Tag 1 - 28.12.13
Da um zehn vor halb Neun schon der Flug nach Oslo ging, wo wir um zehn vor Zwei weiter nach Bergen reisten, wurden wir um viertel Sieben abgeholt. Die Flüge waren alle planmäßig, allerdings hatte ich vorsichtshalber knappe vier Stunden Aufenthalt in Oslo eingeplant. Man weiß ja nie was so alles schiefgehen könnte.
Am Flughafen Bergen, der uns mit einer Mischung aus Regen, leichtem Regen und kein Regen erwartete, setzten wir uns in den Flybussbergen, der uns zum Hurtigrutenterminal brachte, wo wir ziemlich genau um 16 Uhr eintrafen. Kurz die Sicherheitseinweisung angesehen und schon waren wir auf dem Schiff.
Wir bekamen Kabine 108 auf dem untersten Deck. Wir hatten eine Garantieinnenkabine mit Halbpension gebucht. Bekommen haben wir eine Aussenkabine, bei der das Bullauge n außen zugeschweißt ist. Dafür ist sie aber doppelt so breit wie eine normale Außenkabine, so daß wir keinerlei Platzsorgen hatten.
Übrigens hatten wir die Reise über die deutsche Hurtigrutenwebseite gebucht, nachdem Anfang Mai jemand im Forum schrieb, daß es dort zur Zeit günstige Teilstreckenangebote gibt. Na gut, gucken kostet noch nichts und so fand ich die Reise Bergen-Tromsö mit der VESTERÅLEN in der Garantieinnenkabine und Halbpension für 466€ (inkl. Ambassadorrabatt) für uns beide. Hmm, komisch, einen Tag früher oder später kostete es fast das Doppelte. Aber das ist dann wohl ihr flexibles Preissystem und ich startete den Buchungsvorgang. Die Rechnung mit der Bestätigung der gebuchten Leistungen kam kurz darauf. Ende Oktober überwies ich den Restbetrag und Ende November bekam ich das Blatt mit dem Reiseverlauf als PDF per E-Mail. Auch dort wieder alle Angaben wie gehabt.
Drei Tage vor der Reise kontaktierte ich das Schiff wegen dem Wunsch nach der ersten abendlichen Essenssitzung und kündigte dabei auch schon mal an, daß ich keinen Fisch mag. Einige Stunden später erhielt ich eine Antwort, die mir neben einigen netten Floskeln weismachen wollte, wir hätten nur Frühstück gebucht, könnten aber natürlich gegen Bares auch gerne abends im Restaurant essen.
Zwei Tage vor der Reise schickte ich die PDFs der Buchung an das Schiff und erklärte, daß es da bei ihnen wohl einen Fehler in den Unterlagen gibt. Wenn es Zweifel gäbe, möge er bei Hurtigruten Deutschland nachfragen. Einen Tag vor der Reise kam noch keine Antwort, woraufhin ich im Servicecenter anrief, wo mir bestätigt wurde, daß wir Halbpension gebucht hätten. Die Kollegin wollte das auch nochmal an das Schiff schicken, so daß wir uns dort nicht streiten müssen.
Da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Als wir an der Gepäckaufgabe die Bordkarten erhielten, stand da immer noch Frühstück drauf. Die Dame an der Rezeption meinte, wir sollen gegen 20 Uhr nochmal kommen, wenn der Purser da ist. Na gut, das hat mir zwar nicht gepasst, aber was soll es, wir haben schließlich Urlaub.
Irgendwann fiel mir auf, daß das Buffet ja heute nur bis halb Neun ist. Da hab ich dann doch nicht mehr länger gewartet und bin wieder zur Rezeption. Inzwischen war eine Mail von Hurtigruten aus Hamburg eingetroffen, wo sinngemäß drinstand, daß wir das Abendessen erstmal selber zahlen sollten, die Belege sammeln und später prüfen sie das dann. Da bin ich dann doch etwas aufgeregter geworden und habe denen ¯\_(ツ)_/¯ über den Tresen gesagt. Auf meine Frage, was denn das Ergebnis der Prüfung sein könnte (vielleicht kriegen wir es ersetzt, vielleicht aber auch nicht), wusste sie auch nichts mehr zu sagen. Dann kamen die Restaurantmanagerin und irgendjemand aus dem Hinterstübchen der Rezeption hervor. Als ich denen klarmachte, daß ich nicht willens bin, mit über 400€ Vorkasse zu gehen, ohne eine Garantie zu haben, das Geld auch zurück zu erhalten, haben sie nach etwas Getuschel plötzlich einen Edding aus der Tasche geholt und HB auf die Cruisecard geschrieben. Allerdings wurde durch das „Mißverständnis“ auch unser Wunsch nach der ersten Sitzung nicht mehr weiter beachtet, die nun voll war.
Nach dem nun doch inklusiven Abendessen setzten wir uns bei einem Bierchen in die Cafeteria und erkundeten noch bis zur Abfahrt das Schiff welches pünktlich um halb Elf die Leinen los machte. Bis kurz nach der Askoybücke haben wir bei teilweise heftigem waagerechten Regen ausgehalten, bevor wir in die Koje gehuscht sind. Nun kann der Urlaub hoffentlich ohne weitere Überraschungen beginnen.
PS: An dem Tag war ich wegen des Ärgers natürlich ziemlich angefressen, aber am Ende ging die Sache dann doch noch versöhnlich aus. Dazu später mehr.