Auf Goldsuche mit der MS Nordkapp inspiriert von Kari Bremnes (19. bis 30.09.2013)

  • In meinem Vorstellungsposting hatte ich schon erwähnt, wie wir durch Kari Bremnes' Lied „Hurtigrute“ auf diese norwegische Institution aufmerksam wurden. Diese Sängerin weckte in uns mit ihren wunderschönen Liedern das Interesse für die norwegische Sprache und Norwegen. So lag es nahe, einmal in dieses Land zu reisen und warum nicht gleich mit der Hurtigrute? Gesagt, getan. Die „Goldsuche“ bezieht sich auf die Textzeile:

    • „Kapitän in schwarzer Uniform, mit echtem Gold in den Rangstreifen“.

    Gefunden haben wir schlißlich ein anderes Gold, eine Reise durch den goldenen Herbst.


    Am Vortag der Reise – Der Countdown läuft
    Noch 35 Stunden bis zur Abfahrt der MS Nordkapp in Bergen. Überpünktlich trifft das Taxi ein, das uns an einem trüben Septembertag nach Schönefeld bringt. Vorangegangen war die Schlacht mit der Kofferwaage um das Gewicht des umfangreichen Gepäcks flugtauglich auszutarieren. Die Anspannung der letzten Tage verfliegt erst, als wir endlich im Flugzeug nach Oslo sitzen.


    Der Flug nach Oslo verlief ruhig. An einigen Stellen konnte man durch Lücken in der Wolkendecke schon ein Stück Norwegen (oder Schweden?) erahnen. Der Flughafen Gardemoen scheint im Nirgendwo zu liegen, jedenfalls waren beim Anflug rundherum nur Wälder zu sehen. Der Anschlussflug nach Bergen dauert nur 40 Minuten, die Fahrt mit dem Flybuss vom Flughafen ins Zentrum dagegen (staubedingt) 45 Minuten. Verrückte Zeitrechnung.


    Bergen empfängt uns so, wie wir Schönefeld verlassen hatten: trüb und regnerisch. Nach dem Einchecken im Hotel erkunden wir bei leichtem Nieselregen die berühmte Altstadt Bryggen. Der Plan sah eigentlich vor, danach zum Hurtigruten-Terminal zu spazieren um das an diesem Abend abfahrende Schiff zu sehen, aber der immer stärker werdende Regen veranlasste uns, stattdessen gleich zu Abend zu essen. Nach dem Abendessen nieselte es dann nur mehr leicht und wir entschlossen uns, doch noch zum Hurtigruten-Terminal zu laufen. Und das erste, was wir von der Hurtigruten-Flotte zu sehen bekamen war der schönste Teil des schönsten Schiffes ;) : das Heck der MS Vesterålen.


    Wir gingen noch ins Terminal hinein und drückten uns an der Glastür zur Passagierbrücke fast die Nasen platt, sodaß der Terminalangestellte von der anderen Seite fragte, ob wir noch mitwollten. Nein, nein erst morgen! In genau 24 Stunden!


    [size=12]19. September – Neue Zeitrechung – Tag 1
    Heute wird also die neue Zeitrechnung beginnen, wo es nicht mehr heißt: „19. September“ sondern „1. Seetag“.


    Noch ist es nicht soweit. Der Hotel-Rezeptionist gab uns beim Auschecken noch den Rat, nicht vor 16:00 Uhr zum Hurtigruten-Terminal zu fahren. Das hatten wir auch nicht vor, schließlich wollten wir uns noch ein wenig die Stadt Bergen ansehen, unter anderem vom Fløyen aus.


    Bei bedecktem, aber immehin trockenem Wetter schlenderten wir nochmal an den Holzhäusern am Bryggen entlang, gingen um sie herum Richtung Mariakirken und entlang der Ovregate wieder zurück. Von dieser leicht erhöhten Straße hat man eine schöne Sicht auf die verwinkelten Dächer der Holzhäuser. Nebenbei entdecken viele Galerien und Antiquariate.


    • Einschub: Was wir nicht entdecken ist eine Apotheke, nach der wir beiläufig Ausschau halten, um uns Tabletten gegen Reisekrankheit zu besorgen. Uns fällt ein, was Kari Bremnes bei ihrem Berliner Konzert 2012 gesagt hat: sooooo viele Apotheken gäbe es in Berlin, mehr als in ganz Norwegen. Das scheint zu stimmen. Um es vorwegzunehmen, wir haben zwischen Bergen und Kirkenes ganze zwei Apotheken gesehen. Dafür aber ungezählte Frisørläden. Die gibt es in jeder norwegischen Stadt an fast jeder Ecke. Was mich zu der gewagten Theorie inspirierte, daß die norwegischen Friseure vielleicht einen seltsamen Haarheilkult betreiben.


    Die Aussicht vom Fløyen hält was alle Reiseführer versprechen, sie ist wirklich beeindruckend. Unser Blick schweift natürlich auch auf den verwaisten Hurtigrutenterminal. In ein paar Stunden wird dort unsere Traumreise beginnen. Wir wollten noch ein Stück den Wanderweg hinter dem Bergrestaurant erkunden, doch es beginnt – was wohl? - zu regnen. Flucht ins Bergrestaurant zum Aufwärmen, doch das hat geschlossen. Plan B: Flucht in den Souvenir-Kiosk. Die Idee war so gut, daß sie alle auf der Aussichtsplattform hatten, inklusive mehrere Busreisegruppen. Touristenkuscheln zwischen Plastik-Trollen!

    • Einschub: meine Theorie zur Entstehung des Ortsnamens Bergen ist wie folgt: Schon in alter Zeit wurde die Frage „Was machen wir bei Regen?“ zum geflügelten Wort. Die Einwohner grüßten sich damit, dabei wurde die Phrase zu einem knappen „Bei Regen?“ abgekürzt. Mit der Zeit schliff sich das zu einem undeutlichen „Beirgen“ ab, woraus im Zuge der 2. neunordischen-völlig-frei-erfunden Lautverschiebung „Bergen“ wurde.


    Wir treten die Talfahrt an und nach dem Mittagessen wollen wir von der Halbinsel Nordnes aus das Einlaufen unseres Schiffes beobachten. Wir finden einen schönen Aussichtspunkt als es – warum wundert uns das nicht? - zu regnen beginnt. Glücklicherweise nur kurz. Wir blicken gebannt Richtung Askøybrücke, von wo aus wir das Schiff vermuten. Doch plötzlich hören wir von knapp rechts unter uns ein wohlklingendes Schiffshorn. Da fährt auch schon unmittelbar vor uns die MS Nordkapp vorbei, die sich heimlich um die Spitze der Halbinsel angeschlichen hat. Hektisch werden die Fotoapparate gezückt und wild losfotografiert. Mein Kameraakku meint, gerade jetzt leer werden zu müssen. Doch schneller als Clint Eastwood in „Für eine Handvoll Dollar“ seinen Revolver geladen hat (siehe: hier) war der Akku gewechselt. Schön, wie sich das Schiff vor unseren Augen dreht, als ob es sich uns von allen Seiten zeigen wollte. Freundlicherweise hat der nun folgende Starkregen mit seinem Einsetzen gewartet bis das Schiff rückwärts am Kai angelegt hat (nach zwei Tagen Bergen wird man bescheiden)! Ebenso hektisch wie sie ausgepackt waren haben wir unsere Kameras wieder verstaut und unter einer Hauseinfahrt Unterschlupf gesucht.

    Als der Regen nachlässt, machen wir uns auf den Rückweg zur Nykirke, von wo aus wir mit der Fähre übersetzen wollen. Da bricht tatsächlich die Sonne durch die Wolken und taucht Bergen in gleißendes Licht. Doch da alles Gute nie beisammen ist setzt in der gleichen Sekunde ein Platzregen vorm Herrn ein, der uns zum ersten Mal in Bergen im Laufschritt einen Unterstand suchen läßt. Die Regentropfen im strahlenden Sonnenschein bieten einen seltsamen Anblick.

    Als der Regen nachläßt setzen wir wie geplant mit der Fähre nach Bryggen über. Die Beffen-Fähre verdrängt damit die MS Nordkapp in der Kategorie „Unsere erste Fahrt in norwegischen Hoheitsgewässern“ auf Platz 2 :D. Wir schlendern gemütlich Richtung Torget und weiter als uns – na was wohl? - plötzlich einsetzender Starkregen unter den Sonnen(?)schirm vor einem Lokal zwang. Da wir eh hungrig waren, sind wir hinein um uns zu stärken. Während wir unseren Kaffee und leckeren Kuchen konsumieren, strahlte draußen die Sonne mit sich selbst um die Wette, als wollte sie sagen „ätsch-bätsch-ausgetrickst“.


    Jetzt haben wir vorläufig genug von dieser Stadt :wacko1:. Also zurück zum Hotel, das deponierte Gepäck abholen und ab zum Hurtigrutenterminal. Wir checken ein und halten sie in Händen – unsere Bordkarten, die von jetzt an fast wichtiger als unsere Personalausweise sein werden. Rauf aufs Schiff und zu einer ersten Erkundungstour aufbrechen. Um etwa 18:00 Uhr kam die Durchsage, daß die Kabinen bezugsfertig sind, also sind wir in unser Heim für die nächsten 11 Tage und packen die mühsam gewichtsbalanciert gepackten Koffer aus und richten uns häuslich ein.


    Die Idee vor der Abfahrt zum Abendessen zu gehen verwerfen wir. Eine lange Schlange und „interessante“ Diskussionen ob die stehende Warteschlange Vorrang gegenüber den im Sitzen wartenden Leuten hat :patsch: vertreibt uns schnell wieder. Wir setzen stattdessen unsere Schiffserkundung fort und zur Abfahrt sind wir auf Deck 5. Dort bleiben wir bis zur Durchfahrt unter der Askøybrücke. Das Abenteuer hat begonnen! :)

    Nachtrag: Nach dem Abendessen und der Informationsveranstaltung ziehen wir uns in unsere Kabine zurück. Wir bemerken ein leichtes Schaukeln im Schiff und ich merke ein flaues Gefühl im Magen. Obs! Da ist jemand nicht seefest! Das leckere Bergen-Buffet befand es daraufhin für unter seiner Würde im Magen einer Landratte zu bleiben :bad:. Meinem Schatz macht die Schaukelei dagegen nichts aus. Sie besorgt mir Postafen-Tabletten, die aber doch nicht so schnell wirken, wie man ihnen nachsagt. Aber nach einer Frischluftrunde auf Deck 5 lasse ich mich von der Schaukelei sanft in den Schlaf wiegen.

  • Hallo , da flattert ja ganz unverhofft ein treffend pointierter Reisebericht über meinen Bildschirm. :!: Ich habe sehr zeitig das Bedürfnis gespürt zu schmunzeln oder laut herauszulachen. Ich bedanke mich ganz herzlich für den 1. Teil und warte mit Spannung auf die Fortsetzungen.


    Liebe Grüße


    Ingrid

  • Auweia - am ersten Tag ging es dir schon nicht gut? Da bin ich dann ja mal gespannt, wie du die Barentssee überstanden hast.
    Wir waren ja auf dem gleichen Schiff, sind aber in Kirkenes von Bord.
    Liest sich sehr gut, dein Bericht :thumbup:

  • Auweia - am ersten Tag ging es dir schon nicht gut? Da bin ich dann ja mal gespannt, wie du die Barentssee überstanden hast.


    Genau das dachte ich auch - das fängt ja gut an! :eeeek:


    Aber auf der restlichen Fahrt hatte ich das Problem im Griff :8):, auch in der Barentsee - durch die Tabletten (rechtzeitig eingenommen) und später auch durch die Akupressur-Bänder, die im Bord-Shop verkauft werden. Und durch Aufenthalt an der frischen Luft - der überdachte Bereich des Sonnendecks mit den Sitzgelegenheiten an Backbord bot sich dafür an.


    Im Bett machte mir die Bewegung des Schiffes dagegen nichts aus, obwohl man da ja Gegenteiliges hört. Da reagiert wohl jeder etwas anders.


    PS: ich lese übrigens auch deinen Bericht mit großem Interesse :thumbup:

  • Tag 2: BergenBergen ohne ÅlesundÅlesund


    Ganz früh am Morgen wache ich auf. Ich bin allein in der Kabine. Wo ist meine Liebste? Wahrscheinlich Frischluftschnappen an Deck. Mir geht es wieder gut, die Übelkeit ist vorbei und das Schiff fährt wieder ganz ruhig. Ich blicke auf die Uhr und auf den Fahrplan – schade, die Begegnung mit der MS Nordnorge hab ich gerade verpasst. Erst jetzt merke ich, daß das Schiff nicht ruhig, sondern gar nicht fährt. Das muß Måløy sein. Noch einmal ein Blick auf den Plan mit den Schiffsbegegnungen: „2. dag – MS Nordnorge – ca. 04:45 – Straks etter Måløy“. Vielleicht habe ich also doch noch Glück. Zum ersten Mal habe ich jenes Ritual ausgeführt, das wir im Lauf der Reise noch öfter machen sollten: schnell in die Sachen hopsen, Jacke an, Kamera schnappen und raus auf Deck 5. Dort treffe ich meine Liebste wieder, die sich aus Rücksicht zu mir den Wecker unters Kopfkissen gelegt hatte um die Nordnorge zu sehen. Und tatsächlich, gerade als wir ablegen gleitet sie heran. Unsere erste Hurtigruten-Schiffsbegegnung! Etwas verrückt ist es schon, wegen einer Schiffsbegegnung im Dunkeln zu nachtschlafener Zeit aus dem Bett zu hopsen, oder? :crazy:


    Wir bleiben an Deck und beobachten das Wolkenspiel und den Sonnenaufgang. Unser erstes Frühstück an Bord nehmen wir an einem Fensterplatz ein. Grandios, wie man beim Essen die vorbeiziehende Landschaft bewundern kann! Das Frühstücksbuffet läßt kaum Wünsche offen, nur die bløtkokt Eier waren viel zu bløt, das fanden wir blöd. Da schwebte wohl der Geist von Loriot in der Küche. ;) Meine erste Erfahrung mit Brunost ist die, daß man ihn lieber nicht direkt auf den spülwarmen Teller legen sollte. An den Geschmack kann man sich gewöhnen, wir kombinieren ihn gerne mit einer Scheibe Gulost.


    Unser Plan sieht vor, die Fahrt in den Hjørundfjord auslassen und den ganzen Tag in Ålesund zu verbringen, auch wenn Reiseleiter Johan uns davon abbringen wollte („Sie versäumen einen der schönsten Fjorde“). Vielleicht hat er recht, aber als wir die Reise buchten, gab es den Hjørundfjord-Abstecher noch nicht, und wir waren etwas enttäuscht, als nachträglich der Aufenthalt in dieser Stadt gekürzt wurde. Wir unterrichten die Rezeption von unserem Vorhaben. Die Rezeptionisten tippt in ihrem Computer und murmelt: „O.k. dann nehm ich sie von der Passagierliste von ... Ålesund bis ... Ålesund“. Während sie das sagt, wird mir bewußt wie absurd es klingt, wenn wir unsere Reise in einem Satz zusammenfassen: „Wir fuhren von Bergen nach Bergen ohne den Abschnitt Ålesund - Ålesund“.


    Nachdem wir der Abfahrt unseres eigenen Schiffs zugesehen haben machen wir uns auf zum Aksla, die Frage ist nur wie. Meine Liebste: „Da ist ein Taxi!“. Ich: „Ich seh keines“ - „Doch, da steht eines!“ - „Aber ohne Fahrer“ - „Der steht daneben und plaudert mit einem Kollegen“. Es gelingt mir, den Dialog so lange auszudehnen, bis wir am Taxistand vorbei sind, also war entschieden, den Berg zu Fuß zu besteigen. :whistle3:


    Wir haben ja Zeit und können den Anstieg gemütlich angehen. Ob es wirklich 418 Stufen sind? Eher weniger, denn einige sind schon abgebröckelt. Sehr schön ist, daß im Durchschnitt alle 20 Stufen eine Sitzbank kommt. Wir haben auf jeder probegesessen und uns so die Aussicht schrittweise erarbeitet, bis hinauf zum Gipfel und dann wieder ein Stück hinunter zur Aussichtsterrasse der Fjellstua, wo neben uns nur vereinzelt Leute sind.


    Wieder unten angekommen machen wir einen kleinen Stadtbummel. Wir entdecken verwinkelte Treppen, Quallen im glasklaren Wasser des Hafens und einen grimmig dreinblickenden Herrn dem die Möwen auf dem Kopf rumtanzen (wahrscheinlich der Grund warum er so grimmig dreinblickt).


    Wir schaffen es schließlich bis zur anderen Seite der Hafeneinfahrt zu einer netten Glaswerkstatt: ein Motorroller stand mittten in der Werkstatt und in einem Sessel räkelte sich eine Katze – ein Eindruck von südländischem Flair.


    Das kann man vom Wetter nicht behaupten. Inzwischen ist es naßkalt geworden und wir sind erschöpft – also treten wir den Rückweg an. Auf halbem Weg sind wir in ein Lokal um etwas zu essen. Wir sind die einzigen Gäste und die Kellnerin langweilt sich, macht aber keine Anstalten uns zu bedienen. Aha, es läuft hier wie bei Egon's in Bergen – man bestellt und bezahlt sein Essen an der Theke und bekommt es danach serviert. Scheint also in Norwegen nicht ungewöhnlich zu sein.


    Als wir weiter Richtung Kai marschieren wird das Wetter wieder freundlich, die Sonne lacht. Wir stöbern etwas in einem Buchantiquariat und meine Liebste ersteht ein altes Kinderbuch mit schönen Zeichnungen. Zum Norwegisch-Lernen eignet sich der einfache Satzbau sehr gut. Wir sonnen uns und schreiben Ansichtskarten – dumm nur, daß die Adressliste in der Kabine ist.


    Die Einfahrt unseres Schiffes sehe ich mir vom Parkdeck gegenüber des Kais an. Was uns jetzt so richtig gut tut ist ein entspannendes Bad im Whirlpool auf Deck 6. Wir finden auch gleich Nachahmer, die den zweiten Pool belegen


    Unsere Tischnachbarn beim Abendessen sind zwei norwegische Rentner, die sich die Reise zur Goldenen Hochzeit geleistet haben. Für sie ist es auch die erste Hurtigruten-Fahrt. Wir unterhalten uns nett in einem Gemisch aus Norwegisch, Deutsch und Englisch.


    Nach dem Abendessen sind wir noch schnell an Land auf den Kai in Molde um die Polarlys in Augenschein zu nehmen.


    Danach wollen wir nur noch in die Kabine und schlafen. :sleeping:

  • die bløtkokt Eier waren viel zu bløt

    Da hast du Recht. Grundsätzlich - was auf dem Teller war, wurde auch verspeist. Aber diese Eier gingen so gar nicht :fie:
    Tolle Bilder :thumbup:

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  • Hallo Roland,


    schön, dass Du einen Reisebericht schreibst, liest sich sehr kurzweilig!


    Das Problem mit den Apotheken habe ich auch schon feststellen müssen. Allerdings bekommt man in Drogerien und in Supermärkten viele gängige Medikamente, so auch gegen Seekrankheit.


    Das Foto mit dem Regenbogen ist ja klasse!


    Bist Du mit der Entscheidung, den Fjord ausgelassen zu haben, noch zufrieden? Ich finde es etwas ungewöhnlich. ;)


    Viele Grüße,
    Mia

  • Oh, wie schön, noch ein Reisebericht von der gleichen Zeit, an der wir im nächsten Jahr die Fahrt machen werden :)


    Deine Fotos sind wunderschön, .........na und Dein Schreibstil ist einfach nur klasse :thumbup: , habe schon mehrfach hier am PC laut gelacht!!! Da freu ich mich doch auf die Fortsetzung.

    Liebe Grüße
    little.point Claudia


    :ilhr:


    Meine Reiseberichte: siehe Profil

  • Tag 3: Die MS Richard With steht still, wenn die Nordkapp es so will


    Heute waren wir schon zeitig frühstücken um das Einlaufen in Trondheim zu sehen. Vor dem Frühstück werden die Frühaufsteher mit einem schönen Sonnenaufgang belohnt.


    Bei strahlendem Sonnenschein kommen wir in Trondheim an. Am Kai liegt schon die MS Nordlys und unser Schiff muß sich in die „Parklücke“ dahinter schieben. Rückwärts Einparken gibt es also nicht nur beim Autofahren.


    Als erstes sehen wir uns auf der Nordlys um. Sie ist auch ein schönes Schiff, aber wir finden die Einrichtung der Nordkapp etwas gediegener. Wir probieren auch den mitgebrachten Nordkapp-Kaffeebecher aus und er ist zu 100% kompatibel mit der Nordlys. ;)



    Dann geht es auf Besichtigungstour auf der „Trondheim-in-3-Stunden-Standard-Route“ mit den Nidelva-Häusern, der Gamle Bybru und dem Nidaros-Dom. Und an noch einer „Sehenswürdigkeit“ kamen wir vorbei, von der ich im WIKI gelesen hatte: dem Fahrradlift. Mittlerweile ist er durch ein neues System ersetzt und wieder in Betrieb. Leider kam kein Radfahrer daher, ich hätte den Lift gerne in Betrieb gesehen.


    Danach geht es über die Gamle Bybru zum Nidarosdom. Wir können uns nicht satt sehen an diesem beeindruckendenden Kirchenbau. Für gotische Kirchen hatte ich schon immer eine Schwäche. Auch den Friedhof rund um den Dom finden wir sehr schön mit den Grabsteinen und Grabplatten die ohne Grabbeet in der Wiese stehen. Für eine Innenbesichtigung des Doms blieb uns leider keine Zeit mehr.


    Jetzt stand uns unser erster Nachmittag an Bord bevor. Bis jetzt hatten wir auf dem Schiff nur übernachtet, doch jetzt konnten wir zum ersten Mal die Seereise als Seereise genießen. Wir ruhen uns vor dem Mittagessen noch eine Stunde im Panoramasalon aus.


    Nach dem Essen fand die Vorbeifahrt am berühmten Kjeungskjær Fyr statt. Deck 5 füllte sich mit Schaulustigen und so landete der meistfotografierte Leuchtturm viele weitere Male als Foto auf etlichen Speicherkarten. Danach begaben wir uns auf das Panoramadeck. Die Sonne strahlte nach einigen Anläufen vom Himmel und wir lümmelten uns in Liegestühle. Das heißt, ich konnte der Versuchung hier noch ein Foto und da noch ein Foto zu schießen nicht widerstehen und kam so kaum zum entspannt in der Sonne liegen. Bis ich schließlich bewußt die Kamera beiseite legte um ein Sonnenbad zu genießen. Aber nicht lange, denn eine Wolkenfront holte uns bald ein. Kurz vorher war schon durchgesagt worden, dass die Durchfahrt durch den Stokksund ausfällt.


    Die Front bewog uns angesichts der bevorstehenden Folda jeder eine Tablette gegen Seekrankheit zu nehmen. Wir begaben uns nach vorne auf Deck 5 um die Einfahrt in die Folda zu sehen. Bis dahin muss sich unser Schiff um Inseln und Schären herumschlängeln und oft fragten wir uns, wo soll das Schiff da durchkommen?


    Ein Leuchtturm an Steuerbord scheint den Beginn der offenen Seestrecke zu markieren. An Backbord sehen wir eine schöne Lichtstimmung.


    Reiseleiter Johan hatte durchgesagt, daß wir „zum Glück eine ruhige Folda“ hätten, aber das war entweder ironisch gemeint oder nach Nichtlandratten-Maßstäben gemessen. Für uns Landratten schienen die kleineren Schiffe, die uns begegneten ordentlich durchgeschüttelt zu werden und auch die Nordkapp bewegte sich merklich auf und ab.


    ruhige Folda?


    Nachdem wir genug Fotos geschossen hatten setzten wir uns in den überdachten Bereich des Sonnendecks, wo wir bis zum Abendessen entspannten. Leider fiel der Aufenthalt in Rørvik teilweise in die Abendessenszeit. Nach dem Essen wollen wir die MS Richard With wenigstens von Deck 5 aus grüßen. Da unser Schiff wegen Wartungsarbeiten an der Maschine länger in Rørvik blieb und unsere vordere Festmacherleine die hintere der Richard With blockierte konnte diese nicht abfahren. Da lag sie hilflos mit locker gemachten Leinen und bereit zum Auslaufen, aber sie kam über eine Viertelstunde nicht von uns los. Bis man die Nordkapp mit einer zusätzlichen Leine an einem anderen Poller sicherte und die Richard With endlich befreien konnte. Adieu MS Richard With, nimm uns unsere Anhänglichkeit nicht übel!

  • und unsere vordere Festmacherleine die hintere der Richard With blockierte konnte diese nicht abfahren.


    Ich wundere mich immer wieder dass die Leute nicht wissen wie man zwei Schiffe an einem Poller festmacht ohne dass sie sich gegenseitig blockieren.... :dash:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Nein, die dünne Leine ist wohl die noch nicht wieder an Bord zurückgeworfene Wurfleine. Sie hat mit dem Trick nichts zu tun. Es geht nur darum, daß das später zu lösende Tau von unten durch das Auge des zuerst zu lösenden Taus gezogen wird.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


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