Erste Reise mit einem Hurtigrutenschiff

  • Hallo,


    noch ein Nachtrag.
    An meinem Avatar seht ihr die optischen Auswirkungen des Virus. Es stellt mich dar nach der Infektion. "Normale Menschen " können das nicht erkennen, weil ihre Sinne " geblendet" werden ( wie im Film"Shadow - der Fluch des Khan"). Eingeweihte werden die Metamorphose nach der Infektion aber sofort bemerken.


    Bis dann


    Alter Vater

  • 7. Tag


    Hallo,


    wie versprochen möchte ich fortsetzen.
    Ich stelle fest, dass meine Notizen immer kürzer werden. Also muss ich mich mehr auf das Gedächtnis verlassen, und da kann es schon mal Lücken geben. Das Nachlassen der Aufzeichnungen kann auch daran liegen, dass es doch eine enorme Reizüberflutung gab, und man alles gar nicht mehr erfassen konnte.
    Der Morgen begann in Vadsö. Danach ging es zum Frühstück und dann in den Panoramasalon, in dem wir unserer „Stammplätze“ einnahmen und die Reise genossen. Beim Frühstück beschwerte sich jemand, dass es nicht immer Rührei mit Speck etc. geben würde. Ich fand es gerade gut, dass wir da Abwechslung hatten, mit Spiegelei, Eierkuchen etc. Man muss nicht jeden Tag dasselbe essen.
    In Kirkenes blieben wir im Salon, einen Ausflug hatten wir nicht gebucht, und bis in den Ort wollten wir nicht laufen, zumal die Geschäfte ja geschlossen hatten. Außerdem wollen wir ja wiederkommen, also BnM. Im Nachhinein bedauerten wir ein wenig, nicht am Ausflug zur Grenze teilgenommen zu haben. Andere reisende fanden ihn sehr unterhaltsam. Der Reiseführer schenkte den Teilnehmern dann auch noch ein Stückchen Eisenerz. Dies hätte gut zu meinen Mineralen von der Kola Halbinsel gepasst.
    Vom Schiff aus sahen wir ein britisches Bohrschiff ablegen. Es fuhr später in gleichbleibenden Abstand vor uns her, bis es kaum noch zu sehen war und auch abbog.
    Es war schon sehr interessant, ein Schiff mit Bohrturm zum ersten Mal zu sehen.
    Wir blieben im Salon, bis es dunkel wurde, ca. 15:00 Uhr.
    Die Dämmerung ist sehr eindrucksvoll. Es stimmt, wenn man sagt, dass das Nordlicht mehr sei als das Polarlicht, die ganzen Lichtstimmungen gehören auch dazu. Wenn die Sonne scheint, was auf unserer Reise relativ selten war, sieht das Meer schon „karibisch“ aus, bei bedecktem Himmel eher wie Blei. Aber die Dämmerung, mit den Schatten auf dem Wasser, den Lichtern ist schon klasse.
    In Vardö stand dann Polarbaden auf dem Programm. Drei Besatzungsmitglieder und zwei Passagiere waren so mutig, es zu wagen. Eine Kellnerin ging sogar zweimal hinein. Das Mädel war ganz schön taff, dies bei -2°C Lufttemperatur zu wagen. Glücklicherweise hatte ich keine Badehose mit, um auch ran zu „müssen“. Ich habe aber den schlimmen Verdacht, dass es mich auf einer späteren Reise treffen könnte und meine Frau eine Badehose aus dem Koffer „zaubert“. Mal sehen, welche Ausrede mir dann einfällt. Bis dahin habe ich ja noch Zeit zu überlegen, bin aber für Tipps dankbar.
    Das Abendessen war exzellent. Man merkte der Soße an, dass sie lange einreduziert wurde. Es wurde uns schon ein sehr hohes Niveau der Kochkunst geboten.
    Ich war ganz froh, dass der 11.11. in Norwegen nicht die Bedeutung hat, wie bei uns. Ich persönlich kann dem Karneval nicht viel abgewinnen. Andere Passagiere bedauerten es ein wenig, so sprachen wir mit einem Paar aus NRW, welches zum ersten Mal nach 25 Jahren den Tag nicht bei ihrem Verein verbrachten. So hat eben jeder sein Hobby. Da einige Interesse an einer Reise im November äußerten, hier noch ein Hinweis. Der 11.11. ist in Norwegen Vatertag. Denkt also an die Ehemänner/Väter und lasst ihnen deshalb ein ihren „Verdiensten“ angemessenes Geschenk zukommen. Ich habe auch eines erhalten.
    Der Abend brachte uns noch etwas sehr Schönes. Das erste Polarlicht war zu sehen. Es war allerdings zu schwach zum Fotografieren, und auf dem Umlaufdeck standen gefühlte tausend Leute. Aber wir erinnerten uns, dass die Reiseführerin beim Nordkapausflug sagte, dass es eine Samisage gäbe, dass die verstorbenen mit dem Polarlicht, den Lebenden Zeichen geben würden. Vor ein paar Tagen sahen wir uns unsere Fotos und das Buch “Hurtigrute im Winter“ an. Bei den Polarlichtbildern wurden wir doch ein wenig traurig, weil wir auch schon nahe Familienangehörige zu Grabe tragen mussten. Sie hatten uns auch einen Gruß gesandt. Man sagt zwar die Zeit heilt alle Wunden, aber sie brechen doch immer wieder auf.
    Ich las dazu mal einen sehr wahren Satz:“ Die Jahre machen das Vergessen leicht, aber jedes Jahr hat so viele Tage“.


    ich wünsche allen ein schönes, harmonisches weihnachtsfest und den Weihnachtsfahrern immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel( "von Neid zerfressen") :x-cursing: :x-rolleyes:


    Bis dann



    Alter Vater

  • bin aber für Tipps dankbar.


    Dazu musst du dir doch nur einen Schnupfen holen. :mosking: Wenn du lieber gesund bleiben möchtest, kannst du doch auch den Ort oder die Festung anschauen. Für Besichtigungen und baden ist die Liegezeit etwas knapp. :whistle3:
    Oder du hast Glück und ihr könnt nicht anlegen. :x-wink:
    Schreib weiter so, dein Schreibstil gefällt mir sehr gut. Ebenfalls ein frohes Fest! :x-thumbup:

  • 8. Tag


    An diesem Tag waren wir, wen wundert `s im Panoramasalon. Der Himmel war bedeckt. Es schien als ob die Dämmerung nicht enden wolle. Ein Lichtblick war die Begegnung mit der Richard Witt. Gegen 10:15 Uhr haben wir dann an einer Brückenbesichtigung teilgenommen. Es war sehr interessant. Gerade die elektronischen Hilfsmittel machen die Seefahrt doch sehr sicher. Umso mehr Respekt habe ich vor den Beginnern der Hurtigrute, welche mit vergleichsweise einfachen Mitteln durch die Inseln und Schären navigieren mussten. Es spricht für das hohe seemännische Können, dass nicht mehr Unfälle vorkamen.
    Ein Teilnehmer der Brückenbesichtigung versuchte in schwachem Englisch dem Kapitän klarzumachen, dass auf den deutschen uniformen andere „Kolbenringe“ seien. Der arme Käpt`n, wenn der sich so was öfter anhören muss. Auf der Brücke ist dies doch nebensächlich. Ich verzichtete nach dieser „Tortur“ darauf, die Schiffführung mit Fragen zu belästigen.
    Während der Passage der Gasverflüssigungsanlage fragten wir uns warum die Fackel so groß brennen muss. Die Technologie ist uns ja fremd, aber es wurde sehr viel dort abgefackelt. Außerdem sagten wir uns, was wohl mit Hammerfest passieren würde, sollte dort mal ein Unglück geschehen. Das wollten wir uns lieber nicht ausmalen.
    In Hammerfest waren wir einkaufen, den Wasservorrat ergänzen. Außerdem waren wir noch kurz im Eisbärenklub.
    Wir waren doch sehr enttäuscht. Vor 12 Jahren war er in dem kleinen Anbau im Rathaus untergebracht. Die gekreuzten Bogen davor standen in einem kleinen Park. Heute ist da ein Parkplatz und der Klub hat den Charme eines Werkverkaufes von Industriegütern.
    Da das Wetter nicht berauschend war, bedauerten wir es auch nicht, den Hammerfestausflug nicht gemacht zu haben. Auch hier stellten wir eine rege Bautätigkeit in den letzten Jahren fest, was dem Ort nicht in jedem Fall zum Vorteil gereichte. Aber dies ist bei uns ja auch nicht anders.
    Nach dem Essen wurden wir in unserer Kabine überrascht. Die Handtücher waren als Schwäne gefaltet und so zueinander gestellt, dass die Hälse ein Herz bildeten. Wir fanden dies sehr schön. Die Aufklärung warum dies an diesem Tag war, erhielten wir nach der Reise.
    Der wind war nicht stärker als sonst, aber die Wellen hatten sich aus irgendeinem Grund aufgeschaukelt, so dass das Abendessen ein wenig verschoben wurde.
    Wir verließen gerade den Speisesaal, als Nordlichtalarm ausgelöst wurde.
    Ich stürzte los, die Kameraholen, aber auf dem Umlaufdeck war fotografieren fast unmöglich. Es war kalt, sehr windig und glatt und gefühlte 1000 Menschen wollten auf dem Stück unter der Brücke stehen und Fotos machen.
    Also ab in den Panoramasalon. Dort saßen die Mehrfachfahrer, welche ihre Fotos auf den vergangenen reisen gemacht hatten. Wir waren beim Fotogarfieren ungestört und im Warmen. Natürlich beeinträchtigten die Scheiben das Ergebnis, und ich hatte wohl mit 2000 einen zu hohen ISO Wert, aber für unsere Ansprüche genügen die Bilder.
    Wir hatten das Polarlicht gesehen. Es war eher wie Nebel, nicht so scharf gezeichnet, wie man es oft sieht, aber unbeschreiblich. Ein Ziel der Reise war erreicht und die kleinen Enttäuschungen über das nächtliche Wetter vergessen.
    Auf Grund des Wetters kamen wir verspätet in Tromsö an. Da wir nicht in die Eismeerkathedrale wollten, legten wir uns zeitig schlafen. Wer weiß, was uns noch erwarten würde.
    Und es traf uns in der Nacht tatsächlich noch recht übel. Am Tag hatten wir schon starken Seegang. Die Gischt ging bis auf Höhe von Deck 6. Dazu rollte „der Kahn“ noch. Ohne Stabilisatoren wäre es noch schlimmer gewesen. Richtig sehen konnte man auch Nichts, es setzte immer erst ein, wenn es schon dunkel geworden war. Aber die Nacht hatte es dann in sich mit Windstärke 9 und ca. 6 m hohen Wellen hatten wir die schwerste See der ganzen Reise. Richtig schlafen konnte man nicht, denn es knallte in unregelmäßigen Abständen an den Bug. Und dies alles nach dem Polarlicht, irgendwer hatte etwas gegen uns, wahrscheinlich waren die Trolle böse, dass wir ihnen am Nordkapp kein Opfer gebracht hatten. Aber vielleicht waren sie jetzt beruhigt.





    Also bis dann


    Alter Vater

  • 9. Tag



    Der Tag, welcher eigentlich der schönste auf der Reise sein sollte, begann sehr durchwachsen. Wir hatten gar nicht gut geschlafen, der Seegang hatte es in sich gehabt.
    Nach dem Frühstück sahen wir, dass ein Umschlag vor unserer Kabinentür angebracht war. Er enthielt die Glückwünsche unserer Kinder. Sie hatten die Mail schon am Vortag geschickt, mit der Bitte dies pünktlich auszuhändigen. Deshalb waren wohl die Schwäne am Vortag auf unserem Bett. Wir haben uns sehr gefreut.
    Die Fahrt entlang den Vesteralen genossen wir vom Panoramasalon aus. Heute war es besonders leer, denn viele hatten den Ausflug gebucht. Dies war auch kein Wunder, so eine Tour über die Inseln mit Schnee ist sehr schön. Wir sahen die Busse dann vor der Kirche Trondenes vorfahren, las wir diese passierten. Das war gutes Timing.
    An der verschneiten Landschaft vorbeizugleiten war sehr entspannend. Besonders gespannt waren wir auf die Risoyrenna. Es sah schon toll aus, wie das Schiff diese Enge passierte und die Seevögel sich überhaupt nicht stören ließen.
    Den Treff mit den Bussenerlebte außer mir nur noch ein Passagier im Freien. Ich war auch der einzige, welcher den Bussen zurückwinkte. Wir Fories sind eben doch die ganz unverzagten.
    Die Sortlandbrücke weckte wieder Erinnerungen. Ebenso war es in Stokmarknes. Wir wollten natürlich das Museum besichtigen, aber da das Schiff Verspätung hatte, mussten wir uns ein wenig beeilen. Die alte Finnmarken haben wir dann auch nicht besichtigt. Andere Passagiere sagten uns, auf dem Schiff sähe es auch wenig einladend aus. Es gammelt so langsam vor sich hin. Das ist schade. Dafür hat das Banner der „For ever Young Tour“ einen schönen Platz und wurde durchaus bestaunt.
    Zum Abendessen gönnten wir uns eine Flasche Prosecco.
    Die Besichtigung von Svolvaer enttäuschte uns doch sehr. Der Platz am Hafen war ziemlich umgebaut worden, die kleine Passage im Holzhaus, in der sich die Touri-Info befand, existierte nicht mehr. Einige Geschäfte hatten jetzt eine andere Funktion. Einig der Supermarkt und das Rathaus ließen Erinnerungen wachwerden. Vielleicht waren wir auch zu voreingenommen, aber es gefiel uns gar nicht. Die Fahrt vorbei an Hennigsvaer erweckte zweifach Erinnerungen, einmal an den Urlaub vor 12 Jahren, andererseits an die nordgehende Tour. Den Vagekallen haben wir natürlich respektvoll gegrüßt. Aber es half Nichts - Tauwetter hatte eingesetzt.
    Noch ein Wort am Rande. Freitag der 13. Ist ein absoluter Glückstag. Unsere Familie ist das beste Beipiel in mehrere Hinsicht.



    Bis dann



    Alter Vater

  • 10. Tag



    Das Wetter war recht regnerisch. Dies passte zu uns, denn
    ein wenig Wehmut machte sich schon breit. Schließlich waren wir nur noch wenige
    Tage auf dem Schiff. Die Begegnung mit der Lofoten hob die Stimmung nicht
    wesentlich, schließlich fuhr sie nach Norden. Da sie ja doch deutlich kleiner
    war als unsere Polarlys, stellten wir uns die Frage, wie es den Passagieren
    dort wohl bei Sturm gegangen war.
    Gerade beim Passieren des Polarkreises wussten wir, dass wir so schnell nicht wieder in dieser Gegend
    sein würden. Meine Frau hatte keine Lust auf Lebertran (oder war es doch
    Salatöl), also musste ich ran, und uns wenigstens einen Löffel sichern. Dafür
    nahm ich zwei Liköre, um den Geschmack niederzukämpfen.
    Im Panoramasalon machten zwei Gerüchte die Runde. Zum einen
    wurde gesagt, ein Pärchen hätte das Schiff verpasst und hätte nach Tromsö
    fahren müssen, um dort wieder aufzusteigen. Es hätte ca. 240 € gekostet. Da wir
    vor kurzem die Diskussion mit dem Warten des Schiffes hatten, sei dies zur
    Warnung angemerkt.
    Zum anderen hätte ein nach uns nordwärts folgendes Schiff
    nicht die komplette Tour machen können, und hätte die Stürme im Schutz er Küste
    abgewartet.
    Für den Wahrheitsgehalt beider Geschichten kann ich mich
    nicht verbürgen.
    Beim Einlaufen in Sandnessjoen sahen wir ein Schiff mit
    einer sehr interessanten Bugform. Es sah schon sehr ungewöhnlich aus, dass der
    Bug bis zur Brücke geführt wurde. Ich glaube wir hatten schon einmal ein Foto
    von diesem Ölplattformversorger. Der Ort gefiel uns ganz gut. Klein und
    überschaubar war die Einkaufsmeile. Da es in dem einen Laden Weihnachtsdeko
    gab, war es zwingend notwendig dort hineinzuschauen. Wir fanden dort bestickte
    Leinendecken für den Ess- und Couchtisch. So etwas hatte meine Frau schon lange
    gesucht. Da vor uns schon einige Fahrgäste dort waren, vermute ich, dass die Masse
    des Tagesumsatzes in den 30 min gemacht wurde, denn wir bekamen die Letzten
    Exemplare. Anmerkung: Die Decken sehen auf unseren Tischen sehr gut aus, und
    erweckten in Bekannten den Neidfaktor.
    Bis zum Ablegen war das Wetter erträglich, aber dann wurden
    die sieben Schwestern schamhaft und verhüllten sich.
    In Bronnoysund waren wir nicht Eis essen. Das Wetter war
    nicht danach auszugehen. Auch das berühmte Bild sah ich nur von weitem. Dafür
    hatte ich noch ein schönes Erlebnis. Ich fotografierte die Inneneinrichtung des
    Schiffes, als mich ein Distanzreisender ansprach, und mir erklärte, dass auf
    jedem Schiff andere Kunstwerke zu bewundern seien, und jedes seinen eigenen
    Stil hätte. Ich erwiderte, dass ich gerne einige mitnähmen würde, sie leider
    nur nicht in meine Tasche passen würden. Er lachte und meinte, dies würden
    sicher viele Leute gern tun. Offensichtlich fand er es gut, dass mir das Schiff
    gefiel. Von nun an grüßten wir uns wenn wir uns begegneten und jeder lächelte.
    In Rorvik machten wir noch einen Spaziergang. Schließlich
    muss man die angefutterte Energie ja auch wieder loswerden. Mit uns schwärmte
    eine ganze Horde an Passagieren aus. Das Tauwetter machte sich immer stärker
    bemerkbar, dies trug nicht zur Verschönerung des Ortes bei. Aber in der Stadt
    begann man die Weihnachtsbeleuchtung zu installieren. Wir sind eben nicht die
    einzigen, welche rechtzeitig anfangen.
    Die Folda erlebten wir dann wieder schlafend.



    Bis dann


    Alter Vater

  • Hallo,


    ich versuche schnell noch einen Tag unterzubringen


    11.Tag


    Über diesen Tag sagen meine Aufzeichnungen nicht viel. Sehr
    aufregendes wird nicht passsiert sein. Aber der Reihenfolge nach.
    Trondheim begrüßte uns mit vergleichsweise gutem Wetter. Ein
    wenig Regen aber auch Sonne. Viele nutzen dies für die Ausflüge oder spazierten
    selbst durch die Stadt. Wir hatten keine Lust und sahen lieber den Farbspielen
    auf dem Fjord zu oder genossen die Regenbögen. Bei der Ausfahrt aus dem Fjord
    wurde uns wieder bewußt wie sehr sich das Wetter geändert hatte. Es war kein Schnee mehr da. Dies hat uns am
    meisten gestört. Kein Wunder wenn man dann den Blues hat, weil es zurück geht. Wenigstens sahen wir Munkholmen im
    schönsten Sonnenschein.
    Aber im Panoramasalon hatten wir dann noch ein paar heitere
    Phasen.
    Eine Teilnehmerin der Kategorie, „ich bin so toll, weil ich
    schlank und blond bin, welche Ehre für Euch mit mir zu reisen“ sorgte bei einer
    Reihe von Passagieren für Erheiterung.
    Dass sie sich wunderte, in Fosen keine Schiffe in der Werft
    zu sehen, kann man verzeihen. Wenn man nicht maritim interessiert ist, liegen
    einem die Probleme des Schiffbau und seine Technologien fern (Stichwort
    Schiffbauhalle).
    Dann schwärmte sie wie toll die Malediven und Südafrika
    wären. Im gleichen Atemzug bedauerte sie keine Wale gesichtet zu haben. Dies
    kann man ja noch verstehen, aber dass dann erwähnt wurde, dass sie am liebsten „pflanzenfressende“
    Wale sehen würde, löste ein dickes Grinsen ringsum aus.
    Versteht mich recht, man kann nicht alles wissen und jeder
    darf Fehler machen, aber man sollte dann zumindest nicht so tun, als hätte man
    die „Weisheit mit Löffeln gegessen“. Da sie aber sehr von sich überzeugt war,
    fiel es ihr nicht auf. Uns sah sie wohl während der ganzen reise nicht, da wir
    eben klein und korpulent sind. Na ja, man kann nicht alles haben. Ihr Begleiter
    war übrigens der „Fußballfrager“ vom ersten Tag, und gehörte zur „Ernährungsmeckerkommision“.
    Wie sagt man im Norden „son Topp, son Stülp“
    Wir genossen die Aussicht auf das Meer und führten angenehme
    Gespräche mit anderen Reisenden, welche auch das erste Mal auf Tour waren und
    ebenso begeistert waren wie wir.
    Die Hustadvika war der Meinung, dass pünktliches Essen
    überschätzt wird. Wegen Seegang wurde das Abendessen verschoben und in Molde
    hatten wir Verspätung. Auf diese konnten wir uns auf der ganzen Reise
    verlassen. War aber auch kein Wunder bei den heftigen Winden und die gehören im
    November nun mal dazu. Es gibt ja auch viele denen kann es nicht stürmisch
    genug sein. „ Wat dem einen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall“.
    Wir sahen uns den „Tagesbefehl“ für den nächsten Tag an,
    waren traurig, dass es zu Ende gehen würde, freuten uns aber auch auf zu Hause.
    Der neue Tag sollte noch Aufregungen für uns bereithalten,
    mit denen nicht zu rechnen war.


    bis dann Alter Vater

  • 12. Tag


    Für den 16.11 habe ich keine Aufzeichnungen gemacht. Der
    Grund ist ganz einfach, das Heft dafür wurde rechtzeitig verpackt.
    Da wir eine Suite hatten, konnten wir uns mit dem Packen
    Zeit bis nach dem Frühstück lassen. Da die See doch etwas bewegt war, haben wir
    uns in eine ruhige Ecke verzogen. Fotos habe ich an diesem Tag auch nicht
    gemacht, das Wetter war nicht danach. Irgendwie passte es zum Reiseabschluss. Die
    Einfahrt nach Bergen habe ich irgendwie komplett verpasst. Ich habe jedenfalls keine
    Erinnerungen mehr daran. Beim Auschecken kam es zum üblichen Verhalten einer
    gewissen Fraktion unter den Passagieren. Obwohl gefühlte hundert Mal angesagt
    wurde in welcher Reihenfolge das Schiff verlassen wird, Versuchten einige doch
    vorher von Bord zu gehen, wurden natürlich gehindert und hielten mit unnützen
    Diskussionen den Betrieb auf. Unsere Koffer bekamen wir zügig und ab zum Bus.
    Mit dem Fahrer hatten wir Pech. Er fuhr wohl zum ersten Mal so ein Gefährt. Die
    Gänge krachten beim Schalten und am Flughafen bekam er die Gepäckklappen nicht
    auf, und musste es sich zeigen lassen.
    Im Flughafen selber herrschte das Chaos. Für unsere
    Abfertigung waren drei Schalter geöffnet. An denen ging es beschaulich zu, so
    dass sich die Schlange durch die Halle wand und ein bewegliches Hindernis
    darstellte. Bei der Sicherheitskontrolle war es noch schlimmer. Es waren drei
    Schalter offen, aber Passagiere für fünf Maschinen mussten da durch. Der weg
    war in endlose Windungen unterteilt. Dazu kam, dass persönliche Kontrollen sehr
    willkürlich schienen. Wir wurde durchgewinkt, andere penibel kontrolliert.
    Vielleicht sah ich aber auch nur zu trottelig aus (siehe Avatar). Dann noch
    schnell zum tax free Schalter, und ab ins Flugzeug. Zwei Minuten vor der
    geplanten Flugzeit saß der Letzte auf seinem Platz. Diesmal hatten wir die
    gewünschten XL Sitze.
    Dazu ein Einschub. Ich berichtete vom Hinflug, dass es nicht
    so lief wie wir wollten. Deshalb forderte ich von Air Berlin Geld zurück. Da man
    eine Weile nicht reagierte, setzte ich dann eine Mail auf, in der auf
    verschieden Paragrafen verwiesen wurde. (Wozu hat man Juristen in der Familie?).
    Und ich setzte Herrn Mehdorn in Kopie. Ich bin der Überzeugung, dass er die
    Mail nicht selber las. Wozu hat man als Chef ein Sekretariat, erhielt aber die
    Antwort, dass der Vorstand eine Abteilung angewiesen hatte, mir das Geld zurück
    auf meine Kreditkarte zu überweisen. Vielleicht kann jemand diesen Tipp auch
    mal verwenden.
    Der Flug selber war sehr schön ruhig. Der Sonnenuntergang
    über den Wolken ist immer wieder schön. Auf der einen Seite die Sonne, auf der
    anderen ist es schon dunkel. Die Fluglotsen in Amsterdam hatten ein Einsehen, da wir in
    Düsseldorf nur eine Stunde Zeit zum Zug haben würden und schickten uns auf direktem
    Weg gen Heimat. Wir waren 10 min früher da, als wir sollten.
    Aber dann begann es. Als alle auf die Koffer warteten
    erhielten ca. 10 Leute ihr Gepäck und dann 20 min niemand mehr. Zwei andere
    Maschinen kamen nach uns und waren früher fertig. Verantwortliche sind in solchen Fällen auch nicht auffindbar.
    Schließlich ging es weiter. Wir gehörten zu den ersten, die ihr Gepäck
    wiedersahen. In Düsseldorf gibt es aber diesen seltsamen Zug zum Bahnhof. Also
    schnell zum Haltepunkt. Dabei fegten wir wie der Roadrunner durch die Halle,
    die Koffer lagen waagerecht und die Kondensstreifen nebelten alles ein. Wir
    schafften es auf die letzte Sekunde und waren rechtzeitig am Zug. Dank
    Platzkarten hatten wir jetzt ein wenig Ruhe. Außer uns hatten es noch drei Passagiere in Richtung Hannover
    geschafft. Am Bahnhof wurden wir von unseren Kindern erwartet und ab ging es
    ins traute Heim Damit war ein großer Traum beendet.


    Das Fazit der Reise folgt demnächst.
    bis dann
    Alter Vater

  • Nachbetrachtungen


    ich wurde von vielen seitenn gefragt, wie denn die Reise war.
    Dies ist gar nicht so leicht zu beantworten.
    Entsprach die Reise den erwartungen? ja und nein
    ja - sie war wirklich großartig, nein - dass es so grandios werden würde, war nicht vorstellbar
    ist es die schönste Seereise der Welt?
    In jedem Falle
    Ist es eine Kreuzfahrt?
    Gott sei dank NEIN
    Wie ist der Service an Bord?
    Wir haben uns immer gut betreut und wohl gefühlt
    Wie sicher ist das Schiff?
    Trotz teilweise heftiger Winde hatten wir nie angstgefühle.
    Wie ist die Qualität des Essens?
    Ich habe fünf Kilo zugenommen. das sagt alles. Die Abendmenüs waren schon hohe Kochkunst, egal ob der Fisch, das Fleisch oder die Saucen.
    Gab es etwas zu bemängeln?
    Der größte Mangel, welchen wir bemerkten, war, dass an unserem Bett der Rest einer Salzstange unserer Vorgänger lag, welcher nicht weggesaugt worden war.
    Wiederholung der Reise?
    Jederzeit


    Ich habe unsere Reise in Gesprächen folgendermaßen zusammen gefasst.
    Auf meine Frage vor der reise, ob wir es öfter machen sollten mit dem schiff zu fahren, sagte meine Frau (vernünftiger und nicht so verseucht wie ich), na mal sehen.
    Noch vor Abschluss der Fahrt in Bergen sagte sie, die nächste Hurtigreise machen wir im Februar., und dann mit der ganzen Familie. Besser und kürzer kann es nicht zusammengefasst werden.
    Dies wird zwar erst 2015 sein, aber was soll's.
    Aber die hurtigrute wird nicht unser einziges Reiseziel bleiben.
    Wir machen immer noch gerne Urlaub im Ferienhaus in Jütland, würden gerne mit dem Womo durch den Norden der USA bzw. Kanada, die finnischen und schwedischen Wälder sind ebenfalls immer eine Reise wert. Ganz oben auf der Liste steht auch eine reise nach Grönland/Spitzbergen und da wären wir wieder bei der Hurtigrute.
    Denn da sind noch die Träume des Alten von der See...


    demnächst werden die Bilder aufbereitet, und dann sehen wir weiter


    Alter Vater

  • Dabei fegten wir wie der Roadrunner durch die Halle,
    die Koffer lagen waagerecht und die Kondensstreifen nebelten alles ein. Wir
    schafften es auf die letzte Sekunde und waren rechtzeitig am Zug.


    Da meine Mutter die Roadrunner-Nummer nicht mehr schafft, waren wir sehr froh, dass wir noch für eine Nacht im Sheraton auf dem Flughafen gebucht hatten.


    Danke für deinen tollen Bericht! So konnte ich in Gedanken nochmal reisen!
    Nun bin ich auf die Fotos gespannt!

  • Moin, Alter Vater!


    Habe heute Nachmittag in einer Bügelpause, da ich keine Lust mehr hatte, in einem Rutsch deinen schönen Reisebericht gelesen. Das war eine gute Entscheidung und ich hatte beim Lesen viel Vergnügen. Schönen Dank, dass du uns auf so nette Weise an euren Erlebnissen hast teilnehmen lassen - das war sehr kurzweilig. :good3: Das du fürs Bilderzeigen noch etwas Zeit brauchst, kann ich gut nachvollziehen, denn bei mir warten auch noch über 3000 Bilder auf die Bearbeitung und unsere Mit-Fories müssen sich in Geduld üben. Freue mich aber schon sehr auf die Auswahl, die du treffen wirst und reihe mich auch ein unter den geduldig Wartenden. Zum Glück kommt in diesem Forum momentan keine Langeweile auf! ^^


    Noch ein schönes Wochenende


    wünscht Ulli

  • Hallo,


    ich versuche mal ein paar Bilder einzuhängen. Es sind die Ansichten des ersten Tages, unsere Suite und Bergen.
    man beachte die Stilvolle Farbe der Sanitärobjekte. Auf dauer sicher Kopfweh verursachend, aber für die Reise geht es

  • Auf dauer sicher Kopfweh verursachend,

    Verursachen lachsfarbene Klodeckel Kopfschmerzen, echt? Ist das wissenschaftlich bewiesen? :hmm:
    Freue mich, dass jetzt deine Fotos kommen.
    Weida!

  • Hallo,


    ich mache mit dem zweiten Tag der Reise weiter.
    Diesmal sind es der erste Schiffsrundgang, Impressoinen von Alesund und ein abendliches Wetterbild.
    Bilder von den Schiffeinrichtungen folgen auch noch an weiteren Tagen. Da immer wieder andere Passagiere meinen Weg kreuzten, konnte ich das Schiff nicht durchgängig abbilden. So mancher mag ja nicht von Fremden fotogarfiert werden. Ich gehöre auch dazu.
    @skippertje.
    Der medizinische Einfluss ist nachgewiesen in den Abhandlungen zur Farbanalyse im Auftrag der Firma Kitsch und Co.

  • Danek für die Bilder.


    Auf dauer sicher Kopfweh verursachend,


    Der medizinische Einfluss ist nachgewiesen in den Abhandlungen zur Farbanalyse im Auftrag der Firma Kitsch und Co.


    Wenn Du hier gesundheitliche Bedenken hast, hättest Du Dir nicht das bunteste Schiff der Route für Deine Reise aussuchen dürfen... ;) Wie wurde der Farbgebungsstil genannt ? Las-Vegas Style ? :D

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


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