Unsere erste Hurtigrutenreise 2011 und wie es dazu kam

  • Bild 107 sieht eher nach einer Aufnahme aus einem Flugzeug als nach einer Aufnahme vom Schiff aus aus?!?

  • Bild 107 sieht eher nach einer Aufnahme aus einem Flugzeug als nach einer Aufnahme vom Schiff aus aus?!?


    Stimmt. Ist aber mit Brennweite 270 vom Schiff aus gemacht worden.



    Tag 9 – Donnerstag, 07.04.2011

    Heute steht uns ein weiterer ereignisreicher Tag mit zwei Ausflügen bevor. Leider spielt das Wetter heute nicht so gut mit.
    Um 8:15 Uhr starten wir von Harstad aus den Ausflug über die Vesteralen. Erster Halt ist schon nach kurzer Fahrt die Kirche von Trondenes.



    Dort wird eine kurze Andacht gehalten und ein Lied in allen möglichen Sprachen gesungen. Irgendwie lustig dieses Sprachengewirr. Danach haben wir noch etwas Zeit, uns gegenüber der Kirche das kleine Heimatmuseum anzuschauen. Klein aber fein. Wir setzen die Fahrt fort und erfahren u.a., dass auf den Vesteralen auch Erdbeeren angebaut werden. Das hätten wir oberhalb des Polarkreises nun wirklich nicht erwartet. Man lernt eben nie aus. Später setzen wir mit einer Fähre über einen Fjord über. Auf der Fähre gibt es Waffeln mit dem norwegischen Braunkäse ( komische Kombination, schmeckt uns aber erstaunlich gut zusammen ) und Kaffee ( endlich mal was zu essen, auf dem Schiff gibt’s ja kaum was ). Im Landesinneren liegt viel weniger Schnee, als an der Küste. Kurz vor Sortland dann der Höhepunkt des Ausflugs: Wir fahren genau in dem Moment über die Brücke, als die NORDKAPP drunter her fährt. Unser Reiseleiter Marco hat die an Bord gebliebenen Gäste animiert, uns mit Luftballons zu begrüßen, und das trotz des sehr schlechten Wetters. Respekt! Sowohl Bus als auch Schiff geben ein Hupkonzert zur Begrüßung. Das war ein sehr emotionales Erlebnis und hat richtig Spaß gemacht. Klasse.



    In Sortland gehen wir wieder an Bord und setzen die Fahrt mit der Nordkapp fort.
    Um 14:15 Uhr kommen wir in Stokmarknes an und besichtigen das Hurtigrutenmuseum inklusive der ersten Finnmarken. Das war doch recht spartanisch damals. Da gefallen mir die modernen Schiffe deutlich besser.


    Kaum haben wir Storkmarknes wieder verlassen, folgt ab 16 Uhr das nächste Highlight mit der Einfahrt in den Raftsund. Langsam mache ich mir Sorgen, was unsere Seeadlersafari angeht. Es regnet ganz schön und ist ungemütlich kalt.


    Um 16:30 Uhr steigen wir während der Fahrt aus dem Frachtraum um auf die MS Orca zur Seeadlersafari. Diese dauert rund zwei Stunden und ist das absolute Highlight des Tages und natürlich auch einer der Höhepunkte der gesamten Reise. Glücklicherweise hört es auch auf zu regnen und hier und da tun sich kleine Wolkenlücken auf. Na also, geht doch. Den Ausflug kann ich uneingeschränkt empfehlen! Diese tollen Tiere hautnah in freier Wildbahn zu erleben, ist etwas ganz besonderes. Kaum sind wir umgestiegen, kommt auch schon der erste Seeadler. Kurz danach fahren wir ein Stück in den Trollfjord hinein und sind überwältigt. Wir können uns kaum vorstellen, dass die Hurtigrutenschiffe im Sommer in diesen kleinen Fjord reinfahren. Wahnsinn. Nachdem wir den Trollfjord wieder verlassen haben, versucht die Besatzung, die Adler mit Heringen anzulocken. Doch erstmal versammelt sich nur ein Haufen Möwen um die Orca. Doch dann kommen auch mehrere Seeadler angeschwebt und greifen sich ihre „Beute“. Ich halte einfach nur drauf, in der Hoffnung, dass ein paar Bilder auch was werden. In kürzester Zeit habe ich rund 300 Fotos gemacht. Zu Zeiten analoger Fotografie wäre das gar nicht denkbar, geschweige denn finanzierbar gewesen.






    Nach der Seeadlersafari fahren wir der MS NORDKAPP hinterher, die mittlerweile in Svolvær auf uns wartet. Die Fotos unten entstehen auf der Fahrt nach Svolvær. Der aufreißende Nachmittagshimmel taucht die Landschaft in ein ganz besonderes Licht.




    Bis zum Ablegen haben wir noch Zeit, sodass wir uns Svolvaer jetzt auch bei Tageslicht anschauen können. Sehr schöner Ort. Der Tag neigt sich dem Ende und wir müssen erstmal alle Eindrücke verarbeiten. Im Minutentakt haben wir grandiose Landschaften und Tiere erlebt. Spätestens jetzt ( eigentlich schon viel früher ) sind wir unheilbar am hier hinlänglich bekannten Virus „erkrankt“ :thumbup: . Die Erforschung eines Gegenmittels ist völlig sinnlos und wird deshalb von der Arzneimittelindustrie auch nicht betrieben. Die wollen schließlich Geld mit ihren Produkten verdienen. Und ein derartiges Präparat würde ja keiner kaufen, oder?


    Zum Abschluss noch das Menü des Abends:
    1. Fischcremesuppe
    2. Dorschfilet mit Erbspüree, Kartoffelpüree und Buffe de Bourgogne
    3. Joghurt Panacotta mit Kirschen ( davon hätten wir noch 8-12 Stück essen können, mmmhhh )

    Gruß Rainer


    Reiseberichte im Profil.

    Einmal editiert, zuletzt von kalrai64 ()

  • Tag 10 – Freitag, 08.04.2011
    Kaum schläft man mal ein paar Stunden, ist fast der ganze Schnee verschwunden. Nur noch auf den höheren Bergen liegt noch welcher. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir Richtung Süden fahren und dem Frühling entgegen.
    Um 9:30 Uhr überqueren wir den Polarkreis. Das Wetter ist genauso bescheiden, wie auf der nordgehenden Fahrt. Auf den Lebertran bei der Polarkreiszeremonie verzichten wir.


    Um 10 Uhr besichtige ich mit einigen anderen Paxen die Brücke der Nordkapp. Unser Kapitän gibt sich allerdings sehr wortkarg und lässt die Besichtigung nur recht widerwillig über sich ergehen. Man merkt ihm an, dass er darauf überhaupt keine Lust hat und er froh ist, als der Spuk wieder vorbei ist und wir uns wieder verabschieden. War aber trotzdem interessant.


    Heute gehen wir schon etwas früher zum Mittagessen, weil wir um 12:30 Uhr in Sandnessjoen ankommen werden und wir uns den Ort anschauen möchten.
    Bei starkem Wind und Schneeregen macht das nur bedingt Spaß, aber was soll’s. Wir sind schließlich im hohen Norden Europas.


    Als wir gegen 13:30 Uhr in Sandnessjoen ablegen, reißt der Himmel langsam auf und schon kurze Zeit später haben wir für zwei Stunden herrlichstes Sonnenwetter.


    So können wir es uns sogar draußen auf dem Liegestuhl bequem machen. Daran wäre morgens überhaupt nicht zu denken gewesen. Die Sieben Schwestern, die bei unserer Abfahrt noch wolkenverhangen waren, kommen jetzt in ihrer ganzen Pracht zum Vorschein. Ganz schön imposant.





    16:15 Uhr: Ankunft in Bronnoysund. Das Wetter hat sich leider wieder komplett in die andere Richtung gedreht. Alles grau in grau. Ich drehe trotzdem eine kleine Runde durch den Ort. Conny hat keine Lust darauf und bleibt an Bord.
    Auch als wir um 17:40 Uhr den Torghatten passieren, liegt er im Dunstschleier.

    Weil morgen in Trondheim viele Passagiere von Bord gehen, gibt es heute schon das „Captains Dinner“. Das Servicepersonal marschiert mit Wunderkerzen ein ( wo hab‘ ich das schon mal gesehen??? ) und es kommt kurz Kreuzfahrtstimmung auf. Das Essen ist mal wieder spitzenmäßig.


    In Rorvik kommen wir gegen 20:30 Uhr an und haben Zeit, die Kong Harald zu besichtigen. Uns ist das Schiff insgesamt zu bunt und die Nordkapp gefällt uns besser. Aber das ist Geschmackssache.

    Heute hat das Wetter im Zweistundenrhythmus von supertoll zu katastrophal hin und hergewechselt. Faszinierend. Am Abend gibt die Sonne nochmal ein kurzes Gastspiel.



  • Tag 11 - Samstag, 09.04.2011


    Meine Güte, wie die Zeit vergeht. Wir sind schon wieder in Trondheim. Da waren wir doch gerade erst. ?( .
    Dieses Mal aber komplett ohne Schnee, insofern haben wir wenigstens ein wenig das Gefühl, hier noch nicht gewesen zu sein.



    Wir machen einen ca. einstündigen Spaziergang durch die Stadt und sind gegen 9:30 Uhr wieder am Anleger. Schließlich wollen wir uns noch kurz die Lofoten ansehen, die zeitgleich in Trondheim festgemacht hat.



    Die vielen Fans der Lofoten mögen es mir nachsehen, aber das ist mir persönlich ein bisschen zu viel Nostalgie. Aber ich kann schon verstehen, dass es etwas ganz besonderes ist, mit ihr zu reisen.


    Der Rest des Tages plätschert so dahin, leider auch vom Wetter her. Die Einfahrt in Kristiansund ist trotz des Sauwetters ein Erlebnis. Mit so einem großen Schiff mitten in die Stadt reinzufahren, das hat schon was. Leider verlässt uns hier unser Reiseleiter Marco Voigtländer, weil seine Schicht zu Ende ist.
    Nachdem wir Kristiansund verlassen haben, gibt das Wetter nochmal Vollgas, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Seegang schüttelt uns kurz vor dem Ende der Reise schön durch. <X


    Menü:
    1. Carpaccio vom Rentier mit Ruccola, Beeren, Apfelgelee und Parmesan
    2. "Sandwich" aus Lachs, Heilbutt, Räucherlachs, dazu Gemüsestreifen, Soße und in Knoblauch geschwnkten Armandinekartoffeln ( heißen die so? Ich kann mein Gekritzel von damals kaum noch lesen :sshithappens: und habe vom Kochen soviel Ahnung, wie von Quantenphysik) :fie:
    3. Beerensuppe mit Sahnenocken


    Mist, Morgen ist schon der letzte Tag an Bord und wir müssen Koffer packen. SCH....!!!!!!!!!

  • Tag 12 - Sonntag, 10.04.2011


    :girl_cray2: :girl_cray2: :girl_cray2: So fühlen wir uns am letzten Morgen an Bord. Widerwillig beginnen wir den Tag mit dem letzten Frühstück auf der Nordkapp. Danach heißt es Kabine räumen und Koffer vor der Kabine platzieren. Den Vormittag versuchen wir so gut es geht an Deck zu genießen. Es ist schon ziemlich warm hier im Süden. Der Frühling gewinnt langsam die Überhand über den Winter, der uns noch vor wenigen Tagen täglich begegnet ist.



    Mit ein bisschen Phantasie wird aus diesem Berg Das Profil eines Gesichtes


    Ein letztes Highlight vor der Ankunft in Bergen ist die Passage des Steinsundes. Wie so oft auf der Reise fragen wir uns von weitem, wo um alles in der Welt das Schiff durch die zahlreichen Felsen durchkommen soll. Überraschenderweise findet die Nordkapp auch dieses Mal die Lücke.


    Schon bald kündigen sich die ersten Vorläufer von Bergen an und pünktlich um 14:30 Uhr legen wir am Hurtigrutenterminal an. Jetzt heißt es Abschied nehmen. Zumindest von der Nordkapp, denn wir bleiben noch eine Nacht in Bergen. Dann geht's nicht so ruckartig nach hause.


    Wir nehmen unsere Koffer in Empfang und entern den Bus für die zweistündige Stadtrundfaht, die wir gestern kurzentschlossen gebucht haben. Das ist eine gute Entscheidung gewesen. Die Reiseleiterin ist topp. Mit staubtrockenem Humor führt sie uns durchs Programm, was u.a. auch einen kurzen Spaziergang durch Bryggen beinhaltet. Bei 18° ( in Worten: Achtzehn )!!


    Nach der Tour werden wir sogar direkt vor unserem Hotel Augustin abgesetzt. Netter Service. Im Hotel werden wir sehr freundlich empfangen. In der Lobby besteht die Möglichkeit, sich Waffeln zu backen und dazu einen Tee oder Kaffee zu trinken. Das braucht man uns nicht zweimal sagen. Mmmmh lecker.


    Frisch gestärkt machen wir uns nochmal auf in die Stadt. Es ist immer noch so warm, das ein dünner Pulli reicht. Genial. Angeblich soll es doch in Bergen sooft regnen. :hmm:
    Nach dem Spaziergang gehen wir im Big Horn Steakhaus essen und danach ruhen wir uns ein wenig im Hotel aus, denn wir wollen später die Nordkapp noch beim Auslaufen beobachten. Auch wenn's schwerfällt. Wir wünschen den neuen Paxen :godtur: und gehen wieder zurück ins Hotel. Jetzt haben wir die nötige Bettschwere. Morgen haben wir noch einen guten halben Tag Zeit und wir wollen ins Aquariium von Bergen.

  • Das mit der Stadtrundfahrt mit anschließendem Transfer zum Hotel haben wir damals auch gemacht. War schöner, als einfach nur ein Hoteltransfer und wir hatten gleich einen Überblick, was wir uns an den nächsten beiden Tagen noch anschauen wollen. :thumbup:
    Wenn man das erste Mal in Bergen ist, auf jeden Fall zu empfehlen !!


    Vielen Dank für deinen Bericht und die tollen Fotos !! :thumbup:

  • Tag 13 - Montag, 11.04.2011


    Heute heißt es leider endgültig Abschied zu nehmen von Norwegen ;( . Bevor wir uns am frühen Nachmitag auf den Weg zum Flughafen machen, bummeln wir nochmals durch die Stadt. Kaum zu glauben, aber es ist schon wieder schön und warm.



    Zum Abschluss besuchen wir noch das Aquariuim in Bergen.



    Als wir am Flughafen angekommen sind und auf unseren Flieger warten, fängt's an zu regnen. Ein besseres Timing hätte es für uns nicht gebebn können.


    Unser Fazit:


    Hurtigruten - Die schönste Seereise der Welt. STIMMT! :thumbup:


    Es war zweifellos eine unserer schönsten Reisen, wenn nicht sogar die schönste. Mit Sicherheit aber die erlebnisreichste. Selten haben wir in so kurzer Zeit so viele Eindrücke und Erlebnisse gesammelt. Das will erstmal verarbeitet werden. Ich habe in den 13 Tagen etwas mehr als 3.000 Fotos gemacht und hätte noch viiiieele viiiiieele mehr machen können.


    Der am meisten von uns gesprochene Satz war: Ist das schöööööön hier!!!!


    Wir hatten allerdings in vielerlei Hinsicht auch unheimlich großes Glück. Angefangen beim Schiff, dass uns auf Anhieb super gefallen hat, und unseren Reiseleitern Marco und Anna. Das Wetter hat in den entscheidenden Momenten auch nahezu perfekt mitgespielt. Sei es bei der Ankunft in Bergen, in Trondheim und im Stokksund, in Kirkenes und letztlich auch bei der Seeadlersafari. Unser Tisch beim Abendessen war auch klasse.


    Die Reise war jeden Cent wert und wir haben beschlossen, sie mindestens noch einmal zu machen. Dann allerdings im Sommer. Wir wollen schließlich mal in den Geiranger und den Trollfjord.
    Und diese Reise liegt jetzt auch schon über ein Jahr zurück. Wahnsinn, wie die Zeit an einem vorbeifliegt.


    Den damaligen Livebericht von unserer zweiten Reise in 2013 gibt's hier.


    Was soll ich sagen, wir freuen uns schon auf unsere dritte Reise, die am 3.3.2015 in Oslo starten wird. Von dort fahren wir mit der Bergenbahn nach Bergen und werden dann am 5.3.2015 erneut die NORDKAPP entern.


    Aber erstmal machen wir vom 31.8. bis 3.9. eine Minikreuzfahrt mit Color Line nach Oslo. Da freuen wir uns auch schon ganz doll drauf. :thumbup:

  • Auch ich 'verarbeite' trotz mehrfacher Wiederholungen der Tour viele Eindrücke erst nach und nach. Aber trotz der vielen intensiven Eindrücke :thumbup: , des Schlafmangels ;) und dem immer vorhandenen 'hungrigen' Blick :search: auf die Natur habe ich mich bisher auf jeder Reise unglaublich erholt. Und Dein Bericht incl des Ausblicks auf 2015 lässt für Dich auch keinen anderen Schluss zu. Der Virus hat auch Euch voll im Griff und spendet Genuss und Erholung pur.
    Von welchem Virus kann dass sonst gesagt werden? :whistle3:

  • Das Schöne ist, dass Du hier mit Deiner Virusinfektion unter Gleichgesinnten bist, wir können Dich nur zu gut verstehen :D Die Jahreszeit war praktisch gleich wie auf meiner Reise dieses Jahr und doch war alles völlig anders- das ist nur wieder ein Beweis, dass es niemals langweilig werden wird :thumbup:


    Dein Bericht und die Fotos :love: dazu haben mich wieder reisen lassen - :sdanke:

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Es war schön, deinen Bericht und die Fotos zu verfolgen und so nochmals auf Tour zu gehen. :thumbup:


    Deinem Fazit kann ich mich voll und ganz anschließen und unsere meistgebrauchten worte waren u.a. Klasse, super, gigantisch, traumhaft und ich weiß nicht mehr, was noch alles. :girl_sigh:

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