***50 År MS Lofoten*** Jubileum Tur - Ansichten eines Nockstehers (02.-13.03.2014)

  • ***50 År MS Lofoten*** Jubileum Tur - Ansichten eines Nockstehers (02.-13.03.2014)


    Vorgeschichte:


    Es war vor fast 2 Jahren beim Westerwaldstammtisch (17.05.2012). Wir (Leonina und ich) hatten gerade gemeinsam mit dem Forever Young Team eine unvergessliche Reise mit der MS Nordstjernen auf ihrer letzten regulären Tour entlang der norwegischen Küste erlebt. Auf dem Stammtisch wurde erstmals zur Sprache gebracht, dass das nun älteste Schiff der Flotte im Jahr 2014 ihr 50jähriges Jubiläum in der Route feiern wird. Im Forum wurde ein Thread gestartet und diskutiert, welches denn nun das richtige Datum sei, dass Hurtigruten wohl als Jubiläumstag festlegt und ob sich vielleicht genug Interessenten finden, um in direkten Verhandlungen mit Hurtigruten vielleicht noch einen Rabatt herauszuschlagen. Da aber für Anfang 2014 eine Umstellung der Schiffsreihenfolge angekündigt war, ebbte die Diskussion insoweit ab, dass zwar das erwartete Jubiläumsdatum recht sicher auf den 05.03.2014 eingegrenzt wurde, aber eben noch nicht klar war, wann die Tour um dieses Datum beginnt. Hinzu kam, dass ein Werftaufenthalt im Februar 2014 avisiert wurde. Klarheit konnten dann erst die Öffnung des Buchungsportal für 2014 bringen.


    Der Wunsch, bei dieser Tour dabei zu sein, war bei mir aus eigenen jubiläumstechnischen Gründen quasi natürlich gegeben. Auch ich bin 1964er Jahrgang und da war es nur logisch, mir die Tour selbst zum Geburtstag zu schenken. Und dass es nach zwei halben Touren mal wieder eine ganze Tour werden sollte, war eigentlich logisch.


    Erst um den Jahreswechsel 2012/2013 flammte die Diskussion um die Tour wieder auf. Beim FYT-Team-Treffen wurde intensiv darüber diskutiert und Norwegenfan.123 gab wertvolle Hinweise, dass man über ein Option schon mal eine Kabine vormerken lassen könne. Kurz vor dem Wiener Stammtisch bekam ich dann die Optionsbestätigung zur Unterschrift zugesandt. Wir hatten zwar eigentlich auf eine 300er Kabine gehofft, aber die waren bereits alle geblockt. Da wir schon auf der Nordstjernen-Tour keine echte Außenkabine hatten (das Bullauge war verblendet), gab es eigentlich keine echten Argumente, eine solche zu buchen. Das bei einer Innenkabine gesparte können wir ohne Probleme auch anders unter die Leute bringen.


    Die Buchung in der Innenkabine 214 war bereits vor dem Stammtisch in Wien fixiert. Cetraria kannte mir Bilder der Kabine liefern, so dass wir eine Vorstellung davon hatten, was uns erwarten würde. Eine kleine Kabine mit Doppelstockbett und eigener Nasszelle (eine absolute Vorbedingung von Leonina), nicht weit vom vorderen Treppenhaus.


    Nach und nach füllte sich dann die Reiseliste für die Jubiläumstour, 14 Fories (einschließlich Anhang), davon 10 in der Reiseliste und 4 HSL-Fahrer sorgten für angemessenen Mannschaftsstärke. Und auch die ersten Planungen für Schiffsbegegnungen und Hafen-UKTs begannen sich zu entwickeln. Ein besonderer Event versprach die Begegnung mit der südgehenden MS Nordkapp in Trondheim zu werden.


    Im Laufe des Sommers wurde dann eine Diskussion angestoßen, wie wir uns denn als Gruppe zu erkennen geben wollten. Ein Banner konnten nur eine Wiederholung einer genialen Idee sein. Bei der Forever Young Tour gab es auf einem Teilstück eine Gruppe, die mit ihren gelben Südwestern einen schönen farbigen Akzent gesetzt hatte. Vielleicht war das eine Idee. Ich nahm mich dieses Projektes an, mit Unterstützung von Norwegenfan.123 und Cetraria. Erste Versuche die Dinger wie ein T-Shirt zu bedrucken scheiterten. PU verfärbt sich unter Temperatureinwirkung. Aber jeder Lieferant von Südwestern, der auf seiner Website die Bedruckung anbot, machte bei Konkretisierung der Anfrage einen Rückzieher. Norwegenfan.123 hatte mir einen Hurtigruten-Südwester zukommen lassen. Der kostete nicht viel mehr als die in Deutschland erhältlichen Teile, war aber qualitativ deutlich hochwertiger. Aber logischerweise konnten wir die Hüte nicht für unsere Zwecke - eine anlassbezogene Bedruckung - einsetzen.


    Apropos Bedruckung: Was sollte den eigentlich draufkommen. Recht schnell war klar, dass ein Farbdruck wohl zu aufwendig sein würde. Wir entschieden uns ein schwarzweißes Jubiläumslogo zu entwerfen, besser entwerfen zu lassen. Mein Bruder ist Grafikdesigner und hat die Vorgaben für meine Begriffe sehr gut umgesetzt. Auf der Rückseite des Huts noch ein Hinweis auf Anlass und Datum (Jubileum Tur 2.-13.03.2014).



    Aber immer noch die Frage, woher ? Beim nochmaligen Ansehen des Hurtigruten-Hutes fiel mir auf dem Pflegezettelchen eine norwegische Webadresse auf. Mir fiel ein, dass ich beim Versuch, den Hurtigruten-Webshop zu besuchen, einen Verweis auf genau die gleiche Website gesehen hatte. Es handelt sich meiner Recherche nach um die Werbeagentur, die die Betreuung des Webshop-Angebots von HR betreute. Also eine E-mail mit einer Anfrage hingeschickt und ein paar Tage später hatte ich ein Angebot in der Hand. Norwegenfan.123 hatte zwischenzeitlich ermittelt, wer alles einen solchen Hut haben wollte. Ein paar Stück zusätzlich und ab ging der Auftrag.


    Die Fertigstellung wurde mir für Anfang Januar avisiert. Das passte gut und ersparte die teuren Versandkosten nach Deutschland, weil ich in der ersten Januarwoche ja anlässlich der Trollfjordtour von Bergen nach Oslo ohnehin noch in Norwegen sein wollte. Ich bekam die Hüte dann sogar persönlich im Hotel vorbeigebracht. Die ersten Hüte konnte ich schon beim UKT mit NicoleKKN auf der Trollfjord in Oslo übergeben. Alle anderen Hüte wurden bis Ende Februar bei verschiedenen Treffen oder postalisch unter die Leute gebracht.


    Alle anderen Reisevorbereitungen waren schon lange erledigt:


    Die Flugbuchung hatte ich bereits im April 2013 vorgenommen. Im Laufe der Zeit erreichten mich kleinere Flugzeitverschiebungen. Im November dann allerdings die dicke Änderung der Mittagsflug von LH war ersatzlos gestrichen und uns wurde ein Flug auf der Abendmaschine angeboten. Für uns gar kein Problem, weil Frankfurt ohnehin und der Zielflughafen blieb. Andere - speziell die Mitreisenden aus Wien - hatten da so ihre Problemchen, den Rückflug wieder richtig zu arrangieren.


    Für das Hotel gibt es seit unserer ersten Reise 2011 sowieso keine Alternative - das Radisson Bryggen bildet für uns fast schon traditionell die Plattform für die Rückkehr in die Realität nach einer Hurtigrutentour.


    So nun genug der Vorrede:


    Start frei für die 50 År Jubileum Tur der MS Lofoten...

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Ihr wollt mir aber jetzt nicht ein schlechtes Gewissen machen, weil ich mit meinem Reisebericht noch nicht so weit bin, oder?
    Meine Fotos hätte ich ja schon gesichtet und sortiert, aber das Schreiben dauert noch, denn am Wochenende steht erst einmal die Übersiedlung ins Sommerquartier an. Da der Frühling heuer so schnell ist, schreit der Garten nach Befreiung von Unkraut - und das geschieht eher, wenn man vor Ort ist.


    Aber es ist schön, dass ich hier wieder einen Bericht von der eigenen Reise lesen kann. Das frischt die Erinnerungen auf!
    Und irgendwann starte ich dann auch einmal!


    Also, Alfred, ich freue mich, wenn es weiter geht!

  • Klasse, dass da der nächste Jubi-Bericht startet! :clapping:
    Gerda, brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben! Wenn Du später dran bist, haben wir virtuellen Mitreisenden länger was von Eurer Tour :)

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Ich finde es gut, dass ich mich quasi für den bebilderten Livebericht "geopfert" hab, jetzt kann ich mich entspannt zurück lehnen und ganz ohne Druck eure Berichte genießen und nochmal alles miterleben :thumbup:


    Den Titel finde ich übrigens sehr gelungen :whistle3: :laugh1:

    :gr-blume: Sandra


    2011 NK * 2012 NN * 2012 LO * 2013 LO * 2014 2x LO * 2015 VA * 2016 2x NX * 2018 Fram, NX, LO * 2019 LO
    Reiseberichte im Profil

  • Ja, den Titel finde ich auch gelungen! :)
    Und danke für das Einstellen des Berichts - ich reise gerne nochmals in Gedanken mit!
    LG Biggi

  • Nein, Gerda, kein schlechtes Gewissen. Ich versuche nur an Muddi dran zu bleiben. Speziell in der Vorbereitung auf ihren eigenen Jubeltag gibt es doch das eine oder andere zu berichten, dass sie natürlich nicht mitbekommen hat, das aber durchaus erzählenswert ist.


    Also, Start frei für die 50 År Jubileum Tur der MS Lofoten !!


    Start frei ? Wowow, langsam mit den jungen Pferden. Erstmal brauchen wir ein Schiff ! Im Herbst gab es auf der Lofoten einen Zwischenfall, bei dem stinkendes Fischabfallwasser in den vorderen Kabinentrakt eingedrungen war und diesen unbewohnbar gemacht hatte. Ein erster Werftaufenthalt hatte wohl nur zur Wiederherstellung der grundlegenden Betriebsbereitschaft gedient. Die Renovierung der Kabinen sollte wohl während des regulären 22tägigen Werfaufenthalts Ende Januar erfolgen. Als das Schiff dann planmäßig in die Werft ging, dachten alle noch, dass sie dann Mitte Februar hübsch hergerichtet auf eine Vorbereitungstour geht, bevor sie uns dann alle am 2. März schön aufgehübscht zu ihrer Geburtstagstour abholt.


    Mitte Februar dann erste Meldungen, dass der Beginn der Vortour sich verzögert und dann ein paar Tage später die Schreckensmeldung, dass die ganze Tour gecancelt und der Werftaufenthalt verlängert wird. Spätestens ab dem Zeitpunkt war Marine Traffic bei mir ständiger Begleiter. Aber sie bewegte sich keinen Millimeter, nicht am 25. Februar, nicht am 26., nicht am 27., nicht am 28.


    Aber an dem Tag half nichts mehr, die Koffer mussten gepackt und alle anderen Reisevorbereitungen mussten getroffen werden, denn der Flug sollte uns am nächsten mittags von Frankfurt nach Bergen bringen.


    Bis spät in die Nacht wurde immer wieder auf MT nachgeschaut, aber nichts, nada, niente.


    Auch hatte ich einige Tage vorher versucht Kontakt mit dem Restaurantchef aufzunehmen, um ihm seine Tischplanung etwas zu erleichtern, indem ich ihn über die Wünsche unserer 14-Personen-Gruppe für die Essensitzungen informierte (4 Personen in der ersten Sitzung, 10 Personen in der zweiten Sitzung). Keinerlei Rückmeldung auf die erste Mail. OK, die Besatzung ist vielleicht noch nicht wieder auf dem Schiff. Vielleicht nochmal etwas später probieren.


    Ach übrigens, Bilder gibt es diesmal von mir deutlich weniger als gewohnt von früheren berichten. Daher kann ich mit der Auswahl nur noch Pawlowsche Reflexe auslösen und Euer Kopfkino antriggern. Wer mehr will, muss auf die Fotobücher warten - mal sehen, was bis zum Stammtisch in Hamburg geht. Und dann habe ich noch ein neues Spielzeug, eine schicke kleine Videokamera. Eigentlich bräuchte ich noch ein oder zwei Arme mehr, um alles zu bedienen. Da immer nur eins gleichzeitig gehen wird, werde ich wohl am Ende weniger Bilder (am Ende waren so viele, wie letztes Jahr auf einer halben Tour), aber einige Stunden Videomaterial haben, die dann in Form gebracht werden müssen. Ausschnitte, insbesondere Hafenanläufe oder Schiffsbegegnungen gibt es hier als Appetithappen, das Gesamtvideo wird sicher länger dauern.


    Sa, 01.03.2014


    Der erste Blick nach dem Aufwachen galt natürlich wieder MT - aber immer noch keine Veränderung. Auch im Forum herrschte Ratlosigkeit, wenn auch eine grundsätzlich zuversichtliche. Also egal, wenn schon das Schiff nicht pünktlich ist, dann sind wir wenigstens rechtzeitig da und Hurtigruten hat den Schwarzen Peter.


    Dem Livebericht konnten wir entnehmen, dass die ersten Lofoties (Lofoten-jubiläumsreisende Unterart vom Stamme der Fories) bereits in Norwegen oder auf dem Weg dorthin waren. Auch Norwegenfan.123 und Cetraria mit ihrem Vater K. waren bereits auf dem Weg nach Frankfurt für den gemeinsamen Weiterflug nach Bergen. Wie immer, wenn es mit Leonina auf Reisen geht, waren wir viel zu früh am Flughafen und mussten mächtig viel Zeit totschlagen. Eine herzliche Begrüßung mit den Wiener Lofoties am Gate - die hatten ihre Umsteigezeit mit einem Frühstück totgeschlagen - und pünktlich begann das Boarding für unseren Flug. Dabei begegneten uns schon die ersten bekannten Gesichter von der Nordstjernen-Tour vor zwei Jahren - ein scherzhaft gemeintes "ihr doch nicht auch wieder auf der Lofoten ?" trieb uns schon ein Schmunzeln aufs Gesicht.


    Wie eigentlich fast immer, wenn ich verreise, hatte ich für uns Gangsitze reserviert, Leonina will auf jeden Fall immer einen solchen. Ich finde es auch bequemer, wenn draußen nichts zu sehen ist. Aber das hatte ich natürlich total verpeilt. wir kommen ja mittags in Bergen an und Norwegenfan.123 hatte uns aufgrund ihrer eigenen Bergen-Historie gutes Wetter für Bergen versprochen. Und so kam es wie es kommen musste, von dem tollen Blick über Bergen beim Landeanflug habe ich aber auch gar nix mitbekommen.


    Raus aus dem Flieger, Koffer eingesammelt - apropos meiner brachte mal gerade 19 kg auf die Waage, Leoninas gute 22 kg und das Handgepäck war auch moderat. Mit etwas Optimierung war da eine gute Gewichtsreserve für die Rückreise. Auch wenn Leonina immer jammert, dass meine Koffer und Taschen zu wenig Platzreserven bieten.


    Der Flybussen stand bereits vor der Tür und da die anderen im Thon Bryggen untergebracht waren, hatten wir gleich noch eine gemeinsame Fahrt durch die Stadt bis zur Endstation. Die wunderbare Frühlingssonne ließ die Stadt im glänzenden Licht erstrahlen. Aber von Schnee keine Spur. Wenn wir hinterher erzählen, dass wir angeblich so bitter kalten und dunklen Norwegen so einen schönen Frühlingstag erleben, glaubt das doch mal wieder keiner. Wofür hatten wir eigentlich die dicken Wintermäntel mitgenommen ? Oder anders - zum Glück hatten wir auch die Übergangsjacken mitgenommen !



    Die einen genießen die Sonne, der andere sucht sie und die kleinen Gesellen müssen sich eigentlich vor ihr in Acht nehmen.



    Unsere nächste Verabredung hatten wir erst zum Abendessen zu einem ersten Lofoties-Treffen auf der Kong Harald, bis dahin musste ich noch meine Internetfähigkeit für den Laptop herstellen. Einen norwegischen Webstick hatte ich, aber kein Guthaben mehr. Also auf zum Netcom-Store im Einkaufszentrum am Bahnhof, Guthabenkarten kaufen und mit diesen dann feststellen, dass die SIM-karte wegen längerer Nichtnutzung verfallen war. Also auch noch eine neue SIM-Karte gekauft. Nach einigem Hin und Her - der Netzempfang im Center war unter aller Granate - funktionierte es und meine Arbeitsfähigkeit war hergestellt.



    Zeit für einen Imbiss mit Kaffee und Rosinenboller auf der Parkbank am Stadtteich. Zwei Damen setzten sich dazu, wir kamen ins Gespräch, sie erkannten uns als (deutsche) Touristen (steht uns das eigentlich auf der Stirn geschrieben ?) und fragen nach woher und wohin. Als wir berichteten, dass wir mit Hurtigrute fahren, erzählte sie, dass sie aus Tørvik komme. Na, das kannten wir natürlich.



    Nach einem kurzen Abstecher zum Hotel zwecks Ballast abwerfen war zu sehen, dass die Chancen für einen schönen Sonnenuntergang gar nicht schlecht standen. Fløyen ? Fløyen ! Oben angekommen stolperten wir natürlich und wie nicht anders zu erwarten über ein Gruppe Lofoties, die den sonnigen Nachmittag für eine Erkundung des Waldsees hinter dem Fløyen genutzt hatten. Nun hofften sie mit uns auf einen schönen Sonnenuntergang. Kalt war es, aber die Versorgung mit heißem Kakao aus dem Souvenirshop funktionierte hervorragend. Leider war die Hoffnung auf einen besonders schönen Sonnenuntergang verfrüht, da sich am westlichen Himmel ein Wolkenband erstreckte. Die Sonne verschwand relativ unspektakulär und linste nur nochmal etwas später durch eine kleine Lücke. Vor dieser zogen die Flieger im Anflug auf Flesland lang, bestimmt saß in dem einen oder anderen noch ein Forie, äh Lofotie.



    Langsam kam die Zeit zum Aufbruch zu unserem ersten gemeinsamen Auftritt - Abendessen in der Cafeteria der Kong Harald. Von der Talstation der Fløyenbahn ging's gemütlich den bequemen Weg über den Fischmarkt, Torgallmenningen und das Theater zum Hurtigruten-Terminal.



    Wolle als Schaufensterdeko und auch noch so schöne - Du wüßtest besseres damit anzufangen, Bavaria, oder ?


    Nach ein paar Kletterübungen am Bauzaun - für eine gute Fotoperspektive - enterten wir das Schiff. Einer nach dem anderen trudelte ein, Jörg, norwegenfan.123, Cetraria mit Vater K., Biggi, Mil Etter Mil (war noch in Oslo), Garry, Sagittaria, Akinom und Schnbln, eine fröhliche Truppe, mit der es sich bestimmt eine Tour lang aushalten lassen sollte. Zwei fehlten noch, die aber auch erst am nächsten Tag kommen sollten: Muddi und Bruder A.



    Die Aufträge an die Küche gingen raus, Burger in verschiedenen Varianten, Fisch und Chips und andere Leckereien. Für jeden Geschmack etwas. Dann das Highlight: Eine Frau sprach uns an, wir wären doch die vom Hurtigforum, ob wir denn wüssten, was mit der MS Lofoten wäre, ob die denn noch pünktlich kommen würde morgen, um uns abzuholen. Man merke: Nicht Hurtigruten, sondern das Hurtigforum ist die Instanz, die befragt wird !


    Marine Traffic gab noch nicht neues her, aber wir waren überzeugt alles läuft wie geplant.


    Um 21:06 h tauchte dann endlich die erlösende Nachricht im Forum auf, dass sie in Ålesund losgefahren ist. Da sollte sie auf jeden Fall pünktlich da sein.


    Ein guter Anlass, den Aufenthalt auf der Kong Harald zu beschließen. Norwegenfan.123 schlug aber noch einen kleinen Spezialausflug vor. Den Turm am Clarion Collection Hotel direkt neben Bryggen. Den Schlüssel dafür kann man an der Rezeption erfragen und kann dann mit dem Fahrstuhl fast ganz hoch fahren, noch ein paar Treppen und man hat einen ganz neuen ungewohnten Blick über Bergen und Vågen. Nicht schlecht !



    Reisetage sind anstrengend und so verabschiedeten wir uns auf morgen - jeder in sein Hotel.


    Zwischendurch war spekuliert worden, ob die Lofoten wohlmöglich ihre reichliche Zeit für einen Abstecher in den Vågen, den stadtseitigen Hafen in Bergen nutzt. Eigentlich eine gute Gelegenheit, die Essensitzungsfrage nochmal als Erinnerung ans Schiff zu schicken und die Frage gleich mit zu klären.


    Aber dann ab ins Bett ... Die nächsten Nächte sollten wieder kurz werden.

    Es grüßt Capricorn :hut:


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    Einmal editiert, zuletzt von Capricorn () aus folgendem Grund: Mil Etter Mil war noch in Oslo an dem Abend. :-)


  • Und so kam es wie es kommen musste, von dem tollen Blick über Bergen beim Landeanflug habe ich aber auch gar nix mitbekommen.


    Tröste dich, du bist ja nicht der einzige, der da was vermasselt hat. Ich nehm ja immer Fensterplätze und habe eine Vorliebe für die letzte Reihe...tja...diesmal gabs in der letzten Reihe kein Fenster :blush2: :diablo:
    Dafür passiert mir das jetzt nie wieder!

    :gr-blume: Sandra


    2011 NK * 2012 NN * 2012 LO * 2013 LO * 2014 2x LO * 2015 VA * 2016 2x NX * 2018 Fram, NX, LO * 2019 LO
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  • Na da bin ich gespannt wie die weitere Reise aus der Sicht eines Nockstehers verlaufen wird! :)
    Der Start lässt erahnen wie intensiv du dich darauf vorbereitet hast.


    An dieser Stelle vielen Dank für deinen unermüdlichen Einsatz für das Auftreten der Fories als geschlossene Gruppe, angefangen von den Südwestern über das verteilen von Forums-Buttons bis zum Erinnern an alle gemeinsamen Auftritte. Irgendwie hast du alles und alle immer im Focus gehabt... ;)

    LG Jörg


    02/03-11 Nordkapp 03-14 Lofoten*50*

  • Huhu Alfred,
    na, da hab ich aber letztens richtig gelegen mit meinen Gedanken, was ;)
    Ich freu mich auf den nächsten Bericht über Eure gemeinsame Fahrt, hab ja schon die Live-Berichte verfolgt, aber irgendwie hat ja jeder ne andere Perspektive.


    Zitat

    sie erkannten uns als (deutsche) Touristen (steht uns das eigentlich auf der Stirn geschrieben ?)


    Ja, ich glaube, man kann uns immer irgendwie als deutsche Touristen erkennen. Uns ist das 2010 an einer Bushaltestelle in Oslo am Holmenkollen passiert:
    Wir beide stehen da mutterseelenalleine rum und rätseln rum, wann wohl der nächste Bus kommt (Fahrplan gab´s aufgrund der Straßenbauarbeiten nämlich keinen :( ), da erscheint er (der Bus), bleibt stehen, die Türen gehen auf, und die Busfahrerin sagt im schönsten Berlinerisch: "Immer herinn in die gute Stube!" Da waren wir aber platt!!! Die hatte uns ja nur gesehen, noch nicht mal sprechen gehört :!: Jedenfalls wissen wir seit dem, dass es in Oslo viele deutsche Busfahrer gibt (zumindest war das 2010 so).


    So, nun kann´s mit Deinem Bericht weitergehen :D

    Liebe Grüße
    little.point Claudia


    :ilhr:


    Meine Reiseberichte: siehe Profil

  • Woran man erkennt dass es deutsch Touristen sind? 90% tragen Jacken mit Tatze drauf... :laugh1:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Armer Effemuc, musst Du mal was lesen ?



    02.03.2014


    Ein letztes Mal Ausschlafen vor der Reise. MT zeigte an, dass die MS Lofoten bereits im Anflug ist und spätestens um 12:00 h eintreffen sollte. Und endlich hatte ich auch eine sehr nette Antwort des Restaurantchefs erhalten. Zum einen konnte er unseren Sitzungswünschen entsprechen und zum anderen bestätigte er, dass die Lofoten direkt ans Terminal fährt, ohne Abstecher zur Bryggen. Damit lag der Zeitplan für den Morgen fest. Fertigmachen, Frühstücken - Leonina kam heute nicht so richtig in die Gänge, so ging ich schon mal vor und genoss das reichhaltige Frühstücksangebot. Leonina tauchte gerade noch rechtzeitig auf, bevor das Buffet abgeräumt wurde.



    Und dann auf zur USF (United Sardine Factories), meinem Lieblingsstandort für die Beobachtung von Schiffankünften. Es war nicht mehr ganz so schön wie am Vortag, aber die Stadt wirkte sehr aufgeräumt und sonntäglich friedlich. Die Sonne blinzelte gelegentlich etwas durch die Wolken. Durch Nøstet liefen wir halber Höhe. Plötzlich schallten Rufe den Berg herunter, Kameras wurden auf uns gerichtet, wir wurden gestalkt.



    Die anderen Lofoties hatten sich dazu entscheiden, den Einlauf des Schiffes von der vorderen Spitze von Nordnes aus zu verfolgen. Vorteil gegenüber unserem Standort: man sieht das ankommende Schiff früher, Nachteil: kurz nach dem Tuten verschwindet es aus dem Blickfeld. Und der Weg zum nächsten Café zum Aufwärmen ist weit. Das USF Café liegt dagegen direkt am Aussichtspunkt.


    Bis zur Ankunft waren es noch ein paar Minuten. Gegenüber wurde ein Schiff in ein Trockendock manövriert, ein Frachtschiff kam an. Und endlich schob sich das Geburtstagskind um die Ecke am Schwimmbad. In langsamer Fahrt schob sie sich in den Puddefjord. Der neu angestrichene schwarze Rumpf glänzte, die weißen Aufbauten und Rettungsboote leuchteten, die Flaggen über die Toppen flatterten im Wind.



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    Mitten im Fjord dann das obligatorische Typhon-Signal der südgehenden Hurtigrutenschiffe und ein tolles Echo von den umliegenden Bergen. Langsam glitt das Schiff vorbei, vorwärts an den Kai, noch zweimal ertönte das Horn, offensichtlich um den Festmacher aufzuwecken, der die frühe Ankunft des Schiffes wohl nicht mitbekommen hatte.


    Als das Schiff am Kai lag, war Zeit für eine Aufwärmpause im USF Café, Cetraria und Vater K. gesellten sich zu uns und wir genossen gemeinsam eine heiße Schokolade. Leonina und ich nutzten das weiterhin trockene Wetter, um Nordnes zu umrunden.



    Am Zollgebäude angekommen, waren wir schon wieder rechtschaffen geplättet. Im offenen Supermarkt wurden noch ein paar Vorräte aufgestockt - nicht das es nötig war. Die Verpflegungslage der kommenden Tage war eigentlich vollkommen ausreichend.



    Wieder am Fischmarkt angelangt, trafen wir die meisten anderen Lofoties, gerade auf der Suche nach einem anständigen Kaffee, vor allem Nrowegenfan.123 hatte offensichtlich ein erhebliches Defizit. In der Bäckerei bekamen wir Kaffee und auch Rosinenboller. Und draußen gab es einige Sitzplätze, die wir mit Beschlag belegten. Anfang März in Norwegen draußen im Café sitzen, wenn ich das zuhause erzähle...


    Dann wurde bereits langsam Zeit, das Gepäck im Hotel auszulösen, um zeitig auf das Schiff zu gelangen. Weil wir unser Gepäck nicht maximal optimiert gepackt hatten, nutzten wir ein Taxi zum Terminal. Und trafen gleichzeitig mit dem Großtaxi vom Thon Bryggen mit den anderen Lofoties ein. Vom Balkon des Terminalgebäudes konnten wir einen näheren Blick auf das Schiff werfen.



    Große Bereiche waren frisch gestrichen, aber ausgerechnet für die Bereiche um die Nock und die Brücke herum war offensichtlich die weiße Farbe ausgegangen. Wir stellten uns schon die Frage, was in den 33 Tagen Werftaufenthalt eigentlich gemacht worden ist. Man konnte sehen, dass im Eingangsbereich auf Deck 3 mit Flex gearbeitet wurde, aber kurz nach 16 Uhr begann die Sicherheitseinweisung und kurz vor Fünf konnten wir auf das Schiff, allerdings noch nicht in die Kabinen. Gleich am Eingang gab eine herzliche Begrüßung mit unserem Lieblingsreiseleiter. Asgeir hatte schon die Forever Young Tour vor 2 Jahren begleitet. Auch das versprach richtig lustig zu werden. Selbstverständlich bekam er gleich seinen Jubiläumssüdwester verpasst, den er ab dann bei jeder passenden Gelegenheit auf dem Kopf hatte.


    Also erst einmal den Coffeedeal und die CruiseCard freischalten und Leonina inspizierte sofort den Bordshop und kaufte sämtliche Geburtstagsmemorabilia auf die im Angebot waren.



    Ein Rundgang über das Schiff offenbarte, dass selbst während des verlängerten Werftaufenthalts längst nicht alle Baustellen fertiggestellt werden konnten. Und auch beim Buffet merkte man, dass das Team noch nicht richtig eingespielt war. Für besondere Irritationen sorgte das Wasserpaket, was offensichtlich ganz aktuell eingeführt worden war, den Mitarbeitern im Restaurant aber wohl nicht richtig erläutert worden war. Die Passagiere waren mehrheitlich keineswegs einverstanden. Bei uns servierte überwiegend ein junges Mädchen, die an ihrem ersten Arbeitstag noch sichtlich überfordert war. Wohl auch weil es ziemlich voll war. Besonders Cetraria war die Lofoten nur mit wesentlich weniger Passagieren gewohnt... Aber lecker war es.


    Und wie Muddi und ihr Bruder A. in die Vorstellung des Küchenteams hineingeplatzt sind. Der Rest der Ansprache ging in der herzlichen Begrüßung mit den anderen Lofoties beinahe unter.


    Um 20:30 h traten die Lofoties geschlossen zur Info-Veranstaltung. Asgeir erschien bereits mit dem Südwester auf dem Kopf. Er kündigte an, dass wir auf der Tour einige Überraschungen erleben sollten. Wenn er gewusst hätte, wie recht er behalten sollte... Bei der Fragerunde wurde auch das Wasserpaket angesprochen. Während er die offiziellen Argumente der Reederei ins Mikrofon aufsagte, konnten sich viele der Anwesenden den echten Grund leicht ausmalen.


    Die letzte Stunde vor dem Ablegen gaben einige junge Musiker der Bergenser Musikakademie noch ein Abschiedskonzert.


    Und dann wurden die Maschinen angeworfen und das Schiff setzte sich langsam in Bewegung und verließ die blinkende Stadt Richtung Askøybrua.



    Die Luft war mild, das Thermometer zeigt immer noch 10°C. Beim Kofferauspacken wurden die Winterunterwäsche ganz unten einsortiert. Unsere Koffer konnten wir leider wegen einer Metallblende nicht unter dem Bett lagern, aber meiner passte präzise unter das Schreibtischchen und Leoninas passte gut vor den Schrank, von wo er bei Bedarf einfach in die Kabinentür geschoben werden konnte. Der Schrank war ausreichend, nur die Ablagemöglichkeiten im Bad waren extrem knapp. Ein kleiner Spiegelschrank hätte bestimmt Platz gehabt.



    Die Nacht sollte kurz werden - deshalb ging ein jeder in seine Koje. Wobei Garry und Sagittaria es in den neu renovierten Kabinen (die wegen des Fischwassereinbruchs ausgetauscht werden mussten) sehr unglücklich getroffen hatten. Die sanitären Installationen funktionierten nicht richtig und führten zu erheblichen Beeinträchtigungen.

    Es grüßt Capricorn :hut:


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    Einmal editiert, zuletzt von Capricorn () aus folgendem Grund: Kleine Korrektur

  • Wir stellten uns schon die Frage, was in den 33 Tagen Werftaufenthalt eigentlich gemacht worden ist.


    Das habe ich mich auch gefragt. Auch wenn auf so einem alten, kleinen Schiff alle Einbauten Maßarbeit sind und alles von Hand angefertigt werden muß, hätte man die Lady zu ihrer Jubi-Fahrt sicher noch etwas aufhübschen bzw. zumindest den Werft-Dreck entfernen können...

    Aber lecker war es.


    Fand ich im großen und ganzen auch. Und auch auf Sonderwünsche bzw. spezielle Bedürfnisse wurde eingegangen.
    Zumindest bei mir. :)

    LG Jörg


    02/03-11 Nordkapp 03-14 Lofoten*50*

  • Jepp, und schon wieder der "Freak". ;)



    03.03.2014


    Uff, muss der Wecker denn so laut und so früh klingeln. Ja, musste er - auch wenn Leonina keineswegs der Meinung war und auf jeden Fall noch eine Runde schlafen wollte.


    Also fix fertig gemacht. Position der Schiffe gepeilt und zur Schiffbegegnung mit der MS Midnatsol am Hornelen hinauf zur Nock. Nicht völlig überraschend war ich nicht der erste dort. Cetraria genoss die Ruhe und Einsamkeit der frühen Stunde. Marine Traffic ließ ein pünktliches Treffen erwarten, aber da auf der Midnatsol keine bekannten Fories mitfuhren, hielt sich der Andrang der Lofoties auf der Nock auch ziemlich in Grenzen.


    Noch war es am Hornelen ziemlich dunkel, das sollte sich in den 10 Tagen bis zur südgehenden Begegnung sicher ändern. Pünktlich liefen die beiden Schiffe aneinander vorbei. Zu der frühen Stunde noch nur mit Lichtsignalen und ohne Typhon. Bewegungen waren nicht auszumachen, alles schlief.


    Im Osten begann es nun ganz leicht zu dämmern und langsam schälten sich die Bergen aus der Dunkelheit. Bis zu den Gipfeln dunkle Silhouetten, fast komplett ohne Schnee.


    Eine gute halbe Stunde später, also gegen 7:00 Uhr, erreichten wir Måløy. Ziemlich frustiert waren wir Nocksteher, weil die linke Seite aus unerfindlichen Gründen nicht zugänglich war. Dadurch war doch ein erheblicher Platzmangel gegeben. Noch war es etwas früh für ein Hornsignal, aber die Brückendurchfahrt war spektakulär und einige Lofoties nutzten die recht lange Ladezeit für einen kleinen Spaziergang am Kai.



    Man merkt, das doch eine ganz Zahl von Enthusiasten an Bord sind. Auch zu der frühen Stunde war es schon recht lebhaft an Bord und besonders im Restaurant. War gar nicht so leicht einen Platz zu finden. Stad war ausgesprochen friedlich und ließ ein genüssliches Frühstück zu.


    Zwischendurch schaute ich mal nach Leonina, aber die brauchte wohl noch ein oder zwei Extrastündchen Schlaf. Auf dem Weg in den Herøyfjord zauberte die Sonne wunderbare Lichtstimmungen und auch die Temperaturen waren schon wieder auf dem Weg in den zweistelligen Bereich.


    Das Schiff wurde wieder aufgehübscht, also über die Toppen geflaggt, geputzt worden war es ja - zumindest im Bereich des Kristallplastes - bereits von den Lofoties.



    Vor Torvik hatten wir spiegelglattes Wasser und zum ersten Mal erschallte am heutigen Tag das (große) Horn der MS Lofoten, sehr zur Freude aller, die vorn auf der Nock standen. Der Sound ging durch und durch. Die Ladezeit war etwas länger als vorgesehen und so ergoss sich ein Schwall von Passagieren aus dem Schiff. Viele liefen zügig den Hang hinauf, ganz als wollten sie ausschwärmen, die Disko zu suchen. Aber so sehr sie auch suchten, es blieb immer nur der tolle Blick über das Schiff und den Hafen. Allerdings fand ich auch den Frühling. In einem Garten war der Rasen von einem Meer aus Schneeglöckchen und Krokussen bedeckt.



    Das Horn erschallte kurz und schon war der Spuk vorbei, die Bevölkerung von Torvik, wieder auf ihr normales Maß geschrumpft und das Schiff dampfte Ålesund entgegen. Aber nicht an den üblichen Kai auf der Nordseite, sondern wegen der Bauarbeiten quasi mitten in die Stadt auf der Südseite.


    Da es zunächst hieß, dass die Treppen zum Aksla mittlerweile gesperrt seien - vielleicht ein verkaufsfördernde Maßnahme für den Ausflug - und Leonina sowieso unbedingt auch das Aquarium von Ålesund sehen wollte, hatten wir den entsprechenden Busausflug mit dem eingeschlossenen Abstecher zum Aksla gebucht.


    Am Kai wurden wir von begeisterten Helau-Rufen begrüßt - passte ja ausgezeichnet zum heutigen Rosenmontag ! Der Stadtführer, dessen Stadtspaziergang mangels Beteiligung abgesagt worden war, ließ es sich trotzdem nicht nehmen, das Schiff und die Passagiere zu begrüßen. Inklusive eines Ständchen vom tragbaren Plattenspieler - Lale Andersens "Ein Schiff wird kommen".



    Als wir am Bus auf die Abfahrt warteten und Kapitän Svein Erik Jacobsen vorbeikam, sprach ich ihn auf die leider immer noch geschlossene linke Nock an. Er meinte, ja leider, aber bei so vielen Leuten müsste er sicherstellen, dass seine Leute gut arbeiten können. Glücklicherweise änderte er seine Meinung schon am Abend in Molde und von da an war die Nock fast immer auf beiden Seiten zugänglich.


    Der Bus fuhr mit uns quer durch die Stadt zum Aquarium, welches toll in die Landschaft eingebettet ist. Die Anlage fokussiert sich natürlich auf die atlantische Fauna und im riesigen Hauptbecken fand während unseres Daseins ein Fütterung durch einen Taucher statt. Was für ein Gewimmel... Leider ließ die Zeit dann nur noch einen schnellen Rundgang zu den anderen Schaubecken und den Außenanlagen zu. Erweiterungsarbeiten sind im Gange und sollen zukünftig auch Platz für Robben bieten.



    Mit dem Bus wieder zurück und quer durch die Stadt ans andere Ende zu der doch ausgesprochen schmalen kurvigen Straße zum Aksla. Kam vorstellbar wenn hier auch noch Wochenendausflugsverkehr ist. Die Fahrt war so schon abenteuerlich genug.


    Der Blick über die Stadt und die Umgebung ist wirklich spektakulär Die Sonne kämpfte hart, um ein paar Strahlen durch die dünne Wolkendecke zu schicken und einen noch besseren Eindruck bei uns zu hinterlassen.



    Wieder zurück in der Stadt erzählte die Führerin nochmals von dem großen Brand der die Stadt Anfang des letzten Jahrhunderts heimgesucht hat und dem große Teile der Stadt zum Opfer gefallen sind. Offensichtlich ein sehr einschneidendes Ereignis in der Stadtgeschichte.


    Ja, und dann sollte es eigentlich weitergehen, aber ein großer Kranwagen und ein Servicewagen eines Rohrreinigungsunternehmens ließen schlimmes ahnen. Garry und Sagittaria berichteten von immer noch untragbaren Zuständen um ihre sanitären Anlagen, nicht funktionierende Toiletten, zurückstauendes Duschwasser und ähnliches.


    Eine verspätete Abfahrt wurde angekündigt und so blieb uns nichts anderes als zu warten. Am Kai wurden LKWs be- und entladen, einer hatte niegel-nagel-neue Schiffschrauben geladen. Der Fahrer des Wagens hat die berühmte VoKuHiLa-Frisur neu interpretiert, oder sie war ihm nur verrutscht. Er trug sie als LiKuReLa (Links kurz, rechts lang).


    Nach 90 langen Minuten, wo wir schon begannen mit dem schlimmsten zu rechnen, wurde endlich die Gangway entfernt und das Schiff legte zur Weiterfahrt ab.



    Schon während der Liegezeit hatten wir die Abfahrt eines Schleppers mit einem Kranponton im Schlepp beobachtet, der den Hafen von Ålesund verlassen hatte. Nahezu zeitglich kamen wir nun mit diesem wesentlich langsameren Schleppverband an der schmalen Fahrrinne bei Bjørnøya an. Der Schleppverband hatte offensichtlich relativ geringen Tiefgang und fuhr deshalb, während wir ihn passierten außerhalb der markierten Fahrrinne. Aber sobald wir vorbei waren scherte der Verband wieder in die Fahrrinne und bremste das hinter uns fahrende Frachtschiff aus...



    Die nächste Stunde muss ich wohl für die Arbeit verwendet haben, es gibt bei den Fotos und Filmtakes eine über einstündige Unterbrechung. Ich glaube, da hat mein Urlaub richtig angefangen, weil nämlich der Projektantrag, der sonst bis zum 13.3. hätte fertig werden müssen und viel Arbeit für mich bedeutet hätte, wegen gewisser Umstände zurückgestellt werden musste. Ich war doch einigermaßen erleichtert, die Reise nun wesentlich unbeschwerter genießen zu können.


    Molde erreichten wir dann mit einer gut einstündigen Verspätung und wegen einer verkürzten Liegezeit entfiel der kurze Gang durch die Stadt und musste durch ein paar Schritte den kai entlang ersetzt werden. Wegen der Verspätung ging dann die Rechnerei los, wo wir den die die südgehende MS Nordlys treffen würden und ob sich das wohl ausgehen würde, sie noch vor der zweiten Abendessenssitzung zu treffen.


    Die Hochrechnung ergab ein Treffen unmittelbar bei Julneset, wo der Julsundet und der Moldefjorden sich treffen. Und das ein paar Minuten vor Beginn der Essensitzung - perfekt.


    Die Schiffe grüßten sich zunächst nur mit Lichtsignal, dann legte die Nordlys aber mit einem Typhonsignal vor, welches von der Lofoten beantwortet wurde. Und dann hörte man auch schon die Trillerpfeifen und Juchzer aus dem Kristallpalast, mit dem die Fories auf dem Gegenschiff gegrüßt wurden.


    Hungrig enterten wir den Speisesaal, aber wir mussten sehr geduldig sein, irgendwie scheinen Service und Küche mit dem gut gebuchten Schiff doch arg strapaziert zu sein. So richtig schienen sie Abläufe noch nicht zu sitzen. Als wir endlich fertig waren, ging es wieder raus auf die Nock. Die Nacht war lau und ich witzelte etwas zu meinen Mitstehern, das jetzt eigentlich nur noch die Wolken aufreißen müssten, dann könnten wir Nordlicht sehen. Aber bis Kristiansund blieb die Wolkendecke dicht. Aber wir standen immer noch draußen, als wir mit immer noch einer Stunde Verspätung um 23:20 h in Kristiansund ankamen. Der Aufenthalt war recht kurz, aber es waren noch einige Lofoties an Deck. Leider auch Sagittaria und Garry. Die Reparaturversuche in ihrer Kabine waren immer noch nicht von Erfolg gekrönt. Aber wie es aussah, hatten sie ihren Humor noch nicht verloren.


    Viertel vor 12 legten wir wieder ab, die Zahl der Freaks nahm ab und kaum waren wir wieder aus dem Hafen raus, riss ich wieder meine Witzchen von wegen Nordlicht. War eigentlich blöd, denn ich war gar nicht richtig vorbereitet, kein Stativ und das falsche Objektiv, beides wo ? Na klar, in der Kabine. alle guckten skeptisch. Nordlicht, bei Kristiansund - wohl kaum.


    Naja, ich hab halt einfach mal ein paar Testaufnahmen gemacht. Als ich die richtige Belichtungszeiten drauf hatte, zeigten sich doch tatsächlich grüne Streifen. Von wegen - wohl kaum !! Alles noch recht schwach und nur horizontnah und teilweise durch Wolken verdeckt. Aber wir haben schon am zweiten Tag das erste Nordlicht gesehen.


    Zum Abschluss noch das Video des Tages mit den gesammelten Schiffsbegegnungen und Hafenanläufen:


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    Und morgen früh stand in Trondheim ein wichtiger Termin morgens früh am Kai an - deshalb ging ein jeder in sein Koje.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • aber da auf der Midnatsol keine bekannten Fories mitfuhren, hielt sich der Andrang der Lofoties auf der Nock auch ziemlich in Grenzen.


    Was aber nicht heißen soll, dass keine Lofoties außer den Nockstehern an Deck waren. Der Kristallpalast war um diese Zeit schon recht gut besucht!

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