Im Land der Eisbären - mit der Fram rund um Spitzbergen

  • Schmelze gerade beim Lesen und Anschauen der Fotos wie ein Eisberg in der Sonne dahin :love:
    Die Fotos mit den Möwen sind einfach nur genial :thumbup:
    Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht :)


    PS. Ach, und die Steine sind wirklich irre. Darf man den ein oder anderen Kleinen als Andenken mitnehmen?

  • @ Huskyfan: Ich habe keinen auch noch so kleinen Stein mitgenommen und bin mir auch nicht sicher wie die Vorschriften sind. Zumal man ja auch Gegenstände die vor 1945 auf die Insel kamen bzw. vorher dort waren geschützt sind. Da müsste ich mal im Reiseführer nachsehen. Ich wollte einfach keine Probleme bekommen, obwohl ich gerne von überall einen schönen Stein mitnehme.



    Fortsetzung 4. Reisetag
    Später nahm das Schiff dann Kurs auf Mushamna, am Anfang des Woodfjords. Dort steht eine Trapperhütte, die aus Schwemmholz errichtet wurde und die vom Sysselmann für ein Jahr an Trapper vermietet wird. Bei unserem Besuch allerdings war die Hütte nicht bewohnt. Es gibt dort Feuerholz und ein Gestell zur Lagerung von Robben- und Rentierfleisch ausserhalb der Reichweite von Eisbären sowie ein Treibstofflager für Rettungshelikopter.


    Als alle Passagiere wieder auf dem Schiff waren, tauchte erneut ein Eisbär auf. Gespannt beobachteten wir ihn mit dem Fernglas – was hatten wir doch für ein Glück! Etwas später tischte uns die Küchenmannschaft wieder ein ausgezeichnetes Abendbüfett auf und nach dem Essen durften wir ihnen im Observationsdeck bei der Frucht- und Eisschnitzshow zuschauen. Das sind wirklich Künstler! Draussen war allerschönstes Wetter und nur ganz wenige Wolken. Bis um Mitternacht schaffte ich es noch aufzubleiben und einige schöne Fotos zu machen, obwohl die Sonne erst kurz nach 0100 h den tiefsten Stand erreichte. Aber das Bett hatte die eindeutig grössere Anziehungskraft.


    Herzliche Grüsse
    Berna

  • Nein, man darf keine Steine mitnehmen. Dafür aber modernen (angeschwemmten) Müll, gibt dann vom Expeditionsteam so einen kleinen Anstecker (war zumindest 2012 so).


    Schön, alles noch einmal zu sehen. Hattet eure Eisbären aber recht früh, wir mußten 2012 länger drauf warten. Dafür schlief bei uns in Mushamna ein Polarfuchs etwas neben der Hütte.


    Grüße
    Uwe

  • MD800: Danke für deine Präzisierung betr. Mitnahme von Steinen. Ich war mir einfach nicht mehr so ganz sicher - aber das war der Grund, weshalb ich keine Steine mitnahm. Auch wir sammelten hie und da angeschwemmten Müll, erhielten aber vom Expeditionsteam keinen Anstecker mehr.


    5. Tag: 18.08.13, Moffen – Hinlopenstrasse - Torellneset


    Während wir schliefen begab sich das Expeditionsteam auf Landgang. Sie wollten eine mögliche künftige „Touristenattraktion“ testen - eine Nacht an Land in einem Camp. Am nächsten Tag erzählten sie dann von ihren Erlebnissen: Als sich nach Mitternacht das Team zum Schlafen bereit machte, sei ein Funkspruch „Eisbär“ von der Brücke gekommen, mit der Erklärung, dass unterhalb des Camps am Meeresufer ein Eisbär sei, ca. 100 m Entfernung und er sich dem Camp nähere. Sie hätten dann insgesamt 4 Signalpatronen verschiessen müssen, bis sich der junge, neugierige Eisbär davon machte. Die Schilderungen waren ziemlich eindrücklich.


    Wir waren an diesem Tag schon früh auf den Beinen und genossen das wunderbare Wetter . Bald waren wir bei der Insel Moffen oder besser gesagt bei einer grossen Sandbank. Aus Gründen des Naturschutzes durfte sich unser Schiff dieser Sandbank auf max. 300 m nähern. Mit dem Fernglas liessen sich aber eindeutig Walrosse sichten. Bei Moffen überquerten wir auch den 80. Breitengrad. Danach war Frühstückszeit und ein Blick nach draussen zeigte, dass sich das Wetter verschlechterte und bald fuhr das Schiff in eine Nebel- und Wolkenwand . In der Zwischenzeit lauschten wir einem Vortrag über die Expedition von F. Nansen und seinem Schiff „Fram“. Bei Kinnvika in der Hinlopenstrasse sollte die erste Anlandung des Tages sein, doch diese musste wegen schlechtem Wetter und zu viel Wind (8 Beaufort) abgesagt werden. Wir machten das Beste daraus. Wenn wir zwischendurch draussen an Deck waren, mussten wir ordentlich gegen den Wind kämpfen und kam fast nicht dagegen an. Lange Wellen liessen die Fram merklich schaukeln. Am Nachmittag erreichten wir Torellneset, das nächste Anlandungsziel, aber auch dieser Landausflug fiel dem starken Wind zum Opfer. Die weit hinabhängenden Wolken liessen uns leider auch nur wenig von Alkefjellet sehen, dem bekannten Vogelfelsen . So guckten wir uns stattdessen den faszinierenden Film „Polar Baer – Spy on Ice“ an. Zwischendurch gingen wir nach draussen und bei der Rückkehr ins Schiffsinnere wärmten wir uns mit Kaffe, Tee oder Kakao auf und die Kekse und Kuchen schmeckten gut. Den Tagesabschluss bildete dann das Abendessen und der Schlummertrunk im Observationsdeck. Für einmal gingen wir früh schlafen und liessen uns von den Wellen sanft in den Schlaf wiegen.


    Von diesem wettermässig eher trüben Tag habe ich nur wenige Fotos, sie zeigen: die aufkommende Wetterfront; die Wellen die das Schiff ziemlich schaukeln liessen und den Vogelfelsen.


    Herzliche Grüsse
    Berna

  • 6. Tag: 19.08.13, Edgeøya


    Der erste Landgang war schon um 0830 h geplant, als die Durchsage kam, dass sich am Landungsort ein Eisbär aufhalte. Vom sicheren Deck aus konnten wir den Eisbären beobachten, wie er gemütlich über den Strand schlenderte und sich Zeit liess dabei. Dies bedeutete, dass die Anlandung fast zwei Stunden später losging und die geplante Wanderung nicht durchgeführt werden konnte, weil der Eisbär genau auf der „Wanderroute“ unterwegs war. Es war sogar so, dass jede Bootsgruppe separat mit allen Booten an Land gebracht wurde, um im Notfall alle Personen sofort zurück auf die Fram zu bringen. Zudem wurde in der Umgebung noch zweiter Eisbär gesichtet, allerdings für uns Passagiere nicht sichtbar, weil ein Hügel die Sicht versperrte. Jede Gruppe hatte ca. 30 Minuten Landaufenthalt. Wir waren die Bootsgruppe 4 und somit an diesem Tag als letzte an der Reihe. Am Landungsort sichteten wir auch noch Walrosse, für uns aber nur vom Schiff aus. Die Walrosse „flüchteten“ sich dann ins Wasser, als sie die Menschen bemerkten. Auch Rentiere sichteten wir in ziemlich grosser Entfernung.
    Nebst den schönen Steinen gefielen mir auch die zahllosen kleinen Pflänzchen, die auf Savalbard ziemlich um ihr Überleben kämpfen mussten, aber sie waren wunderschön anschauen.



    Wir waren dann die letzten Personen, die zur Fram zurückkehrten, zusammen mit Mitgliedern des Expeditionsteams und die Rückfahrt zur Fram war echt lustig. Die Fram setzte anschliessend die Reise fort und das Meer war immer noch spürbar bewegt. Plötzlich kam die Durchsage „Wale“ und wir beeilten uns an Deck zu kommen. Überall rund um das Schiff sahen wir nun Wasser in die Luft steigen und Rücken-, Brust- oder Schwanzflossen von vielen Buckel- und Finnwalen. Rund um das Schiff waren die Wale zu beobachten, vom Bug aus oder vom Heck, Backbord oder Steuerbord, einfach überall - mal ein Wal alleine, dann zu zweit oder zu dritt sahen wir sie an der Oberfläche. Wir waren mit dem Schiff in Mitten eines Naturtheaters, wir die Zuschauer und die Wale die „Schauspieler“. Man hatte das Gefühl, dass die Wale gerne „eine Vorstellung gaben“. Ich war ganz fasziniert von dieser Szenerie und vergass dabei fast die Kamera zu betätigen. Wir waren tiefbeeindruckt von dieser Begegnung und auch dankbar, dass wir so etwas erleben durften .


    Mittlerweile war es auch Abend geworden und Zeit zum Abendessen, diesmal wurde uns dieses serviert und es war wie immer vorzüglich. Im Observationsdeck kamen wir anschliessend in den Genuss der Crew-Modeschau, einige mit beachtlichem Talent. Ein weiterer erlebnisreicher Tag ging zu Ende und wir waren müde genug. Doch kaum waren wir in der Kabine kam die Durchsage „Delfine“, also wieder raus auf Deck und ich konnte noch einige Rückenflossen und 2 Delfine sehen, doch sie verschwanden so schnell wie sie gekommen waren. Es war wirklich ein besonderer Tag, durften wir doch besondere Tiere beobachten: zuerst den Eisbären und später am Tag Wale und Delfine .



    Herzliche Grüsse
    Berna

  • Pflänzchen, die auf Savalbard ziemlich um ihr Überleben kämpfen mussten, aber sie waren wunderschön anschauen.

    Ja, dann bekommen noch so kleine Plänzchen gleich eine ganz andere Ausstrahlung und sie werden viel mehr beachtet, als Pflanzen in großer Menge.


    Ich war ganz fasziniert von dieser Szenerie und vergass dabei fast die Kamera zu betätigen. Wir waren tiefbeeindruckt von dieser Begegnung und auch dankbar, dass wir so etwas erleben durften

    Manchmal muss man auch mal die Kamera sitzen lassen und einfach nur den Moment gnießen.
    Um dieses Erlebnis beneide ich euch besonders, dafür allein schon hätte sich für mich die Tour gelohnt :heart:


    Freue mich schon auf die Fortsetzung :good3:

  • Ich war ganz fasziniert von dieser Szenerie und vergass dabei fast die Kamera zu betätigen. Wir waren tiefbeeindruckt von dieser Begegnung und auch dankbar, dass wir so etwas erleben durften


    Stimmt, manchmal mal sollte man auch einfach nur genießen.


    Eisbären beobachten


    Hast du auch Bilder von dem Eisbären?


    Schade dass ihr die Walrosse und Rentiere nur aus der entfernung gesehen habt. Uns hatten sich die Rentiere bis auf ca. 5 Meter genähert ohne auch nur annähernd von uns Notiz zu nehmen. Einer kleinen Wlross Gruppe konten wir uns an Land einmal bis auf 10 meter nähern. Das war dann richtig beeindruckend.

  • Huskyfan & Katzengugge: Ja manchmal ist es auch ein Genuss wenn man die Kamera nicht immer vor seinem Gesicht hat und die Landschaft und Erlebnisse bleiben anders im Gedächtnis. Zum Thema Eisbär: Am Ende vom Beitrag 17 habe ich 2 Eisbärenbilder gepostet. Bei den andern Eisbärenbegegnungen habe ich das Fotografieren dem Bordfotografen überlassen mit seinem grossen Teleobjektiv und mich einfach über die Begegnung gefreut und lieber mal einen Blick durchs Fernglas gemacht. Die Foto-CD konnten wir dann am Ende der Reise kaufen. Auch für die Fotos von Walrossen und Rentieren habe ich mich für die Fotos des Profis entschieden zum persönlichen Gebrauch. Auch auf meinen Fotos sind Rentiere erkennbar, wenn ich diese Fotos genügend aufzoome - aber die Qualität ist dann nicht mehr so super.


    Und nun zur Fortsetzung


    7. Tag: 20.08.13, Hornsund


    Die Fram war im Hornsund unterwegs und das erste Ziel war Gåshamna, das Wetter war noch ziemlich trüb und die Wolken hingen tief. So genossen wir ein gemütliches Frühstück und später beobachteten wir die Landschaft draussen an Deck . Dabei konnte ich eine Robbe beobachten. Von weitem dachte ich zuerst es sei ein Stück Holz, aber sie bewegte sich und war ganz plötzlich wieder verschwunden – also definitiv kein Holzstück. Endlich war unsere Bootsgruppe an der Reihe für die Anlandung. Trotz des Nieselregens waren wir von der Landschaft fasziniert. In den Jahren 1899 – 1900 war dort eine polnische Forschungsstation und die Überreste davon waren immer noch sichtbar und auch noch einige Walknochen. In ziemlich grosser Entfernung sichteten wir erneut einige Rentiere.
    Nach der Rückkehr aufs Schiff nahm dieses Kurs in Richtung der Eislandschaft „Burgerbukta“. Unsere Bootsgruppe gehörte nicht zu den ersten Gruppen, die an Land gehen konnten, so betrachteten wir die Szenerie von Deck aus. Noch immer gab’s tiefhängende Wolken, aber es wurde eindeutig heller und immer besser. An Land hatten wir dann rund 1 Stunde Zeit und konnten eine recht lange Wanderung unternehmen. Das Ufer war mit grösseren und kleineren Eisbrocken übersät und einige sahen aus, als hätten kurz vorher Bildhauer Skulpturen angefertigt. Es war einfach nur schön und überwältigend .


    An diesem Tag erwartete uns zum Abendessen ein philippinisches Büfett. Nach dem Abendessen liessen wir den Tag für gewöhnlich im Observationsdeck ausklingen. So konnten wir gemütlich die Landschaft betrachten, es war ja immer noch hell. Gerne genossen wir dabei auch die verschiedenen Darbietungen. An diesem Abend fand die Mannschafts-Show der MS Fram statt und sie machten das wirklich sehr gut.


    Herzliche Grüsse
    Berna

  • katzengugge: Dieser Tritt ist auch schon auf meinen Photos von 2008 (Antarktis), also wirklich nicht neu.


    Berna: Irgendwie sieht das Wetter auch etwas trüb aus - genau wie bei meiner Reise 2012. Dabei stand im Reiseführer, es würde auf Spitzbergen nur selten regnen.


    Grüße
    Uwe

  • Dabei stand im Reiseführer, es würde auf Spitzbergen nur selten regnen.

    ... das stimmt auch. In Spitzbergen regnet es nur sehr selten. Nämlich nur so etwa zwei bis drei Monate im Jahr. Das restliche Jahr über schneit es! :P

    Viele Grüße
    Roland


    - Februar 2012: Finnmarken B-K-T
    - Dezember 2013: Trollfjord B-K-T
    - Juni 2014: Midnatsol B-K-B
    - Oktober 2015: Teilstrecken

  • @ Katzengugge: Der Tritt diente einfach dazu, dass man einfacher und bequemer aus bzw. ins Polarcirkleboot kam. Für ältere oder kleinere Personen sicher sehr hilfreich. Zudem mit all den Kleiderschichten, Stiefeln und Schwimmwesten war man nicht besonders beweglich.


    MD800: Danke für deine Ergänzung. Auch uns wurde gesagt dass es auf Svalbard grundsätzlich wenig Niederschläge gebe und auch die Schneedecke im Winter nicht besonders dick sei. Auf unserer Reise hat's auch nicht viel geregnet, ausser bei der Anreise in Longyearbyen und dann in Barentsburg. Jeweils am Vormittag war's trüber weil die Wolken tief waren und Nebel den Bergen entlang schlich. Aber schon um die Mittagszeit wurde es besser und am Nachmittag und am Abend war's dann ordentlich bis schön.


    8. Tag: 21.08.13, Isfjorden


    Auch an diesem Morgen war das Wetter wieder eher trüb. Weil die Anlandung unserer Gruppe zwischen 0900 h und 0930 h geplant war, gingen wir schon ziemlich früh zum Frühstück. Ymerbukta hiess die Bucht und erneut sahen wir eine umwerfende Berg- und Gletscherlandschaft. Auf einigen Eisschollen waren sogar Robben zu sehen. Je älter der Tag wurde, je besser wurden die Wetterverhältnisse . Wir nutzten die Gelegenheit und wanderten über die Moräne bis zum Gletscheranfang. Natürlich immer unter den wachsamen Augen des Expeditionsteams, das für uns die beste Wanderroute gekennzeichnet hatte. Wer wollte, konnte auch noch auf den Gletscher gehen, dort wo genügend Schutt lag und man nicht ausrutschen konnte. Doch aufpassen musste man gleichwohl, denn bei einem Sturz man hätte durchaus zwischen Eis und der Moräne fallen können. Aber alles war gut gesichert und wir freuten uns auch über diesen Landgang .


    Nach diesem Landgang kehrten wir auf’s Schiff zurück und gingen frühzeitig zum Mittagessen. Denn um die Mittagszeit war ein Vortrag angesagt mit dem Titel „ Guide auf Svalbard – hinter der Bühne“. Es war sehr interessant zu erfahren, was so ein Guide alles können muss oder sollte, was die Aufgaben sind etc. Um 1500 h lud der Kapitän ein zur „Abschiedszeremonie“ ein im Observationsdeck. Allen dort anwesenden Passagieren wurde ein Glas Sekt oder Saft gereicht. Der Kapitän bedauerte es, dass er uns zu Beginn der Reise nicht begrüssen konnte, weil ein Problem mit einem Polarcirkelboot war und sich die Abfahrt verzögert hatte. Davon haben wir gar nicht's mitbekommen, die Entdeckung des Schiffs hat uns wohl abgelenkt. Der Kapitän meinte noch, dass das Wetter etwas besser hätte sein können, besonders in der Hinlopenstrasse. Wir hätten aber sehr viel von der Tierwelt auf Svalbard gesehen, das sei nicht bei allen Reisen der Fall. Diesen Eindruck hatten wir auch. Die Crew sang zum Abschied das Lied „Sailing“. Danach fand noch die Versteigerung der Hurtigrutenfahne statt. Doch diese Veranstaltung schwänzten wir, das schöne Wetter lockte uns unwiederstehlich an Deck, fast wie ein grosser Magnet zog es uns nach draussen.


    Fortsetzung folgt


    Herzliche Grüsse
    Berna

  • Hier noch die Fortsetzung vom 8. Reisetag


    In Brucebyen war dann die letzte Anlandung geplant und wir freuten uns darauf. Vorher allerdings hatten wir die Gelegenheit, die Brücke zu besuchen, was wir uns nicht entgehen liessen. Es war äusserst beeindruckend, auch hier war zu sehen, wie die moderne Technik vieles erleichtert.
    In Bruceyen gibt es Häuser die 1919 gebaut wurden und als Basis für einen geplanten Kohleabbau dienen sollten, aber das Ganze kam nie so richtig vom Fleck. Nebst den Holzhäusern gibt es dort auch noch Eisenbahngeleise und ein Wägelchen, allerdings sieht das eher wie eine Spielzeugeisenbahn aus, so richtig niedlich und deshalb irgendwie verständlich, dass der Kohleabbau dort nie recht in die Gänge kam.

    Vis-à-vis über den Fjord konnte man die verlassene russische Siedlung Pyramiden sehen und zuhinterst im Fjord lag der Nordensskiöeldgletscher mit seiner eindrucksvollen Front. Bevor’s zurück auf die Fram ging, gab’s noch eine Fahrt zu dieser Gletscherfront und aus der Nähe war’s noch eindrucksvoller.
    Das letzte Abendessen auf der Fram war als Grillabend angekündigt. Allerdings war’s zu kühl, um draussen zu essen und so ass man im Restaurant. Dieses Abendessen konnte qualitativ allerdings nicht mit den Vorhergehenden mithalten, die verschiedenen Fleischerzeugnisse waren etwas zu lange gegrillt worden und eher trocken. Dies war aber der einzige negative Punkt. Die Fram verliess die Burgerbukta und nahm zuerst noch Kurs auf den Ort Pyramiden.
    Das war ein eher trauriger Anblick. Man hätte noch einen Ausflug dorthin machen können, aber ich glaube niemand an Bord nutzte diese Möglichkeit.
    Anschliessend gönnten wir uns noch einen letzten Schlummertrunk und begaben uns dann in die Kabine, um die Koffer fertig zu packen. Zudem wollten wir noch eine Mütze voll Schlaf nehmen, bevor wir in Longyearbyen ankamen.


    Herzliche Grüsse
    Berna

  • 9. Tag: 22.08.13, Longyearbyen – Düsseldorf - Zürich


    So gegen 0100 h erreichte die Fram den Hafen von Longyearbyen. Der Himmel zeigte einige Wolken, die waren aber nicht sehr dicht und die Mitternachtssonne zauberte eine wunderbare Beleuchtung .
    Dem Anlegemanöver schauen wir von Deck 5 aus zu. Schon bald konnten die Passagiere mit ihren Koffern das Schiff verlassen und das Gepäck in die bereitstehenden Busse einladen. Etwas wehmütig verliessen wir das Schiff, auf dem wir uns so wohl fühlten. Ein letztes Mal wurden unsere Cruisecards ausgescannt und der Hotelmanager verabschiedete jeden Passagier persönlich mit Händedruck. Bei den Bussen stand die Expeditionschefin Karin Strand und verabschiedete sich von den Passagieren. Als die Busse abfuhren winkten einige Crewmitglieder. Es war so herzlich und wir hatten das Gefühl, von Freunden verabschiedet zu werden. Die Fahrt zum Flughafen war kurz, dafür die Schlange am Check-in-Schalter und bei der Sicherheitskontrolle lang. Bevor's dann endgültig durch die Sicherheitskontrolle ging, noch einmal schnell nach draussen und die einmalig schöne Stimmung geniessen.
    Die anschliessende Wartezeit nutzten wir, um im einzigen Shop zu stöbern und eine kleiner, freundlicher Eisbär wollte unbedingt mit mir nach Hause kommen . Weil wohl alle Fluggäste anwesend waren, erfolgte das Bording schon eine halbe Stunde früher und auch der Abflug ging früher los. Ein letzter Blick durch das auf Longyearbyen und die Fram und bald war das Flugzeug über den Wolken. Bis nach Düsseldorf wurde der Himmel nie richtig dunkel und lange begleiteten ein rosa-violetter Streifen und der Mond unseren Flug.

    Im Flugzeug wurde uns ein Becher Sekt serviert und anschliessend ein ziemlich bescheidenes Frühstück – im Vergleich zu den bisherigen auf der Fram. Nach der Landung in Düsseldorf ging‘s für uns mit einem Anschlussflug weiter nach Zürich, eine ziemlich kurze Reiseetappe. Auch die Koffer fanden den richtigen Weg und so konnten wir bald mit dem Zug nach Bern weiter reisen. Kurz vor Mittag erreichten wir glücklich, gesund und munter unser Zuhause. Einmal mehr war eine wunderschöne aber auch intensive Reise zu Ende.



    Fazit


    Grundsätzliches
    Wir erlebten eine fantastische Reise und konnten diese so richtig geniessen! Mit 9 Tagen war sie ja nicht sehr lang aber umso intensiver. Die Landschaft von Spitzbergen war überwältigend schön mit all den Bergen, Gletschern und dem Meer dazu eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Das sich schnell ändernde Wetter und die wunderschönen Stimmungen mit Nebel oder Sonne waren einmalig schön.
    Man kann Spitzbergen nur unzureichend mit Worten beschreiben und auf Fotos zeigen. Einige wenige Male begegneten wir einem Segelschiff. Ausser in den Siedlungen und die Passagiere vom Schiff trafen wir keine andern Menschen.Die dünne Besiedelung von Svalbard wurde mir erst am Montag so richtig bewusst, als ich mich am Abend des ersten Arbeitstages auf dem Nachhauseweg durch die grosse Menschenmenge „kämpfte“. Da hatte ich das Gefühl, als sei ich auf einen fremden Planeten gebeamt worden.



    MS Fram
    Das Schiff hat uns sehr gut gefallen und wir fühlten uns wohl – klein aber fein kann man da nur sagen. Die Crew verdient ein Kompliment, sei es das stets freundliche Service- und Kabinenpersonal, an der Reception, die Offiziere, die Fahrer der Polarcirkleboote und nicht zuletzt auch das Expeditionsteam. Sie sicherten für uns die Landgänge, beantworteten geduldig die verschiedensten Fragen und wir konnten unser Wissen erweitern. Auch die Vorträge waren immer sehr interessant und nie langweilig.


    Persönlich schätzen wir es, wenn am Abend das Essen serviert wird. Aber situationsbedingt irgendwie verständlich, weil die zweiten Anlandungen oft eher spät am Nachmittag starteten und bis alle Paxe wieder an Bord waren, war ein Büfett für die Küche sicher praktischer. Die Qualität war aber immer gut, ausser das etwas trockene Fleisch am Grillabend.


    Die Reise rund um Spitzbergen oder besser gesagt Svalbard, war einmalig und unvergesslich. Die Erlebnisse und Gedanken daran werden uns noch lange begleiten – unterstützt durch die zahlreichen Fotos. Wir können diese Reise mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Zudem haben wir den Verdacht, dass dies nicht die letzte Reise mit der Fram gewesen ist.


    Herzliche Grüsse
    Berna

  • Hallo Berna,


    vielen Dank für den unterhaltsamen Reisebericht und die tollen Fotos. Ich denke, ich werde auch mal mit der Fram unterwegs sein, ich weiß nur noch nicht so genau, wohin ?!? (Arktis oder Antarktis ;) )


    Viele Grüße

  • Vielen Dank für Deinen schön bebilderten Reisebericht! Ich verschlinge alle Spitzbergenberichte, weil das auch noch ein Traumziel von mir ist :love: Du hast mir den Mund wässrig gemacht :girl_sigh:

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Vielen Dank für diesen tollen Reisebericht.


    Ist eine tolle Einstimmung auf unsrere Reise - auch wenn wir nicht mit der FRAM fahren werden, so werden sich die Fahrten doch in etwa entsprechen :D

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