Hurtigruten: Neue Märkte, neue Ziele

  • Hurtigruten hat in der jüngsten Vergangenheit voll auf den chinesischen Markt gesetzt und viel Geld in eine entsprechende Werbekampagne gesetzt. Nun ist diese im "Reich der Mitte" verboten worden, wie Ragnar Norum heute im Fernsehsender TV2 mitteilte. Man habe pro Jahr mit 7000 Übernachtungen von Chinesen an Bord der Schiffe gerechnet und sich sehr um die Erschließung dieses neuen Marktes bemüht, so Norum.


    Die Folgen sind bereits jetzt fühlbar: Zwei für den Herbst avisierte und gebuchte Charterflüge mit 500 chinesischen Hurtigruten-Touristen sind bereits abgesagt worden.


    Norum hofft, dass der Boykott schlimmstenfalls mittelfristig angelegt sei und sich nicht nachhaltig auswirke, da Norwegen insgesamt auf einem guten Weg auf den chinesischen Markt sei. Das Verhältnis zwischen China und Norwegen ist allerdings seit der Verleihung des Friedensnobelpreises an den chinesischen Regimekritiker Lio Xiaobo angespannt, da China die Verleihung als einen unfreundlichen Akt einstuft.

  • Hier gibt es den oben angesprochenen Beitrag von TV2 - mit schönen Schiffsbildern & vielen chinesischen Schriftzeichen - zum Ansehen.


    Auch inhaltlich gibt es eine Ergänzung: Seit dem China den Norwegen-Boykott verhängt hat, ist es bereits zu 20000 Abbestellungen gekommen. Diese werden vorgenommen, ohne die Reisewilligen zu fragen, da es in China keinen freien, sondern nur einen staatlich kontrollierten Reisemarkt gibt.

  • Nach einem umfangreichen Vorprogramm in Tromsö sind sie seit unterwegs, heute steht das Nordkapp auf dem Programm, morgen eine Krabbensafari und den Abschluss bildet u.a. ein Asflug nach Grense Jakobselv. Dreißig französische Tourismusanbieter sind derzeit mit Hurtigruten zwischen Tromsö und Kirkenes unterwegs und sollen so zu Multiplikatoren insbsondere der Winterreisen auf dem französischen Reisemarkt werden, der gerade diese Saison bisher nur sehr wenig zu verkaufen vermag. Neben dem französischen Hurtigruten-Büro sind Innovasjon Norge und Nordnorsk reiseliv an der Gestaltung der Tour beteiligt.


    Landseitig sind die Frantosen übrigens die achtgrößte Touristengruppe in Norwegen, und insbesondere Nordnorwegen konnte in den letzten Jahren stetige Zuwächse verzeichnen. Nun soll es also auch auf See öfter bonjour heißen...

  • Hurtigruten plant nach Ankündigungen von Konzernchef Skjeldam, Finnmarken als Reiseziel konsequenter zu entwickeln und im Angebot zu positionieren - und wirft dabei seine Netze nach Russland aus.


    Zunächst will man Kirkenes als "Brückenkopf" neuer Ausflugs- und Erlebnisangebote ausbauen, die nicht am Grenzübergang Storskog endeten und so eher den Charakter der Stadt als Wendehafen unterstrichen, statt ihrer und ihrer Umgebung Potenziale gerecht zu werden. Man wolle von Kirkenes aus Ausflüge und mehrtägige Exkursionen nach Russland anbieten. Dabei seien die sich abzeichnenden vereinfachten Grenzprozeduren eine wichtige Voraussetzung, so Skjeldam.


    Zunächst wolle man Tagestouren nach Russland anbieten und habe bereits Pläne für mehrtägige Kurzreisen in das Nachbarland in der Schublade. Als Ziele böten sich die Städte Nikel, Petschenga und Murmansk an. Als Fernziel liebäugelt man sogar mit dem Anlaufen von Murmansk selbst, eventuell zunächst mit der FRAM, aber auch eine Verlängerung der regelmäßigen Route bis Murmansk in der Sommersaison sei nicht auszuschließen.


    Überhaupt, so Skjeldam, sei Nordnorwegen ja ein höchst attraktives Reiseziel - auch für Norweger - und der Tourismus dort ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Region sei eben einfach das Beste, was man zahlungskräftigen Gästen bieten könne, und gleichzeitig sei der Tourismus dort teilweise schon wichtiger als Öl und Gas. Klar sei eine Antarktisreise ein tolles Erlebnis, so Daniel Skjeldam weiter, aber der FRAM gelinge das Überqueren des südlichen Polarkreises vielleicht ein paar Mal in der Saison - der nördliche Polarkreis werde von Hurtigruten aber täglich überquert und liege erst auf der Hälfte der Reise nach Finnmarken. Und das sei, anders als die Antarktis, eben eine bewohnte Region mit lebendigen Gemeinden längs der Küste. Das und der damit verbundene Erlebnistourismus liege derzeit voll im Trend.

    Takk for oss


    BRITANNICUS :o-smile

    Einmal editiert, zuletzt von BRITANNICUS () aus folgendem Grund: Link berichtigt.

  • Zunächst wolle man Tagestouren nach Russland anbieten und habe bereits Pläne für mehrtägige Kurzreisen in das Nachbarland in der Schublade.


    Soll mir recht sein - wer´s mag. Weniger Freude hätten wir wahrscheinlich, wenn die Russen sich in größerer Anzahl auf den HR-Schiffe breit machen würden. Vorsichtig ausgedrückt will ich damit sagen, dass ihre "Mentalität" sich doch von unserer deutlich unterscheidet.

  • Daniel Skjeldam, CEO von Hurtigruten, möchte das Konzept von Hurtigruten erneuern. Die Sanierung der Kabinen und öffentlichen Bereiche könne auch dazu gehören. Ebenso möchte er mehr Schiffe in dem Bereich Expeditionsreisen neben der FRAM einsetzen. dazu sei es auch notwendig neue Schiffe zu kaufen.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Die neuen britischen Eigner von Hurtigruten loten jetzt die Möglichkeiten aus, wie sie Russland in ihr Angebot einbeziehen können. Dabei geht es zunächst um eine Großinvestition in ein neues Expeditionsschiff. Analog zu den FRAM-Reisen in die Antarktis und Arktis möchte man interessierten Passagieren künftig auch bisher unzugängliche arktische Bereiche Russlands anbieten.
    Im Visier stehen Ziele wie z.B. Novaja Semlja und Franz Josef-Land mit beeindruckender Natur und faszinierender Geschichte. Laut Daniel Skjeldam würden bereits gedankliche Vorbereitungen für Expeditionsreisen zu diesen Orten sowie ins Weiße Meer getroffen. Die russischen Behörden zeigen sich durchaus interessiert. Für den Tourismus würden sie nun auch Gebiete wie Novaja Semlja öffnen, die bisher aufgrund der jahrzehntelangen Atomtests für jeglichen Besucherverkehr gesperrt waren.
    Das Konzept besteht darin, dass man wissenschaftliche Vorträge über Natur, Kultur und Geschichte bieten möchte. Die Passagiere würden ausgebootet und an Land gebracht.

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