Hunting the light - and bridges

  • Ein fröhliches Hallo in die Runde,


    nun möchte auch ich einen Reisebericht schreiben. Aber keinen, wo ich Tag für Tag beschreibe und alles minütlich erzähle. Es soll mehr eine Zusammenfassung meiner Eindrücke werden. Da Eva-Tarina, Monchi1980 und OmaStrohly ja schon geschrieben habe, muss ich ja eigentlich das Gleiche noch einmal schreiben.


    Bevor Fragen kommen, möchte ich euch auf die Bilder noch etwas vertrösten. Diese gibt es später, wenn alle gesichtet, sortiert und für's Forum angepasst wurden.


    Schon Tage vor der Reise hatten wir uns Sorgen gemacht, wie das Wetter unterwegs werden würde und ob wir überhaupt bis nach Bergen kommen können. Der Sturm war ja ziemlich heftig und man hat so einiges gelesen. Aber wir haben Bergen problemlos erreicht. In Bergen war es sogar beinahe windstill. Den Transferbus haben wir auch erwischt und sind dann auf dem Schiff - der MS Trollfjord - angekommen. Abendessen, Schiffserkundung, Kabine beziehen usw. wurde dann alles am ersten Abend erledigt.


    Und dann ging es endlich los. Schon in Bergen war eine tolle Lichtstimmung: die Nacht, die Lichter der Stadt, die Bergen-Brücke, ...


    Am Tag darauf haben wir uns entschlossen, dass wir in die Sauna gehen und den Pool ausprobieren wollten. Dort haben wir dann auch schon die ersten Urlaubsbekanntschaften gemacht. Bald waren wir schon ein Fünfergespann. Was wir in den elf Tagen gelacht haben, kann ich gar nicht mehr alles aufzählen. Aber es war eine "Saugaudi".


    Die Reise verlief eigentlich bis Tromsö recht unspekakulär. Wir haben das Polaria besucht und sind noch etwas durch die Stadt geschlendert. Um 18.30 Uhr haben wir abgelegt und wir sind zur ersten Sitzung vom Abendessen gegangen. Als gerade die Karaffen mit Wasser auf dem Schiff standen, gab es einen heftigen Rumms und die Gläser und Karaffen sind umgefallen. Wir haben einen Pfeiler der Tromsö-Brücke gerammt. Das Schiff ist dann wieder zurück in den Hafen von Tromsö gefahren und es wurde von Spezialisten untersucht. Die Brücke wurde auch gesperrt und ebenfalls untersucht. Um ca. 22 Uhr konnten wir weiterfahren. Der Schaden war zum Glück nur oberflächlich.
    So bekam die Reise auch das Motto "Hunting the light - an bridges". Wir wollten uns von der Reiseleitung einen Edding klauen und überall, wo "Hunting the light" auf dem Schiff stand "and bridges" dazuschreiben. Aber das wäre gemein gewesen und wir waren froh, dass nichts schlimmeres bei dem Unfall passiert ist. So haben wir's gelassen.


    Ab Tromsö begann dann eine traumhafte Reise mit faszinirenden Lichtstimmungen. Die Dämmerung "da oben" ist echt toll: blau, weiß, rot, ... Herrlich. Da haben wir viel fotografiert und trotz des kalten Wetters und des starken Windes die meiste Zeit auf Deck 9 verbracht.


    In Honningsvag war alles in ein blaues Licht getaucht. Meine Frau und ich haben auf Deck 6 einen Rundgang gemacht und fotografiert. Dann wollten wir vom Schiff gehen als binnen Minuten ein heftiger Schneesturm aufgezogen ist. Die Sicht war gleich null und wir sind auf dem Schiff geblieben. Die Ausflügler vom Nordkap waren auch sehr schnell wieder da. Durch den Sturm haben die Busse bereits am Ortsausgang kehrt gemacht und sind wieder zum Schiff zurück gefahren.


    In Kirkenes war auch wieder Schneesturm. Wir haben uns mit Nicole (Nicole KKN) verabredet. Wir haben sie gefragt, ob sie mit uns eine kleine Tour macht. Dann standen wir im Hafen, haben uns begrüßt und überlegten, was man bei so einem Wetter anfangen soll. Dann sind wir doch losgefahren und haben ein absolut traumhaftes Wetter erlebt. Dämmerung, roter Himmel, weiße Schneeberge uhnd -20 °C waren absolut faszinierend. Nicole hat uns gezeigt, wo sie wohnt und wo sie ihr Camp haben. Dort durften wir eine kleine Runde auf einem Schneescooter fahren. An der russichen Grenze waren wir auch. Und dann haben wir noch Bilder vom Aussichtspunkt über Kirkenes von der MS Trollfjord gemacht. Es war ein toller Ausflug und ich möchte mich hier noch einmal bei Nicole bedanken, dass sie sich Zeit genommen hat und uns einen sehr schönen Ausflug bescheert hat.


    Das Nordlicht kam auf dieser Reise auch nicht zu kurz. An zwei Abenden hatten schönes Polarlicht. Es war nicht sehr stark (mit bloßem Auge als hellgrüner bzw. grauer Schleier erkennbar) aber sehr großflächig und in Kombination mit den Wolken sehr faszinierend. Leider konnten wir das Nordlicht nur vom Schiff aus fotografieren.
    Schade war, dass die Beleuchtung auf Deck 9 sehr hell war. Die Lichterkette trug auch nicht gerade zur Dunkelheit bei. Bei der Reiseleitung haben wir gefragt, ob man die Lichter auf Deck 9 ausschalten oder zumindest dunkler machen kann. Das ging leider nicht wegen der Sicherheit (auf der Finnmarken im Februar 2012 ging das aber problemlos). Ein weitaus größerer Sicherheitsfaktor war das da komplett vereiste Deck, das hat nur niemanden gestört.
    Das gleiche war im Raftsund der Fall. Man hat so gut wie nichts gesehen, da es einfach zu hell an Deck war. Mit der Schiffsbeleuchtung wurden zwar die verschneiten Felswände angestrahlt, aber eben nur partiell. So konnte man den Trollfjord nur erahnen. Auf einem Bild habe ich festgestellt, dass zwischen den Wolken sogar etwas Nordlicht zu sehen war, als wir am Trollfjord waren.
    Leider klappte das mit den Durchsagen für's Nordlicht auch nicht. "Tagsüber" wurden zwar die Durchsagen gemacht, diese waren auch in der Kabine hörbar (durch Aktivieren der Taste P1 am Telefon). Aber nachts kam leider nie eine Durchsage. Und ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass wir nachts nie Nordlicht hatten. Der K-Index lag den ganzen 8. Dezember über zwischen 2 und 6!


    Seegang hatten wir fast ständig auf der Reise. Mal mehr, mal weniger. Wenn man festen Boden unter den Füße hatte, schaukelte es trotzdem weiter. Auch heute noch denke ich, dass es etwas schaukelt. Ich bin mal gespannt, wann das wieder weg ist.
    Drei oder vier Mal hat es richtig geschaukelt. Es wurde eine Durchsage gemacht, dass man in seiner Kabine alles wegräumen soll, was herunter- oder umfallen könnte. Am letzten Abend vor Trondheim wurde dann der Höhepunkt erreicht. Der Seegang war so heftig, dass man auf Deck 6 nass werden konnte. Die Wellen donnerten gegen das Schiff und brachten es jedes mal zum Zittern. Aber auch das haben wir überlebt. Die Tische beim Abendessen blieben ab und zu auch leer.


    Und dann kam der Abschiedstag immer näher. Wir mussten uns von einer wirklich tollen Crew (außer der Durchsagen war alles top), vom Schiff und unserer Urlaubsbekanntschaft verabschieden. In Trondheim gingen wir von Bord und sind nach Hause geflogen. Auch hier lief (fast) alles planmäßig und wir sind gut zu Hause angekommen.


    Wenn ich noch etwas vergessen habe, dann reiche ich das hier nach. Fragen beantworte ich auch gerne. Und ich wünsche viel Spaß beim Lesen.

    Viele Grüße
    Roland


    - Februar 2012: Finnmarken B-K-T
    - Dezember 2013: Trollfjord B-K-T
    - Juni 2014: Midnatsol B-K-B
    - Oktober 2015: Teilstrecken

  • Danke für die schöne Zusammenfassung. Thomas lässt ausrichten, dass er auf "-and bridges" das Copyright hat. ;)

  • Gerne beteilige ich Thomas an jedem Cent, den ich mit diesem Beitrag hier verdiene. Die Kritik (ob gut oder schlecht) darf Thomas dann natürlich auch auf sich beziehen. ;)

    Viele Grüße
    Roland


    - Februar 2012: Finnmarken B-K-T
    - Dezember 2013: Trollfjord B-K-T
    - Juni 2014: Midnatsol B-K-B
    - Oktober 2015: Teilstrecken

  • Hallo Roland


    Vielen lieben Dank für die super geniale Zusammenfassung. Ein Bericht kurz, bündig und voller Leben. :hut:

  • Nun möchte ich noch meine Bilder einstellen. Ich hoffe, dass die Bilder gefallen und den Eindruck unserer Reise schön unterstreichen.


    Beginnen wir mit der Abfahrt in Bergen. Dieses Bild habe ich am ersten Abend kurz nachdem wir unter der Bergen-Brücke durch waren geschossen:




    Am zweiten Tag war das Wetter recht bescheiden. Es hatte viele Wolken und Nebel. Darum gibt es nur ein Bild.




    Am dritten Tag hatten wir nach Trondheim einen herrlichen Sonnenuntergang mit genialen Lichtstimmungen.




    In Örnes (Tag 4) waren wir zur blauen Stunde. Traumhaftes Licht und viiiiiel Blau lachten uns entgegen:




    Von Tag 5 gibt es jetzt zwei Bilder. Von Finnsnes bis Tromsö hatten wir fantastisches Licht.




    In Tromsö war die blaue Stunde schon zu Ende. Aber mit einer langen Belichtungszeit konnte ich sie trotzdem noch einfangen.




    An diesem Abend gab es dann auch noch Nordlicht zu bewundern.



    Das war jetzt mal der erste Schwung an Bildern. Die nächsten folgen demnächst.

    Viele Grüße
    Roland


    - Februar 2012: Finnmarken B-K-T
    - Dezember 2013: Trollfjord B-K-T
    - Juni 2014: Midnatsol B-K-B
    - Oktober 2015: Teilstrecken

  • Und weiter geht es mit den Bildern in und um Kirkenes. Traumhafte Landschaft und tolle Lichtstimmungen (Nicole, du bist zu beneiden):



    Bei, zwischen bzw. in Risoyhamn und Sortland geht es mit diesen tollen Lichtstimmungen weiter (Tag 9):


    Viele Grüße
    Roland


    - Februar 2012: Finnmarken B-K-T
    - Dezember 2013: Trollfjord B-K-T
    - Juni 2014: Midnatsol B-K-B
    - Oktober 2015: Teilstrecken

  • Und nun möchte ich noch (schnell) die letzten Bilder zeigen. Am Trollfjord gelang mir trotz der Bewegung des Schiffes ein einigermaßen gutes Bild. Wie ich später bemerkte hatten wir sogar ein kleines bisschen Nordlicht.



    Im Hafen von Svolvaer gelang mir dieses Bild vom Hafen und unserem Schiff:



    Und dieses Bild gibt es als Nachschlag zu Tromsö. Es war ein fantastisches Licht als wir in Richtung Tromsö gefahren sind. Eine lange Belichtung sowie die Bewegung des Schiffs taten ihr übriges:



    Ich hoffe, dass euch die Bilder gefallen. :)

    Viele Grüße
    Roland


    - Februar 2012: Finnmarken B-K-T
    - Dezember 2013: Trollfjord B-K-T
    - Juni 2014: Midnatsol B-K-B
    - Oktober 2015: Teilstrecken

  • Hallo Roland,


    Vielen Dank für Deine Reisezusammenfassung und die wunderschönen Bilder!!! Sehr gelungen. Tolle Lichterstimmungen.


    Viele Grüße, Mia

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