Ecuador + Galápagos

  • Freitag - 20. Juni 2014


    Von St. Cristóbal nach Floreana


    Wir stehen um 0600 auf und packen zusammen, 0700 Frühstück, kurz vor 0800 geht es zum Anleger. Hier wird erstmal unser Gepäck von eifrigen Beamten auf Lebensmittel und ähnliches untersucht und verplombt, damit man nicht Organismen auf andere Inseln einschleppt. Hier sind unsere Seesäcke von Vorteil, während die Beamten die Koffer durchsuchen sparen sie es sich bei den Seesäcken. Dann geht es per Wassertaxi auf eine Motoyacht, wo wir 17 (Reisgruppe, Carlitos und Guide Javier) genau Platz finden. Eine Kollegin und ich setzen uns ganz hinten zu den Motoren ins Freie, während einige sich vorne in die Kabine verziehen. Sie merken aber bald, dass dies nicht so eine gute Wahl war, bei der Geschwindigkeit des Bootes gibt es vorne ganz gute Schläge. Nass werden wir auch nicht, da bei der Geschwindigkeit das Wasser nach Aussen gedrückt wird. Ich geniesse es auf dem Meer zu sein, hier fühle ich mich einfach wohler wie im Gebirge.


    Die zwei grossen Yamaha-Aussenbordmotoren schaffen was weg, das Boot düst mit 25kt dahin. Nach rund einer Stunde hält der Kapitän plötzlich an – Wale! Eine Zeitlang beobachten wir, es dürften 3-4 Tiere sein.




    Dann geht es weiter. Das laute, aber regelmässig Brummen der Motoren macht schläfrig und bald machen fast alle ein Nickerchen. Wir fahren von St. Cristóbal nach Floreana, rd. 100 km.


    Langsam umrunden wir die Felsformation Corona de Diablo (Teufelskrone) vor Floreana.





    Dann geht es weiter und kurz darauf gehen wir vom Schiff zum Schnorcheln. Ganz grosses Kino, ein faszinierender Untergrund mit Seesternen und vielen Fischen.




    Nach rd. 40 Min. fahren wir weiter zum Hafen Puerto Velasco Ibarra auf Floreana. Mit einem Wassertaxi setzen wir über. Am Anleger erwarten uns Leguane und Seelöwen. Und Beamte - die Plomben werden von unserem Gepäck genommen und zu Fuss laufen wir ins Hotel Wittmer, ca. 5 Gehminuten vom Anleger, das Gepäck wird gefahren. Puerto Velasco Ibarra besteht wirklich nur aus wenigen Häusern, die Insel hat heute 120 Einwohner.


    Floreana diente im 17. Jahrhundert als Rückzug für Piraten und im 18. Jahrhundert für englische Walfänger. Später war die Insel unbewohnt bis 1929 ein Deutscher, der Zahnarzt Dr. Ritter mit seiner Lebensgefährtin auf die Insel zog auf der Suche nach einem alternativen Leben. Drei Jahre später kam das Kölner Ehepaar Wittmer mit dem Sohn aus erster Ehe von Heinz Wittmar auf die Insel, sie suchten ein angenehmes Klima wegen einer Krankheit des Sohnes (er verstarb später bei einem Bootsunglück). Schon kurz darauf, 1933 kam Sohn Rolf zur Welt, das erste auf Floreana geborene Kind, und vier Jahre später Tochter Inge Floreanita. Kurz nach der Familie Wittmer tauchte eine Österreicherin mit ihren beiden (nach manchen Quellen auch drei) deutschstämmigen Liebhabern auf. Sie nannte sich „Baronin“ und wollte die Herrschaft über Floreana. Bald floh einer ihrer Liebhaber, ein gewisser Rudolf Lorenz, zu Dr. Ritter, da er mittlerweile von der Baronin plus Anhang fast als Sklave behandelt wurde. Nach einiger Zeit - so die "offizielle" Version - teilte die „Baronin“ den anderen Siedlern mit im Hafen läge eine Yacht und sie würde mit Begleitung die Insel verlassen. Sie wurden nie wieder gesehen. Da zu der Zeit nie eine Yacht in den Gewässern gemeldet war ist anzunehmen dass Lorenz, möglicherweise mit Hilfe des Zahnarztes Ritter, sie umgebracht hat. Lorenz seinerseits verliess bald darauf Floreana mit der Yacht eines Norwegers. Lorenz und der Norweger wurden später tot auf einer anderen Insel gefunden, mit einem Rettungsboot der Yacht, die mitsammt dem ecuadorianischen Schiffsjungen verschwunden blieb. Es ist anzunehmen dass sie unterging und die beiden Männer ihre Rettung nicht überlebten. Dr. Ritter verstarb kurz darauf an einer Fleischvergiftung, es wurde nie geklärt ob es ein Unglück war, hier stand aber der Verdacht im Raum, dass seine Lebensgefährtin nachgeholfen hatte. Sie verliess die Insel und kehrte nach Deutschland zurück. Ecuador war nicht allzusehr an einer Aufklärung der Fälle interessiert, da war die kleine Insel wohl zu weit entfernt vom Festland. Allerdings wollte man 1937 die Familie Wittmer von der Insel verweisen, nur das Eingreifen der deutschen Botschaft und die Tatsache dass zwei ecuadorianische Familien auf die Insel zogen verhinderte dies.


    Das Ehepaar Wittmer ist natürlich mittlerweile verstorben. Sohn Rolf war erst Fischer und begann dann im Tourismus mit einem selbstgebauten Boot. Ecuador ehrte ihn mit einem Denkmal am Schiffsanleger ob seiner erfolgreichen Bemühungen zur Entwicklung von Floreana.




    Tochter Inge Floreanita baute ein kleines Hotel, dass sie heute mit weit über 70 noch führt, zusammen mit ihrer Tochter Erica. Obwohl auf der Insel geboren sprechen sie auch noch Deutsch.


    Wir beziehen unsere Zimmer im Hotel Wittmer, dann gehen wir zu Fuss zu einem Restaurant zum Mittagessen, ca. 5 Min – Brokkolisuppe – Reis, Fischsteak, Krautsalat – Wassermelone.


    Wir fahren mit einem Laster mit Bänken darauf (die übliche Art des Touristentransporters auf den Inseln) ins Hochland, wo früher die Piraten und später die Wittmers hausten. Wir machen einen Rundgang und sehen Riesenschildkröten und die einzige Süsswasserquelle der Insel, ein Grund warum die ersten Siedler so weit oben wohnten. Wir sehen auch eine Höhle in der früher Piraten und später die ersten Siedler kurz lebten.





    Zurück im Hotel gönne ich mir erstmal einen kleinen Mittagsschlaf, dann machen wir noch einen Spaziergang zum Anleger.





    1900 gibt es Abendessen – Quinoasuppe – Gulasch, Reis und Pellkartoffeln, Erbsli, Tomaten- / Gurkensalat (Schüsseln stehen einfach auf dem Tisch). Wir trinken noch ein Bierchen auf der Terrasse, kurz nach 2100 ziehen wir uns aber zurück.


    Die Insel ist zwar wunderschön – ich muss aber ehrlich sagen, selbst mir etwas zu einsam. Die 120 Einwohner sind alteingesessene Familien, mehr verträgt die Wassersituation nicht.



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  • :sdanke: für die (wie immmer) supertollen Bilder. Die Felsformationen finde ich besonders interessant! Insgesamt kann ich sagen, je mehr ich von diesem interessanten Bericht lese, um so größer wird die Lust selbst dorthin zu reisen! :woot:

  • Ruebli


    nicht Ruebli - diesen Fehler macht ihr Deutschen immer - Rüebli (sprich ü-e wie auch in Grüezi) = Möhren :D Aus diesem Fehler wurde auch das vermeintlich schweizerische Wort Müsli geboren - die Frühstücksflocken heissen Müesli, Müsli sind in der Schweiz nämlich kleine Mäuse :laugh1: So wunderte sich eine Deutsche mal warum eine Schweizerin ihr Töchterchen immer Müsli rief...


    @Corsair - einfach buchen und hinfahren, tut nicht weh und ist billiger wie FRAM fahren... :8o:

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  • Der Rat wird sofort befolgt, für 2015 fehlt mir noch das Reiseziel. ;)


    @Arctica Ich bin drauf und dran, eine Reise Richtung Galapagos zu buchen! :) Der Reisebericht hat (wie schon geschrieben) das Fernweh so richtig entfacht. Wie viele Tage ward Ihr unterwegs? Sind 3 Wochen ausreichend?


    Viele Grüße Corsair :flower:

  • Samstag - 21. Juni 2014


    Von Floreana nach Isabela


    Wir haben sehr lange geschlafen. Frühstück 0700. Abfahrt 0800, wieder wird unser Gepäck gecheckt und verplombt. Wir entern unter Aufsicht der ecuadorianischen Marine mit dem Wassertaxi wieder unser Motorboot. Keine Ahnung was man angestellt haben muss um von der Marine nach Floreana versetzt zu werden...



    Unser Boot


    Wir brausen wieder mit 25kt Richtung Isabela. Unterwegs fahren wir um die halbmondförmige Insel Tortuga, wo wir Meeresechsen, Fregattvögel und sonstiges Federvieh sehen.




    Fregattvogelmännchen mit rotem Kehlsack



    Der Fregattvogel links oben jagte den weissen Vogel - er hatte in vorher schon im Schnabel, der "Kleine" entkam aber dann.


    Dann geht es in den Hafen von Isabela, Puerto Villamil. Isabela ist mit 120km Länge die grösste der Galapagos-Inseln, sie ist 5x so gross wie die zweitgrösste Insel Santa Cruz. Trotzdem leben nur 2200 Einwohner hier (Santa Cruz 15'000).


    Mit einem Boot werden wir von der Yacht gebracht. Und hier packt unsere Gruppe wohl ein kollektiver Blackout - während Carlos das Ausladen des Gepäcks überwacht muss jeder 5 Doller „Anlegerbenutzungsgebühr“ zahlen. Ist natürlich Quatsch – wir sind eine angemeldete Gruppe und unser Veranstalter hat dies schon bezahlt, wir hätten auf den Reiseleiter warten müssen. Auch Quatsch von der Beamtin - sie hätte ja wissen müssen dass eine Gruppe erwartet wird, zumal in einem Hafen wo 15 Leute schon selten sind. Die Beamtin legt sich aber quer (obwohl sie von einer Mitreisenden so gefaltet wurde dass wir schon dachten sie hüpft mitsammt der Kasse ins Wasser), sie kann das Geld nicht zurück zahlen. Carlos bekommt es erst am Abend wieder.


    Mit einem der offenen Taxilaster fahren wir ins Zentrum zum Hotel. Puerto Villamil ist der einzige Ort wo der Anleger ausserhalb des Zentrums ist. Wir checken in dem hübschen Hotel ein, haben ein grosses Zimmer mit zwei Doppelbetten, hier lässt es sich aushalten, zumal wir hier drei Nächte bleiben – Rekord auf der Reise.



    Unser Zimmer - die Terrasse geht direkt auf die "Strandpromenade"


    Wir gehen sofort zum Essen in ein nahegelegenes Restaurant an der Strandpromenade. Die Strandpromenade ist ungepflastert und besteht aus vier Häuser.


    Carlos teilt uns mit im Boot zum nachmittäglichen Ausflug hätten nicht alle Platz, so dass zwei Paare den Ausflug in einem anderen Boot mit englischem Guide machen müssen. Er kommt dann zu mir und sagt er könne doch mit uns rechnen für das englische Boot. Klar, was soll ich sagen. Erst meldet sich niemand mehr, so springt dann doch noch unser jüngstes Paar ein. Er teilt mit die Gruppe fahre um 1400 ab, wir „englischsprachigen“ um 1430. In der Lobby wartet dann auch unser Führer Wilson (der sich selbst mit viel Humor als Homo Sapiens Galapaguensis bezeichnet - dabei muss man sagen, dass auch viele der Nationalparkführer entweder Ausländer oder vor allem Festlandecuadorianer sind). Er soll auch den Rest der Zeit in Isabela bei der Gruppe sein, da Javier unverhofft am nächsten Morgen nach St. Cristóbal zurück muss, die Oma ist verstorben. Wir fahren mit einem Pick-up zum Bootsanleger. Am Anleger bekommt Wilson einen Anruf von Carlos, sie hätten jetzt doch noch Platz für eine Person, sie soll mit einem Wassertaxi zur Gruppe nachkommen. Wir weigern uns aber, wir wollen zusammenbleiben. Neuer Anruf – ok – es könnten auch zwei Personen kommen. Wir finden es aber doof ein Paar zurück zulassen. Neuerlicher Anruf. Inzwischen hat eine international zusammengewürfelte Gruppe, die denselben Ausflug individuell hier gebucht hat mit ihrem Guide in einem Boot Platz genommen, wir sollen wohl mit ihnen fahren. Lange Diskussion mit zwei Guides und zwei Bootsführern – mit uns ist dieses Boot überladen und in den Haupthäfen hält man da sehr ein Auge drauf. Der Guide der anderen Gruppe beschliesst nun mit einem Wassertaxi zu unserem Anlegeplatz zu fahren, so können Wilson und wir zusteigen. Es geht nach „Tintoreras“, ein vorgelagertes Lavainselchen, wo wir auf Blaufusstölpel, Pinguine (die nördlichsten Pinguine der Welt, von Walter auch Weicheipinguine genannt) und Pelikane sehen. Alles lebt friedlich zusammen.



    Auf manchem Boot haben es sich Seelöwen gemütlich gemacht





    Das Boot fährt langsam vorbei und dreht auch, so dass alle Leute gute Sicht haben. Wir landen dann an und machen einen Spaziergang durch die Lavafelsen, wo wir jede Menge Leguane sehen. Von Ferne sehen wir unsere Gruppe und die Gruppe unseres Bootes, wir vier sind aber mit Wilson alleine unterwegs. Wir sehen auch eine Art Kanal in dem sich junge Haie tummeln, hier können sie geschützt grösser werden.





    Nach dem Rundgang geht es zum Schnorchelplatz. Irgendwie habe ich etwas Probleme mit der Maske (es ist die Maske unserer Tochter), es dringt immer etwas Wasser ein. So gibt mir Wilson seine Maske – da liegen Welten dazwischen, Wilson sei Dank!


    Es ist hier nicht sehr tief und man muss acht geben. Wir sehen riesige Meeresschildkröten, Fische, vor allem aber jede Menge Seesterne und Seeanemonen.




    Dann geht es zurück aufs Boot und mit dem Personenlaster fahren wir ins Hotel, Duschen, dann ist um 1900 schon Abendessen angesagt, im gleichen Restaurant wie am Mittag. Carlos teilt uns mit dass entgegen dem Programm das Essen morgen inkludiert ist. Vor ein paar Tagen gab es eine Unstimmigkeit um das Abendessen, laut unserem Programm war es inbegriffen, laut dem Programm des Reiseleiters jedoch nicht. Bei Nachfragen des Veranstalters im Büro Quito behaupteten sie wir hätten ein altes Programm. Kann ja nicht sein – es ist das Programm das wir mit den Reiseunterlagen bekommen haben! Egal – wird ja morgen nachgeholt.


    Nach dem Abendessen machen wir Beide mit der alleinreisenden Kollegin noch eine Runde und suchen uns ein Kneipchen für einen Absacker zu ihrem Geburtstag, sie feiert heute einen runden Geburtstag.

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  • Sonntag - 22. Juni 2014


    ich nehme mir frei...



    Heute steht ein Ausflug in die Berge an, mit dem Wagen geht es hoch, dann eine Wanderung weiter in die Höhe, am Vulkankrater entlang. Carlos hat bekannt gegeben dass es eine recht anstrengende Wanderung sein soll, da es doch recht aufwärts gehe. Da ich nun mal kein Wandervogel bin klinke ich mich aus. Wie Walter später erzählt war die Wanderung nicht so anstrengend wie vorausgesagt, allerdings waren es letztendlich 16km, so dass ich doch ganz froh war nicht dabei gewesen zu sein.


    0700 Frühstück, um 0800 fährt die Truppe. Ich bleibe noch etwas im Zimmer, gehe dann aber auch bald los, hinter dem Örtchen gibt es einige Lagunen die ich besuchen möchte. Die Dame vom Hotel erzählt mir von einem Holzwanderweg. Die erste Lagune finde ich gleich zwei Strässchen (von Strassen kann man nicht reden) weiter. Ist ziemlich brackig. Der Weg führt dann in einem Bogen zurück zum Meer, diesem entlang und dann in einem weiteren Bogen ins Innere der Insel. Hier fängt auch schon der 1,2km lange Wanderweg an. Auf dem Steg liegen einige Leguane und man muss etwas aufpassen. Der Holzsteg führt zwischen zwei Lagunen durch. Nach einiger Zeit gibt es keine Leguane mehr, ich beobachte und fotografiere Wasservögel, auch einen Flamingo.






    Wieder einige Zeit später bin ich an den Lagunen vorbei und gehe auf einem schönen Weg durch einen wie verwunschenen Wald.




    Manzanitas (Äpfelchen) sehen aus wie kleine, ca. 3cm grosse Äpfel. Allerdings beinhalten sie eine Flüssigkeit,
    die schwere Hautreizungen hervorruft und bei Genuss giftig ist. Lediglich die Riesenschildkröten vertragen und fressen sie .



    Nur sehr selten sieht man hier mal einen Menschen. Der Weg endet an einer Schildkrötenaufzuchtstation, die ich aber nicht berücksichtige – habe schon genug davon gesehen. Ich befolge den Rat der Hoteliersfrau und gehe noch ca. 200m auf der Hauptstrasse weiter, wo sich noch ein Lagune befindet – tatsächlich gibt es hier ein paar Flamingos mehr, wenn auch nicht viele.




    Mittlerweile ist es sehr heiss und ich gehe zurück – ich habe zwei Möglichkeiten, entweder den gleichen Wanderweg durch den Wald oder auf der Strasse. Ich entscheide mich für die Strasse, beobachte noch Lavaechsen und ein paar Vögel. Es begegnen mir auch tatsächlich zwei Autos! Schon bald nimmt das Meeresrauschen zu und ich bin wieder zurück im Ort. Auch auf diesem Weg findet sich noch das eine oder andere Fotomotiv.




    Total verschwitzt ziehe ich mich erstmal ins Hotelzimmer zurück, ich war rd. zwei Stunden unterwegs. Ich beschliesse ein Mittagsschläfchen zu halten und futtere dann mein Lunchpaket, das ja auch ich bekommen habe. Die Augenentzündung, die ich vor zwei Tagen hatte und die fast geheilt war ist wieder ausgebrochen ist, jetzt weiss ich - es ist die Sonnenmilch, die mit Schweiss in die Augen läuft.


    Ich breche zu einer kleinen Fototour durchs Örtchen auf, besuche auch die offen stehende Kirche. Sie ist recht neu und auf den Glasfenster sind die heimischen Tiere abgebildet.




    Ansonsten ist das Ort wie ausgestorben, es ist Sonntag, Geschäfte und Kneipen haben zu, die wenigen Touristen sind auf Exkursionen.



    Die Hauptstrasse



    Witzig - grosse Taue über die Strasse bremsen die Autos


    Am Hauptplatz finde ich ein geöffnetes Kneipchen mit Fernseher, leiste mir ein kühles Bier und schau den Rest des WM-Spieles Korea – Algerien. Ich kaufe noch ein kühles Bier für Walter und mache mich auf zum Hotel, die Truppe müsste bald kommen. Dauert dann aber noch rd. eine halbe Stunde, gegen 1600 fahren sie an, Walter freut sich riesig über sein Bierchen.


    Um 1900 treffen wir uns an der Rezeption, heute Abend ist das Essen vom Veranstalter, das nicht vorgesehen war. Wir gehen in ein Grillrestaurant, man kann aussuchen ob man Hähnchen, Schweine- oder Rindfleisch oder Fisch möchte, alles gegrillt. Dazu gibt es Reis, Pommes und Brokkoli-Bohnensalat (werde nie verstehen warum ich Reis UND Pommes essen soll...). Die Vorspeise ist Brokkolicremesuppe und zur Nachspeise gibt es eine Ananasscheibe. Wir genehmigen uns ein paar Bierchen, denn wir können heute nach dem Essen nicht mehr einkehren, es ist Sonntag und da gibt es in Ecuador abends nur zum Essen alkoholisches. So ziehen wir uns schon zurück – und stellen fest dass verblüffenderweise heute Abend sogar Internet funktioniert.

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  • Montag - 23. Juni 2014


    ...und gleich nochmal frei...


    Zum Erstenmal in diesen Ferien ausschlafen – heute haben wir frei! Ich bin gegen 0500 wach geworden weil und muss ins Bad. Beide Augen sind total verklebt. Ich reinige sie und gehe wieder ins Bett. Gegen 0730 aufstehen, jetzt sind die Augen geschwollen und rot, so dass ich heute nicht schnorcheln möchte. Frühstücken, dann laufen wir los Richtung Anleger, hier geht es raus nach Tintoreras, wo wir ja vorgestern mit dem Boot waren, Walter hat sein Schnorchelzeug dabei. Als wir beim Schiffsanleger zur Abzweigung kommen beginnt ein leichter Garúa. Garúa ist der für die Galápagos typische Regen – ein Sprühregen, so fein dass man ihn auf der Haut kaum spürt, dagegen ist ein bergener Sprühregen schon ein Platzregen. Oder wie ein Kollege meinte, ein Regen wie aus einer Pflanzensprühflasche.


    Leider ist der Weg gesperrt. Wie wir später erfahren hatte es im April bei Hochwasser einige Geländer losgerissen, nun muss man einen Kostenvoranschlag zur Reparatur anfordern, keiner weiss wie lange es dauern wird. Wir tippen, dass der Weg gar nicht mehr frei gegeben wird, da sind schon die Bootsführer dagegen, die lieber ihre Touren verkaufen.




    So laufen wir zurück und dann Richtung anderer Seite des Ortes, am Strand entlang. Wir kommen an einen Strandabschnitt wo gewarnt wird vor Meeresschildkröteneiablageplätzen. Wir umgehen auch einige und sehen am Strand viele Korallen und Muscheln.






    Unser Weg führt auch an dem kleinen Friedhof von Puerto Villamil vorbei.



    Nach ca. 2km kommen wir zum Eingang vom Nationalpark und müssen unsere Namen angeben. Diesen Teil darf man ohne Guide besichtigen, so wird aber wohl kontrolliert dass alle Leute den Park auch wieder verlassen. Auf der rechten Seite gibt es Lagunen und kurz darauf kommen wir zu einem Tunnel, in dem es etwas Wasser hat mit Fischen. Dann gehen wir Richtung Strand, wo sich Meerechsen und Krabben tummeln.





    Nun drehen wir um und machen uns auf den Heimweg. Wir waren ca. 3 Stunden unterwegs. Wir haben grossen Durst und Lust auf ein Bier und etwas Essbarem. Am Hauptplatz treffen wir ein Pärchen aus der Gruppe und gehen zusammen in eine Kneipe. Da Salat und Sandwich aus sind bestellen wir Ceviche (in Limonensaft eingelegter Fisch).


    Duschen und langer Mittagschlaf. Gegen 1730 machen wir einen kleinen Bummel durchs Örtchen und genehmigen uns dann ein Bierchen in einem Kneipchen neber dem Hotel. Wir sehen unsere Alleinreisende auf ihrem Balkon und verabreden uns für 1900. Wir steuern ein paar Kneipchen an, dauert aber etwas bis wir etwas Genehmes finden. Anschliessend gehen wir noch auf einen oder zwei Caipis zur Iguana Bar, auf einer Mole vor dem Hotel.

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  • Arctica


    Nochmals für deinen Bericht und die tollen Fotos! Ganz interessiert habe ich deine Schilderungen von der Insel Floreana und der Familie Wittmer gelesen. Ein Arbeitskollege hat mir für die Reise im 2008 das Buch "Postlagernd Floreana" ausgeliehen. Es war das Buch, das Frau Wittmer damals über das Leben auf Floreana geschrieben hat. Auf der Insel Floreana war ich persönlich allerdings nur kurz und an einer andern Seite - es reichte nicht, die Pension Wittmer oder die berühmte Post-Office-Box zu besuchen. Die Natur und die Tiere waren mir wichtiger und für Alles reichte es eben nicht. Wir waren damals nur 5 Tage mit einem Schiff in den Galapagos unterwegs. Aber die Erlebnisse und Eindrücke sind unvergesslich schön!


    @ Corsair: ich kann dich nur ermutigen, eine Reise zu diesen Inseln zu unternehmen.


    Herzliche Grüsse
    Berna

  • ja, ich lese auch eben mit Interesse das Buch, zumal ich jetzt einige Plätze ja auch wiedererkenne. Hatte schon vor der Reise danach gesucht, es allerdings in Internetantiquariaten für Preise zwischen 40 und 60 Euros gefunden - zufällig habe ich es letzte Woche in Ebay für 15 Euro ersteigert und mit bin wild am Lesen. Leider hat es uns zeitmässig auch nicht gereicht zur Post-Office-Bay.


    Hoffe morgen (resp. heute - ist ja schon nach Mitternacht!) geht es weiter ;)

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  • Vielen, vielen Dank für deinen spannenden Reisebericht. Ich muss gestehen, ich finde das spannender als die ganzen Hurtigrutenreiseberichte, weil es wirklich mal was ganz anderes ist. :whistling:
    Ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich Tortuga kenne. Und Asche auf mein Haupt, es ist aus Fluch der Karibik. :mosking:
    Freu mich schon auf die Fortsetzung. :thank_you:

  • Liebe Arctica,
    wir haben vor 10 Jahren eine ähnliche Tour durch Ecuador und per Schiff über Galapagos gemacht und waren von der Vielfalt, die Ecuador landschaftlich und bei Tieren und Pflanzen zu bieten hat, total begeistert. Vielen Dank für deinen Bericht und die tollen Fotos, da kamen viele schöne Erinnerung hoch.

  • Kaum ist man eine Weile weg, legst Du vor! Eure Reise liest sich genauso spannend, wie ich es mir vorgestellt habe und die Fotos sind einfach super! Bei den Essensbeschreibungen läuft mir das Wasser im Mund zusammen (naja, außer bei den Maden <X ) und das Bier ist in Lateinamerika sowieso gut :thumbup: . Wenn meine Kassenlage etwas gefälliger wäre, würde ich mich jetzt sofort nach Lateinamerika-Reisen umschauen- wahrscheinlich etwas südlicher, weil ich mit dem Regenwald klimatisch nicht so zurechtkomme (das bolivianische Huari-Bier ist ausgezeichnet :D ).


    Ihr scheint einen schnellen Aufstieg vom Regenwald in die Anden gehabt zu haben- hatte da keiner Probleme mit der Höhenanpassung?

    Viele Grüsse, Albatross
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  • (das bolivianische Huari-Bier ist ausgezeichnet )


    gut zu wissen :beer: - wir haben mit dem argentinischen Quilmes wie mit dem ecuadorianischen Pilsen auch nur gute Erfahrungen gemacht (das Club aus Ecuador hat uns nicht ganz so geschmeckt)


    Ihr scheint einen schnellen Aufstieg vom Regenwald in die Anden gehabt zu haben- hatte da keiner Probleme mit der Höhenanpassung?


    Nein, seltsamerweise hatte keiner der Gruppe mit rauf-runter und umgekehrt Probleme. Ebensowenig mit der Höhe als solches (ausser dass einem natürlich manchmal etwas die Puste ausgeht). Da hatten wir vor 1 1/2 Jahren mit der Höhe in Cusco mehr Probleme, obwohl wir diesmal ja noch höher waren.


    (Fortsetzung dauert doch noch etwas - morgen bekomme ich Besuch und musste erstmal eine Diashow zusammenstellen... :pleasantry: )

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  • Oh ja, Quilmes mag ich auch - und das gibt es sogar in großen Flaschen mit knapp 1 Liter, hell und dunkel! Ihr könntet auch unbesorgt nach Chile reisen, da hat es reichlich ausgewanderte deutsche Braumeister :thumbup:
    OT- Ich habe gesehen, dass Quilmes in Berlin auch auf der Getränkekarte steht :laugh1:

    Viele Grüsse, Albatross
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  • ja, hier in Frankfurt habe ich es auch schon gesichtet, aber natürlich zu fast norwegischem Preis. Wir halten uns an die Regel - in jedem Land einheimisches Bier, damit sind wir bisher gut gefahren. Käme mir z. B. nie in den Sinn in Spanien deutsches Bier zu trinken...

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  • Dienstag - 24. Juni 2014


    Von Isabela nach Santa Cruz


    0600 aufstehen, zusammenpacken, 0700 frühstücken, 0800 Abfahrt. Meine Augenentzündung ist etwas besser, ich lasse heute aber trotzdem nochmal die Linsen weg.


    Am Anleger wird wieder das Gepäck kontrolliert und verplombt. Dann geht es nach einigem Warten auf ein Taxiboot. Aus unerfindlichen Gründen werden wir alle inkl. Gepäck auf ein Taxiboot verfrachtet, das total überladen ist, während unsere Alleinreisende und Carlos alleine mit einem Boot fahren. Warum man die Gruppe nicht geteilt hat durchschaut man nicht. Und in der Gruppe gibt es immer noch Leute die auch nach mehreren Tagen noch nicht durchschaut haben wie man in kleine Boote einsteigt, dass man ganz durchgeht und sich immer abwechselnd eins rechts – eins links setzt. Nein – Herr A möchte neben seiner Frau sitzen und C – der Mensch ist ja ein Herdentier - setzt sich automatisch neben das Paar. Nachdem das Boot gefährlich krängt brüllt jemand „immer abwechselnd“, worauf Herr A auf die andere Seite wechselt und seine Gattin ihm natürlich folgt... Und sich wundert warum das Boot nun auf die andere Seite krängt...Wie auch immer, wir kommen doch heil bei einer hübschen Motoryacht an und machen es uns bequem. Drei Yamahas (=200PS / 6 Zylinder) und somit nochmal ein Motor mehr als bisher - surren los und mit 27 Knoten düsen wir in zwei Stunden nach Sta. Cruz. Unterwegs stelle ich fest dass meine kleine Lumix nicht mehr will. Naja, dann halt ohne Taschenknippse und nur mit Spiegelreflex, und Walter hat ja auch noch meine alte Lumix. Wohl dem der nicht nur eine Kamera dabei hat.


    In Puerto Ayora wird wieder unser Gepäck entplombt, wir steigen in einen kleinen Bus und fahren in die Berge zu einer Ranch wo wir erst einen Lavatunnel besichtigen und dann wilde, freilebende Riesenschildkröten. Leider sehen wir nur drei Stück, aber es sind ja nicht die ersten dieser faszinierenden Tiere. Die Schildkröten von Santa Cruz sind im Übrigen die grössten von Galápagos. Jede Insel hat ihre eigene Art, jeweils den örtlichen Futterpflanzen angepasst. So leben auf einer Insel Tier die vorne einen erhöhten Panzer haben, da sie sich auf dieser Insel mehr von Sträuchern ernähren und somit den Hals länger nach oben strecken müssen. Und dies ist typisch für diese Inseln, die Evolution geht hier sehr schnell, brauchen Tiere auf den Kontinenten Jahrtausende um sich zu verändern reichen hier oft nur wenige Jahrhunderte wenn nicht gar nur Jahrzehnte.




    Auf der Ranch gibt es auch ein leckeres Mittagessen, man konnte zwischen Thunfisch und Hähnchen wählen, die meisten haben sich für den Fisch entschieden. Dann fahren wir zurück Richtung Puerto Ayora, biegen aber unterwegs ab zu einer Familie, wo uns gezeigt wird wie auf alte traditionelle Art Kaffee geröstet wird und Zuckerrohr verarbeitet wird, u. a. zu Zuckerrohrschnapps.



    Zuckerrohrpresse



    Hier wird die Melasse eingekocht und zu braunem Zucker verarbeitet



    Kaffee und die alte Art zu rösten



    Schnappsdestille


    Nächste Station ist die Charles Darwin-Station. Da wir sie schon kennen klinken wir uns hier aus und fahren mit dem Bus und Gepäck ins Hotel. Wir übernehmen unser Zimmer und gehen schon bald los, wir brauchen dringend Bares. Wir gehen zum Hafen zum Geldautomat – nichts, wir klicken uns durch das Menu mit dem Resultat dass wir nichts bekommen. Zurück zu einer Bank nähe Hotel – auch nichts, auch nicht mit Visa. Langsam kommt Unruhe auf – wir müssen ja morgen auch noch das Trinkgeld für den Reiseleiter bar zahlen. Walter erinnert sich dass er auf dem Weg in die Berge eine grosse Banco Pichincha (Pichincha ist der Distrikt von Quito) gesehen hat, auf der Hauptstrasse aus Puerto Ayora raus, in dem nichttouristischen Teil des Ortes. Wir gehen kurz ins nahe Hotel und holen noch meine Karten und tippeln dann zu dieser Bank – siehe da, der Automat spuckt Geld aus! Das Geheimnis – dieser Automat nimmt Karten mit Chip, die anderen nur Karten mit Magnetstreifen. Ich besorge mir dann in einer Apotheke noch etwas gegen meine Halsschmerzen, die mich seit ein paar Nächten plagen.


    Nun gönnen wir uns ein frisches Bierchen. Kurz darauf kommt ein Pärchen aus Kalifornien vorbei, die im gleichen Hotel auf Isabela wohnten und auch auf dem „englischen“ Schnorchelausflug waren. Dabei stellen wir fest, dass die junge Dame am Tisch hinter uns – Australierin – auch auf diesem Ausflug war. Die Inseln sind ein Dorf...


    Wir ziehen uns noch etwas ins Hotelzimmer zurück, treffen uns um 1900 mit unserer alleinreisenden Kollegin und gehen zu den Kioskos auf der „Fressgass“, wie wir sie in Anlehnung an die bekannte frankfurter Strasse nennen. Wir kennen die "Kioskos" schon von unserer ersten Reise und freuten uns schon darauf. Diese Strasse ist am Tag eine normale Ortsstrasse, mit jede Menge „Läden“ rechts und links, die tagsüber mit Rollläden geschlossen sind. Bei Einbruch der Dunkelheit wird die Strasse für den Verkehr gesperrt und die „Kioskos“ machen auf, Tische und Stühle werden auf die Strasse gestellt und die Grills angeschmissen. Hier kann man gut, reichlich und preiswert essen, auch viele Einheimische findet man immer hier. Schon bald haben wir ein Kneipchen gefunden. D. und Walter essen Fisch mit Shrimpssauce, Reis und leckeren Krautsalat, ich habe zwei Spiesschen mit Shrimps, Tintenfisch, Hähnchen, Schweinefleisch, Pommes und Krautsalat. Dazu drei grosse Bier und zwei Säfte für gerade zusammen 45 Dollar. Und wieder treffen wir Leute von diesem "englischen" Boot.


    Wir gehen noch in eine uns schon von der letzten Reise bekannten Cocktailbar auf einen Absacker.

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  • Mittwoch - 25. Juni 2014


    Finale Furioso


    Frühstück 0700, kurz nach 0800 werden wir von einem kleinen Bus abgeholt um zu unserem Schiff am Itabacakanal im Norden der Insel zu fahren. Als wir in den Bus einsteigen sitzt der Kapitän des Bootes schon drin, schaut mich an wie ein Auto, dann Riesenfreude beim Wiedererkennen – mit ihm und seinem Boot Española waren wir schon vor 1 1/2 Jahren unterwegs!



    Wir fahren mit dem Bus quer durch die Insel, Schwimmwesten an (hier kontrolliert ja die Polizei!) und mit einem Schlauchboot zur Yacht. Nach zwei Fahrten sind alle drüben, wir können uns der Rettungswesten wieder entledigen, verteilen uns aufs Oberdeck – ich nehme wieder meinen „gewohnten“ Sitz neben dem Kapitän ein - und los geht die Fahrt nach North Seymour. North Seymour liegt direkt nördlich Santa Cruz und der Insel Baltra mit dem Flugplatz, ist unbewohnt und nur zwei Quadratkilometer gross.


    Nach rund einer Stunde sind wir da und werden mit dem Schlauchboot an Land gebracht. Während der ersten Tour des Schlauchboots beobachten wir einen Galápagoshai, der das Schiff umkreist. Wir beginnen einen über einstündigen Rundgang. Wir sehen jede Menge Fregattvögel, balzend, brütend und mit Nachwuchs, ebenso Blaufusstölpel und Landleguane. Kurz vor dem Ende des Rundgangs setzt es mich auf den grossen Steinen ganz langsam, aber unbremsbar auf den Popo, die Kamera hochhaltend. Naja, die rechte Seite schmerzt etwas, aber nicht schlimm.








    Der Leguan dreht die Kaktusfrucht solange bis alle Dornen weg sind bevor er sie genüsslich verspeist.



    Diese Leguan kletterte auf den Strauch und wusste nicht wie es weitergeht - bis der Ast nachgab und er runterfiel...



    Mit dem Schlauchboot geht es erstmal zurück aufs Schiff, wo wir nochmal nach dem Hai Ausschau halten. Mit Erfolg - mindestens drei Haie umkreisen nun die Yacht. Wir fahren nach Santa Cruz an einen schönen Strand. Während der Überfahrt gibt es Mittagessen, wie wir es schon kennen von diesem Schiff sehr gut – Reis, Fisch, Randen- / Gurken - / Bohnen - / Tomatensalat. Die Española hat einen eigenen Koch dabei. Dann machen sich die Schnorchler fertig, Walter und ich ziehen unsere Neoprens an, einige gehen zum Spazieren an den Strand und wir setzen mit dem Schlauchboot über.


    Wir sehen u.a. eine riesige Meeresschildkröte, grosse Papageienfische und zwei Rochen.



    Der Rochen buddel sich im Sand ein.




    Nach einer Stunden fahren wir zurück zum Schiff und nach Itabaca. Diesmal müssen wir bei der Anlandung mit dem Schlauchboot keine Schwimmwesten tragen, es ist kein Polizist zu sehen, die schauen wohl alle das WM-Spiel Ecuador – Frankreich.


    Wir fahren zurück nach Puerto Ayora, wo wir uns erstmal etwas zurückziehen zum Ausruhen und Duschen. Auch schauen wir im TV das Ende des Spiels das 0:0 ausgeht, somit sind die Ecuadorianer leider draussen.


    Wir machen einen kleinen Spaziergang und setzen uns in ein Kneipchen auf ein oder zwei Bier. Wir quatschen gerade mit zwei Mitreisenden als Daniel, unser Guide von vor 1 ½ Jahren vorbeiläuft. Ich rufe ihm, erst erkennt er uns nicht, aber als wir sagen dass wir mit ihm auf Cerro Dragón waren kommt die Erinnerung, er war als Guide bisher tatsächlich erst einmal da – mit unserer Gruppe damals.


    Etwas später gehen wir ins Restaurant wo das Abschiedsessen stattfinden soll. An einem Tisch sitzt eine Reiseleiterin, die uns mit unterschiedlihen Gruppen schon über mehrer Inseln verfolgt, und an einem anderen Tisch sitzt der Sohn Wittmer aus Floreana – Galápagos ist ein Dorf.


    Als Vorspeise gibt es u. a. Salat Mimosa mit Avocado. Das Essen ist sehr gut und reichlich, ich habe paniertes, überbackenes Schnitzel. Zum Nachtisch gibt es Schoko- oder Nusskuchen, der Schokokuchen ist recht trocken.


    Bald gehen Alle, auch wir ziehen uns um 2140 schon zurück.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Donnerstag / Freitag - 26. / 27. Juni 2014


    ...und nach Hause...


    Packen und zum Frühstück, da wir erst um 0830 abfahren haben wir keine Hektik. Leider habe ich dank der Klimaanlage ziemlich Halsschmerzen und Husten. Als Walter um 0820 das Gepäck runter bringt sieht er ein Pärchen unserer Gruppe um die Ecke biegen Richtung Ort. Er denkt sich, die wollen wohl nochmal um die Strassenecke runter ins Örtchen sehen. Pünktlich wird das Gepäck durchs hintere Fenster in den Bus geladen und wir steigen ein – nur die Beiden fehlen... Wir warten und warten und vermuten dass sie halb neun mit neun Uhr dreissig verwechselten. Aber man macht sich ja auch Sorgen es könnte etwas passiert sein. Zwei rennen auch noch los quer durch das kleine Ort – nichts! Später soll sich rausstellen dass sie wohl gerade in der Kirche waren. Carlos lässt schon mal ihr Gepäck aus dem Zimmer holen und verladen. Wir rätseln, aber nach zwanzig Minuten Wartezeit laden wir das Gepäck wieder aus und fahren los, Carlos hinterlässt an der Rezeption sie sollen ein Taxi nehmen. Seltsamerweise war unsere Gruppe drei Wochen lang immer pünktlich, nicht einmal musste man auf jemand warten – bis zum letzten Tag!


    45 Minuten dauert die Fahrt zum Itabacakanal. Hier steigen wir um auf die kleine Fähre, das Gepäck wird aufs Dach der Fähre gepackt. Rund 10 Minuten dauert die Überfahrt, dann Gepäck geschnappt und für weitere 10 Minuten in einen Bus, der uns zum neuen Terminal bringt. Check-In problemlos, wir bekommen die Bordkarten für alle Flüge: Baltra - Guayaquil, Guayaquil - Madrid und Madrid - Frankfurt. Die Maschinen aus Europa fliegen fast alle in die Hauptstadt Quito, können von da aber nicht direkt zurück, Quito liegt zu hoch, vollgetankt für einen Atlantikflug kämen die Maschinen nicht in die Luft und müssen daher erst nach Guayaquil, etwas das uns jetzt natürlich zu Gute kommt. Wir müssen aber in Guayaquil unser Gepäck holen. Ein Mitreisender hat seine schöne Trinkflasche im Bus vergessen, findet sie aber wieder als der Bus mit einer neuen Ladung Passagiere vom Kanal kommt. In diesem Bus sind auch das „verlorene“ Pärchen, sie hatten sich tatsächlich um eine Stunde vertan. Das Taxi kostete aber nur 18 Dollar für die 45 Minuten Fahrt.


    Kaum sind wir durch die Security wird eine Mitreisende ausgerufen. Carlos geht mit und ist total geplättet – man hat ihn ihrem Koffer einige Tüten mit Sand und Muscheln gefunden! Carlos hat doch ständig darauf hingewiesen dass dies verboten ist! Am letzten Tag ist irgendwie der Wurm drin.


    Pünktlich fliegen wir ab nach Guayaquil, Flug rd. 1 1/2h. Unser Gepäck kommt recht schnell und am Ausgang der Halle steht schon jemand bereit mit einem Schild des Veranstalters und unseren Koffern, die ja im Hotel in Guayaquil eingelagert waren. Gleich an Ort und Stelle packen wir um, ich kippe meinen Seesack einfach in den Koffer. Leider kann man bei Iberia noch nicht einchecken, so dass wir es uns in einer Cafeteria gemütlich machen und etwas im Internet surfen. Ich besorge mir in einer Apotheke etwas gegen meine mittlerweile sehr schlimmen Halsschmerzen. Die Apothekerin rät zu Tabletten und fragt mich dann wieviele ich benötige!? Klasse, muss sie doch wissen! Sie rät mir zu vier, einzunehmen alle 12 Stunden, öffnet ein Päckchen und schneidet vier Stück ab. Ausserdem kaufe ich mir noch Lutschbonbons um den Hals dazwischen zu beruhigen.


    Endlich können wir einchecken und durchlaufen dann wieder die tollen Ausreiseformalitäten – Pass und Bordkarte zeigen dass man auch zum Gate darf. Anstehen bei der Polizei, hier muss auch die „Andinakarte“ abgegeben werden, die bei der Einreise ausgefüllt wurde. Dann geht es zur Security, bevor man ans Band kommt wird nochmals ausgiebig Pass und Bordkarte geprüft. Dann in den „Nacktscanner“ und endlich ist gut und man steht auf der Shoppingmeile. Wir haben immer noch viel Zeit (insgesammt fünf Stunden) und genehmigen uns einen Imbiss – zusammen gönnen wir uns einen sehr guten und reichlich mit Hähnchen belegten Cesars Salade.


    Endlich geht es in den Flieger (A340) und nur mit wenig Verspätung starten wir um 2100 zum elf Stunden langen Flug. Nach dem Abendessen wird der Kaffee serviert und dann – wir haben noch die Tabletts vor uns – wird wegen Turbulenzen jeglicher Service eingestellt. In der Business geht es aber munter weiter und die Turbulenzen sind nicht mal ein Windhauch. Dann wird Nachtruhe befohlen, jeder muss sein Rollo am Fenster zu machen. Ich habe mein Kopfkissen in der Bucht vom Fenster und bin gerade eingeschlafen als der Flugbegleiter mich wecken will mit der barschen Aufforderung das Rolle zu schliessen, wegen der Morgendämmerung (die erst in einigen Stunden einsetzt). Walter fällt ihm in den Arm, zu spät – ich bin wieder wach. Einige Zeit später – wieder kurz nachdem ich eingeschlafen bin kommt eine junge Flugbegleiterin und versucht es wieder – sie dreht aber dank Walters drohendem Gesicht wohl ab und ich bekomme nichts mit. Zu guter letzt kommt dann auch noch die Kabinenchefin und will mich mal wieder wecken wegen dem blöden Fenster. Sie werden nie verstehen dass wir dieses Fenster offen haben möchten, wir wollen sehen wie die Sonne aufgeht, wie der neue Tag beginnt – etwas vom Schönsten bei der Fliegerei. Soweit ein Langstreckenflug überhaupt etwas Schönes hat... Ich habe schon oft gehört dass Iberia Langstrecke schlimm sein soll und dachte bisher immer „die ewigen Meckerer“ - ich kann jetzt beipflichten, wenn immer möglich keine Iberia mehr, die Südamerikaner TAM und LAN hatten einen wesentlich besseren Service.


    Pünktlich landen wir in Madrid, haben gerade eine Stunde Zeit zum Umsteigen. Dazu muss man sagen – rd. 10 Minuten zum Aussteigen - einen 10 minütigen Marsch im Laufschritt - Terminal wechseln, mit der U-Bahn fahren, und nochmals durch die Security und dann nochmal einen 10 minütigen Marsch im Laufschritt. Unterwegs steht von Iberia – man höre und staune – schon eine deutschsprechende Dame vom Bodenpersonal und treibt die Fluggäste nach Frankfurt noch extra an!


    Wie auch immer, wie schaffen es und pünktlich landen wir in Frankfurt. Auch unser Gepäck hat die Hürde Madrid genommen. Ein Freund holt uns ab und zwanzig Minuten später sind wir zu Hause.



    ~ Ende ~

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