Fjordfährenland Norwegen

  • Die TJØTTA, eine Fähre zwischen Nesna und Levang rammte am Sonntagnachmittag beim Anlegen den Kai in Nesna. Personen wurden nicht verletzt, lediglich zwei fahrzeuge erhielten einen leichten Schaden. Der Bug der Fäähre wurde erheblich beschädigt.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Die Frage drängt sich auf, wenn man sich die Pläne ansieht, die Fosen Namsos Sjø mit den beiden neuen Hybridfähren verfolgt, die die Reederei für die Strecke Rørvik-Flakk bei Trondheim bei Kleven in Myklebust bestellt hat. Die Schiffe sollen mit dem von Rolls Royce entwickelten Autocrossing-System ausgestattet werden, das die Überfahrt automatisiert und so weiter zur Energieeinsparung beitragen soll. Nicht eingespart werden soll hingegen der Kapitän bzw. Wachoffizier, der das System überwachen soll und jederzeit eingreifen kann. Zunächst muss er auch noch die An- bzw. Ablegemanöver fahren, die in der derzeitigen Autocrossing-Version noch nicht automatisiert worden sind.


    Alleine ist Fosen Namsos Sjø mit diesem Plan nicht, denn auch der Mitbewerber Fjord1 hat für seine Strecke Anda-Lote zwei Elektrofähren mit Autocrossing bestellt. Grundsätzlich lässt sich das System unabhängig von der Motorenart in alle Fähren mit einem Rolls Royce-Azimuthantrieb nachrüsten.

  • Das ist eine von den neuen Akkufähren. Schön sind sie nicht, aber sehr leise. Früher hat man, wenn man dort wohnt, jedes An- und Ablegen der Fähre (tagsüber etwa alle 20 Minuten) gehört, jetzt ist es da viel ruhiger.

  • Die STAVANGER ist eine konventionelle Motorfähre, keine Akkufähre. Das Aussehen verdankt sie dem Umstand, dass sie ein Katamaran ist, bei dem das Autodeck auf den Rümpfen aufliegt. Sie wurde so gebaut, um hohe Geschwindigkeiten zu erzielen und erreicht tatsächlich 22 Knoten. Das Konstruktionsprinzip der Minimierung des Wasserwiderstands wurde dann bei der ersten E-Fähre AMPERE überbommen, so dass beide Schiffe eine gewisse Ähnlichkeit haben. Die STAVANGER wurde für die Tau-Verbindung bei Stavanger gebaut, ist aber schon einige Zeit auf der Route Oppedal-Lavik im Einsatz - zusammen mit der AMPERE.

  • Britannicus sagt es, die STAVANGER ist eine normale Fähre. Mit der AMPERE bin ich zwar nicht gefahren aber sie ist nicht mehr alleine. Weiter nördlich fahren die GLOPPEFJORD und die EIDSFJORD, beide e-Fähren. Das ist ein ganz anderes Fahrgefühl leise und keinerlei Vibrationen

  • Da wir uns ja im Bereich norwegischer Fjordfähren befinden, habe ich die letzten Beiträge hierhin verschoben. /B.


    Da wir ja gerade so schön am Klönen über die Fährenwelt auf Norwegens Fjorden sind - gestern musste ich mal wieder über den Sognefjord und bin vollelektrisch gefahren, also mit der AMPERE :thumbup:



    Etwas schwer abzubilden ist das - im Wahrsten Wortessinn - Ladegeschirr, das man quasi blind fotografieren muss ;)



    Notwendige Erläuterungen überlasse ich gerne den Elektrotechnikern unter uns - ich bin noch mit Segeln groß geworden :laugh1:


    Übrigens dachte ich erst, nun betrüge die AMPERE, denn es war an Bord deutlich motorisches Dröhnen zu vernehmen - bis ich merkte, dass ein dicker Kühllaster an Bord war :lol:

  • Am Freitag hat es an Bord der in diesem Sommer von der Gesellschaft The Fjords als Touristenfähre betriebenen Fjord1-Fähre EID zu einem Maschinenraumbrand in Folge eines warmgelaufenen Motors, der erst nach drei Stunden gelöscht werden konnte. Die 54 Personen, die zum Zeitpunkt des Unglücks an Bord waren, wurden gerettet, die Automobilisten unter ihnen warten aber noch darauf, dass ein Autokran ihre Fahrzeuge an Land setzt, denn am Industriekai in Forsand, wo die EID seit Freitag liegt, gibt es kein Fährbett.


    Glücklicherweise ereignete sich der Brand bei guten Wetterbedingungen, die die Evakuierung der EID wesentlich erleichterten. Neben Rettungskräften haben sich viele Privatboote an der Abbergung der Passagiere beteiligt, wobei vier Teenager auf dem Weg zum Wasserskifahren tatsächlich alle 49 Passagiere abgeborgen und "verteilt" haben :thumbup:


    Die vorgeschriebene Unfalluntersuchung soll morgen beginnen.

  • Im fylke Nordland hat der neue Jahr zwar nicht mit einem Schlag in die Magengrube, wohl aber mit einem Griff in die Portemonnaies der Küstenbevölkerung begonnen - denn just als die Schampuskorken ploppten, kletterten die Fährpreise sprunghaft an, im Durchschnitt um 20-30% und in einigen Fällen sogar um bis zu 45% =O


    Rechenbeispiel gefällig? Familie Gleinsvåg aus Dønna war zur Feier des neuen Jahres und zur Kräftigung des Familienzusammenhalts in Sandnessjøen im Kino und musste für die fündfundzwanzigminütige Überfahrt 464,- kr. berappen. Das Lichtpielhaus wollte natürlich auch Kronen sehen (die Kronen sind hier aber nicht weiter von Interesse ;) ) und zurück nach Hause wollten Gleinsvågs natürlich auch noch - und mussten 464,- kr. berappen. Hätte man das Auto mit aufs Festland genommen, wären noch 210,- kr. dazugekommen (dafür etwas vom Personenpreis abgekommen, da der Chauffeur auf's Auto geht). Ach so: Vater Gleinsvåg arbeitet übrigens in Sandnessjøen, ist also auf die Fähre angewiesen, wie die Leute andernorts auf die Hochbahn oder den Bus...


    Wie kommt's?


    Nordland fylkeskommune hat für den Zeitraum 2020 - 2023 486 Millionen Kronen weniger für den Fährbetrieb von der Regierung in Oslo zugewiesen bekommen, die schlichtweg fehlen und irgendwie kompensiert werden müssen... Denn: Die Fährbillets sind hochsubventioniert, teils legt die Kommune bis zu dem dreifachen Ticketpreis pro Billet auf den Tisch, um die Linien am Laufen zu halten, an denen die Gemeinden längs der Helgelandsküste mit ihren vielen Fähren am Fv. 17 und raus zu den Inseln im wahrsten Wortessinne hängen... Die happigen Preiserhöhungen decken übrigens nur einen Bruchteil des Verlustes.


    In den betroffenen Gemeinden herrschen nun blankes Entsetzen und Zukunftsangst. Zukunftsangst deshalb, weil eine Abwanderung von Einwohnern und Unternehmen befürchtet wird, die für die Küstenorte existenzbedrohend werden könnte. Die Bürgermeister der Küstenorte Hitra, Aukra, Sveio, Gulen, Hammerfest, Bremnager, Vevelstad, Orkdal, Heim, Træna, Dønna, Leka, Rødøy, Loppa, Brønnoy, Lurøy, Vega, Høyanger, Flora, Fusa, Hjelmeland, Smøla, Vestnes, Sandøy, Nordkapp, Karlsøy, Alta, Aure, Misund, Rørvik, Hamaraøy, Ulstein, Hareid, Ørsta, Volda, Sande, Rauma, Herøy, Ålesund und Sykkylven haben bereits einen Aufruf unterschrieben, in dem sie zum Fähraufstand aufrufen - analog zum Mautaufstand, der den Kommunalwahlkampf im vergangenen Jahr dominiert hat, denn, so Bürgermeister Nils Jenssen aus Dønna, schließlich seien die Fährpreise die Mautgebühren der Küstenbevölkerung.


    Ein weiterer Weg, Kosten zu sparen, ist übrigens die Besatzungsstärke der Fähren. Die fortschreitende Automatisierung an Bord und bei der Bezahlung führt bereits jetzt zu stetigen Verringerungen der Besatzungen an Bord, teils bis hin zur sogenannten Minimalbesatzung, die für einen sicheren Schiffsbetrieb erforderlich ist. Vertreter der Fährbesatzungen haben nun mit Nachdruck ihren Bedenken Ausdruck verliehen, dass dies im Falle eines Unglücks dazu führen könnte, dass eine geordnete Evakuierung kaum möglich sei, weil schlichtweg die nötige Manpower fehlen könnte und so Panik und Chaos Vorschub geleistet werde...


    Also eher eine guten Neuigkeiten aus dem Land der schnuckeligen Fjordfähren...

  • Also eher eine guten Neuigkeiten aus dem Land der schnuckeligen Fjordfähren...


    Ich glaube, mit einem zusätzlichen "k" wird der Satz zu einer stimmigen Aussage ;)



    Diese Aktion wird die Fahrt auf dem Kystriksveien wohl auch für die Touristen verteuern, so dass sich der eine oder andere eine Alternativstrecke suchen wird; dies zur Freude der vom Tourismus abhängigen Arbeitsplatzbesitzer :sironie:
    Und je weniger die Fähren genutzt werden, desto eher werden die Fahrpläne ausgedünnt oder die einzelnen Fahrten noch teurer... :(


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Heute gegen 8.15 Uhr stürzte ein Trailer auf der norwegischen Fähre "Bastø 1" um und begrub mehrere Pkw unter sich. Das Unglück ereignete sich 10 Minuten vor dem Festmachen in Horten während der rund halbstündigen Überfahrt auf dem Oslo-Fjord zwischen Moss in Østfold und Horten in Vestfold. Ein Pkw wurde komplett zerstört. Der Fahrer des Trucks wurde leicht verletzt. Um 8.26 Uhr erreichte die Fähre den Kai in Horten, und die Feuerwehren und Rettungsdienste sowie die Polizei rückten an. Um 8.40 Uhr meldete die Polizei, die Lage sei unter Kontrolle. Die Feuerwehr bekämpfte den aus dem Laster auslaufenden Dieselkraftstoff mit absorbierenden Mitteln. Warum der Lkw umstürzen konnte, war noch unklar. Die Reederei Bastø Fosen leitete eine Untersuchung ein. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschten Windgeschwindigkeiten von 23,2 Metern pro Sekunde in der Region. Der Fährdienst wurde bis auf weiteres ausgesetzt... :/

  • Im fylke Nordland hat der neue Jahr zwar nicht mit einem Schlag in die Magengrube, wohl aber mit einem Griff in die Portemonnaies der Küstenbevölkerung begonnen


    Nun rudert man nach einem "Aufstand" zurück und setzt die Preise wieder auf das Niveau von 2019. Im Sommer sollen die Preise aber für drei Monate steigen. Im Juni, Juli und August soll der Preis gegenüber 2019 um bis zu 20 Prozent höher sein.


    "Im Sommer setzen wir zusätzliche Fähren ein, und um das zu finanzieren, müssen wir im Sommer die Preise höher festlegen. Es kostet jedes Jahr viele Millionen NOK" sagt Verkehrsrat Bentzen und fügt hinzu: Es ist fairer, dass diese Kosten für diejenigen, die die Fähren im Sommer nutzen, dh für Touristen und Urlauber, höher sind.Er weist auch darauf hin, dass die Preise für den Sommer niedriger sein werden, als wenn die Tarife aus dem neuen Jahr noch anwendbar gewesen wären. Leider trifft es im Sommer auch dann die Bewohner der Inseln die auf die Fähren angewiesen sind...

  • Die norwegische Fähre Bastø Fosen VI hat in der vergangenen Woche die 10 Kilometer lange Oslo-Fjord-Überfahrt zwischen Horten und Moss vollautomatisch gesteuert und war dabei mit Passagieren und Fahrzeugen beladen... =O


    Ich weis nicht was ich davon halten soll... :/

  • In der Nacht zum 1.11. kollidierte die norwegische "Årøy", vom Altafjord kommend mit dem Kai in Storekorsnes, als sie dort festmachen wollte. Sie wurde dabei so stark beschädigt, dass sie nicht mehr einsatztauglich war und repariert werden musste. Dies ließ die Einwohner der Insel Årøya isoliert.
    Der Havarist machte am 3.11. um 11.30 Uhr in Øksfjord fest. Die Gemeinde, die für die Versorgung und den Transport von und zur Insel verantwortlich ist, wurde aufgefordert, die "Skaget", die zuvor den Dienst versah, wieder zu aktivieren, die 20 Jahre lang mehrfach täglich die Insel mit dem Festland verband. Linienbetreiber Boreal muss eine Ersatzfähre vorhalten, doch diese war aktuell zu einer planmäßigen Werftüberholung.


    Am Nachmittag des 2.11. kollidierte die norwegische Fähre "Herøysund", die auf der Route Søvik-Austbø-Herøy-Brasøy unterwegs war, mit dem Anleger in Søvik. Sie hatte die Bugpforte bereits geöffnet, doch kam offenbar zu schnell herein, sodass sie gegen den Anleger prallte.
    Glücklicherweise befanden sich keine Menschen an Deck. An Bord waren drei Trailer und eine Handvoll Pkw, und alle Fahrer waren in ihren Fahrzeugen. So gab es keine Verletzten. Die Bugpforte wurde aber beim Aufprall eingedrückt und eine Reling losgerissen. Danach drehte die Fähre und machte mit dem anderen Ende fest, sodass die Autos rückwärts an Land fahren mussten... :whistling:


    Quelle: esys.org

  • Nach der Entdeckung von Sicherheitsmängeln bei den Fähren der Reederei Boreal wurden diese vom Seefahrtsdirektorat komplett stillgelegt. Betroffen davon ist/war der Fährverkehtr an der ganzen Küste. Viele Menschen an der Küste sind auf die Fähren angewiesen. Kristenstäbe wurde eingerichtet.


    "Es gab eine Reihe von Punkten, die die norwegische Seeverkehrsdirektion am Mittwoch zuvor als so ernst empfunden hatte, dass sie einen so schwerwiegenden Schritt unternommen haben. Es gab mehrere schwerwiegende Zwischenfälle und Unfälle im Unternehmen, bei denen wir nicht aufgefordert wurden Inspektionen durchzuführen, um die Sicherheit zu gewährleisten." sagt Kommunikationsdirektorin Dag Inge Aarhus von der Seedirektion


    Mittlerweile dürfen die Fähren wieder fahren. Die Genehmigung kam, nachdem Boreal einen Plan mit Maßnahmen vorgelegt hatte die umgesetzt werden sollen, um die Sicherheitsverletzungen in Ordnung zu bringen.

  • Statens vegvesen hat bekanntgegeben, dass der bisherige Betreiber, Torghatten Nord, auch weiterhin die Fährstrecke Bodø - Røst - Værøy - Moskenes betreiben wird. Der neue Vertrag, der ab 01. Oktober 2025 gelten soll, hat eine Laufzeit von 15 Jahren und beinhaltet eine Verlängerungsoption um ein Jahr. Darüberhinaus soll die Strecke im Rahmen der norwegischen Klimaziele auf Wasserstoffantrieb, also brenstoffzellenbetrieben Schiffe umgestellt werden. Inwieweit dazu Neubauten erforderlich sind oder existierende Schiffe umgebaut werden können, ist nicht bekannt.


    Torghatten Nord hat sich in dem Anbieterverfahren gegen Norled, Fjord1 und Boreal Vestfjorden durchgesetzt und hat nun zehn Tage Bedenkzeit, ob der Vertrag unterschrieben wird oder nicht.

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