Tag 1
Als wir im Februar nicht zum Wiener Stammtisch fahren konnten, überlegten wir uns, einen Besuch dort im Sommer nachzuholen. Mit einem Brückentag bot sich das Wochenende mit/nach dem 15. August sehr gut an. Nach 10 Jahren wurde es endlich Zeit, der Österreichischen Hauptstadt mal wieder einen Besuch abzustatten.
Das Hotel buchten wir mit einem Special ziemlich zeitig und da unsere beiden Geburtstage seinerzeit noch bevorstanden, hatten wir auch gleich eine Geschenkidee für die Familie. Die Fahrt mit dem ÖBB-Railjet kam dann Mitte Mai hinzu, da man diese Tickets erst rund 3 Monate vor dem Reisetermin buchen kann.
Am Morgen des 15. Augusts ging es gegen 8:45 Uhr dann endlich los. Zuerst fuhren wir mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof, wo wir dann in den Railjet der ÖBB einstiegen.
Es war schon spannend, wieder ein mal mit der Bahn zu reisen. Dazu hatten sich an diesem verlängerten Ferienwochenende noch viele andere entschieden, so dass es im Zug sehr voll wurde und ich froh war, auch Platzkarten gebucht zu haben. Sonst hätten wir wahrscheinlich 4 Stunden stehen müssen.
Die Fahrt war wunderschön, da natürlich auch das Wetter super mitspielte.
Schon daheim hatten wir für die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien ein 72-Stunden-Ticket gebucht, so dass wir bei unserer pünktlichen Ankunft am Westbahnhof gegen halb 2 direkt zur U-Bahn gingen und Richtung Hotel fuhren.
Seit der Eröffnung des "Sofitel Wien am Stephansdom" hatte ich den Wunsch dort einmal zu übernachten und vom Restaurant im 18. Stock beim Frühstück den Blick über Wien zu genießen. Aufgrund unserer großzügigen Geburtstagsgeschenke war dies nun auch möglich.
Das Hotel, designed by Jean Nouvel, insgesamt wirkt sehr modern, innen teilweise recht dunkel und recht puristisch. Besonders die Zimmer sind Geschmacksache. Ich mag eigentlich moderne, stylische Hotels schon recht gern, aber hier hat mich das Design nicht wirklich überzeugt. Der Ausblick aus dem 15. Stock war jedoch gigantisch. Besonders toll war, dass man vom Bett aus immer noch einen wunderschönen Blick auf den Stephansdom hatte.
Nachdem wir uns etwas erfrischt hatten, ging es auch schon los mit unserer Sightseeing-Tour. Natürlich waren noch weitere hunderte Menschen auf die Idee gekommen, dieses verlängerte Wochenende im Sommer bei herrlichstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen für einen Städtetrip nach Wien zu nutzen. Dementsprechend viel war in der Innenstadt los. Aber egal, zuerst bestiegen wir die 343 Stufen im Südturm des Stephansdoms und genossen die schöne Aussicht auf die Stadt. Es war so klar, dass man auch die Weinberge gleich hinter der Stadtgrenze Wiens sehr gut erkennen konnte.
Nach einer kurzen Besichtigung des Doms liefen wir an wunderschönen alten Häusern...
...weiter Richtung Hofburg und kehrten unterwegs noch auf einen Kaffee sowie einen Topfenstrudel im „Café Hawelka“ ein. Leider stimmten dort Preis und Leistung nicht überein. Dort gehen wir sicher nicht wieder hin.
Nach der Hofburg verweilten wir etwas im Volksgarten, liefen am Burgtheater vorbei, bis zum Rathaus und der Börse.
Später führte unser Weg an einigen Kirchen vorbei. Hier bewegten wir uns schon fernab der typischen touristischen Pfade und waren teilweise fast allein in den Gassen unterwegs.
Nach einem Zwischenstopp im Hotel suchten wir uns ein Lokal für das Abendessen, was gar nicht so einfach war, weil die ersten 3 empfohlenen Restaurants Urlaub hatten. So kehrten wir in einem schönen Innenhof ("ef16") unweit unseres Hotels ein und genossen die ersten kulinarischen Wiener bzw. österreichischen Spezialitäten. Meine Kasnudeln waren hervorragend, der Wein dazu schmeckte super und die Marillen-Palatschinken zum Nachtisch rundeten das Essen sehr gut ab.
In der Bar des Sofitel, die sich auch im 18. Stock befindet, ließen wir den Abend bei einem Cocktail mit Blick auf das nächtliche Wien in Ruhe ausklingen.