Cruiseterminal, am Karls Pier 7 konnten wir die Sandfiguren der 5. Warnemüner Sandwelt unter dem Motto „Entdecker der Welt“ bestaunen. Unser weiterer Weg führte uns erneut vorbei am Bahnhof zur Touristinfo, wo wir uns einen Ortsplan besorgten. Unglaublich welche Menschenmassen hier und am alten Storm, der Flaniermeile mit schönen Kapitäns- und Fischerhäuern unterwegs waren.

    Unser Ziel war das grün/weiße Leuchtfeuer an der Westmole. Von hier hatte man einen schönen Blick auf den belebten Strand. Auf dem Rückweg bekamen die Füße eine kurze Abkühlung im Ostseewasser und weil die Strecke durch den Sand soooo anstrengend war, gab es am 1897/98 erbauten Leuchtturm zur Belohnung ein oberleckeres Eis. :icecream: Hier kostet die Kugel doch tatsächlich nur 80 und ab der Zweiten sogar nur noch 70 Cent. Langsam wurde es Zeit den Rückweg zum Schiff anzutreten.
    Warnemünde ist wirklich ein schönes Städtchen, aber für mich viel zu überlaufen.


    Bei unserer Rückkehr standen die Koffer vor der Kabine und so konnte die Zeit bis zur Seenotrettungsübung zum Auspacken und häuslich einrichten genutzt werden. Als der Alarm ertönt machen wir uns mit der Rettungsweste, einem unhandlichen Klotz, unterm Arm auf den Weg zum Sammelpunkt. Dort angekommen legen wir die Rettungsweste an. Da die Kabinennummer auf selbiger steht, wird von der Crew die Anwesenheit in einer Liste abgehakt und nur noch die „fehlenden“ Passagiere aufgerufen. Alle Passagiere bleiben zuerst brav stehen und weil es keine weiteren Anweisungen gibt löst sich die Ansammlung in wildem Durcheinander auf.



    Weil sich gerade keine weiteren Bilder mehr hochladen lassen, X( geht's eben morgen weiter mit dem Auslaufen!

    Gruß Eisbär



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  • Hallo Eisbär


    Das Kussmundbötchen ist aber doch "a bissi" größer als die HR-Schiffe. Da kann man sich nur verlaufen...nein nein ich bleib bei HR :dance3:
    Aber ein Wetterchen...vom feinsten.
    Freue mich schon auf mehr Bilder und Zeilen von Dir.


    Gruß Conny

  • @Seemaus nach unserer Sturmfahrt haben wir uns DIESES Wetter verdient! :D
    @Connylein69 was die Größe angeht muss ich Dir recht geben, aber HR-Schiffe verirren sich leider höchst selten auf die Ostsee. ^^



    Kurz vor 18 Uhr ertönt das Typhon und ich muss dabei an den Hamburger Stammisch und diesen Spruch denken und schmunzeln. ;) Die Leinen sind gelöst und begleitet von der Auslaufmusik „Sail away“ verlassen wir den Hafen von Warnemünde. Trotz der vielen Passagiere auf Deck, ist es ein wunderschöner Geänsehautmoment. Bis der Lotse von Bord geht, bleiben wir an Deck.


    Zwischenzeitlich knurrt der Magen :essen: und wir entscheiden uns heute für das Bella-Donna, ein italienisches Restaurant. Ein freier Tisch ist schnell gefunden und damit dieser Tisch auch unser Tisch bleibt, gehen Göga und ich jeweils nacheinander zum Buffet um Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch zu holen. Weil wir recht lange beim Abendessen sitzen, verpassen wir den Sektempfang :sekt: auf Deck 12. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang gegen 21 Uhr sind wir aber an Deck.


    Einfach traumhaft und unglaublich, wie viele Schiffe auf der Ostsee unterwegs sind.
    Durch den Wind wird es mit der Zeit kühl an Deck, was die Stimmung bei der Poolparty keineswegs zu beeindrucken scheint. Wir sehen uns um 23 Uhr noch die angekündigte Lasershow an und dann geht’s ab in die Koje, :sleeping: denn wie dem Tagesbefehl, der nach dem Abendessen an der Kabinentür hing zu entnehmen war, werden heute Nacht die Borduhren 1 Stunde vor gestellt.

    Gruß Eisbär



    Reiseberichte siehe Profil

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  • Wir haben wunderbar geschlafen und als wir aufstehen, scheint die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel. :thumbup:


    Gut gelaunt steuern wir für‘s Frühstück das Bella-Donna Restaurant an und machen gleich eine supertolle Erfahrung. Wie erwartet ist viel los und es dauert bis wir 2 freie Plätze am Tisch einer 6-köpfigen Familie entdecken. Höflich gefragt, ob noch frei, wurde dies ebenso höflich bejaht. Sehr schön, aber nur einen Moment später wünschte ich, wir wären nicht an diesem Tisch gelandet, ;( oder ich hätte mir die 2. Frage, „ob es möglich wäre die Plätze für uns frei zu halten, solange wir am Buffet sind“ verkniffen. :pflaster: Dunkle Wolken zogen auf, ein Wortschwall entlud sich und das weibliche Familienoberhaupt entpuppte sich als Gewitterziege. Na bravo dachte ich mir, Dein Gesicht merke ich mir und ich mach' zukünftig um Dich und Deinen Clan einen großen Bogen. Um es vorweg zu nehmen, im Laufe der Reise zeigte sich, dass diese Dame die einzige Ihrer Gattung an Bord war, denn mehrfach wurde uns von den zufällig gewählten Tischnachbarn angeboten, wir können doch gemeinsam ans Buffet gehen, sie würden die Plätze frei halten. Auch wir haben das umgekehrt so gehandhabt, denn es ist doch viel schöner wenn man gemeinsam speisen kann.


    Gut gestärkt machen wir uns auf zur Schiffserkundung. Gar nicht so einfach auf den vielen Decks, dem vorderen und hinteren Treppenhaus die Orientierung nicht zu verlieren. :wacko1:





    An Deck ist es sehr windig und man kann kaum glauben, dass die Außentemperatur mittlerweile 25°C beträgt. Da die Steuerbordseite schön von der Sonne angestrahlt wird, können wird den restl. Vormittag relativ windgeschützt auf unserem Balkon genießen. :thumbup: Wirklich eigenartig, obwohl man sich kaum bewegt hat, meldet sich zur Mittagszeit der Magen und man schafft Abhilfe in dem man den Balkon kurz verlässt und ins Restaurant geht. Auch den Programmpunkt „Kaffee und Kuchen lassen wir uns an diesem Tag nicht entgehen.
    Da wir zwischenzeitlich nicht mehr auf der Sonnenseite wohnen suchen wir ein windgeschütztes Plätzchen. Auf Deck 14 werden wir fündig und genießen im Liegestuhl, mit guter Lektüre den weiterhin ungetrübten Sonnenschein. Irgendwann meldet sich mein Bewegungsdrang, denn so Seetage scheinen auch auf großen Schiffen nichts für einen Eisbären zu sein. :nono: Ein Blick ins Tagesprogramm genügt und ich mache mich auf in Richtung Fitnessbereich. Tatsächlich gibt es noch freie Plätze für den gleich beginnenden Spinningkurs. Der Trainer grinst als ich mich eintrage und kommentiert es mit den Worten „das ist der lucky punch – vorige Woche war auch die Warteliste voll“. Schnell umgezogen und eine Stunde in die Pedale getreten. Beim Blick aus dem Fenster hat man des Gefühl man radelt übers Wasser.


    Die Dusche und das anschl. Essen, wieder im Bella-Donna Restaurant habe ich mir redlich verdient. Auch ohne Sportprogramm darf Göga mit zum Essen. :winki: Der Wind hat am Abend nochmals deutlich aufgefrischt und deshalb muss die Fleecejacke herhalten um den Sonnenuntergang auf Deck genießen zu können.



    Relativ früh gehen wir heute schlafen, :sleeping: denn morgen steht der 1. Landgang auf dem Programm.

  • Ach, soooo schlimm ist das gar nicht. Habe mich auch mit Händen und Füßen gegen die Ostseekreuzfahrt vom 2.6. - 12.6.2014 auf der Aida Bella gewehrt, aber sie dann trotzdem genossen. Besonders eine Balkonkabine mit Meerblick vom Bett aus und nachts die frische Meeresbrise statt der Klimaanlage ist nicht zu verachten. Gut, dass man (Frau) flexibel ist. :D
    Liebe Grüße Christine

  • Den heutigen Regensonntag habe ich genutzt um an meinem Reisebericht weiter zu schreiben.


    Als um 7:30 Uhr unser Wecker klingelt, sehen wir zum 1. Mal seit Warnemünde wieder Land. Sogar der Hafen von Tallin ist bereits in Sicht :8o: , obwohl im Tagesbefehl die Liegezeit mit 9:00 bis 17:00 Uhr angegeben ist.


    Schnell geduscht und das Anlegemanöver vom Balkon aus beobachtet. Obwohl wir gegen 8:30 Uhr zum Frühstück gehen, ist es im Restaurant ruhiger als am Vortag. Bereits eine Stunde später gehen wir bei ungetrübten Sonnenschein :8): und gut 20°C von Bord.


    In weniger als einer viertel Stunde, erreichen wir bequem zu Fuß die Altstadt, welche seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Unser Rundgang beginnt beim Turm „Dicke Margarethe“und führt uns ein Stück die Pikk mit ihren schönen Gildehäusern entlang. Wir biegen ab in die Oleviste, gehen an der St. Olaikirche vorbei in Richtung Eppinger Turm und Platz der Türme. Von diesem malerischen Platz hat man einen schönen Blick auf die Stadtmauer und seit 2009 findet hier jeden Sommer das Tallinner Blumenfestival statt.


    Wir gehen noch ein Stück der Stadtmauer entlang, ehe wir über die Suur Kloostri wieder zurück auf die Pikk gelangen. Vorbei am Haus der Schwarzhäupterbruderschaft und dem Haus der Kanutgilde, alle mit wunderschönen und top renovierten Fassaden, gelangen wir auf den belebten Platz vor der Heiliggeistkirche und der Süsswarenfabrik „Kalev“ mit dem Marzipanzimmer wo interessante Mazipankreationen :love: ausgestellt werden. Marzipan ist eine der ältesten Süßigkeiten, die in Estland schon seit dem Mittelalter hergestellt werden.


    Unser Weg geht weiter durch eine schmale Gasse mit netten Restaurants, vorbei an der orthodoxen Kirche zu St. Nikolai bis zum Hellemanns-Turm. Wir besteigen diesen 3-stöckigen Turm und haben einen tollen Blick über die Altstadt. Nach einem kurzen Spaziergang über ein Stück der erhaltenen Stadtmauer steigen wir die Stufen wieder hinab. Das nächste Ziel ist der belebte Rathausplatz mit Rathausapotheke, welche die älteste Europas ist. Sie hat leider geschlossen, so dass wir direkt das nächste Ziel ansteuern.


    Jetzt geht es über das „lange Bein“ Pikk Jalg hinauf zum Domberg. Dort findet man die deutsche Botschaft, das Schloss mit dem Turm „Langer Hermann, die Alexander Newsky-Kathedrale und mehrere Aussichtsplattformen mit Blick über die Stadt und den Hafen.

    Über das „kurze Bein“ Lühike Jalg, einem Weg mit vielen Treppen verlassen wir den Domberg in Richtung Platz der Freiheit.


    Nach so viel Kopfsteinpflaster und Mittelalter kommt man sich hier vor wie in einer anderen Welt. In einem Kaffee legen wir eine kleine Pause ein, ehe wir den Rückweg zum Schiff antreten. Da wir noch etwas Zeit haben, machen wir einen kleinen Schwenk in Richtung Tallinner Blumenmarkt :flower: , welcher sich außerhalb des Viru Stadttors befindet.


    Der weitere Weg führt uns vorbei an der Olde Hansa, einem mittelalterlichen Restaurant und dem Pfeppersack.


    Gegen 16:15 Uhr sind wir zwar eine der Letzten, aber rechtzeitig zurück am Schiff. Vom Balkon aus beobachten wir das aufgeregte Treiben an der Gangway. Ein Passagier hatte sich verspätet, wird per Auto vom Hafeneingang zum Schiff gebracht und mit Beifall :clapping: durch die an der Reeling stehenden Passagiere empfangen. Das Verstauen der Gangway geht zügig und wir legen pünktlich um 17 Uhr ab. Heute steuern wir zum Abendessen :essen: mal das Marktrestaurant an. Hier sitzt man gemütlicher als im Bella-Donna und die Servicemitarbeiter sind noch freundlicher. Nach dem Essen sehen wir uns noch einen Teil der angepriesenen Show „Kauri“ an. Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir aber an Deck.


    Der Wind hatte ordentlich aufgefrischt und ich war froh meine Fleecjacke eingepackt zu haben.


    Weil in der Nacht die Borduhren schon wieder eine Stunde vor gestellt werden geht es kurz nach Sonnenuntergang in die Kabine zum Schlafen. :sleeping:

  • So, dann will ich hier mal weiter machen.


    Um 7:00 Uhr klingelt unser Wecker. Kurzer Blick hinaus in einen strahlend blauen Himmel :8): und auf die ersten Häuser von St. Petersburg. Da wir eine Privattour mit einem örtlichen Guide gebucht hatten, haben wir genügend Zeit zum Frühstück, denn wir werden erst um 10:00 Uhr am Hafengebäude abgeholt. Weil wir nicht wissen, wie viel Zeit die Passkontrolle und die Einreiseformalitäten mit dem von unserem Guide übersandten Touristentagesticket in Anspruch nimmt, verlassen wir bereits 25 Minuten vor der vereinbarten Uhrzeit das Schiff. Im Hafengebäude müssen wir einen Moment warten bis ein Zollbeamter frei ist und können dann nacheinander zur Passkontrolle. Beide bekommen wir anstandslos den gestempelten Pass zurück und wir stehen kurz darauf, natürlich viel zu früh am vereinbarten Treffpunkt. Lange müssen wir dennoch nicht warten denn bereits 10 vor 10 kommt eine junge Dame, die ein Schild mit unseren Namen hält. Kurze Begrüßung und schon befinden wir uns mit Irina, so heißt unser Guide für diesen Tag, in deren Auto auf dem Weg in die Innenstadt. Den 1. Stopp machen wir an der Ostspitze der Wassilij-Insel der sog. Strelka mit den Rostra-Säulen, die ursprünglich Leuchttürme waren. Hier teilt sich die bereite Newa in 2 Arme. Ein paar Autominuten weiter erreichen wir die Peter-Paul-Festung mit der frisch restaurierten dreischiffigen Kathedrale, deren 122m hoher Turm mit vergoldeter Nadelspitze weithin sichtbar ist.


    Es ist mit 27 Grad schon gut warm und die Sonne scheint von einem fast wolkenlosen Himmel. Irina erzählt uns, dass es in St. Petersburg an mehr als 200 Tagen regnet, was wir heute so gar nicht glauben können. An der Isaakskathedrale mit ihrer imposanten Kuppel halten wir kurz


    und steuern dann direkt die Blutskirche, auch Erlöserkirche oder Christi-Auferstehungs-Kathedrale genannt an. Mit 7065 qm Mosaiken, welche die Kirche von innen und außen schmücken und Leben, Wundertaten, Passionen und Auferstehung Christi zeigen, ist sie nicht nur ein Denkmal der russischen Geschichte, sondern auch eines der weltweit besten Museen der Mosaikkunst.


    Von hier aus geht es nun zu Fuß weiter zum Gostiny Dwor, einem Kaufhaus das einen ganzen Häuserblock einnimmt.


    Nun befinden wir uns auf dem Newskij Prospekt, der belebten Hauptstraße und berühmtesten Flaniermeile. Von hier aus geht es über eine fast endlos erscheinende Rolltreppe in den Untergrund von St. Petersburg. Die Metrozüge fahren im 2-Minuten Takt und bereits an der 2. Station wissen wir warum diese auch „Paläste des Volkes“ genannt werden. Kronleuchter, Mosaik und Marmor sind hier zu sehen.


    Zwischenzeitlich fängt der Magen an zu knurren und wieder zurück an der Erdoberfläche ist unser Ziel eine Bäckerei mit einem gemütlichen Kaffee. Hier gibt’s russische Piroschki, eine Art Strudel aus Hefeteig mit süßer oder deftiger Füllung. Wir entscheiden uns für die süße Variante mit Kirsch bzw. Apfel. :essen: . Gestärkt geht es dann weiter zum Schlossplatz und der Eremitage.


    Eine Bootsfahrt auf der Newa, bei der wir nochmals einen anderen Blick auf die Stadt bekommen, schließt sich an.


    Wieder zurück werden wir bereits von Irina erwartet, die in der Zwischenzeit das am späten Vormittag abgestellte Auto geholt hatte. Faszinierend ist, dass in ganz St. Petersburg keine Parkgebühren verlangt werden und teilweise recht abenteuerlich geparkt wird. Da in St. Petersburg nun die Rushhour einsetzt geht’s für uns direkt zum Hafen, wo wir ohne Stau um kurz vor 17:00 Uhr ankommen. Jetzt wird noch das finanzielle erledigt und dann müssen wir uns auch schon von Irina verabschieden. Zuerst geht’s durch die Sicherheitskontrolle, dann durch den Zoll, wo es einen weiteren Stempel in den Reisepass gibt. Ein kurzer Streifzug durch das Souveniergeschäft, dann laufen wir am Kai entlang vorbei an der Aidamar, denn achtern liegt das Schwesterschiff die Aidabella. Auf dem Rückweg zu unserem Schiff fallen doch tatsächlich ein paar Tropfen vom Himmel.
    Wir gehen an Bord und da es noch recht ruhig auf dem Schiff ist, wird die Zeit genutzt einige Bilder im Innern des Schiffes zu machen. Zurück auf der Kabine merke ich beim Auspacken des Rucksacks, dass unser Reisführer fehlt. Shit den habe ich wohl bei Irina im Auto vergessen. :dash: Kurze Kontaktaufnahme mit Irina, aber leider war Sie schon zu weit weg vom Hafen, stand zudem im Stau und würde es zeitlich nicht mehr zurück in den Hafen schaffen bevor wir ablegen. Zum Glück habe ich mir im Vorfeld viele Notizen zu den einzelnen Städten gemacht, so dass es dann halt ohne Reisführer gehen musste. Kamera vergessen wäre weit aus ärgerlicher, aber geärgert habe ich mich trotzdem über diese Schusseligkeit.


    Noch während wir im Hafen liegen gehen wir zum Abendessen. Heute mal wieder ins Bella-Donna-Restaurant, weil es hier einige Tische auf dem Außendeck gibt und wenn es zur Essenszeit schon mal nahezu windstill ist, muss man das ja ausnutzen. Pünktlich zur Abfahrt sind wir wieder auf Deck 14. Zuerst läuft die Aidabella aus, ehe wir ihr mit etwas Abstand folgen.


    Auf unserer weiteren Fahrt passieren wir Kronstadt, einen ehem. Marinestützpunkt, sowie das Sperrwerk welches St. Petersburg gegen Sturmfluten wappnet.


    Mit einem leckeren Cocktail genießen wir den heutigen Sonnenuntergang auf unserem Balkon ehe es gegen 23:00 Uhr ins Bett geht. In dieser Nacht werden die Borduhren zu Abwechslung mal eine Stunde zurück gestellt.


  • Kurz nach 7:00 Uhr stehen wir auf und was sehen wir? Blauen Himmel und Sonne! :thumbup: Noch bevor wir zum Frühstück gehen erreichen wir den Hafen von Helsinki. Rückwärts eingeparkt machen vor der Aidabella fest. Gegen 9:45 Uhr verlassen wir das Schiff und besuchen die Touristinfo direkt am Hafenausgang. Hier bekommen wir einen kostenlosen Stadtplan und steuern dann die nahegelegene Bushaltestelle an. Beim Busfahrer möchte ich das Touristentagesticket für 8,- Euro je Person lösen, aber dieser scheint mich nicht zu verstehen, bzw. nicht verstehen zu wollen, denn er verlangt 24,- Euro pro Person. :girl_cray2: Ich halte ihm den eben ergatterten Stadtplan unter die Nase, auf dessen Rückseite das von mir gewünschte Touristentagestickte beschrieben wird. Er schaut griesgrämig und tippt so lange auf seiner Tastatur bis 8,- Euro im Display erscheinen. „So OK“, fragt er, als ich freudig „yes“ sage drückt er mal zwei und wir haben das gewünschte Ticket. :good3: Bei den nachfolgenden Fahrgästen geht das ganze dann reibungsloser. Für unser 1. Ziel, die Markthalle müssen wir am Kamppi in die Tram umsteigen. Direkt an der Haltestelle Kauppatori (Marktplatz) ist nochmals eine Touristinfo und hier gibt es einen kostenlosen deutschsprachigen Stadtführer und auch einen Streckenplan von den Öfis.


    Die Markthalle wurde nach Renovierung erst in diesem Frühjahr wiedereröffnet. Viele Leckereien lagen in den schönen Auslagen. Wir schlendern über den Marktplatz zur Uspensik-Kathedrale.


    Von hier aus geht es zum Senatsplatz und die vielen Stufen nach oben zum Dom von Helsiniki, eine evangelische Kirche.

    Nun nehmen wir die Tram 2 bis zum Hauptbahnhof. In einer sehr belebten Einkaufsstrasse versorgen wir uns mit Mineralwasser und Zimtschnecken. Auch wurden noch Postkarten an die Lieben zu Hause geschrieben. Auf dem Weg zum Kamppi kommen wir an der 2012 fertiggestellten Kamppi-Kapelle vorbei. Sie ist eine Stätte der Meditation und obwohl es Bänke und einen Altar gibt, finden hier keine Gottesdienste statt.


    Wieder nehmen wir die Tram2 und erreichen so die Temppeliaukion Kirkko. Diese 1969 in den Fels gebaute Felsenkirche ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt und bietet zudem ein reichhaltiges Konzertangebot.


    Für einen Besuch des Olympiastadions und dem Olympiapark reicht die Zeit leider nicht mehr, ein Grund nochmals wieder zu kommen. Zurück zum Schiff, dafür ist es noch zu früh, also fahren wir mit der Tram 2 Richtung Sibeliuspark mit dem Sibelius-Monument. An der Tramstation sind wir uns nicht sicher in welche Richtung nun der Parkt ist und fragen vorsichtshalber nach dem Weg. Nach gut 5 Minuten Fußmarsch erreichen wir unser Ziel und haben Glück, die eine Gruppe steigt gerade in die parkenden Reisebusse und als die nächste Fuhre kommt sind wir auf dem Weg zurück zur Tram.

    In einer Seitenstraße entdecke ich eine Bushaltestelle und da hier in knapp 15 Minuten der Bus kommt, welcher uns direkt in den Hafen bringt, warten wir und steigen in den Bus. An der 1. Haltestelle am Hafen steigen wir uns und laufen noch ein Stück am belebten Ufer entlang. Bei knapp 30 Grad tut der sanfte Wind, welcher vom Wasser her kommt richtig gut. Kurz nach 16:00 Uhr sind wir wieder an Bord, leider ein paar Minuten zu spät, denn das Restaurant in dem es für 1 Stunde lang Kaffee und Kuchen gibt wurde überpünktlich geschlossen. :( Von Deck 5 beobachten wir den Abbau der Gangway, der wie bereits in Tallinn durch aufgeregtes Treiben und Telefonieren gestoppt wird. Wenig später fährt der Hop-On Hop-Off Bus am Hafeneingang vor und 2 Passagiere stürzen förmlich heraus und kommen mit gut 15-minütiger Verspätung begleitet mit reichlich Applaus :clapping: im Laufschritt zum Schiff.
    Zum Auslaufen sind wir wieder auf Deck 14 und werden von unzähligen Möwen begleitet.


    Die Aidabella folgt uns mit einigem Abstand. Wir gönnen uns einen alkoholfreien Cocktail und genießen diesen in einem Liegestuhl am Bug. Von hier aus können wir auch das Eintreffen des Lotsenbootes beobachten. Zwischenzeitlich sind die Gläser geleert und wir machen uns auf den Weg ans Heck. Von hier können wir das Andocken des Lotsenbootes bei der Aidabella gut verfolgen. Noch bevor wir zum Abendessen ins Marktrestaurant gehen, werden wir von der Aidabella auf Steuerbord überholt. Diesen Überholvorgang können wir von unserem Balkon aus gut beobachten.


    Die heutige Show „Heart“ kann mich nicht wirklich begeistern. Den Sonnenuntergang, in dem die Aidabella schön angestrahlt wird, genießen wir wie am Vorabend auf unserem Balkon. Wieder geht es gegen 23:00 Uhr ins Bett :sleeping: und auch in dieser Nacht werden die Borduhren eine Stunde zurück gestellt.


  • So jetzt wird's mal an der Zeit, dass ich diesen Bericht vollende. :ssorry: Hab schon ein ganz schlechtes Gewissen.


    Kurz vor 7:30 Uhr stehen wir auf und draußen ziehen bei strahlendem Sonnenschein bereits die Schären vorbei.




    Trotz dem Wind ist es sehr warm und für einen Moment hat man das Gefühl auf der Hurtigrute unterwegs zu sein. Es fällt einem schwer sich von diesem Anblick zu lösen, aber duschen und ausgehfein machen muss einfach auch sein. Kurz vor 9:00 Uhr geht’s mit Fotoapparat zum Frühstück :essen: ins Bella-Donna-Restaurant. Sollte ein interessantes Motiv vorbeiziehen hat man hier die Möglichkeit schnell nach Draußen zu gelangen. Die Fensterplätze sind rar, aber auch in der 2. Reihe hat man noch einen schönen Ausblick. Die Letzte halbe Stunde bis zum Hafen sind wir wieder auf unserem Balkon und erreichen mit etwas Verspätung den Frihamnen von Stockholm.




    Dort machen wir hinter der Aidabella fest und mit rund 15 Minuten Verspätung kann der Landgang beginnen. Viele wollen von Bord, so dass sich heute auf Deck 3 eine lange Schlange bildet. Am Eingang zum Hafenterminal bekommt jeder Passagier einen kostenlosen Stadtplan in die Hand gedrückt. Perfekt, somit also wieder nicht schlimm, dass unser Reiseführer in St. Petersburg geblieben ist. Mitarbeiter der grünen und roten Hop-On Hop-Off Busse werben um Kunden. Wir entscheiden uns für den Grünen und fahren bis Stopp Nr. 17 von wo wir nach wenigen Schritten in der Altstadt Gamla Stan sind. Leider ist vor lauter Menschenmassen :fie: nicht viel von der Schönheit der Häuser zu sehen. Auf dem Weg zum Schloss besuchen wir die deutsche Kirche St. Gertrud.




    Es ist noch deutlich vor 12 Uhr und wir bekommen für die Wachablösung nur noch einen Platz an der Sonne. Bei 30°C ziemlich schweißtreibend, aber trotzdem mal interessant diese Zeremonie zu sehen. Die Musiker werden sogar mit Getränken versorgt.




    Über den Martkplatz geht es durch die schmalen Gassen wieder zurück zu Stopp Nr. 17. Zwei Haltestellen weiter steigen wir wieder aus. Jetzt sind wir auf der Insel Södermalm. Über eine Holztreppe gegenüber der Bushaltestelle erreichen wir die Stibergsgatan. In dieser Straße stehen noch einige gut erhaltene Holzhäuser aus dem früheren, armen Stockholm. Einige Holztreppen führen linker Hand hinunter zum „Balkon Stockholms“. So bezeichnen die Einheimischen die Fjällgatan eine der schönsten Straßen der schwedischen Hauptstadt. Von hier hat man einen überwältigenden Rundblick über Stockholm. Von Skeppsbron mit seiner schönen Häuserfront zur Linken, über die runde Festung von Kastellholmen auf der anderen Kanalseite, über Gamla Stan und Skeppsholem bis hin zum Vergnügungspark Gröna Lund und den berühmten Stadteil Djurgarden mit seinen vielen Musseen, wie z.B. das Abba Museum und Vasa Museum , zur Rechten.




    Wieder zurück am Stopp Nr. 19 müssen wir nicht lange auf einen grünen Bus warten. Diesmal bleiben wir länger sitzen und kommen am Stadthafen und Schloss vorbei, eher wir beim Stopp Nr. 2 auf Kungsholmen aussteigen. Hier befindet sich das Stadshuset, in dem jedes Jahr die Nobelpreisverleihung stattfindet. Am Ufer entlang gelangen wir zu Fuß wieder zurück auf die Insel Östermalm, genauer gesagt zum Strömkajen.




    Hier kaufen wir uns Tickets für die Royal Canal Tour welche um 15:30 Uhr startet. In einem benachbarten Kiosk kaufen wir Getränke und für jeden von uns eine Zimtschnecke. Es hat sich bereits eine Schlange am Bootsanleger gebildet und deshalb stellen wir uns auch mal brav in die Schlange :locomotive: hinter eine Reisegruppe mit Asiaten. Trotz dem Andrang bekommen wir noch einen Platz im relativ kleinen Außenbereich am Heck des Bootes. Wie bei den Hop-On Hop-Off Bussen bekommt man die Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten über Kopfhörer. Eine Landkarte auf der alles eingezeichnet und kurz beschrieben ist, liegt auf jedem 2. Platz. Die Fahrt um Djurgarden dauert ca. 50 Minuten.




    Danach setzen wir uns im nahe gelegenen Kungsträdgarden auf eine schattige Bank und genießen die Zimtschnecken. Gestärkt machen wir uns auf den Weg Richtung Fußgängerzone und weiter zum Parlament. Einige der Fähren und Kreuzfahrer haben den Stadthafen bereits verlassen und somit auch eine größere Anzahl der Touristen. Dadurch sind deutlich weniger Menschen unterwegs als noch am Vormittag. Die Riddarholmskyrkan ist leider wegen den Vorbereitungen für ein Konzert bereits geschlossen, so dass wir noch ein paar Schritte weiter gehen können. Dies wir mit einem schönen Blick u.A. auf das Stadshuset belohnt.




    Da die Hop-On Hop-Off Busse nur bis ca 16:00 Uhr fahren, müssen wir wieder zurück ins Zentrum wo wir vor der Oper um 17:30 Uhr den vorletzten Aida-Shuttle-Bus zurück zum Schiff nehmen. Im Hafengebäude gibt es kostenlos WLAN und da noch genügend Zeit ist, werden schnell am Handy die E-Mails gecheckt :gamer: und ein paar Bilder an die Lieben zu Hause geschickt. Zurück an Bord gönnen wir uns eine erfrischende Dusche, bevor wir uns kurz vor 19:00 Uhr ein Plätzchen auf Deck 14 an der Reeling suchen. Die Aidabella tutet ordentlich zum Abschied, denn Sie bleibt diese Nacht noch im Hafen von Stockholm und wir laufen nur in Begleitung des Lotsenbootes aus.




    Dieser Schärengarten ist so wunderschön, aber irgendwann knurren unsere Mägen so erbärmlich, dass wir uns ins Marktrestaurant :essen: begeben. Immer wieder stehle ich mich davon um von Deck 12 zu fotografieren.




    Als kurz nach 21:00 Uhr die Sonne hinter den Schleierwolken verschwindet beginnt die blaue Stunde und langsam werden die Schären immer kleiner und weniger. Gegen 23:00 Uhr geht’s ins Bett. :sleeping:

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