Die „Wünsch Dir was-Reise“ oder „Mit fünf Fories auf der Finnmarken“ im März 2013

  • Verdien mal schön die Reisekasse für die nächste Fahrt,


    Auch wenn Ihr es vielleicht nicht glauben wollt, die nächste Reise wird keine Hurtigruten-Fahrt - obwohl: ganz ohne geht es auch nicht!
    Sie beginnt mit dem Hamburger Forentreffen, aber dann geht´s nach Lübeck, an die Küste von Schleswig-Holstein und nach Sylt.

  • Ja und??? :?:


    Flexibel wie wir sind nehmen wir auch davon Berichte entgegen... :sdafuer:


    Besonders aus Sylt, da war ich jetzt lange nicht. Da würde ich auch gerne ein paar kleine Bildchen haben.....


    Nein, ich bin nicht unverschämt-----bloß neugierig :blush:

  • Die Antwort habe ich jetzt gar nicht erwartet! ;)
    Ihr bekommt Fotos und Bericht - ob es allerdings von Sylt viel zu berichten gibt, weiß ich noch nicht. Dort bin ich nämlich zum Arbeiten - und da ich noch kein Programm habe, weiß ich nicht, wie viel Freiraum ich haben werde.

  • Eigentlich wollte ich ja erst am Wochenende hier weiter arbeiten, aber ich will mal nicht so sein!


    Für einen schönen Sonnenaufgang hatte ich den Wecker gestellt. Als ich dann aber um 05.30 Uhr aus dem Kabinenfenster sah und nichts sah, beschloss ich, noch eine Stunde Schlaf anzuhängen.


    Um 06.30 Uhr war es heller, aber man sah noch immer nichts. Zur Polarkreisüberquerung wollte ich ganz vorne am Bug stehen. Also aufstehen, warm anziehen, Kamera und Thermotasse nehmen und raus aus der Kabine. Bevor ich an Deck ging – da draußen sah es wirklich unwirtlich aus und wenn ich gewusst hätte, dass wir Verspätung haben, dann hätte ich mir mehr Zeit gelassen – holte ich mir von Deck 4 einen heißen Tee. Dann wagte ich mich hinaus.


    Es war heute wirklich unwirtlich da draußen und rund um mich waren grau-weiße Nebelwände. Aber ich wusste ja noch immer nicht, dass wir Verspätung hatten und kämpfte mich gegen den Sturm zum Bug. Dort traf ich dann Christoph, sonst war weit und breit niemand zu sehen. Später konnte ich dann nachlesen, dass er im Forum schon eine Vermisstenanzeige aufgegeben hatte, weil ich ausnahmsweise noch nicht draußen war. Und ich erfuhr, dass wir in Nesna etwa 25 Minuten Verspätung gehabt hatten. Irgendwo hier sollte der Hestmannen sein! Heute hatte er sich versteckt!


    Jetzt war es auch schon egal, jetzt war ich wach, hatte meinen Tee und war warm angezogen. Also blieb ich am Bug und wartete auf die Polarkreisüberquerung. Die Insel, auf der die Kugel stand, war im Nebel nur schemenhaft zu erahnen, später sah man dann die Kugel und um etwa 07.30 Uhr ertönte das Typhon – wir waren in der Arktis, im Reich von Dorsch, Heilbutt, Seejungfrauen und Krabben.



    Nach der Polarkreisüberquerung wurde die Sicht nicht besser. Neptun wollte uns wohl gleich von Anfang an zeigen, wer hier der Herrscher war.


    Wir gingen dann gleich zum Frühstück, denn um ca. 08.30 Uhr hatten wir ja schon wieder einen Außentermin, noch dazu einen ganz wichtigen!


    Gestern zum Frühstück hatte es Palatschinken/Pfannkuchen gegeben, die wir uns einen Tag vorher gewünscht hatten. Und da das so gut funktioniert hatte, haben wir gestern schon immer davon gesprochen, dass wir uns für das nächste Frühstück Spiegeleier mit Speck wünschten.


    Und als wir ins Restaurant kamen, trauten wir erst unseren Augen nicht! Es gab wirklich jede Menge Spiegeleier mit herrlich knusprigem Speck. Dazu frisch getoastetes Brot! Ich sage Euch, das war einfach nur gut! Beim Schreiben rinnt mir gleich wieder das Wasser im Mund zusammen!


    Und weil Hurtigruten-Reisen keine Erholungsreisen sind, hieß es nach dem Frühstück gleich wieder anziehen und das Equipment für die Schiffsbegegnung mit der Vesterålen packen und hinaus. Die Forumsflagge wurde montiert – und es trudelten auch alle Forumsmitglieder ein. Dazu kamen auch noch mehrere andere Passagiere mit Handtüchern, denn Aud hatte auf meine Bitte hin um Unterstützung bei der Schiffsbegegnung gebeten. Auch sie selber war draußen und beteiligte sich.


    Hier ging es um die Ehre – auf der Vesterålen waren einige Forenmitglieder, unter anderem der inkognito reisende Capricorn mit Leonina. Und die wussten, was so eine Schiffsbegegnung bedeutete! Da musste man schon alle Kräfte aufbieten.


    Um 08.23 Uhr tauchte die Vesterålen schemenhaft im Nebel auf. Und eines war ganz schnell klar – auf der Finnmarken waren bedeutend mehr Menschen auf Deck 5. Auf der anderen Seite konnte ich zumindest Leonina mit Forumsflagge deutlich erkennen.



    Nach der Schiffsbegegnung besserte sich das Wetter zusehends. 40 Minuten später gab es bereits teilweise blauen Himmel.



    Die Einfahrt in Ørnes erfolgte bei strahlend blauem Himmel.


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    Es war zwar klirrend kalt – vor allem der Wind biss – aber es bot sich uns eine wunderschöne Winterlandschaft.



    Das schöne Wetter blieb uns für den Rest des Tages und auch für die Nacht erhalten.


    Um 10.15 Uhr fand auf Deck 8 die Polarkreistaufe statt. Dort wurde auch der Sieger des Polarkreiswettbewerbes bekannt gegeben. Es war eine nicht mehr ganz junge Engländerin, die später auch ihren Geburtstag an Bord feierte und von der Servicemannschaft dazu besonders liebevoll beglückwünscht wurde.


    An Bord war eine Gruppe mittelalterlicher Männer, die zur Polarkreistaufe in T-Shirts antraten. Sie wollten wohl vermitteln, dass man als echter Mann auch in der Arktis und bei
    -10°C nicht friert. Neptun ließ es sich nicht nehmen, einen von ihnen besonders gut zu taufen – statt der Schöpfkelle wurde gleich das ganze Gefäß mit Eiswürfeln über ihm entleert.


    Auch Bodø präsentierte sich heute von seiner Schokoladenseite. Bis jetzt kannte ich Bodø ja nur bei Regen und Schneegestöber. Aber schon die Hafeneinfahrt war sehr beeindruckend, wenn man endlich auch etwas von der Stadt sehen konnte.


    Den anderen aus dem Forum gab ich den Tipp, bei der Gamle Salten vorbeizuschauen. Selber wollte ich dort heuer nicht hin, da ich sie ja voriges Jahr besichtigt hatte und auch auf Rückfrage eine Innenbesichtigung nicht möglich war.


    Die Entscheidung, die 50 m von der Hauptstraße zum Schiff nicht gegangen zu sein, sollte ich aber noch bereuen. Denn es wäre an diesem Tag eine Innenbesichtigung möglich gewesen. Die Gamle Salten, die heute ein Hotel- und Restaurantschiff ist, war am 13. März 1953 erstmals in Bodø und das sollte an diesem Tag auch gefeiert werden. Im Schiff war alles für eine Feier vorbereitet. Vidar, Marion, Christian und Ute hatten das Glück, das Schiff auch innen besichtigen zu dürfen. Schade! Aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.


    Ich habe eine gemütliche Runde vom Hafen in die Stadt und später wieder zurück gemacht. Die Stadt hinterlässt nun einen ganz anderen Eindruck auf mich. Was mich noch interessiert, wäre eine Besichtigung der Festung, aber da muss man wohl zumindest eine Strecke mit dem Taxi fahren. Vielleicht haben wir ja nächstes Jahr auf der Jubiläumsfahrt der Lofoten das gleiche Wetterglück und es finden sich einige andere, die das mit mir gemeinsam machen wollen.


    Hier ein paar Sonnenbilder von Bodø:




    Das Wetter blieb so schön, was eine ruhige Fahrt über den Vestfjord nach Stamsund zu werden versprach. Bevor es aber auf den Vestfjord hinausging, passierten wir an der Backbordseite noch Landegode Fyr und – heute auch zu sehen – den Landegodemann.



    Der Vestfjord präsentierte sich absolut ruhig, keine Chance auf Schiffsbewegungen!


    Ich gönnte mir mein Lebenselixier in Babette´s Café und wollte dann außen von Deck 7 zu Deck 5 spazieren.


    Auf Deck 7 beim Swimmingpool kam ich mit einer jungen Schweizerin ins Gespräch, die das erste Mal auf einer Hurtigrutenreise war, aber leider in Tromsø wieder von Bord gehen musste. Außerdem drehte Vidar im Pool seine Runden. Ich machte ein paar Fotos und fragte im Spaß, ob ich die Fotos so veröffentlichen dürfe oder ob sie verpixelt werden müssen.


    Die junge Schweizerin stand dabei und fragte dann, ob wir in einem Forum schreiben würden. Dann stellte sich heraus, dass ich seit einiger Zeit mit dem Forumsmitglied orca im Gespräch war. Sie hatte sich ja nach ihrer Heimkehr auch noch im Live-Thread gemeldet. Es würde mich ja wirklich interessieren, ob nicht noch mehr Forenmitglieder an Bord waren. Dass das Forum bekannt war und als Informationsquelle genützt wird, sollte mir ja auf dieser Reise noch zweimal bestätigt werden.


    Zum Abendessen gab es heute
    • Selbu Blå auf Baby-Leaf-Salat mit Moltebeerensirup
    • Geschmortes Rinderbrustfilet auf Gemüse-Labskaus und Rotwein-Glace
    • Apfelstreusel mit Karamellsauce.


    Das Essen schmeckte uns wieder ausgezeichnet.


    Während des Essens hatte das Schiff in Stamsund angelegt.


    Auf der Weiterfahrt nach Svolvær gab es einen weiteren Pflichttermin – die Begegnung mit der Nordkapp mit easytriker an Bord. Trotz der vorgerückten Stunde ließen beide Schiffe ihr Typhon erschallen. Und auf der Nordkapp blinkte eine Taschenlampe. Wir vermuten, dass easytriker uns einen Gruß herüberschickte.


    Für heute standen noch zwei Wünsche auf meiner Liste. Ich wollte in die Galerie von Dagfinn Bakke und natürlich wünschte ich mir Nordlicht im Raftsund. Ach nein, da war ja noch ein dritter Wunsch offen! Auf meiner dritten Tour wollte ich endlich einmal an den Mund des Trollfjord. Dieses Spektakel war mir bisher nicht gegönnt gewesen.


    Laut Tagesprogramm konnte man die Galerie von Dagfinn Bakke besuchen. Ich erkundigte mich bei Aud, ob die Galerie deshalb heute offen sei, weil die Finnmarken da wäre. In den Treppenhäusern der Finnmarken hängen ja die wunderbaren Karikaturen dieses Künstlers. Aud erzählte mir, sie würde immer vorher anrufen und vereinbaren, dass offen ist. Das liege im Verantwortungsbereich des jeweiligen Reiseleiters, ob er sich darum kümmert.


    Mir gefallen die Karikaturen sehr gut und ich hoffte, es würde ein Buch mit allen diesen schönen Zeichnungen geben. Leider gab es nur große Karten von 13 Szenen. Diese Serie ist jetzt in meinem Besitz – inklusive eines Autogramms vom Künstler. Dagfinn Bakke und seine Frau waren nämlich persönlich in der Galerie anwesend.


    Nach dem Besuch der Galerie hatte ich noch ein wenig Zeit und fotografierte die beleuchteten Trockengestelle für den Kabeljau.



    Um 22.00 Uhr verließen wir Svolvær. Es hätte jetzt an der Panorama Bar auf Deck 8 einen Trollfjordschnaps zu erwerben gegeben. Das ersparten wir uns, denn kurz nach der Abfahrt wurden wir von etwas ganz anderem berauscht – es gab wieder wunderbares Nordlicht. Und das verließ uns auch im Raftsund nicht! Zwei meiner drei Tageswünsche hatten sich also bereits erfüllt.



    Und um 23.25 Uhr sollte auch mein dritter Wunsch in Erfüllung gehen! Wir fuhren an den Mund vom Trollfjord! Und nicht nur das! Wir fuhren sogar ganz langsam etwa eine Schiffslänge hinein! Die Beleuchtung des Schiffes wurde ausgeschaltet, nur die beiden Frontstrahler erhellten die Umgebung und ganz langsam tastete sich das Schiff vor! Wir waren am Bug des Schiffes. Es war sehr still und es herrschte eine mystische Stimmung! Beeindruckend war das, was wir da erleben durften!



    Nach der Ausfahrt aus dem Raftsund gab es als Draufgabe noch einmal Nordlicht. Irgendwann nach 01.00 Uhr war ich in der Kabine. Es würde wieder eine sehr kurze Nacht werden! Aber schlafen kann man schließlich zu Hause!

  • Eigentlich waren ja an diesem Tag sogar vier Wünsche in Erfüllung gegangen, denn es gab ja zum Frühstück schon Spiegelei mit Speck. Aber der Tag war so voller toller Eindrücke gewesen, dass das Erlebte auch für zwei Tage gereicht hätte!

  • Danke für diesen Tag! Ich erinnere mich gut daran, wie ich von diesem Abend gelesen habe. Am liebsten hätte ich mich zu euch versetzt. :love:

  • Was für schöne Bilder... ^^ Bei der Aufnahme des Videos vom wunderschön gelegenen Ørnes warst Du wohl allein am Bug?Man hört gar keine störenden Geräusche Mitreisender. :hmm: Das Video hat echt Top Qualität :ok: ,aber das Typhon klingt diesmal leicht heiser... :pardon:

  • Endlich habe ich es geschafft, die letzten Tage Deiner Traumreise zu lesen :thumbup: . Ihr hattet ja wirklich mit allem enormes Glück: Wetter, Erlebnisse und auch noch Nordlicht. Dazu nun die passenden tollen Bilder - :sdanke: :sdafuer: . Freue mich schon auf die Fortsetzung.

  • Eigentlich wollte ich ja bei der Einfahrt nach Harstad draußen sein. Da ich aber wegen des tollen Nordlichts erst gegen 01.30 Uhr ins Bett kam, stellte ich den Wecker dann doch für 07.00 Uhr. Um 07.30 Uhr war ich dann draußen.



    Das Wetter war nicht so übel. Man hatte schon das Gefühl, dass die Sonne eigentlich vorhatte, sich entsprechend zu zeigen. Das nährte meine Hoffnung, dass mein nächster Wunsch – Finnsnes bei Sonne – in Erfüllung gehen könnte.


    Ich blieb dann gleich draußen, denn die Einfahrt meines Lieblingsschiffes, der MS Nordnorge, konnte ich auf keinen Fall verpassen. Sie legte allerdings erst an, als wir schon wieder abgelegt hatten. Also konnte ich gleich draußen bleiben, bis wir an der Kirche von Trondenes vorbei waren.


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    Erst dann, also gegen 08.20 Uhr ging es heute zum Frühstück. Das war schon sehr spät und mein Magen hatte sich auch schon mit Bedarf an Nachschub gemeldet.


    Auf der weiteren Fahrt gab es immer wieder Hoffnung auf schöneres Wetter. Aber auch sehr dunkle Wolken waren zu sehen.



    In der Nacht hatte es geschneit und auch an Deck war viel Schnee. Gerade im Bereich des Bug, wo ja die Matten schon seit einiger Zeit fehlten, war der Boden dadurch sehr rutschig und man musste verdammt aufpassen, wenn man ganz nach vorne gehen wollte. Deshalb griff auch ein Crewmitglied zur Schneeschaufel und entsorgte Teile des frischen Schnees in Richtung Meer.



    Um 10.00 Uhr hätte man sich eine Präsentation über Tromsø im Panoramasalon ansehen können. Aber auch wenn das Wetter nicht so toll war, ich blieb lieber draußen. In den Räumen war es immer recht warm und das führte auf Grund des chronischen Schlafwandelsmangels dazu, dass ich im Schiff drinnen immer sehr müde wurde.


    Außer Christoph und mir hatten alle heute um 10.00 Uhr die Brückenführung. Wir waren dann morgen dran.


    Um 11.15 Uhr hätte es eigentlich einen Webcam-Termin am Bug geben sollen. Dieser fiel aber aus – die Webcam wollte uns nicht und hatte sich in den Ruhemodus begeben.


    Finnsnes zeigte ich gar nicht bei Sonne. Ganz im Gegenteil – es begann wieder zu schneien. So kannte ich Finnsnes schon. Also musste ich wieder kommen! Hoffentlich erlebe ich den Hafen im September nicht bei Schnee und hoffentlich auch nicht bei Regen.


    An Land musste ich natürlich gehen. Ich musste ja das Schokolademännchen besuchen und nachsehen, ob der Weihnachtsmann da war – schemenhaft zeigte er sich hinter dem Fenster.



    Ich ging dann bis zum Denkmal von Ottar, einem Kaufmann aus Helgeland, der Ende des 9. Jahrhunderts gelebt hatte, um von dort ein paar Fotos zu machen.



    Nach dem Ablegen in Finnsnes gingen wir gleich zum Mittagessen. Bei schönem Wetter sollte man das nicht machen, da die Küste in dieser Region besonders reizvoll ist. Aber wir waren alle müde und gönnten uns nach dem Essen ein wenig Zeit für einen Mittagsschlaf. Immerhin hatten wir an diesem Tag noch eine Reihe von wichtigen Terminen!


    Auch Tromsø wollte uns heute nicht mit schönem Wetter verwöhnen. Bei gutem Wetter hätte ich den Plan gehabt, bis zur Mitte der Brücke zu gehen und von dort aus Fotos zu machen. Bei dem starken Wind und immer wieder einsetzenden Schneefall konnte ich mir das aber ersparen.



    Also wanderte ich vorbei an den Denkmälern von Roald Amundsen und Richard With zu Domkirche. Ich kannte sie noch nicht von innen – aber leider: Besichtigung diese Woche nicht möglich wegen Reparaturarbeiten an der Orgel.



    Na gut, dann eben nicht! Es gibt ja immer wieder eine Chance!


    Ich spazierte dann weiter in Richtung Polaria. Der Souvenirladen dort bot immer besonders reizvolle Attacken auf die Brieftasche. Am Weg dorthin traf ich Christoph und er schloss sich mir an.


    Direkt neben dem Polaria befindet sich ein verglastes Gebäude, in dem die MS Polstjerna, das besterhaltenste Robbenfängerschiff Norwegens untergebracht ist. Leider gab es keine Möglichkeit zur Besichtigung, da offiziell nur vom 15.05. bis 15.08. eine Besichtigung möglich ist. Inzwischen habe ich aber Kontaktdaten – und vielleicht gibt es ja unter den Teilnehmern der Jubiläumsfahrt der Lofoten nächsten März einige Interessenten. Dann würde ich versuchen, da eine Führung für uns zu organisieren.



    Da also diese Besichtigung nicht möglich war, sind wir ins Polaria und kamen gerade rechtzeitig, um bei der Seehundfütterung dabei zu sein.



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    Um 16.30 Uhr hatten wir einen sehr wichtigen Termin – es sollte in den Ølhallen ein Forentreffen mit arcticGateway geben. Außer Christoph und mir kamen auch noch Vidar und seine Göga. Vidar hatte dieses Treffen organisiert, weil er sich bei Jens nach der Rückkehr der Finnmarken für sein tolles Video bedanken wollte.


    Wir haben uns sehr gut unterhalten und freuten uns sehr, wieder ein Forenmitglied persönlich kennengelernt zu haben.


    Wieder zurück am Schiff, ging es bald zum Abendessen – das wurde uns heute serviert:
    • Grüne Erbsensuppe mit Speckwürfeln und Sahneschaum
    • Gegrillter Stockfisch mit Kartoffelpürree, Porto-Sauce und Speck
    • Käsekuchen serviert mit Waldbeerenkompott


    Stockfisch ist ja nicht so ganz meines, aber so übel schmeckte die gegrillte Variante gar nicht.


    Um 20.00 Uhr gab es ein Treffen mit dem Kapitän auf Deck 8. Er erklärte uns einiges über den Stockfisch und es gab auch die Möglichkeit, getrocknetes Stockfisch zu kosten. Diese Variante habe ich aber dann doch nicht verkostet – man muss auch NEIN sagen können! Und der Geruch alleine genügte mir! Die Norweger können das gerne beim Fernsehen genießen, mein Geschmack ist ein anderer!


    Gegen Ende dieses kleinen Vortrages entdeckte Christoph, dass es ganz tolles Nordlicht an der Backbordseite des Schiffes gab. Also schnell in die Kabine und die große Kamera und das Stativ holen. Über eine Stunde lang wurden wir dann mit tollem Nordlicht verwöhnt.




    Die Schiffsbegegnung mit der Polarlys und einer ganzen Gruppe Forenmitglieder hatten wir darüber ganz vergessen. Wir wurden daran erinnert, als die Lichter am Schiff wieder angingen – und da war auch schon die Polarlys!


    Beide Schiffe betätigten ihr Typhon! Und auf beiden Seiten wurde gewunken und es waren Taschenlampen im Einsatz. Aber wer gewonnen hat? Ich würde sagen, unentschieden!


    Die Fahrt über die Loppa bekam ich heute nicht mehr mit. Ich glaube aber nicht, dass es intensivere Schiffsbewegungen gegeben hat. Zumindest hat auch am nächsten Tag niemand davon berichtet.

  • Bin gerade in herzhaftes Lachen ausgebrochen, sorry Hanna; aber Deine Antwort lässt sich zweideutig interpretieren:
    u.a. das norwegenfan123 erklärter Tierfreund ist und die Bartrobben kennenlernen durfte :whistle3: .


    @norwegenfan123: verrätst Du Dein 'Geheimnis', wie Du fast alle Deine Wünsche erfüllt bekommst? :mosking: Dein Bericht lässt sich wieder flott lesen und Deine Bilder - erneut wunderschön. :thumbup:
    Lynghei

  • und das führte auf Grund des chronischen Schlafwandels


    Ich hoffe doch für dich, dass du unter chronischem Schlafmangel gelitten hast. :laugh1: Chronisches Schlafwandeln wäre nicht so lustig; da müssten wir ja aufpassen, dass du nicht irgendwann über Bord gehst. Würde heißen: Wir lassen dich nicht mehr alleine fahren. :mosking:


    Es gibt ja immer wieder eine Chance!


    Auf der 4., 5. oder noch nicht gebuchten 6. Reise? Ich habe da so langsam den Überblick verloren. ;)


    Ich mag deinen Bericht, deine Bilder und die Videos. Danke! Freue mich schon auf die Fortsetzung!

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



    Links zu meinen Reiseberichten: siehe Profil ...

  • Deine Antwort lässt sich zweideutig interpretieren


    Den gleichen Gedanken hatte ich beim Lesen auch!


    verrätst Du Dein 'Geheimnis'


    Wenn ich es selber wüsste, würde ich es öfter nützen! Aber nein - das macht wahrscheinlich nur übermütig. Sagen wir einfach, es ist Glück!


    Ich hoffe doch für dich, dass du unter chronischem Schlafmangel gelitten hast.


    Natürlich meinte ich Schlafmangel, aber es war wohl doch ein Freud´scher Verschreiber, denn oft fühlte ich mich schon wie ein Schlafwandler!


    Hammerfest-Havøysund-Honningsvåg-Kjøllefjord-Mehamn-Berlevåg (15. März 2013)


    Der Sonnenaufgang in Hammerfest sollte um 05.43 Uhr sein, daher wurde der Wecker auf 05.15 Uhr gestellt. Und es stand wirklich dafür, sich so zeitig aus dem Bett zu quälen. Beim Anblick dieser tollen Landschaft und den tollen Farben war die Qual ganz schnell vergessen.


    Der Himmel war blau und wolkenlos, die Landschaft war tief verschneit und die schneebedeckten Berge färbten sich immer intensiver in Rosatönen, je höher die Sonne hervorkam. Mein erstes Foto an diesem Tag machte ich um 05.34 Uhr.



    Bis zum Frühstück, das es heute erst um 07.30 Uhr gab, blieb ich draußen und genoss den Anblick dieser tollen Landschaft – auch wenn es heute sehr kalt war.


    Havøysund ist ein Hafen, der mir mit den vielen bunten Häusern immer sehr gut gefällt. Aber bei so schönem Wetter wie heute bietet sich hier natürlich eine Bilderbuchlandschaft.



    Um 10.00 Uhr hatten Christoph und ich mit etwa 18 anderen deutschsprachigen Gästen die Brückenführung. Kapitän Albrigtsen erzählte sehr launig und teilweise wurde von Aud übersetzt. Christoph erkundigte sich nach den Gründen für einen Abbruch von Fahrten und ein Ausweichen nach Alta, wie es in letzter Zeit häufig vorgekommen war. Da konnten wir erfahren, dass es nicht unbedingt die Windstärke war, die eine Routenänderung erforderte, sondern die Windrichtung. Kommt der Wind aus Westen oder Südwesten, würde das keine Probleme bereiten. Problematisch sind die Winde aus Osten und Nordosten. Vor allem letztere würden zu Wellen von 10 – 15 m Höhe führen und das wäre zu gefährlich.


    Auch unseren Auftrag bezüglich der Webcam nahmen wir ernst. Wir erfuhren aber nur, dass die eigentlich immer funktionieren sollte.


    Das Typhon zu bedienen, wurde mir erwartungsgemäß nicht erlaubt. Obwohl – Spaß gemacht hätte mir das schon! Wir lobten aber den Kapitän dafür, dass er es so gewissenhaft einsetzte. Kai Albrigtsen erklärte daraufhin, dass das Typhon der Hurtigrute Tradition wäre und schon deshalb immer betätigt werden müsse. Wenn das nur alle so verstehen würden!


    Beeindruckend fand ich neben den vielen technischen Geräten und Schaltern vor allem den Ausblick von der Brücke.



    Pünktlich liefen wir um 11.45 Uhr in Honningsvåg ein – natürlich bei traumhaftem Wetter. Für die Ausflügler hatte es bereits um 10.45 Uhr Mittagessen gegeben. Da ich keinen Ausflug gebucht hatte, konnte ich mir Zeit lassen. Ich hatte mich gegen den Ausflug zum Nordkapp entschieden, weil ich für September den Ausflug „Frühstück am Nordkapp“ gebucht hatte – und so billig war dieser Ausflug ja nicht gerade. Bei dem schönen Wetter tat es mir schon ein wenig leid, aber andererseits kannte ich Honningsvåg gar nicht. Und bei dem tollen Sonnenschein war es sicher auch schön, bis zur Mole zu wandern. Und ich wollte ja das Café finden, in dem es früher den Bananensplit gegeben hatte. Zumindest fragen wollte ich, ob es ihn vielleicht wieder gab.


    Nach dem Mittagessen machte ich mich also auf den Weg. Den Souvenirladen ließ ich erstmals links liegen und ging bis zur Hauptstraße. Dort sollte links an der linken Straßenseite irgendwo das Café sein. Auf dem Weg traf ich Christoph. Er war auf dem Rückweg zum Schiff und war enttäuscht, weil er das Café, von dem ich schon die ganze Zeit gesprochen hatte, nicht gefunden hatte.


    Hätte er mich noch einmal begleitet, wüsste er jetzt, wo es ist. Bananensplit hätte er aber trotzdem keinen bekommen. Ich war drinnen und habe gefragt, aber es gab leider keinen.


    Am Ende des Hafenareals bin ich dann nach rechts Richtung Mole abgebogen. In der Kurve ging die Straße relativ steil bergab und ich konnte gerade miterleben, wie ein Tourist ausrutschte und sich im Fallen auch den Kopf anschlug.


    Meine Spikes waren im Rucksack und ich zu faul, sie anzulegen. Also bin ich erstmals sehr vorsichtig und ganz am Straßenrand, wo es zumindest für einen Fuß die Möglichkeit gab, in weichen Schnee zu steigen, diese Kurve hinunter gegangen. Auch von dort gab es schon einen wunderschönen Blick auf die Finnmarken. Ich bin aber dann ganz gemütlich bis ans Ende der Straße gegangen, um von dort noch einige Aufnahmen zu machen.




    Als ich am Rückweg wieder in der Hauptstraße unterwegs war, sprach mich ein Ehepaar an, das ich auch auf dem Schiff schon gesehen hatte. Er wollte wissen, ob ich aus Wien käme. Er hätte mich sprechen gehört und gemeint, von der Sprache her müsse das so sein. Wir kamen dann ein wenig ins Plaudern und er fragte mich dann, ob ich auch im Hurtigforum schreiben würde. Es wäre da gerade eine Gruppe aus dem Forum auf dem Schiff und die würden regelmäßig erzählen von der Reise.


    Als ich ihm das bestätigte, erzählte er, er würde viel im Forum lesen und hätte sich von dort auch schon viele interessante Informationen geholt. Als Belgier spreche er aber zu schlecht Deutsch, um sich anzumelden und mitzuschreiben.


    Ich fand ja, dass er und seine Frau sehr gut Deutsch sprachen. Und ich vermute, dass er immer noch mitliest und vielleicht jetzt auch diesen Reisebericht! Für eine Anmeldung ist es nie zu spät – und ich glaube, ein Forenmitglied aus Belgien haben wir noch nicht.


    Bevor ich wieder aufs Schiff zurückkehrte, zog es mich noch in den Souvenirladen. Dort gibt es viele recht schöne Dinge, aber mein Blick fiel sehr bald auf sehr schöne kleine gerahmte Bilder. Als ich sie mir genau ansah, entdeckte ich, dass sie von der seit vielen Jahren auf Magerøya lebenden Nürnbergerin Eva Schmutterer stammen, die auch hier im Forum Mitglied ist und die bekannt wurde durch die Geschichte „Rudi, das Rentier, am Nordkap“, die sie geschrieben und illustriert hat. Und ich erinnerte mich daran, dass Arctica geschrieben hatte, sie würde sich von jedem Besuch in Honningsvåg eines der Bildchen mitnehmen.


    Mir gefielen eigentlich alle Motive sehr gut und ich hätte sie alle mitnehmen können. Aber ich wusste, ich würde wiederkommen! Also entschied ich mich für drei Winterbilder, die inzwischen so bei mir an der Wand hängen, dass ich mich bei jeder Mahlzeit daran erfreuen kann.


    Nach der Abfahrt aus Honningsvåg gab es in Babette´s Café heiße Schokolade mit Apfelkuchen. Hunger hatte ich keinen – aber kann man so etwas Leckeres auslassen? Nein, natürlich nicht. Elfi, Christoph und ich – wir haben uns diese Kalorienbombe gegönnt – und wir haben es nicht bereut! Es war alles einfach zu gut!


    Finnkjerka und Kjøllefjord erlebten wir bei wunderschöner Abendstimmung.




    Und um 18.00 Uhr ging es zum Nordkapp-Buffet. Für das Buffet gab es zwei Sitzungen mit fixen Sitzplätzen. Das war schon sehr angenehm, zu wissen, dass man seinen Sitzplatz hatte. Ich war trotzdem etwas früher beim Eingang zum Restaurant, denn ich wollte endlich einmal Fotos vom „jungfräulichen“ Buffet machen. Und da musste ich mich sehr beeilen, denn es gab ganz besonders Hungrige, die mit ihrem Teller schon neben den Fotografen standen und es gar nicht lustig fanden, dass sie sich noch fünf Minuten gedulden sollten.



    Wir haben uns dann an unseren Tisch gesetzt und fast eine Stunde lang die anderen nur beobachtet. So lange dauerte es nämlich, bis man sich nicht mehr anstellen musste. Es ist unbeschreiblich, was sich da manche Menschen auf ihre Teller häufen in der Angst, zu kurz zu kommen. Als wir dann endlich auch ans Buffet gingen, war immer noch ausreichend von allem da, denn aus der Küche wurde immer wieder nachgebracht. Und es hat alles vorzüglich geschmeckt!


    Die Schiffsbegegnung am Vormittag mit der Nordlys hatte nicht stattgefunden, da sich diese gerade beim Winterfestival in Narvik befand. Die Begegnung mit der Richard With bei Berlevåg erlebte ich – ich muss es zu meiner Schande gestehen – nur mehr durch das Kabinenfenster. Ich war heute fast nur draußen gewesen und war einfach nur mehr müde.

  • Schöne Bilder in einem schönen Bericht von einem schönen Schiff - bei den Bildern freu ich mich wenn ich auch wieder auf den Finnmerken bin (aber das ist eine andere Geschichte... :D )

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