Ich habe schon wieder eine "Antwort ohne Frage", aber das Thema "Bergen mit Lufthansa" ist im Forum aus persönlicher Betroffenheit ja schon thematisiert (hier und hier) worden. Hier nun also die Hintergründe und weitere Informationen, denn u.U. werden einige Fories noch Mails bzw. Anrufe bekommen:
Derzeit bietet die Kranichlinie drei tägliche Direktverbindungen vom Drehkreuz Frankfurt/Main nach Bergen an. Diese werden aber nun ab dem 14. Januar 2014 drastisch ausgedünnt. An einigen Tagen wird es dann nur noch einen Direktflug geben, an anderen zwei oder auch drei. Diese Kürzungen des Angebots sollen zunächst bis zum 5. März 2014. Danach, so Terje Grue, Gerschäftsführer von Lufthansa Norge, komme es noch dicker, denn mit Beginn der Sommersaison am 6. März 2014 wird es durchweg nur noch eine tägliche Verbindung zwischen Frankfurt und Bergen geben.
Lufthansa Norge ist über die Entscheidung aus der Konzernzentrale sehr enttäuscht, denn die Flieger seien stets gut ausgelastet gewesen. Allerdings, so Grue, sei mit der Linie nicht der erhoffte Umsatz gemacht worden, um an zentraler Stelle einen Weiterbetrieb der Linie im bisherigen Umfang durchsetzen zu können, dazu sei Lufthansa Norge ein zu kleines Rädchen im Gesamtzusammenhang des Lufthansa-Konzerns.
Dennoch hofft Grue, dass im Rahmen des Neuzuschnitts der Lufthansa-Flugrouten ab Herbst 2014 Bergen wieder stärkere Berücksichtigung finden und erneut mit mehreren täglichen Abflügen bedacht werde.
Derzeit arbeiten die Beschäftigten von Lufthansa Norge vor allem daran, die von den Kürzungen im Flugplan betroffenen Passagiere zu kontaktieren und ihnen alternative Lösungen anzubieten.
Inzwischen hat sich auch Bergen Næringsråd (die Handelskammer) in der Sache zu Wort gemeldet und sich enttäuscht gezeigt. Die direkte Anbindung an das globale Drehkreuz Frankfurt sei für Bergen und das Umland von wesentlicher Bedeutung, insbesondere für Geschäftsreisende, die weiter nach Asien reisten. Insofern sei die Routenausdünnung für die lokale Wirtschaft ein schwerer Schlag für den Zugang zum Wachstumsmarkt Asien, der in den meisten Fällen mit Lufthansa über Frankfurt/Main geführt habe.
Auch Flughafenbetreiber Avinor ist mit der Entwicklung nicht glücklich. Es sei immer schade, wenn ein verlässlicher Partner sich zurückziehe, so Hege Sandtorv, die bei Avinor für die Verkehrsentwicklung zuständig ist. Auf die Frage, ob eventuell eine andere Fluggesellschaft die durch die Lufthansa-Ausdünnung entstehende Lücke füllen könne, sagte sie, da wäre durchaus möglich, aber nicht sicher.
Die Verbindungen Frankfurt-Stavanger und Frankfurt-Oslo sind von den Ausdünnungen des Norwegenangebots bei Lufthansa übrigens nicht betroffen.