Ehemaliger Ausflug 7H: Arktische Vögel und Alternativen dazu

  • Herzlichen Dank, das hilft beim Planen.
    Es gibt so wunderbare Wintervideos von der Insel und Vögeln im Schnee,
    dass ich's wahrscheinlich wage für ein paar Tage und zeitig buche, wenn
    meine Reisedaten feststehen (Schiff Trondheim Vadsø, Bus nach Vardø,
    dann Hafenhopping mit Hurtigruten ( evtl. Båtsfjord, sicher Berlevåg).
    Vor einigen Jahren hab ich im Leuchtturmwärterhaus von Slettnes fyr
    übernachtet. Vom Bett aus konnte ich die Hurtigrutenschiffe vorbeiziehen
    sehen. Sehr zu empfehlen!
    Noch eine Frage: Gibt es außer der Basstölpelkolonie bei Gjesvaer (Die habe
    ich Anfang Juni mit der Fram von Svalbard kommend gesehen) noch eine
    andere in der Varangerregion?


    Viele Grüße


    omlia

  • Für Basstölpel muss man nicht so weit reisen. Siehe, das Gute liegt so nah:
    Drei Julitage auf Helgoland - bei Basstölpeln und Robben

    Da wir 2015 in Vadsø wohnten, haben wir auch das nahegelegene Ekkerøy aufgesucht. Dort sahen wir allerdings nur viele Dreizehenmöven. Mit mehr Ausdauer kann man sicher auch andere Arten beobachten. Heftiger Wind hat uns aber von dort verscheucht.


    Viele Grüße
    Laminaria

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • Ja, auf Helgoland kommt man ihnen so unkompliziert nahe wie wohl nirgendwo sonst.
    Das hat mich so fasziniert, dass ich fast mein Schiff verpasst hätte. Seitdem sind sie meine
    Fast-Lieblingsvögel. Vorher hatte ich sie auf Mykines (Färöer) in Massen, aber leider nur von Weitem
    gesehen, außerdem als stundenlange Begleiter des Schiffes bei Schottland-Passage.


    Habe beim Stöbern wunderbare Videos von Hornoya gefunden. Da waren sogar im März schon
    Puffins (außer Lummen und Kormoranen) zu sehen!
    Ab 18. April könnte ich, wie die Hafenbehörde schreibt, beim Leuchtturm übernachten.


    Viele Grüße


    omlia

  • Die Reise wegen eines Besuchs von Hornoya zu unterbrechen, ist ja sehr lohnend von Foris schon eindrucksvoll geschildert worden.
    Allerdings zählt ja Vardø zu den Häfen, die wie auch Berlevåg öfter ausgelassen werden.
    Bei meiner Reise mit der Nordkapp vom 05.-14. April drehte die Nordkapp ganz kurz vor der Einfahrt überraschend ab,
    obwohl es nicht sehr stürmisch war.
    Im Juni war ich für zwei Wochen mit dem Auto auf der Varanger Halbinsel unterwegs und vom 06.-10. Juni in Kiberg (ganz in der Nähe von Vardø).
    Da haben Windstärken von 6-7 Beaufort ausgereicht, dass die Hurtigrutenschiffe mindestens viermal den Hafen ausgelassen haben und sogar den
    Schleichweg über den Tunnel hinweg genommen haben.
    Der Hafenmeister erklärte mir, dass je nach Windrichtung nicht das Einlaufen, sondern das Auslaufen das Problem sei, denn die Schiffe würden
    auf der sehr kurzen Strecke bis zu Hafenausfahrt nicht genügend Fahrt aufnehmen können, um sicher durch die enge Ausfahrt zu manövrieren.
    Deshalb: Ohne eine gewisse Risikobereitschaft nicht zu empfehlen!


    omlia

  • Bei meiner Reise mit der Nordkapp vom 05.-14. April drehte die Nordkapp ganz kurz vor der Einfahrt überraschend ab,
    obwohl es nicht sehr stürmisch war.


    Ich könnte mir vorstellen, dass das Schiff in Vardø abdreht, wenn von der Einfahrt aus am Kai weder Passagiere noch Ladung zu sehen sind und niemand von Bord gehen möchte. In dem Fall wäre es sicher entscheidend, die Rezeption rechtzeitig über die Absicht zu informieren, das Schiff in Vardø vorübergehend zu verlassen.


    Viele Grüße
    Laminaria

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

  • die Rezeption rechtzeitig über die Absicht zu informieren, das Schiff in Vardø
    vorübergehend zu verlassen.

    ... was man ja auch sonst immer tun sollte, damit das Schiff / die Crew nicht vergeblich nach dem abgängigen Pax suchen/ihn ausrufen etc. Funktioniert zwar nicht immer; als ich 2016 nach der Zugfahrt von Bodø nach Trondheim eben dort wieder an Bord zurückkam, wurde mir von anderen Paxen berichtet, dass ich mehrmals ausgerufen worden war. Obwohl ich mehr als einmal Bescheid gesagt hatte :)


    LG Klaus

  • Diesmal ist nicht :thumbdown: Trötenball :thumbdown: der Schuldige, sondern Fylkesmannen i Troms og Finnmark ;) Der hat nämlich verordnet, dass auf der vor Vardø liegende Vogelinsel Hornøya zukünftig nur noch ein klar abgegrenztes Areal beim Anleger im Westen der Insel betreten dürfen. Der Weg durch die Vogelkolonien von dort zum Leuchtturm soll gesperrt werden. Den Leuchtturm selbst soll man zukünftig nur noch über einen Pfad von einer vom eigentlichen Vogelfelsen entfernten Stelle auf der Ostseite erreichen können. Damit sollen die dort nistenden Vögel weiter geschützt werden, nachdem die Brutzahlen in den vergangenen Jahren nur auf sehr niedrigem Niveau waren.


    Widerspruch kommt aus Vardø, wo man den Verlust einer touristischen Hauptattraktion und der damit verbundenen Einnahmen für dier lokale Wirtschaft fürchtet. Bürgermeister Ørjan Jensen vertritt die Meinung, dass die neue Verordnung in völliger Unkenntnis der Verhältnisse auf Hornøya geschrieben worden sei. Viuelmehr sei die Zahl der Vögel auf Hornøya in den vergangenen Jahren quasi simultan mit der Touristenzahl gestiegen. Komprimissvorschläge der Gemeinde an den Fylkesmann (mehr Ranger, bessere Ausschilderung, Verlegung des Pfades vom Anleger im Westen zum Leuchtturm aus dem Brutgebiet heraus) seien aber gar nicht ernsthaft erworgen worden. Außerdem, so Jensen, sei damit zu rechen, dass Raubvögel wie Seeadler ohne Vergrämung durch Touristen ein viel leichteres Spiel beim Ausplündern der Gelege hätten, wie man es auf der für Besucher gesperrten Nachbarinsel Reinøya beobachten könne. Deshalb, so der Lokalpolitiker, solle Fylkesmannen seinen Vorschlag wieder einstampfen.


    Dass diese Haltung von wissenschaftlicher Seite nicht gestützt wird, interessiert Jensen offenbar nicht. Obschon es unter Ornithologen inzwischen weitgehend unumstritten ist, dass Touristen Raubvögel wie Seeadler & Co nachhaltig verschrecken könnten, da sie zu schlau sind und sich in ihrem Jagdverhalten quasi antizyklisch an die "Besuchszeiten" anpassen, ist der Bürgermeister von Vardø weiter der Ansicht, dass Tourismus aktiver Brut- und Vogelschutz sei.

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