Das kleine Berlevag hat große Pläne für seinen Hafen, aber auch für den Ort und seine touristische Infrastruktur - und ist optimistisch, diese auch umsetzen zu können. Dieses jedenfalls machte jetzt der Planungs- und Entwicklungsgemeinderat Robert Moan öffentlich. Der Grund für den Optimismus ist die Zuwendung von 23 Millionen Kronen (ca. € 3,1 Millionen) für Infrastrukturmaßnahmen aus dem Staatshaushalt.
Im Herzen der Pläne ist der Hafen des Eismeerortes, der nach mehr als 20 Jahren zunächst einmal wieder ausgebaggert werden soll. Zudem sollen zwischen Hafenmuseum und Werft neue Fischverladeanlagen mit einer Kailänge von 450m entstehen, die dringend benötigt würden, um die für die lokale Ökonomie zentrale Fischwirtschaft am Laufen zu halten. Außerdem soll der Innenhafen (also der Fischereihafen) möglichst durch eine weitere Mole gegen den dort besonders störenden Seegang von Norden geschützt werden.
Alleine diese Vorhaben würden allerdings gut dreimal so viel kosten, wie im letzten Jahr als Infrastrukturzuschuss bewilligt worden ist. Deshalb will man sich in Berlevag um weitere Zuschüsse von der Finnmarken fylkeskommune sowie von kystverket bemühen. Dennoch dürften auf die Gemeinde selbst gut 50 Millionen Kronen an Kosten zukommen. Moan ist allerdings optimistisch, diese Summe mit dem attraktiven, fanggebietsnahen Hafen auch erwirtschaften zu können.
Über diese Pläne hinaus soll sich nach Ansicht der Gemeinde auch im Vorhafen von Berlevag etwas tun, denn der Dampschiffskai wird in Folge des Wirkens von Wind, Wetter und Seewasser zusehends maroder. Um den GAU des Verlustes des Dampfschiffskais - und damit des Hurtigrutenanlaufs - zu vermeiden, möchte man ihn am liebsten durch einen Neubau ersetzen, der mit weiteren 10-20 Millionen Kronen (ca. € 1,35-1,7 Millionen) zu Buche schlagen würde. Allerdings kann man sich in Berlevag durchaus auch eine Grundsanierung der bisherigen Kaianlage vorstellen.
Auch der Ortskern um den Rathausplatz soll attraktiver gestaltet werden, wozu zunächst seine derzeitige Nutzung als Parkplatz beendet werden soll, bevor er zu einem für die Bevölkerung attraktiven Treffpunkt und Aufenthaltsort umgestaltet werden soll. Um den Tourismus anzukurbeln wird auch darüber nachgedacht, Berlevag für weitere Übernachtungsbetriebe attraktiver zu machen und das Kulturangebot zu intensivieren.