Ecuador + Galápagos

  • Dienstag - 17. Juni 2014


    Von den Anden zum Pazifik...


    Wir verlassen Cuenca um acht Uhr und fahren 1,5 Stunden hoch in die Berge.



    Auf 4000m steigen wir aus und machen im Cajas-Nationalpark eine Wanderung von 3km immer abwärts. Unterwegs haben wie den lokalen Guide Diego aufgenommen. Es ist bedeckt und geht ein eisiger Wind. Diego und Carlos erklären uns jede Menge über die heimische Flora und Fauna. Bei einem Baum entdeckt Walter einen Vogel und fragt Diego, was das sei. Der Effekt war verblüffend – Diego reisst sich die Kopfbedeckung vom Kopf und machte einen Luftsprung und war nicht mehr einzukriegen – ein sehr seltener Vogel, Diego erzählte sie hätten schon mal fünf Stunden gewartet und keinen gesichtet (man frage mich bitte nicht nach dem Namen des Piepmatzes!).





    Der seltene Vogel




    Nach ca. 1,5 Stunden kommen wir zum Bus zurück. Wir fahren weiter, wieder auf 4000m hoch und ab da geht es stetig abwärts. Wir sehen eine herrliches Wolkenmeer unter uns, bis wir irgendwann selbst in den Wolken stecken und fast 0 Sicht haben.



    Innerhalb von 70km sind wir von 4000 auf 30müM und machen einen Stop an einer Tankstelle mit grosser Cafeteria. Wir genehmigen uns je ein Magnum. Es ist warm und schwül und die ersten ziehen Shorts an.


    Die Gegend hat sich jetzt total geändert und wir fahren durch Plantagen: Kakao, Bananen, Kaffee, Reis, Zuckerrohr.




    Gegen 1530 kommt wir am Gran Hotel Guayaquil an, wir sind insgesamt in den zwei Wochen 1860km gefahren.


    Erst gibt es einen Willkommensdrink, dann ist Zimmerverteilung. Unser Zimmer ist schön gross mit Klimaanlage. Wir kruscheln etwas im Zimmer rum und machen uns dann auf zu einem Spaziergang zur Promenade Malecón am Rio Guayas, der kurz darauf ins Meer mündet.


    Allgemein warnt man Touristen in Ecuador vor Kriminalität. Auch Carlos machte uns immer aufmerksam. In Stadtzentren hatten wir nie ein unsicheres Gefühl, achtet aber natürlich auf seine Sachen und lässt Wertsachen lieber im Hotelsafe oder trägt Bares in Geldkatzen unter der Wäsche. Hier in Guyaquil aber warnt uns Carlos eindringlich und schärft uns ein nur vom Hotel die drei Block durchs Zentrum zum Malecón zu gehen und möglichst nach Einbruch der Dunkelheit nur noch in Gruppen unterwegs zu sein. Mag mit ein Grund sein warum wir hier im Gran Hotel wohnen und nicht in einem "preiswerteren" Hotel wie es sonst üblich war auf der Reise. Vor dem Hotel stehen ständig drei mit MPs bewaffnete Polizisten und ich sehe sogar einen Wollladen der von einem bewaffneten Security bewacht wird. Die Hafenstadt scheint ein heisses Pflaster zu sein.


    Wir spazieren durch einen Park in dem es jede Menge Leguane gibt.






    Zurück im Hotel fangen wir schon mal an für Galápagos zu packen. Unsere Koffer bleiben im Hotel in Guayaquil und wir nehmen nur unsere Seesäcke mit. Auf Galápagos werden wir uns mit kleinen Schiffen bewegen so dass es kein Platz für alle grossen Koffer gibt. Andere Paare begnügen sich zum Teil mit einem Koffer für zwei Personen. Die warme Kleidung brauchen wir ja sowieso nicht mehr.


    Um 1900 sind wir in einem von Carlos mal wieder empfohlenen Restaurant am Malecón mit anderen Gruppenmitgliedern verabredet. Das Essen ist sehr gut – wir teilen uns einen Cesars Salad mit Shrimps, dann hat Walter Corvina a la plancha (gebackener Seebarsch) und ich Lomo en salsa Balsámico (Lende an Balsamicosauce). Gute und interessante Mischung. Als die anderen gehen klönen wir noch etwas zu dritt weiter und bestellen noch weiter Drinks – happy hour, es gibt alles doppelt.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Liebe Arctica


    Ihr habt ja eine superspanne Reise unternommen. Ein herzliches dafür und auch für die wunderschönen Fotos. Herzlich lachen musste ich bei deinen Schilderungen vom Essen, besonders wenn es "Rüebli" gab... Wenn ich deinen Bericht kurz vor dem Essen las, so überkam mich ein akutes Hungergefühl, so gut hast du das Essen beschrieben.
    Beim Lesen deines Berichtes und beim Betrachten der Fotos kamen sofort die Erinnerungen an unsere Reise im 2008, die uns nach Peru, Bolivien, Equador und auf die Galapagos führte. Dabei waren wir auch in Papallacta und im equadorianischen Urwald. Ich freue mich schon jetzt auf die bebilderte Fortsetzung und dass ich virtuell mit dir weiterreisen darf.


    Übrigens, das mit der Globetrotterregel machen wir auch so und es funktioniert! Allerdings sollte man je nach Reiseland trotzdem achtgeben und nicht sorglos alles essen...


    Herzliche Grüsse
    Berna

  • :thank_you: Wow Petra, ich bin völlig hin und weg! Die Fotos, Deine Schilderungen und die dazu passenden Vorstellungen im meinem Kopf verbinden sich zu einem tollen Bild. Musste zeitweise an den Roman "Die Vermessung der Welt" denken... Ich freue mich auf die Fortsetzung! :thumbup:

  • Mittwoch - 18. Juni 2014


    Nach Galápagos


    Wir werden schon früh – vor dem Wecker wach – und packen den Rest. Schon um 0700 gehen wir zum Frühstück. Gemütliches Frühstück, heute morgen haben wir etwas Zeit. Buffet vom Feinsten, das Hotel wird seinem Namen „Gran Hotel“ gerecht. Um 0845 sind wir mit dem ganzen Gepäck in der Lobby, das Gepäck, das hier bleibt wird weggebracht. Wir fahren zum Flughafen und verabschieden uns herzlich von Angelito. Er hat uns sicher quer durch Ecuador gefahren, ohne eine kritische Situation oder auch nur einer heftigen Bremsung!


    Erstmal geht es zum Scannen der Koffer – ob man Pflanzen, Samen, Esswaren (vor allem Obst und Früchte) usw. dabei hat, auf Galápagos darf nichts dergleichen eingeführt werden, da man nicht möchte das fremde Gewächse eingeschleppt werden. Das gecheckte Gepäck wird verplombt. Dann stellt sich Carlos an einen Schalter, wo er für die ganze Gruppe pro Person 10 Dollar zahlen muss und bekommt dafür zwei Formulare zum Ausfüllen (Eine Frage - haben Sie Wanderschuhe dabei? Es geht um Sporen die man einschleppen könnte - nein, ich wanderte mit Sportschuhen – aber nach denen wird nicht gefragt... - Hatten Sie in den letzten 30 Tagen Kontakt zu Tieren ausser Hund und Katze? Nein – dass ich bei Cotopaxi mein Pferd streichelte habe ich vergessen...). Dann geht es zum Check-In. Da der Dame unsere Seesäcke nicht geheuer sind fragt sie ob wir Tauchflaschen dabei haben. Natürlich nicht – wo sollte ich denn noch meine Klamotten haben. Und wenn ja wäre interessant was dann passiert wäre – der „Samensucher“ hat das Gepäck ja schon verplombt


    Wir gehen durch die Security in die Abflughalle, wo wir uns erstmal einen Kaffee gönnen und dabei Formulare ausfüllen. Pünktliche um 1120 ist boarding und um 1145 starten wir mit AeroGal, die offensichtlich Avianca gehört. Wir fliegen 90 Minuten, es gibt es recht gutes Essen ( Hähnchengeschnetzeltes mit Reis und Erbsen und Lemonpudding)


    Unser erstes Ziel ist die Insel San Cristóbal (engl. Chatham). Die Insel ist 558km² gross und die höchste Erhebung ist 730m. Auf der Insel leben rd. 5500 Menschen, der Hauptort ist Puerto Baquerizo Moreno.


    Am Flughafen wird erst unser Pass kontrolliert, dann müssen wir am Schalter nebenan 100 Dollar Nationaparkgebühr zahlen, bar auf die Kralle, Kreditkarten werden nicht akzeptiert und es ist auch verboten dass Reiseagenturen dies schon miterledigen. Als nächstes wird unser Handgepäck wieder mal nach Esswaren und Samen durchsucht während ein Polizist nochmals unsere Pässe checkt. Nach 10 Minuten können wir dann unsere Koffer abholen, die an der Teminalwand stehen. Die Uhr haben wir um eine Stunde zurück gestellt.


    Carlos stellt uns unseren örtlichen Reiseführer Javier vor, er soll bis Isabela bei uns bleiben und scheint ganz nett zu sein. Wir fahren zum Hotel, wo wir 1 ½ Stunden Zeit haben und es uns in dem etwas spartanischen Zimmer erstmal gemütlich machen. Nachteil der Seesäcke: man muss sie jedesmal komplett ausleeren.


    Wir erklimmen unseren recht kleinen Bus, der schon bessere Jahre gesehen hat, und fahren rd. 50 min. quer durch die Insel nach Puerto Chino. Wir besichtigen die Schildkrötenaufzuchtstation Galapaguera.




    Auch so einige Piepmätze lassen es sich hier gut gehen...



    Danach fahren wir zu einem kleinen Strand, wir müssen noch 625m laufen vom Parkplatz bis zum Strand. Wer möchte kann ins Wasser. Das Wasser ist gar nicht so kalt, der Wellengang aber ziemlich stark. Ausserdem hat es im Sand wenige, aber doch recht grosse Steine, Walter ripst sich den Fuss auf. Ein paar Seelöwen tummeln sich auch am Strand.




    Nach einer Stunde fahren wir zurück nach Puerto Barquerizo Moreno. Unterwegs müssen wir einen Bergkamm überwinden, wo wir in dichten Wolken stecken. Im Hotel geht es erstmal unter die Dusche, dann spazieren wir zu einem Restaurant dass uns mal wieder Carlos empfohlen hat. Hier treffen wir den grössten Teil der Truppe. Sie sind auch erst am Bestellen. Das Essen ist sehr gut, allerdings muss man auch sehr lange warten und der Bursche der Kellner spielt ist etwas überfordert. Auf dem Rückweg beobachten wir noch eine riesige Seelöwenkolonnie am Strand. Gegen 2230 sind wir im Hotel.



    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Liebe Petra,
    Dein Bericht ist definitiv sehr interessant und außerdem mit ausgesprochen schönen Bildern versehen. :good3: :sdanke:
    So gern ich Deine Schilderungen lese, so klar wird mir dabei auch: Für mich wär's nix. :gr-ui:
    Das mit den "mindestens 40% vor dem Frühstück und nochmal abends" kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. :gr-attention:
    Ich freue mich auf die Fortetzung :locomotive:

  • Also vor einem Security habe ich mich noch nie gefürchtet - ich kann sehr "bestrickend " sein, wenn ich will :mosking: :P
    Nein, meine "Traumziele" sind weniger heiß, weniger feucht und ein bißchen weniger weit weg....
    Flüge über 4 Stunden kann ich nur mit Betäubung absolvieren - ich hasse fliegen. :threeeyes:

  • Donnerstag - 19. Juni 2014


    Von Haien, Wasserschildkröten und was sonst noch so kreucht und fleucht...(I)


    Da wir schon sehr früh wach sind machen wir um 0600 einen kleinen Spaziergang am Hafen entlang und beobachten die Seelöwen. Seelöwen gibt es hier überall, sie liegen auch schon mal auf den Gehwegen oder schlafen einfach auf einem Bänkchen. Wir sind auch nicht die Einzigen, noch ein anderes Paar aus der Gruppe ist schon unterwegs.








    Frühstück um 0700. Es ist gut und reichlich, aber dauert ewig. Die Truppe trifft sich um 0755 um zum Schnorchelverleih zu gehen, wir verabreden uns mit den Reiseleitern um 0815 am Schiffsanleger, da wir Schnorchelsachen dabei haben. Wir fahren mit zwei Motorbooten, so dass wir aufgeteilt werden, im einen Boot fährt Carlos, der von unserem Guide Javier übersetzt, im anderen Boot hat ein Guide namens Iván das Sagen, er spricht ausser spanisch nur englisch, so dass Freiwillige gesucht werden für dieses Boot. Wir melden uns ins englische Boot. Mit einem Wassertaxi werden wir zu den Motorbooten gebracht.



    Wir fahren los, an der Insel entlang, wo wir Seelöwen, Blaufusstöpel und weiteres Gefieder beobachten. Dann geht es weiter zu der Felsformation León Dormido (Schlafender Löwe). Auch hier sehen wir einige Vögel.




    Es ist ein grosser Felsen, daneben steht noch ein einzelner spitzer Felsen. Wir sollen durch den engen Durchgang schnorcheln.



    Links und Mitte - der Durchgang durch den wir schnorcheln - rechts ein weiterer, noch schmalerer Durchgang.


    Beim Schnorchel sind wir nur zu viert aus unserem Boot, drei bleiben an Bord. Walter und ich schlüpfen in unsere Neoprenanzüge, die wir uns in Deutschland besorgt haben, da wir bei unserer ersten Galápagosreise festgestellt haben dass das Wasser auf längere Zeit doch recht frisch sein kann und man sich so nahe am Äquator erbarmungslos den Rücken verbrennen kann. Los geht’s. Das Wasser ist angenehm. Da eine Kollegin und ich noch nie schorcheln waren bedeutet uns Iván, dass wir uns an einem Schwimmreifen festhalten sollen, den er vor uns herschwimmend zieht, bis wir durch die Felsenge sind. Das Wasser ist hier sehr tief. Schon recht bald fühle wir uns aber sicher und hinter der Enge dürfen wir alleine los. Wir sehen hübsche Fische, Seesterne, eine Meeresschildkröte und als Highlight drei kleine Haie. Hier gibt es vor allem Galápagos-Hai und Hammerhaie. Galápagoshaie können bis über 3m lang werden und für den Menschen durchaus gefährlich. Er kommt überall in tropischen Gewässern vor und hat seinen Namen weil er bei Galápagos zum Erstenmal gesichtet wurde. Es ist allerdings bei Galápagos kein Haiangriff bekannt und die von uns gesichteten waren junge, kleine.



    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Donnerstag - 19. Juni 2014


    Von Haien, Wasserschildkröten und was sonst noch so kreucht und fleucht...(II)


    Nach dem Schnorcheln fahren wir an einen wunderschönen Strand mit Mangroven. Wir waten vom Schiff an den Strand und spazieren etwas. Dann kommen alle in unser Boot zum Essen, es gibt Hähnchen-Reiseintopf, gekocht zu Hause von der Frau des Kapitäns. Nach dem Essen klettern die Anderen zurück auf ihr Boot und ab geht die Fahrt, rd. eine Stunde zurück nach Puerto Baquerizo Moreno. Gesättigt halten die Meisten ein Nickerchen auf der Rückfahrt.



    Unsere Boote




    Eine Wasserschildkröte



    Galápagosbaumwolle. Wird jedoch nicht verarbeitet.


    Wir haben nun 1 1/2 h Zeit zum Ausruhen, dann fahren wir mit einem kleinen Bus zum Galápagos Informationszentrum, wo einem die Geschichte und Geologie der Inseln nahegebracht wird. Anschliessend geht es auf einem zum Teil steilen Spazierweg auf einen Aussichtspunkt. Und zurück durch die ganze Anlage auf Zick-Zackswegen an einem Darwindenkmal vorbei. Irgendwie finde ich diesen Ausflug für die Füchse, ich habe keine Lust mehr zum Laufen, und eigentlich gibt das Ganze nicht viel her.




    Dieser Frachter (er hatte Baumaterialien gebunkert) ist im Mai auf Grund gelaufen und wartet dass er freigeschleppt wird.


    Zurück im Ort suchen wir eine Apotheke auf, Walter will sich noch etwas für seine aufgeschrappten Füsse kaufen. Ich spüre meine Beine kaum mehr und habe einen Riesendurst. Wir genehmigen uns erstmal ein Bierchen in einem Kneipchen neben den Hotel.


    Um 1900 trifft sich die Truppe und wir gehen drei Strassen weiter zum Abendessen zu einer Fischersfamilie. Sehr lecker. Zusammen mit unserer Alleinreisenden gönnen wir uns noch einen Absacker im oben genannten Kneipchen - Bier für Walter, Caipis für die Mädels.



    Das kleine Lokal, womit sich die Fischerfamilie noch ein Zubrot verdient


    Im Hotel möchte ich noch Tagebuch schreiben. Nachdem ich aber zweimal über der Tastatur eingeschlafen bin und träume ich hätte den Tagesbericht unter „skelettierter Leiche“ abgespeichert gebe ich es auf (ich sollte am nächsten Tag tatsächlich eine leere Datei finden unter skelettierter Leiche...)

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


    Einmal editiert, zuletzt von Arctica ()

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!