Norwegische Schiffsveteranen

  • Das soll nun endlich mit dem alten, 2009 demontierten Schornstein des Raddampfers SKIBLADNER passieren, der auf dem Mjøsa zu Hause und in Gjøvik beheimatet ist. Die Stadt hatte das venerable Rohr mit der Absicht gekauft, es auf dem verkehrsreichsten Kriesverkehr der Stadt aufzustellen, doch seit nunmehr fünf Jahren liegt es dem Rost überlassen am Hafen herum. Diese lange Wartezeit erklärt Gjøviks Tourismuschef Arne Jørgen Skurdal damit, dass es sich bei dem Vorhaben um eine im Vergleich mir anderen Aufgaben niedrig priorisierte Angelegenheit handele. Nun sei es aber Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen.

  • Die 1960ern für HSD gebaute Fähre ODDA, zuletzt als Touristenfähre unter dem Namen FJÆRLANDSFJORD für Fjord1 gebaut, ist an M. Hjorteseth Shipping aus Bergen verkauft worden. Da die Reederei vor allem Arbeitsboote betreibt, war spekuliert worden, dass auch die ODDA/FJÆRLANDSFJORD ihre Tage als solches beenden würde. Doch Reeder Mads Hjorteseth hat nun angekündigt, das Schiff unter Beibehaltung seines derzeitigen Passagierzertifikats zu überholen, u.a. werden neue Maschinen eingebaut, und es dann an eine noch nicht bekannt gemachte Reederei zu verchartern, die Bedarf für ein Fahrzeug dieser Größe habe. :thumbup: Lediglich den neuen Namen hat er preisgegeben: LUSTRAFJORD.


    Die ODDA/FJÆRLANDSFJORD/LUSTRAFJORD ist ein Schwesterschiff der unter Denkmalschutz stehenden SKÅNEVIK, die von dem Verein Ferjelaget Skånevik betrieben wird, und gleichzeitig jüngste Einheit eines zwischen 1957 und 1962 für Hardanger Sunnhordalandske Dampskipsselskap (HSD) gelieferten Quintetts mit einer Kapazität von jeweils 28 Automobilen.

  • Jedenfalls für 90 Schiffe bzw. Projekte, die sich die insgesamt gut 60 Millionen Kronen teilen, die Riksantikvaren in diesem Jahr zur Unterstützung erhaltenswerter bzw. geschützter Schiffsveteranen ausschüttet. :thumbup: Auf der Liste stehen stehen mit der GAMLE SALTEN, der GAMLE SKOGØY, BILFERGEN, GAMLE HELGELAND auch alte Bekannte längs Hurtigruten sowie all time favourites wie die SKIBLADNER vom Mjøsa oder die BØRØYSUND. Auf den ersten Blick eine wahrlich stattliche Summe, aber insgesamt konnte nur etwas weniger als ein Drittel der von den in Frage kommenden Schiffen bzw. Trägervereinen beantragten Mittel - 192 Millionen Kronen - bewilligen... ;(

  • Die DF Ammonia erhält 2.955.000 Kronen und die MF Storegut 714.000 Kronen - wäre schön, wenn sie bald wieder auf dem Tinnsjøen fahren würden, statt an den Bahnanschlüssen vor sich hinzudümpeln. Noch schöner wäre ein durchgehender Museumsbahnbetrieb von Notodden nach Rjukan mit Trajektverkehr auf dem Tinnsjøen. :locomotive:

  • Füllhorn-Freude herrscht auch in Hammerfest und Vardø, wo jeweils ein Restaurierungsprojekt eine kräftige Finanzspritze erhalten hat.


    In Hammerfest ist die Freude sogar doppelt groß, da Riksantikvaren im Zusammenhang mit den diesjährigen zwei Millionen Kronen für Gamle Mårøy AS schon weitere drei Millionen Kronen im Rahmen der 2016er-Zuteilungsrunde verbunden hat. Das Geld fließt in die Restaurierung der ursprünglich für Finnmarks Fylkesrederi og Ruteselskap (FFR) gebaute Lokalfähre Mårøy, diederzeit in Sortland grundüberholt wird und ab Anfang Juni dieses Jahres nach Hammerfest kommen und an zentralem Liegeplatz zu einer generationsübergreifenden Begegnungsstätte mit Kaffeeausschank werden soll. Aber auch für Fahrten soll der Veteran zur Verfügung stehen, der Trägervereinigung wäre es am Liebsten, wenn die erste Ausfahrt schon am 9. Juni anlässlich von Kystens dag nach Honningsvåg gehen könnte.


    In Vardø freut man sich über ebenfalls fast zwei Millionen Kronen für die derzeit in Gratangen stattfindende Restaurierung des 1934 gebauten Fischkutters EINAR II. Dieses soll - nach der geplanten Verlegung des derzeit in Vadsø beheimateten Museumsboots KJARTAN - den Nukleus einer kleinen Museumsflottille in dem Festungsdorf an der Barentssee bilden. Eine Zulassung zum Passagiertransport haben beide Fahrzeuge zwar nicht, aber für private Veranstaltungen sollen sie dennoch zur Verfügung stehen.

  • Amundsens legendäre "MAUD" wird nach Norwegen zurückgebracht


    Jetzt soll die Bergung der MAUD endlich beginnen und innerhalb der nächsten Wochen abgeschlossen sein. Seit dem 15. Juni laufen die konkreten Vorarbeiten in Cambridge Bay, seit dem 4. Juli ist das Wrack des Schiffes eisfrei, der Schlepper TANDBERG POLAR ist mit einem Bergungsfloß, auf das die MAUD in mehreren Schritten gesetzt werden soll, vor Ort. Es wird also spannend.


    Das Bergungsprojekt kann man auch auf der Homepage Maud Returns Home verfolgen.

  • Zum Hundertsten der BØRØYSUND hat NRK seinerzeit diese Dokumentation gesendet:

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  • Als sie 1966 von Ankerløkken Verft in Florø an HSD ausgeliefert wurde, war sie mit Platz für 400 Personen und 45 Autos eine wahre Großfähre. Jetzt könnte die ehemalige HARDINGEN, die seit 1992 als ERIK P. in Sardinien eingesetzt ist, wieder zurück nach Norwegen kommen. Jedenfalls ist die Reederei Fjord-2, die die Touristenfähre zwischen Gudvangen und Kaupanger betreibt, nicht abgeneigt, das Schiff zu erwerben und einzusetzen. Bereits im vergangenen Herbst ist eine Delegation aus Westnorwegen auf Sardinien gewesen und hat einen ermutigenden Bericht abgeliefert. Dennoch mahnt Fjord-2-Geschäftsführer Arne Glenn Flåten, nicht vorzeitig in Euphorie zu verfallen. Nach allem, was man bisher gehört habe, sei die ERIK P. eine echte Alternative, die Reederei auch nicht abgeneigt, das Schiff zu erwerben, es gäbe aber noch keine Entscheidung. Der Kauf eines so alten Schiffes sei immer ein Risiko, so Flåten, und deshalb könne man sich erst nach einer eingehenden technischen Inspektion auf einen Entscheidungsprozess einlassen.


    Unter ihrem ursprünglichen Namen HARDINGEN war die ERIK P. lange Jahre auf der Linie Kinsarvik-Utne-Kvanndal eingesetzt, dann zwischen Halhjem, Våge und Bruntveit und schließlich bis zu ihrem Verkauf Tysnes und Stord.

  • Jetzt ist es kein Plan mehr: Fjord-2 hat die ERIK P. gekauft und wird sie ab dem 1. Juli als Touristenfähre auf dem Sognefjord einsetzen. :thumbup: Den Ausschlag hat letztendlich der Umstand gegeben, dass das Schiff in Italien gerade eine gründliche Überholung der Antriebsanlage erhalten hat und neu klassifiziert worden ist. Damit, so die Reederei, seien die notwendigen Arbeiten am Schiff überschaubar und würden sich v.a. darauf beschränken können, ihr ursprüngliches Aussehen wiederherzustellen. Mit der Überführung dürfte es aber noch mindestens anderthalb Monate dauern, da die Mühlen der italienischen Bürokratie erst einmal mahlen müssen...


    Welchen Namen die Fähre dann erhalten wird, steht noch nicht ganz fest. Der ursprüngliche Name ist nämlich nicht frei, da HSD nach dem Verkauf der alten HARDINGEN sofort eine neue Fähre auf diesen Namen getauft hat, und diese ist - inzwischen für Norled - noch immer unterwegs. Derzeit ist man wohl dabei, sich bei Fjord-2 mit dem Namen HARDINGEN SR. anzufreunden, hat aber noch keine Entscheidung getroffen. Gleichzeitig laufen Bemühungen, das Schiff nach seiner Rückkehr ganz oder teilweise unter Denkmalschutz stellen zu lassen.

  • Derzeit ist man wohl dabei, sich bei Fjord-2 mit dem Namen HARDINGEN SR. anzufreunden


    Zumindest die Frage ist geklärt und die ERIK P. wurde vor Beginn der Überführungstour bereits auf diesen Namen umgetauft. Der Klärung bedarf aber nach wie vor der Verbleib der Schiffsglocke sowie der Messingbuchstaben des Schiffsnamens unterhalb des Ruderhauses. Beide sind definitiv nicht mit dem Schiff nach Süden gegangen, und man würde sie nun im Rahmen des auf der Werft von Rubbestadneset stattfindenden Umbaus wieder platzieren, denn das Ziel ist, die HARDINGEN SR. optisch wieder in genau den Zustand zu versetzen, den sie in ihren HSD-Tagen aufgewiesen hat.

  • Jetzt soll die Bergung der MAUD endlich beginnen


    Wie man auf der von BRITANNICUS verlinkten (siehe auch externe Links) Seite lesen kann ist die MAUD seit Anfang August gehoben. An Bord fanden sich noch sehr interessante Artefakte, für die man aber noch keine Freigabe hat. Die MAUD soll übrigens nicht restauriert werden.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Und nun wird es konkret, die "Maud" soll am 18. Juli.2018 in Vardo ankommen, da wird das 100 jährige Jubiläum der Amundsen Expedition gefeiert. :thumbup: Im kommenden August soll es los gehen, der Plan ist die Nordostpassage zu nutzen und den Winter dann im Nordwesten Russlands zu verbringen. Im Juli 2018 will man dann in Vardo eintreffen.

  • Letzte Woche war mal wieder "Füllhorntag" für die norwegische Veteranschiffsflotte. Insgesamt schüttet Riksantikvaren einen hohen zweistelligen Millionenbetrag aus, von dem auch einige alte Bekannte profitieren:

    • Die NORDSTJERNEN erhält 750.000,- Kronen.
    • Die GAMLE SALTEN bekommt 500.000,- Kronen.
    • Die HANSTEEN wird mit 910.000 Kronen bedacht.
    • Die STAVENES bekommt eine ganze Million.
    • Die SANDNES erhält 660.000,- Kronen.
    • Die ROGALAND bekommt 840.000,- Kronen.
    • Die Fähren und dazugehörigen Anlagen in Rjukan werden mit 2.477.000 Kronen unterstützt.
    • Die BØRØYSUND sorgt mit ihrem 1,3 Millionen-Zuschuss sicher für knallende Sektkorken im Hause Lande :sekt:
    • Die SKIBLADNER erhält 3 Millionen Kronen.

    Die komplette Liste findet sich am Ende des verlinkten Artikels.

  • An Bord fanden sich noch sehr interessante Artefakte


    Darunter eine Glühbirne, die auch nach jahrzehntelanger Tiefkühlung noch funktionstüchtig ist :8o:


    Man wartet jetzt übrigens auf die zweite Augusthälfte und die damit verbundene Eisfreiheit an der Bergungsstelle der MAUD, die dann zunächst nach Grönland gebracht werden und dort überwintern soll, bevor es nächstes Jahr zurück nach Norwegen geht :thumbup:

  • Am 29.August ist man nun nach Oslo gestartet. Zurerst geht es nun durch die Nord-West Passage um in Grönland zu überwintern. Anschließend steht dann die Etappe nach Oslo an.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Die Maud hat Grönland erreicht, Eis und Sturm konnten sie nicht aufhalten und sie hat den Weg durch die Nordwestpassage gemeistert :thumbup: . Am 16. September wurde Aasiaat erreicht und dort soll nun übwerwintert werden. Der Projektleiter sagt die Fahrt durch die Nordwestpassage war schwierig, manchmal sah es sogar ziemlich hoffnungslos aus und man zweifelte ob man es schafft.
    Im Frühjahr soll die Reise der Maud dann weitergehen.

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