Mit MS Nordnorge ins vorweihnachtliche Norwegen

  • Es ging alles viel schneller als geplant ...
    Hatten wir bei mehreren Urlauben in Norwegen immer wieder den Schiffen mit sehnsüchtigem Blick hinterher geschaut und uns gesagt, dass wir uns eine solche Reise würden niemals leisten können, wurden wir mutig und so stapfte ich Anfang 2011 ins Reisebüro und holte mir Kataloge, um bei GöGa Überzeugungsarbeit leisten zu können. Immer wieder kam der Wink zum Forum, in dem immer wieder neue wunderbare Reiseberichte mit den Hurtigruten-Schiffen zu lesen waren. Und dann war es soweit: unsere erste Fahrt wurde für den Anfang des Jahres 2012 gebucht. Nachdem wir nach unserer Tour mit der MS Polarlys Anfang Februar wieder zuhause waren, war klar, dass wir uns beide gnadenlos infiziert hatten.
    Nachdem GöGa keine Bedenken mehr hatte, konnte ich die Planung für die nächste Reise angehen: mein Traumschiff, die MS Lofoten. Oh weh, das Jammern war groß: das kleine Schiff, keine Stabilisatoren, wildes Geschaukel und und und - hinzu noch meine Idee, dass wir nur die Schiffspassage bei Hurtigruten buchen und uns um die Flüge und die Bahnfahrt selbst kümmern würden. Aber auch das war bald geschafft und so konnte ich schon im Oktober 2012 unsere Lofoten-Tour für den September 2014 klarmachen.
    Dann flatterte mir Anfang November 2012 ein Flyer vom Reisebüro auf den Tisch, in dem Hurtigruten Super-Jubiläumsangebote in 2013 angeboten wurden. GöGa sagte: bei dem Preis fahren wir sofort. Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und so bin ich gleich am nächsten Morgen um 10 Uhr zur Reisekauffrau meines Vertrauens gesaust und habe sie gebeten, für uns genau dieses Angebot ausfindig zu machen. Am späten Nachmittag sagte sie mir Bescheid, dass es dieses Angebot nur zu einem einzigen Termin gibt, und zwar am 07.12.2013. Okay, dann wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Wir würden also schon wesentlich früher wieder mit dem Schiff unterwegs sein. Die MS Nordnorge sollte es werden, inklusive Charterflug ab/bis Düsseldorf. Um Geld zu sparen, waren wir uns einig, dass wir in einer Innenkabine auf Deck 5 wohnen würden, wir würden sowieso nur zum Schlafen dort sein. Kurze Zeit später kam die Info, dass unsere Abfahrt später als geplant erfolgen würde - auch nicht schlimm. Dafür würden wir heimwärts nicht Charter nach Düsseldorf, sondern Linie direkt nach Frankfurt fliegen. Das freute uns natürlich sehr.
    Nach über einem Jahr Vorfreude, unterbrochen von der Teilnahme am Nürnberger Stammtisch, kurzen Schiffsbesuchen in Bergen, Trondheim und Bronnoysund bei unserem Sommerurlaub mit dem Auto und dem Frankfurter Stammtisch in Langen war es dann soweit:


    07.12.2013
    Schon vor 5 Uhr war ich wach. Bad, anziehen, fertigmachen - das Übliche, wie jeden Morgen. Aber es war doch anders. Die letzten Seiten des Hurtigruten-Bildbandes angeschaut, so wie schon die letzten Wochen an jedem Morgen. Dann wurde überlegt, was wir alles vergessen haben könnten.
    Kaffee trinken und aus dem Fenster schauen, zum Glück kein Schnee, kein Sturm. Xaver hat uns verschont. Das Taxi kam sehr pünktlich. Ruck zuck war alles eingeladen und kurz darauf standen wir schon in Hofheim am Bahnhof.
    In Frankfurt gab es dann schon die erste Änderung: der ICE fuhr auf dem Nachbargleis ab. Kurz darauf wussten wir dann auch, warum diese Zugverbindung eine Stunde länger dauern sollte, als die ursprünglich geplante. Wir fuhren über Mainz durchs Rheintal nach Koblenz, eine landschaftlich sehr schöne Strecke, die wir leider nicht so wirklich genießen konnten, weil wir immer mehr Verspätung hatten und unsere Umsteigezeit in Köln planmäßig nur ca. 10 Minuten betragen würde. Zum Glück hatte der Anschlusszug auch Verspätung, so dass wir nur den Flughafenzubringer vom Hauptbahnhof Düsseldorf versäumten. Mit dem nächsten Zug zum Flughafen und dann erst mal die Koffer loswerden. Das klappte alles prima.
    Im Flieger waren noch Plätze frei; das ließ uns auf ein nicht so volles Schiff hoffen.
    In Bergen angekommen, ging es mit dem Bus zum Kai. Im Bus erfuhren wir, dass wir bereits um 18 Uhr essen sollten wegen der Julebord-Veranstaltung. Das zerschlug dann unsere Planung, vor dem Essen noch zur Pfefferkuchenhaus-Ausstellung zu gehen. Nach dem Einchecken haben wir auf dem Umschlag gesehen, dass unsere Mail mit der Bitte, uns für die erste Essens-Sitzung einzuplanen, berücksichtigt wurde.
    Im Terminal erfuhren wir vom Reiseleiter Harald, dass wir um 18 und um 20.30 Uhr, also in zwei Schichten essen würden. Wir landeten schlußendlich dann aber in der zweiten Sitzung, weil wir erst mal die Kabine gewechselt haben. Denn nachdem wir uns unser Stübchen angesehen hatten, stand fest: Die kleine Innenkabine ging überhaupt gar nicht – auch nicht nur zum Schlafen! Der freundliche Mitarbeiter an der Rezeption musste ziemlich suchen, bis er eine neue Behausung für uns gefunden hatte, aber dann hatte er eine schöne, geräumige Kabine mit Fenster auf Deck 5 für uns ausfindig gemacht!
    Schnell das Upgrade bezahlt, die Koffer und das Obstkörbchen umgezogen und dann ging es zum Kiwi-Markt, um Getränke für unterwegs einzukaufen. Wir haben auf dem Weg zum Einkaufen im Treppenhaus zwei sehr nette Mitreisende getroffen, eine davon hat sich im Gespräch als Forie Teeny geoutet - sie ist eine „stille“ Leserin und hatte, durchs Forum informiert, schon nach uns Ausschau gehalten.
    Das Bergen-Buffet war wieder superlecker, sogar ein Kransekake stand auf dem Buffet, wohl wegen Weihnachten. Wir wurden vom Kellner gleich gefragt, ob wir Wasser trinken wollten und dann wurde uns kostenloses Tafelwasser gebracht. Das kannten wir von unserer vorherigen Tour überhaupt nicht, dort gab es immer nur das Schiffswasser für 19 Kronen.
    Die Julebord-Veranstaltung fand im hinteren Teil des Restaurants statt, so dass wir davon während des Essens nicht viel mitbekamen. Man fand nur nach dem Essen nicht so schnell ein ruhiges Plätzchen, um einen Kaffee zu trinken. Es begegneten einem immer wieder sehr festlich gekleidete Leute, was für ein Hurtigrutenschiff eher ungewöhnlich war. Die Abfahrt um 1.00 Uhr haben wir nicht mehr abgewartet.

    08.12.2013
    Zum Glück haben wir das mit der Kabine gemacht. Ich war in der Nacht ein paar mal am Fenster und habe geschaut, wo wir gerade sind.
    Floro und Maloy, die sonst in der Nacht und am frühen Morgen angelaufen werden, haben wir bei Helligkeit erlebt. Um 12 Uhr werden wir in Torvik sein.
    Für Stadhavet wurde uns vom Reiseleiter „etwas Bewegung im Schiff“ angekündigt. Vorsichtshalber haben wir mal die Seabands angelegt. Es war aber alles halb so wild. In Torvik sollten wir nur einen kurzen Halt von ca. 15 Minuten haben; wir wurden gebeten, nicht vom Schiff zu gehen. Um 11.45 Uhr gab es die Vorstellung der Crew, die sonst schon am ersten Tag stattfindet. Man hat das Ganze wegen des Julebords verschoben. Ich habe zwischendurch geschwänzt und bin raus, um die Einfahrt in Torvik an Deck zu erleben. Nach dem Mittagessen waren wir dann schon fast in Alesund. Unser Kapitän hat uns noch einen Zeit-Nachschlag bis 15.15 Uhr gegeben, weil wir erst um 13.45 Uhr angekommen sind.
    Ein kurzer Spaziergang zum Treppenweg auf den Aksla, aber ich bin nur so weit hoch, wie ich auch sicher wieder runtergekommen konnte auf dem total vereisten Weg. Auf dem Weg zurück zum Schiff sind wir noch ein bisschen durch die Stadt spaziert und dann ging es auch schon wieder weiter.
    Molde am Abend sollte eigentlich ganz gut passen … wenn wir pünktlich sind. Tja, dann blieb uns nur noch eine Viertelstunde, sonst wären wir nicht rechtzeitig zum Essen gekommen. Es gab leckeres vegetarisches Essen für mich, das sollte übrigens die ganze Fahrt gut funktionieren.
    Die Begegnung mit MS Nordlys war nur eine Vorbeifahrt: kein Blinken, kein Hupen … einfach nichts.
    Während des Essens kam dann der erste Nordlichtalarm (so weit im Süden hatte ich damit noch nicht gerechnet). Viele ließen alles stehen und liegen und flitzten raus. Scheinbar gab es aber nicht viel zu sehen, denn die ersten kamen schon recht schnell wieder zurück ins Restaurant. Zurück in der Kabine, schaute ich aus dem Fenster und da war es: unser erstes Nordlicht auf dieser Reise und das auch noch vor Kristiansund! Dort sollten wir erst um 22 Uhr einlaufen. Nix wie raus, es gab weiterhin schwaches Nordlicht, eine Sternschnuppe und ein Blick auf die Milchstraße zu sehen. Mensch, was hatten wir ein Glück!In Kristiansand sind wir nicht an Land gegangen.
    WLAN geht entweder auf Deck 4 oder auf Deck 7, manchmal aber auch überhaupt nicht. Die drei PCs im Internetraum funktionieren auch nicht immer, wenn sie denn mal gehen, ist es total voll dort. Ich habe festgestellt, dass ich bei Seegang am besten gar nicht an den Rechner gehe und auch meinen E-Book-Reader weglegen sollte. Also wird es erst nach unserer Rückkehr einen Bericht geben.


  • 09.12.2013
    Wir kamen pünktlich in Trondheim an. Nach dem Frühstück ging es auf die MS Richard With, dann in Richtung Stadt. Gut, dass wir unsere Spikes dabei und auch angelegt hatten, es war ganz ordentlich vereist. Wir sind ein bisschen herumgebummelt und waren um kurz vor 12 Uhr zurück am Schiff. Ich hatte gehofft, einen Weihnachtsmarkt in Trondheim vorzufinden, aber der wurde gerade erst aufgebaut. Die Buden wurden mit LKW angeliefert.
    Leider konnten wir beim Auslaufen nicht draußen sein, weil das Mittagessen in zwei Schichten eingenommen wurde. Beim Essen haben wir erfahren, dass wohl einige Paxe in Trondheim auf glatter Straße gestürzt sind. Zum Glück ist aber nichts richtig Schlimmes passiert. Das Wetter wird schlechter, deswegen haben wir es uns auf einem Sofa im Stella Polaris Salon auf Deck 4 gemütlich gemacht. Um ca. 14.40 Uhr werden wir Kjeunskjoer (der rote achteckige Leuchtturm) passieren, dann will ich auf jeden Fall raus.
    Den Polarkreis-Tipp haben wir auch schon abgegeben … mal sehen, was draus wird. Ab 18 Uhr soll es auf die Folda gehen, dort wird es wieder wackelig werden.

    10.12.2013
    7:26:23 war die magische Zahl! Und wir lagen beide meilenweit daneben (07:22.45 und 07:25:18) - keine Fahne für uns.
    Vor Ornes war unsere Verspätung schon wieder bei rund 30 Minuten. Die MS Trollfjord fuhr mit Lichtsignal an uns vorbei, leider wurde nicht gehupt, ich habe auch niemanden winken sehen.
    In Ornes hielten wir nur ganz kurz. Es fuhr ein Wagen eines Beerdigungsunternehmens rückwärts aufs Schiff, um kurz darauf wieder herauszufahren … eine allerletzte Reise mit einem Hurtigrutenschiff.
    In Bodo, so wurde durchgegeben, wäre es extrem glatt. Man sollte nur mit Spikes rausgehen und besonders vorsichtig sein. Die geplanten Ausflüge in die Stadt und zum Saltstraumen wurden abgesagt, weil die Busse wegen des Eises nicht fahren könnten. Es ist grau und regnerisch, wir werden nicht rausgehen.
    Meine Goretex-Jacke hat die Wäsche scheinbar nicht überstanden, sie war nach meinem Ausflug auf Deck 5 innen genau so nass wie außen. Mal sehen, was ich mache, denn eigentlich will ich mir hier in Norwegen keine neue kaufen. Schade, denn ich hatte mich genau an die Anleitung gehalten und sogar noch mal imprägniert, bevor wir losgefahren sind.
    Nach dem Anlegen in Bodo sind wir zum Essen gegangen. Es sind trotz des Glatteises einige Leute in die Stadt gegangen. Es fuhr ein Bus direkt vom Anleger zum Luftfahrtmuseum (200 NOK für Fahrt und Eintritt, direkt beim Busfahrer zu zahlen), die zwei Stunden waren uns zu kurz. Das Museum werden wir beim nächsten Urlaub mit dem Auto besuchen.
    Nach dem Auslaufen in Bodo stand der Vestfjord auf dem Programm, der laut Reiseleiter Harald wieder recht wackelig werden sollte. Man sollte seine Sachen gut verstauen und sich einen festen Sitzplatz suchen. Harald erzählte uns kurz von den Geschehnissen bei der letzten Tour, bei der es sogar Personenschäden gegeben hat.
    Der Vestfjord war sehr wackelig, Seabands und Globulis taten gute Dienste.
    Das Abendessen fiel noch in die Zeit auf dem Vestfjord und im Restaurant blieben einige Tische unbesetzt. Es gab einen super-leckeren weißen Heilbutt und die Portionen waren richtig groß. Pünktlich zum Dessert legten wir in Stamsund an.
    Zwischen Stamsund uns Svolvaer kam uns MS Kong Harald in wildem Ritt entgegen. Gehupt wurde leider nicht, aber ordentlich hin- und hergeblinkt.
    Mal sehen, ob es in Svolvaer klappt, ins Kriegsminnemuseum oder die Galerie Dagfinn Bake zu gehen. Wir sind dann nur eine Runde durch die Stadt geschlittert, denn mittlerweile hat es angefangen zu regnen, der Schnee fing an zu tauen und es gab eine Eisschicht mit Schnee-Wasser-Gemisch obendrauf. Darauf ließ es sich auch mit Spikes nicht gut laufen.

    11.12.2013
    Heute kommt mein Lieblingsschiff, also geht es früh aus der Koje. Vielleicht klappt es sogar, dass MS Lofoten in Harstadt direkt hinter uns anlegt. Leider lag ein Containerschiff am Kai und sie musste vor dem Hafen auf uns warten. Als Morgengruß gab es heftiges Lichterblinken, aber keines der beiden Schiffe gab auch nur einen Ton von sich.
    Als wir vom Frühstück kamen, hing die Polarsirkelen-Urkunde an der Tür, mal sehen, wann unsere Einladung zur Brückenbesichtigung kommt.
    Um 11.15 Uhr kommen wir nach Finnsnes. Heute regnet es zwar immer noch, aber es ist nicht mehr so grau und düster wie gestern. Heute Nacht hatten wir noch mal ordentlich Wackelei, aber seit dem Morgen ist wieder alles ruhig.
    In Finnsnes empfing uns starker Regen und teils sehr glatte Straßen. Trotz Spikes musste man sehr gut aufpassen. Ich hatte es insgesamt unterschätzt, wie schwierig es ist, von Bord zu gehen. Mit unseren undichten Jacken - tja, 10 Jahre Lebensdauer für eine Membran finde ich wenig - sind wir dann in Richtung Ortskern, um dort die Pfefferkuchenhäuser anzusehen. Wegen der Straßenverhältnisse haben wir es aber dann doch nicht geschafft und sind wieder umgekehrt. Hoffentlich hat das Handy die Feuchtigkeit überlebt, denn auch die Hülle ist in der Jacke komplett durchgeweicht. Es wäre schade, denn ich habe ziemlich viele Bilder gemacht. Das sind zwar keine Profi-Bilder, aber ich hänge trotzdem dran.
    Wir hatten auf der Reise bis Kirkenes eine Gruppe von Hobby-Fotografen an Bord, die einen Workshop Nordlichtfotografie gemacht haben, da kam man auf Deck 7 kaum noch durch bei dem ganzen Equipment, dass die mit sich rumschleppten.
    In Tromso angekommen, waren wir zuerst mal im Sportgeschäft, um uns Regenjacken zu kaufen, die uns gleich gute Dienste geleistet haben. Dann ging es weiter zu Mack, GöGa hat sich ein paar Dosen von verschiedenen Bieren mitgenommen.
    Gerade lässt sich der Mond zwischen den Wolken blicken. Vielleicht reisst es doch noch auf und wir können auf Nordlicht hoffen.
    Nachher gibt es wahrscheinlich wieder etwas Bewegung im Schiff, oder wie Reiseleiter Harald sagt „a little bit of jumpy dumpy“, denn wir haben in Tromso eine Gruppe aus England bekommen, die wohl Charter von Manchester geflogen ist.
    Wir werden nachher noch die MS Midnatsol zwischen Tromso und Skjervoy treffen - sie kam dann bei heftigem Seegang an uns vorbeigeflogen, das sah richtig klasse aus. Leider gab wieder keiner einen Ton von sich.
    Das Abendessen war übrigens wieder richtig gut und sehr reichlich. Sehr zu GöGas Freude sind die Portionen hier auf MS Nordnorge größer als auf der MS Polarlys im letzten Jahr. Dort ist er ein paar Mal nicht satt geworden.
    Wie versprochen, wurde es auf Loppa dann wieder wackelig, und zwar richtig. Das Anlegen und Auslaufen in Skjervoy habe ich noch mitverfolgt. Aber dann musste ich mich hinlegen, so konnte ich die Schaukelei besser aushalten.

  • 12.12.2013
    Gleich früh stand Hammerfest auf dem Plan. Ich bin aber erst beim Ablegen wach geworden. Hier oben ist schon wieder etwas mehr Schnee.
    Nach dem Frühstück wollen wir nach MS Vesteralen Ausschau halten. Wir haben sie aber doch erst vor dem Hafen von Havoysund getroffen, aber so richtig, mit allem Pipapo … schön wars! Jetzt schaukeln wir weiter in Richtung Nordkapp/Honningsvag.
    Die ersten Leute stehen schon wieder vor dem Restaurant, weil es wegen der Ausflüge statt Mittagessen ein Brunch ab 10.30 Uhr gibt. Wir gehen erst später.
    Wir haben uns noch ganz kurz entschlossen zwei Minuten vor Fristende zu einem Ausflug ins Fischerdorf Skarsvag angemeldet. Harald meinte, dass das ein sehr schöner Ausflug wäre. Wir werden sehen.
    Gleich um 11.45 Uhr ist Treffpunkt am Kai. Wir hatten Mühe, den Bus zu finden, aber es hat dann doch noch gepasst. Der Ausflug hatte 10 Teilnehmer, wir fuhren in einem Minibus erst mal die gleiche Strecke wie die anderen Busse Richtung Nordkapp. Die Fahrt war interessant, es war noch hell genug, um etwas von der Umgebung zu sehen. Gewöhnungsbedürftig war die Geschwindigkeit, die der Fahrer trotz Schnee und Eis fuhr, aber mit den Spikes-Reifen ist das kein Problem. In Skarsvag hielten wir am Weihnachtshaus und wurden dort in einem gemütlichen Holzhaus und einer mit vielen Kerzen dekorierten Kaffeetafel sehr nett empfangen. Es gab heißen „Glühwein“ (war natürlich Kinderpunsch, Wein hätte mich auch sehr verwundert) und selbstgebackenen Weihnachtskuchen. Es stellte sich heraus, dass es gerade keinen Strom gab, deswegen auch die Kerzen. Als die Störung behoben war, gab es wieder Heizung und noch mal einen heißen Kaffee. Die Besitzerin des Ladens erzählte uns ein bisschen vom Leben „am Ende der Welt“. Ihr Mann ist Fischer und bekommt das gleiche Geld für den Fisch, wie er es schon 1982 bekommen hat. Die beiden Töchter des Paares leben in Oslo und Tromso. Das Dorf wird von den ständigen Einwohnern verlassen und die Infrastruktur wird dadurch immer schlechter. Trotz alledem sei der Zusammenhalt unter den Dorfbewohnern immer noch sehr gut und man helfe sich gegenseitig. Viele Häuser würden nur noch als Ferienhäuser für Angeltourismus im Sommer genutzt. Auf der Rückfahrt zum Schiff nach Honningsvag war es schon wieder dunkel, aber wir können den Mond sehen, also gute Voraussetzungen für Nordlichter.
    Zurück auf dem Schiff gab es lauwarmen Apfelkuchen und heiße Schokolade.
    Die Mädels räumen die Weihnachtsdeko weg … es ist wieder mal rauhe See angesagt (Arcticas Wetterbericht sagt bis zu 7 Windstärken voraus). Mal sehen, wie viele Meeresfrüchte des Nordkapp-Buffets als „Opfergaben“ enden werden. Um 18 Uhr ist die erste Sitzung zum Essen angesetzt.
    Finnkirka war farbig angestrahlt und man konnte die Felsformation sehr gut sehen. In Kjollefjord haben wir verspätet angelegt und nur Fracht ausgeladen.
    Das Abendessen lief noch ganz gut, aber dann musste ich mich flach hinlegen, da ging nix mehr.
    In Mehamn ging es wieder etwas besser und so konnte ich mir den beschädigten Kai ansehen (war wohl die Polarlys vor einiger Zeit); unser Schiff konnte hier nur noch vorn festgemacht werden, hinten wird es, dem Geräusch nach zu urteilen, mit der Maschine an den Kai gedrückt.
    In der Nacht haben wir noch Batsfjord und Berlevag angelaufen.

    13.12.2013
    Heute ist leider schon Bergfest, wir werden um kurz vor 10 Uhr in Kirkenes ankommen.
    Aber erst mal geht’s nach Vadso. Schön, den Kai, den wir fast jedes Wochenende (wenn die Webcam funktioniert) von 7.30 Uhr bis 8.00 Uhr beobachten, in echt zu sehen. Kurz vor Kirkenes haben wir mit Reiseleiter Harald geplaudert. Er erzählte uns, dass das Wetter den Schiffen ganz ordentliche Probleme bereitet. Deshalb haben wir auch die MS Nordkapp nicht getroffen. Wir haben bei der Gelegenheit nach der Einladung zur Brückenbesichtigung gefragt und erfahren, dass es keine Möglichkeit mehr dazu gibt, weil sich die gesetzlichen Bestimmungen geändert haben. Schade, wir hatten uns schon sehr darauf gefreut.
    Direkt nach dem Aussteigen habe ich vom Kai aus einen Seeadler kreisen sehen. Fotografieren war aber nicht, das geht nicht mit dem Handy. Wir haben uns in Kirkenes mit unseren Spikes auf den Weg in die Stadt gemacht. In Tromso hatte ich mir noch mal zusätzlich kleine Spikes für den vorderen Fuss gekauft und auch GöGa hat sich noch mal neu ausgerüstet, nachdem seine Discounter-Teile vom letzten Jahr Stück für Stück die Spikes verloren hatten. Es lief sich wie auf trockener Straße. Kirkenes ist kein architektonisches Juwel, weil die Wehrmacht auf ihrem Rückzug alles in Schutt und Asche gelegt hat. Und so hat man für die Leute schnell Häuser bauen müssen und das sieht man halt schon - wie auch in den anderen Küstenorten, die von den Deutschen zerstört wurden. Interessant sind die zweisprachigen Straßenschilder in norwegischer und russischer Sprache. Trotzdem gab es durch die vielen Lichter eine heimelige und gemütliche Stimmung in der Stadt.
    Um 12 Uhr haben wir uns auf den Rückweg zum Schiff gemacht. Dort wurde gerade die Gangway eingefahren - ups. Die Purserin erklärte uns, dass die Gangway nur neu ausgerichtet würde und gleich wieder zur Verfügung stehe. Uns kam eine Kindergruppe (Kindergarten oder Grundschule) auf der Gangway entgegen, die teilweise noch weiße Kleider und Glitzer im Haar trugen. Die Kleinen sahen ganz niedlich aus. Wir haben nicht herausgefunden, ob sie auf dem Schiff gesungen haben, ich wusste auch nicht, wann das Lucia-Fest genau ist und ob es damit etwas zu tun hat.
    In Kirkenes wurde auch der vordere Teil der Lichterkette aufgehängt. Vielleicht schliessen sie dann auch den Stern hat, der bei allen anderen Schiffen beleuchtet ist, nur bei uns nicht.
    Wir waren zusätzlich mit dem Anker befestigt (sagt man das so?), das hatte ich vorher noch nicht gesehen und ich habe wacker ausgehalten und das Einholen des Ankers gefilmt, auch wenn mir fast die Finger abgefroren sind.
    Heute sind ca. 30 Paxe von Bord gegangen, u. a. die Fotogruppe und auch Forie Teeny mit Freundin. In Tromso werden noch einmal 100 weitere Paxe abreisen, das Schiff wird südgehend also etwas leerer werden.
    Heute hatten wir noch mal zwei Sitzungen zum Essen. Es gab zum Nachtisch ein ganz leckeres Moltebeeren-Parfait mit Sauermilchbrot (das hatte ich im Sommer in einer Bauernhof Bäckerei schon einmal gekauft) Yumyumyum
    Apropos yumyum: es gab nicht ein einziges Mal Rosinenboller an Bord, da hatte ich mich schon so drauf gefreut.
    Eben haben wir in Batsfjord große Mengen Fisch geladen. Nächster Halt ist Berlevag. Auf dem Weg dorthin sollten wir die MS Polarlys treffen.
    Gerade habe ich eine PN von Nicole KNN gelesen, die sich mit uns verabreden wollte, schade. Weil es mir nicht gut ging, konnte ich gestern nicht an den PC und deshalb habe ich die Nachricht erst jetzt gelesen, wo wir schon lange wieder aus Kirkenes weg sind. Oh, das ärgert mich total, gerade weil ich in Kirkenes noch zu GöGa gesagt hatte, dass ich mir versuchen würde vorzustellen, in welchem dieser Häuser am Hang sie wohl wohnen könnte. Ich habe ihr und Seemaus gleich geschrieben und fest versprochen, dass wir das Treffen im September auf der Lofoten-Tour auf jeden Fall nachholen werden.
    Es hat sich gelohnt, auf die MS Polarlys zu warten. Sie kam in voller Festbeleuchtung (die bei uns immer noch nicht richtig geht) und gab Lichtsignale. Hat mich sehr gefreut, unser erstes Schiff wieder zu treffen, denn im Sommer hat es sich nicht ergeben, sie zu sehen oder zu besuchen.

  • 14.12.2013
    Es wird wieder heller! Ist schon erstaunlich, wie wir Menschen auf Licht reagieren.
    Gleich früh um 6.15 Uhr waren wir ganz kurz in Honningsvag und während des Frühstücks lagen wir auch nur für 15 Minuten in Havoysund. Jetzt sind wir bei wunderbarem Licht - mal rötlich, nur blau, dann wieder blau-grau in allen Schattierungen, ich bin begeistert und könnte ein Foto nach dem anderen machen.
    Die MS Nordlys haben wir heute mit einem wunderschönen Hupkonzert begrüßt, echt klasse.
    Gerade habe ich noch mal ins Forum geschaut und gelesen, dass die Kaianlage im Skjervoy heute nacht beschädigt wurde - zum Glück haben sie es wohl mit dem Dieselöl in den Griff bekommen und es ist nichts schlimmeres passiert.
    In Hammerfest angekommen, haben wir uns bei bestem Wetter gleich auf den Weg zum Serpentinenpfad gemacht und sind auf dem dick verschneiten und eigentlich gesperrten Weg vorsichtig ein Stück nach oben gelaufen, um einen schönen Blick über die Stadt zu haben. Im Herbst müssen wir auf jeden Fall noch mal hier herauf gehen.
    Bereits nachmittags hatten wir ganz viele kräftige Nordlichter und waren immer wieder draussen. So ein Glück, und das gleich zwei Mal auf der Reise!
    Nach dem Essen wurde verkündet, dass wir Skjervoy nicht anlaufen - dank Forum wissen wir, warum. Nächster Halt ist Oksfjord, dann erst wieder Tromso heute Nacht. In Oksfjord war ich draussen auf Deck 5. In Tromso wird die englische Reisegruppe wieder von Bord gehen.
    Beim Abendessen gab es kein Ständchen für unsere Tischnachbarin, die ihren 60. Geburtstag feierte, schade eigentlich. Aber das muss man wohl wirklich anmelden, sie ging davon aus, dass die Crew das Datum anhand der Reiseunterlagen sehen und das Ständchen als Überraschung bringen würde.
    Die Anfahrt auf Tromso war sehr schön, das Wetter war klar, mit den vielen Lichtern war es ein toller Anblick. Ins Mitternachtskonzert gehe ich nicht mehr, das hatte ich bereits letztes Jahr besucht.
    Das Ablegen in Tromso habe ich von der Kabine aus verfolgt.

  • das muss man wohl wirklich anmelden


    Auf meiner Reise im März 2011 waren außer mir noch drei mir bekannte Geburtstagskinder und wir alle hatten kein Ständchen (war mir so auch lieber ;) )
    Auf der Kong Harald in diesem Jahr wurde meinem Tischnachbarn - ein Alleinreisender Herr - gratuliert (er wußte nichts davon) vielleicht wird das unterschiedlich gehandhabt.
    Danke für Deinen flotten Bericht und die Bilder von Hammerfest sind echt der Hammer :nummer1:

  • 15.12.2013
    Heute habe ich dem Schokomännchen in Finnsnes zugewunken, aber draußen war ich um 4.15 Uhr nicht.
    MS Finnmarken hat uns in Harstad erwartet, sie lag in voller Festbeleuchtung am Kai und unser Kapitän hat ganz elegant rückwärts hinter ihr eingeparkt. Erst nach dem Auslaufen von „Finni“ sind wir zum Frühstück gegangen.
    Um ca. 10.20 Uhr werden wir durch Risoyrenna fahren, hoffentlich ist es bis dahin etwas heller. Vor dem Anlegen in Risoyhamn haben wir vor der Brücke eine schöne Pirouette gedreht, das gleiche noch mal nach dem Ablegen.
    In Sortland haben wir unsere Vesteralen-Ausflügler, die in Harstad von Bord gegangen sind, wieder eingesammelt. Vorher wurde der Bus mit Hupen und Winken auf der Brücke begrüsst.
    Bei zunehnendem Geschaukel geht es nun MS Trollfjord entgegen in Richtung Stamsund. Wir sollen wieder mal auf uns und unser Zeug aufpasssen und rechtzeitig Tabletten einnehmen. In Svolvaer haben wir um 18 Uhr gegessen, sind aber anschließend nicht mehr rausgegangen, weil wir zum Regen auch noch einen böigen Wind hatten. In Richtung Stamsund soll der Wind noch heftiger werden. Und es kam mehr Wind und es schaukelte heftiger.
    MS Trollfjord kam uns hell erleuchtet entgegen und hat ganz ordentlich getrötet!
    In Stamsund war das Anlegen wegen des Geschaukels schwierig und die ca. 20 Passagiere, die zusteigen wollten, mussten sich mit den Autos die Rampe teilen, weil die Gangway nicht ausgefahren werden konnte.
    Das Boot auf Bild 35 gehört übrigens zu MS Lofoten.


    16.12.2013
    Bin schon früh raus, um Ornes nicht zu versäumen. Wir haben mit Anker angelegt. Halt: Habe Bodo um 4 Uhr in der Nacht vergessen, der Wind hatte sich zum Glück schon wieder gelegt, der Stopp war nur kurz.
    Um kurz vor 9 Uhr haben wir MS Kong Harald getroffen - es wurde wieder ordentlich hin- und hergetutet!
    Ca. 10.30/10.45 Uhr haben wir den Polarkreis überquert. Dort über der kleinen Insel mit dem Globus kreiste sogar ein Adler. Kurz darauf habe ich noch einen zweiten Adler gesehen, vielleicht war es aber auch der gleiche.
    Dann ging es auch schon zur Zeremonie auf Deck 7: Lebertran für alle!
    Zwischen Polarkreis und Nesna gab es immer wieder schöne Lichtstimmungen. Wir sind übrigens wieder mal zu spät und wurden gebeten, in Nesna das Schiff während des kurzen Stopps nicht zu verlassen.
    Die nächsten Stopps waren in Sandnessjoen, Bronnoysund und Rorvik. In Bronnoysund waren wir wieder sehr spät, es blieb nur kurz Zeit in den Kiosk zu flitzen und nachzusehen, ob es Softeis mit Erdbeeren gibt - leider nicht. Nach knapp 20 Minuten ging es auch schon wieder weiter.
    Dann kam das Highlight des Tages: Wir waren vor MS Lofoten in Rorvik am Kai und konnten sie gebührend in Empfang nehmen. Sofort nach dem Anlegen sind wir zu der Stelle gelaufen, wo die Gangway schon bereit lag. GöGa war ganz ins Filmen von MS Nordnorge vertieft, dass er gar nicht bemerkte, dass die Lofoten schon im Anmarsch war. Und so kam sie ganz elegant, still und leise aus der Dunkelheit an den Kai herangeglitten, um dann mit ordentlichem Getöse den Anker zu werfen. Ihre Geschwindigkeit blieb erst mal gleich, bis der Anker griff. Dann war sie auch schon ruck-zuck festgemacht und die Gangway wurde angelegt. Das Einlaufen und Festmachen wurde von vielen Ahs und Ohs begleitet: sie ist schon was Besonderes, die Kleine. Wir waren mit bei den ersten, die an Bord gingen. Unser Reiseleiter war allerdings der allererste, der seine alten Kollegen dort besuchen wollte. Er war vor seinem Dienst auf der Nordnorge sechs Jahre Reiseleiter auf der Lofoten. Später haben wir noch ein paar andere Leute von unserer Crew dort gesehen. Da noch gegessen wurde, sind wir nicht ins Restaurant, sondern gleich in die Salons gegangen. Ach, ist die so knuddelig, klein und sooo gemütlich. Dann ging es weiter rauf zur Nock, noch bevor die anderen alle sich dort breit machen. Die Treppen sind schon recht speziell, die Stufen kurz, dadurch ist das ganze mehr eine Leiter, die bei Nässe auch noch ganz gut glatt werden kann. Das wird bestimmt toll, da oben zu stehen und direkt dem Kapitän zuschauen zu können. Beim Runtergehen habe ich eine junge Frau von der Crew nach der Kabine 303 gefragt. Sie schaute sich hilfesuchend um, als ich ihr erklärte, dass wir im September kämen und genau in dieser Kabine sein würden. Sie holte ihren Kollegen, der sich als Reiseleiter Asgeir vorstellte. Ich habe ihm das noch mal erzählt und auch, dass wir wüßten, was momentan mit den vorderen Kabinen los sei. Wir sind dann mit ihm von außen an die Fenster gegangen und konnten hineinsehen, wo die Kabinen 301, 303 und 305 mal sein werden. Momentan sind nur die Umrisse auf dem Boden zu sehen. Ansonsten ist da nichts mehr außer ein paar Leitungen und Stahlplatten. Asgeir erzählte uns, dass das mit der Einrichtung gemacht wird, wenn das Schiff im Januar in die Werft geht. Von der alten Ausstattung ist nichts mehr da, es wurde alles herausgerissen und verschrottet. Mal sehen, wie es im Herbst aussieht. Zwischendurch bekam ich einen Riesenschreck, weil ich dachte, dass mein Handy kaputt ist, es wollte keine Bilder und Videos mehr aufnehmen. Es hat sich herausgestellt, dass der Speicher voll ist - ich hatte vergessen, vor dem Urlaub die alten Bilder auf den PC zu verschieben. Also habe ich kurzerhand einige Apps gelöscht und so konnte es dann doch weitergehen. Das hätte gerade noch gefehlt, dass gerade bei der Lofoten das Handy nicht mehr funktioniert und ich keine Fotos machen kann.
    Für heute Abend ist wieder Seegang geplant.

  • 17.12.2013
    Nach schaukeliger Nacht sind wir mit einer halben Stunde Verspätung in Trondheim angekommen. Hier wartete schon MS Midnatsol auf unseren Besuch. Die Midnatsol ist eines der beiden Schiffe, auf denen wir bisher noch nicht waren (nicht gefahren, aber zumindest mal für einen kurzen Besuch), nun fehlt nur noch MS Nordlys. Also sind wir gleich nach dem Frühstück rübermarschiert und haben uns dieses Riesenteil angesehen. Ein großer echter Tannenbaum steht im Foyer, das über alle Decks geht. Es wirkt eher wie das Treppenhaus eines großen Hotels, die Einrichtung ist sehr geschmackvoll und edel, die Farben gefallen mir sehr gut. Es gibt überall kleine Sitzgruppen, die auf jedem Deck unterschiedlich gestaltet sind. Die Gestaltung ist ähnlich wie auf dem Schwesterschiff, der MS Trollford, alles ist hell und weitläufig. Und trotzdem wäre es nicht mein Schiff.
    Also wieder zurück zur gemütlichen Nordnorge, die uns so treu und zuverlässig durch die teilweise recht raue See befördert hat und auf der wir uns richtig wohl fühlen.
    Momentan fahren wir auf Kristiansand zu. Für heute abend wurde wieder Seegang angesagt: wir überqueren Hustadvika.
    Gerade wechselt das Wetter ständig, zwischen Sonne, Regenbogen, Schneegraupel und fast schwarzen Gewitterwolken.
    Unser Reiseleiter hat uns heute Morgen zur Info-Veranstaltung mit „My way“ begrüßt, und zwar von ihm selbst gesungen. Dann gab es Details zum Gepäck, den Kabinen, den Rechnungen, dem Transfer usw. sowie dem Ablauf des morgigen letzten Tages unserer Wintertour.
    Kristiansand haben wir mit 30 Minuten Verspätung erreicht, es hat geregnet, gegraupelt und es war sehr windig. Also sind wir wieder nicht raus. Die MS Vesteralen ist uns als letztes Schiff gegen 20 Uhr begegnet. Sie hat kräftig geblinkt und gehupt, da musste unser Kapitän ordentlich antworten! Wir saßen gerade beim Essen, aber ich bin wenigstens ans Fenster und habe kräftig gewunken.
    An diesem Abend hat es übrigens zum einzigen Mal nicht mit unseren Essenswünschen funktioniert, allerdings hatte in Trondheim die Restaurantcrew zu einem großen Teil gewechselt. Der Klippfisch wurde mit Speck in der Soße und mit Käse überbacken serviert. So hatten wir beide ein Problem. Unsere Bedienung brachte dann für mich einen ganz tollen Salatteller. Für GöGa gab es Rentier, das er zuerst nicht haben wollte. Weil es aber keine andere Alternative gab, hat er es gegessen und fand es schließlich sogar richtig lecker. Ich glaube, dass es einfach für ihn vom Kopf her schwierig war, ausgerechnet so kurz vor Weihnachten dem Weihnachtsmann die Zugtiere wegzufuttern.
    Da es vorher so heftig gewackelt hat, haben wir unsere Koffer erst nach dem Essen gepackt, deswegen konnten wir auch in Molde nicht raus. Wir müssen die Sachen zwar erst bis 10 Uhr an den Aufzug stellen, aber so haben wir morgen früh keinen Stress.

    18.12.2013
    Tja, letzter Tag.
    Heute Nacht hatten wir noch mal heftiges Geschaukel. Die Anläufe in Alesund, Torvik, Maloy und Floro habe ich an Deck verbracht. Leider habe ich die Begegnung mit MS Nordkapp nicht gesehen.
    Wir sind wieder mal spät dran, wie so oft auf dieser Reise. Jetzt lässt es der Kapitän mit 14,6 Knoten ganz gut laufen, wir fahren aber auch nicht mehr direkt gegen den Wind.
    Reiseleiter Harald gab uns Bescheid, dass alle, die den Flieger nach Oslo erreichen müssen, in den ersten Bus gehen sollen, weil es zeitlich knapp werden könnte.
    Das Ankommen in Bergen habe ich auf Deck 7 verfolgt und ein letztes Mal das schöne Horn gehört, das in Höhe des Schwimmbads noch mal betätigt wurde.
    Dann kam es so, wie es kommen musste: Natürlich wollten alle in den ersten Bus, nicht nur die zehn Paxe, die den Osloer Flieger kriegen mussten. Also sind wir dann in den zweiten und hofften, dass wir es noch rechtzeitig nach Flesland schaffen würden, nachdem wir erst um 15.05 Uhr mit der Nordnorge am Terminal ankamen. Am Flughafen wussten wir erst mal gar nichts, weder wohin zum Einchecken noch wohin mit den Koffern. Schließlich landeten wir an einem Automaten, dessen Bedienung mich einigermaßen überforderte, weil er nur norwegisch mit mir sprechen wollte. Also habe ich irgendwas gedrückt, das mir richtig erschien und irgendwann spuckte das Ding unsere Bordkarten aus. Damit konnten wir dann schräg gegenüber unsere Koffer loswerden und dann ging es nach oben zum Security Check. Nach und nach tauchten bekannte und sichtlich erleichterte Gesichter vom Schiff auf und dann ging es auch gleich schon mit dem Boarding los. Unser SAS-Flugkapitän war ein ganz flotter und der brachte uns ganz zügig auf die Startbahn und dann ging es auch direkt schon los.
    In Oslo angekommen, machten wir uns auf dem langen Weg zu unserem Gate auf die Suche nach dem Tax Free Schalter, konnten ihn aber nicht finden. Später fragten wir noch mal nach und erfuhren, dass wir dazu noch mal durch den Security check hätten gehen müssen. Dazu war uns aber die Zeit zu kurz, weil unsere Maschine schon kurz darauf zum Boarding aufgerufen werden sollte.
    Die Lufthansa-Maschine war auch nicht ganz voll belegt. Kurz nach dem Start sollte es dann eine Kleinigkeit zu essen geben: Sandwiches. Okay, es gab nur eine Sorte mit Hähnchen und Käse, also hatten wir beide ein Problem (ich esse nur vegetarisch und GöGa mag keinen Käse). Wir hatten Glück und bekamen jeder ein Stück Kuchen, das vom Hinflug noch übrig war - besser wie nix.
    In Frankfurt sind wir pünktlich gelandet und während unseres Marschs von Gate 40 bis zum Gepäckband habe ich dann feststellen müssen, dass die S-Bahnen nicht gescheit fahren, weil irgendein S-Bahn-Tunnel in Frankfurt saniert wird. Also haben wir uns dann vom Schwager abholen lassen, der uns dann nach Hause fuhr.
    Nun ist unsere Norwegen-Tour tatsächlich zu Ende. Allerdings konnten wir es uns nicht verkneifen, das Ablegen von MS Nordnorge gleich per Webcam zu beobachten. Schade, wir wären gerne noch mal eine Runde mitgefahren.


    Fazit:
    - Die Nordnorge ist ein schönes Schiff, das mir gut gefallen hat.
    - Eine Innenkabine geht definitiv überhaupt ganz und gar nicht.
    - Die Mitarbeiter im Restaurant waren immer sehr freundlich und hilfsbereit, ebenso die im Kabinenservice und der Rezeption.
    - Etwas gefehlt haben mir Monitore mit Informationen zum derzeitigen Standort.
    - Der Musiker auf Deck 7 hat mich nicht gestört, wenn wir oben unseren Kaffee nach dem Essen getrunken haben.
    - Wir hatten großes Glück und mussten nur einen Hafen (Skjervoy) auslassen.
    - Ob ich noch mal im Dezember fahren würde? Ich glaube, die Lichtverhältnisse Ende Januar/Anfang Februar haben mir besser gefallen. Man sieht einfach etwas mehr.


    Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr. :thumbup:
    Viele Grüße, Andrea

  • Hallo Andrea,


    wow, das ging ja Schlag auf Schlag !! :thumbup: Ich war gerade 24 Stunden mal nicht im Forum und schon steht da ein fertiger Reisebericht !! :8o: Vielen Dank für deine ausführlichen Schilderungen und die schönen Fotos. :thumbup: Am liebsten würde ich auch gleich losfahren. Die Vorfreude auf unsere gemeinsame Tour mit der MS Lofoten wird gerade immer größer :imsohappy: Vor allem, wenn ich da lese, wie ihr die kleine Lady besichtigt habt. :girl_sigh:


    Ganz liebe Grüße auch von Göga und an Göga ;) und einen guten Rutsch ins neue Jahr


    Petra

  • Hallo Andrea,
    auch ich danke nochmals für diesen flotten Bericht. Du und Seemaus habt ja das nächte Ziel bereits vor Augen. :thumbup:
    Doch in gut sieben Wochen darf ich dann auch mal "ran" ;)
    Wünsche einen guten Rutsch und alles Gute für 2014 :)

  • Wow, das war ein Bericht in Rekordzeit, das Mitreisen hat viel Spass gemacht! Die Lichtverhältnisse in der Dunkelzeit finde ich sehr beeindruckend :love:
    :sdanke: für's Virus-Füttern und einen guten Rutsch

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Tusen Takk, Moshi, für diesen reich bebilderten Bericht :thumbup:. Also, dein Handy kann doch ganz prima Fotos schießen - sogar bei nicht optimalen Lichtverhältnissen :thumbup:. Ganz besonders interessant fand ich deine Beschreibung des aktuellen Zustandes der 300er Kabinen - ich habe ja 2 x die 305 bewohnt. Die Einrichtung dieser Kabine war so richtig schön altmodisch-spartanisch ^^. Bin sehr gespannt, wie die Kabinen im renovierten Zustand aussehen werden (so wie die 500 er mit TV :pinch:?).


    Dir wünsche ich hiermit ein gutes Jahr 2014 :party: :sekt:.


    LG


    foerdesprotte :)

  • foerdesprotte, ich hoffe, dass die Kabinen beim Umbau möglichst ursprünglich wiederhergestellt werden. Es wäre sehr schade, wenn hier viel modernisiert würde, aber ich denke, dass hier auch der Denkmalschutz ein Auge drauf hat. Unsere Geburtstagstour-Mitreisenden werden uns berichten, wie die kleine Lady nach dem Werftaufenthalt aussieht. :D
    Danke an euch alle für die Antworten, es hat viel Freude gemacht, die Tour auf diese Weise noch mal zu genießen. :thumbup:
    Schöne Grüße und allen ein gutes neues Jahr :girl_witch:
    Andrea

    Viele Grüße
    Andrea :lofoten2:

    Einmal editiert, zuletzt von moshi () aus folgendem Grund: Wort ergänzt

  • Ein toller Reisebericht!
    Tut aber wirklich überhaupt nicht gut. ... :love:
    Wenn ich das lese, kribbelt es so heftig, ich hätte gerne wieder eine Hurtigreise im Terminkalender. Die muss spätestens 2015 rein, wenn nicht im Herbst noch ein Teilstück möglich ist (Urlaub ist da nicht mehr viel übrig).
    Schönen Restfeiertag

  • Liebe Andrea!


    Ich habe deinen Reisebericht soeben in einem Rutsch durchgelesen. Vor allem musste ich bei der Besichtigung der MS Lofoten schmunzeln, mir ist es beim "ersten Mal" nicht anders ergangen :love:


    Danke, dass wir mitfahren durften :thumbup:

    :gr-blume: Sandra


    2011 NK * 2012 NN * 2012 LO * 2013 LO * 2014 2x LO * 2015 VA * 2016 2x NX * 2018 Fram, NX, LO * 2019 LO
    Reiseberichte im Profil

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