...und wir fanden das Paradies...

  • kann man doch mal testen ob der Reisebericht überhaupt gelesen wird


    Oh ja, liebe Arctica,auch ich lese deinen Bericht mit Begeisterung, wenn auch nicht immer zum Tage, sondern wie heute gleich drei Teile hintereinander weg. :pardon: Trotzdem fesseln mich deine Berichte und Bilder sofort, wenn ich zu lesen beginne und ich tauche gerne in diese so fremd anmutende Welt ein. Seien es die vielen wohlbe"hüteten" :hut: Indigenas, stimmt das so?, die wuscheligen, langhaarigen Lamas, die mich die Luft anhaltenden Abründe gleich neben den nicht befestigten Straßen, die bunte Vielfalt auf den Märkten, oder Machu Picchu, auf das zu dem Zeitpunkt deines Aufenthaltes dort in der Tat kein anderes Wort zutreffender ist als "mystisch" - von all dem höre und schaue ich staunend und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung!
    Bei den Meerschweinchen, zumal wenn ich zuvor einen Stall noch lebendiger Tiere gesehen hätte, ich gebe es zu, hätte mich keiner zum Genuss eines gebratenen Exemplars bewegen können :fie: ! Dazu sind sie mir zu nahe an der Gattung Haustier, auch wenn ich selber nie eines besessen habe. Gleiches würde für mich wohl auch in China für gebratenen Hund gelten oder hierzulande für Sauerbratenfleisch vom Pferd. Da gibts bei mir eine innerliche Sperre, die sich nicht überwinden lässt!


    Liebe Grüße


    von Ulli

  • die mich die Luft anhaltenden Abründe gleich neben den nicht befestigten Straßen


    du darfst mir glauben - ich habe auch manchmal die Luft angehalten, vor allem wenn was Grosses entgegenkam. Eigentlich weniger die Angst dass der Fahrer zu weit nach rechts fährt, als die Angst ob die Strasse auch immer hält, besonders bei Regen...


    Sauerbratenfleisch vom Pferd.


    Oh - herrlich, Sauerbraten vom Pferd oder Trockenfleisch (wie Bündnerfleisch) - einmalig. Ich war wohl die einzige Reiterin die Pferdefleisch mag, dazu muss man allerdings wissen das ich bei einer Pferdemetzgerei aufgewachsen bin, ich kannte gar nichts anderes.


    So - muss mal weida machen...

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  • ...Die doppelte Forelle oder - hat Puno eine Brücke...?


    Freitag - 12. Oktober 2012 - 10. Tag


    Um 08:00 werden wir mit einem kleinen Bus abgeholt, wir fahren zum Hafen und steigen auf ein kleines Boot. Unten sitzt man wie in einem Bus, man kann aber auch aufs Oberdeck, allerdings erst wenn man das Hafengebiet verlassen hat, da sonst die Polizei meckert.



    Im Hafen von Puno



    Mit so einem Boot waren wir unterwegs



    Puno vom Boot aus


    Wir verlassen das Hafengebiet und erreichen schon bald das Schilf, durch das Wasserstrassen durchgehen. Nach rd. 45 Minuten sind wir bei den Schilfinseln der Uro-Indios.




    Als der Einfluss der Inka immer grösser wurden zogen sich die Uros auf Schilfinseln im See zurück. Das Leben war hart, der weiche Boden, der bei jedem Schritt nachgibt war sehr schlecht für den Knochenbau und ältere Leute bekamen gesundheitliche Probleme. Dazu kamen Kälte und Feuchtigkeit. Heute sind die Schilfinseln mehr ein gelebtes Museum mit überdimensionalem Souvenirshop, die meisten Leute leben nun in Puno und fahren morgens vor der Ankunft der ersten Touristen zu den Inseln, zumal heutzutage die Kinder in Puno zur Schule gehen. Oder wie man sagt – nur da wo Sonnenkollektoren über dem Häuschen sind lebt noch jemand auf den Inseln. Das Ganze macht einen sehr touristischen Eindruck (besonders wenn „Alle meine Entchen“ gesungen wird wie Jobo schon beschrieben hat), andererseits aber wäre diese alte Kultur ohne Tourismus natürlich verschwunden. Und viele Leute finden doch noch ihr Auskommen und es ist eine weitere Attraktion der Region, zumal Puno ausser dem Titicacasee nicht allzuviel bietet.


    Wir steigen aus und unsere Reiseleiterin Sonia gibt uns eine kleine Einführung. Jedes Touristenboot hält an einer Einheit bestehend aus einigen Häusern, wo Handarbeiten feil geboten werden. Nach Sonjas Vortrag können wir uns umsehen. Gleich kommt ein Mann mit kleinem Kind und läd GöGa und mich in seine Hütte ein. Er erzählt dass er ausser dem kleinen einjährigen Juan noch drei Kinder hat im Alter von 12 und 8 Jahren, sie gehen in Puno zur Schule. Er zeigt uns einige Wandbehänge und Kissenhüllen mit traditionellen Mustern, die angeblich seine Frau gemacht hat. Ein Auge habe ich aber auf ein Mobile geworfen mit kleinen Schilfbooten. Ich kaufe es und habe jetzt das Problem wie ich es nach Hause bekomme (es kam gut an und ziehrt unser Wohnzimmer).




    "Unser" Familie vor ihrem Haus und die Mobiles


    Draussen liegen grosse Schilfboote und die ganze Gruppe beschliesst eine Rundfahrt zu machen, 5 Soles p/P. Wir werden an einem anderen Ort abgesetzt, wo es wieder andersartige Handarbeiten gibt.



    Bald kommt unser Schiff und holt uns ab. Wir fahren nun 1 ½ Stunden zur Halbinsel Capachica, ich verbringe die ganze Zeit auf Oberdeck, es ist sonnig, aber kühl. Unterwegs beobachten wir das Phänomen einer Halo, dies sah ich ja bewusst zum Erstenmal auf der LOFOTEN-Tour im Frühling.



    Vom Anleger auf Capachica spazieren wir hoch zu einen Gehöft wo uns eine Indiofamilie zum Essen erwartet. Auf dem Gehöft gibt es auch ein paar Fremdenzimmer. Wir machen es uns auf einer Terrasse gemütlich und schon bald wir serviert – Quinoa-Suppe, Forelle aus dem See mit verschiedenen Kartoffeln und als Nachtisch eingelegter Apfel.



    Unser "Esszimmer" - kaum zu glauben dass so eine Küche solch ein Essen hervorzaubert...


    Nach dem Essen spazieren wir an einem Friedhof vorbei hoch in das kleine Örtchen, es ist Mittagszeit und kein Mensch zu sehen.



    Der Gemüsehändler kommt!


    Wir wenden unsere Schritte abwärts zum Sandstrand und am Wasser entlang zurück zum Anleger. Drei Herren aus unserer Gruppe lassen es sich nicht nehmen in den doch sehr frischen See zu hüpfen (Einer schätzte 20 Grad, der Zweite 14 und der Dritte meinte einfach saukalt).



    Wir entern wieder unser Boot und in einer zweistündigen Fahrt geht es zurück nach Puno. Ich bleibe wieder auf dem Oberdeck, allerdings mit Pulli und Jacke, trotz Sonnenschein ist es sehr frisch. Um 17:00 sind wir wieder in Puno und fahren mit dem kleinen Bus ins Hotel.


    Um 19:00 werden wir von einer Dame von der Agentur abgeholt zum Abendessen. Nach Plan sollten wir heute bei den Indios übernachten, da aber der Flug morgen nach Lima verschoben wurde ist heute nochmal eine Übernachtung in Puno angesagt und wir sind ersatzweise zum Abendessen von der Agentur eingeladen. Das Essen ist ausgezeichnet (ich hatte Sopa de Quinoa , Forelle und Schokoladekuchen – man musste sich schon im Vorfeld entscheiden zwischen zwei Menus und wussten nicht dass am Mittag dasselbe gab – machte aber nicht, es war lecker und jeweils ja auch etwas unterschiedlich zubereitet. ) Leider fühlen wir uns etwas rausgeworfen als der Kellner mit der Rechnung kam bevor wir ausgetrunken hatten, Mitreisende hatten aber die Rechnung bestellt. So zahlen wir und gehen, unsere Reiseleiterin zeigte uns noch eine Bar, die wir mit einer Mitreisenden entern um den Abend ausklingen zu lassen, die anderen gehen ins Hotel.


    Wir unterhalten uns noch bis 23:00. Als wir vor dem Hotel stehen ist es dunkel, die Tür geschlossen und ein Scherengitter davor. Wir überlegen eben was tun als von innen aufgeschlossen wurde. Wir müssen also nicht die Nacht in den Strassen von Puno verbringen...



    Fortzsetzung folgt...

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  • ...Von Kultur zur Natur...


    Samstag - 13. Oktober 2012 - 11. Tag


    Um 04:00 wecken, Koffer raus und frühstücken, 05:30 Abfahrt mit einem grossen Bus. Das Wetter ist schön, blauer Himmel, die Fahrt nach Juliaca, dem nächsten Flughafen dauert eine Stunde. In Juliaca ist um diese Zeit schon einiges los auf den Strassen, es ist Samstag und viele fahren wohl zum Markt.




    Der Flugplatz von Juliaca ist klein und übersichtlich, unsere Maschine ist die einzige am Platz. Der Flugplatz nennt sich aber „internacional“ da hin und wieder eine Maschine nach Bolvien fliegt. Der Flug mit LAN geht über Cusco, wo wir aber im Flieger bleiben dürfen, nach Lima, wo wir knapp zwei Stunden Aufenhalt haben. In Lima dauert die Security wieder etwas, wir fliegen aber pünktlich kurz nach 13:00 los und sind kurz nach 15:00 – etwas zu früh – in Quito. Immigration dauert ein klein wenig, am Schalter sitzt ein Trainee und wird eingewiesen. Unsere Koffer – die durchgeckt wurden – kommen auch kurz darauf. Hinter dem Ausgang sammelt sich die Truppe, nur vom Reisebüro ist niemand zu sehen. Wir warten noch etwas und nach 10 Minuten kommt eine gewisse Martha. Sie macht einen sympathischen Eindruck, spricht ausgezeichnet deutsch und wir werden sie so schätzen wie seinerzeit Manuel. Mit einem grossen Bus fahren wir zum Hotel .


    Nach dem Check-In und etwas einrichten gehen wir mit ein paar Mitreisenden los, wir wollen Wasser und brauchen etwas alkoholisches - unser Schnaps geht zur Neige. Nein – so abhängig sind wir doch nicht, auch wenn wir gerne das eine oder andere Bierchen trinken, wir wenden aber einen alten Globetrottertrick an, jeden Morgen vor dem Frühstück und jeden Abend vor dem zu Bett gehen einen Schluck Hochprozentiges (muss 40%+ haben) zur Desinfektion. Freunde von mir hat dies als Einzige ihrer Reisegruppe in Afrika vor längeren Aufenthalten in der Keramikabteilung bewahrt. Man muss aber sagen, auf unserer Reise hat es nur einen Mitreisenden erwischt.



    Unser Zimmer - lustig der Schrank den man erklettern muss...


    Wir laufen etwas durch die nächsten grossen Strassen, finden einen riesigen Supermarkt und kaufen ein. Auf dem Rückweg finden wir ein paar Restaurants, aber die machen erst um 19:00 auf. So gehen wir in ein Steakhouse gegenüber unserem Hotel, was sich als gute Wahl erweist, auch wenn an der Tür was von Oktoberfest und Bratwurst steht - man konnte es vernachlässigen, drin hat man davon nichts gemerkt.


    Die Währung von Ecuador ist der US-Dollar, man merkt auch einen grösseren amerikanischen Einfluss wie in Perú. Auch scheint man spanienfreundlicher, die Strassen heissen noch 12. Oktober (Entdeckung Amerikas und in Spanien und vielen lateinamerikanischen Ländern Feiertag), Cristóbal Colón, Isabella la Católica usw., etwas das in Perú unmöglich wäre.


    Um 20:30 sind wir im Hotel



    Fortzsetzung folgt...

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    3 Mal editiert, zuletzt von Arctica ()

  • ...man gibt sich bedeckt...


    Sonntag - 14. Oktober 2012 - 12. Tag



    Wecken um 06:15, um 07:30 werden wir mit dem grossen Bus von Marta abgeholt. Wir fahren über die Panamericana zum Cotopaxi-Nationalpark, Fahrtzeit rd. 1 ½ h. Unterwegs gibt es einen kurzen Halt.



    Unter uns liegt Quito.



    Als Reservereifen taugt er allemal....


    Cotopaxi ist mit 5897m einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Im Park machen wir eine kleine Wanderung von rd. einer Stunde um einen kleinen See, der Laguna de Limpiopungo. Wir sind jetzt wieder auf 3800m, aber der Wanderweg ist eben. Leider ist der Vulkan in den Wolken. Wir sehen einige bekannte und unbekannte Gewächse und beobachten Vögel. Anschliessend beschliesst Marta noch eine kleine weitere Wanderung von rd. 40 Minuten, jetzt geht es nur abwärts. Hier sehen wir mehr Pflanzen und einen Cañon. Das Ende der Wanderung befindet sich an einem kleinen Haltepunkt wo unser Bus auf uns wartet. Hier machen wir einen kleine Pause, an einem Kiosk kann man sich Getränke und eine Kleinigkeit zu Essen kaufen. Wir leisten uns einen Kaffee und eine Tafel Schokolade.



    Der Cotopaxi will nicht aus den Wolken!



    Auch hier finden wir wieder das zähe Ichu-Gras.









    Dann geht die Fahrt zurück und in ein Örtchen namens Machachi. Hier besuchen wir den Sonntagsmarkt. Es gibt fast alles zu kaufen, so auch Möbel, vor allem aber Früchte und Gemüse. Im Gegensatz zu Spanien gibt es auch Kohl. Beeindruckend wie das Gemüse präsentiert wird. Pünktlich und wie von Marta vorausgesagt beginnt es kurz vor 15:00 kurz aber kräftig zu regnen, wir stehen vor der Regenzeit.





    ......................................................................... Rohzucker


    Wir fahren zurück nach Quito, um 16:00 sind wir im Hotel. Wir leisten uns eine Stunde Ruhepause und treffen uns dann in der Lobby mit Mitreisenden, wir wollen in die Innenstadt. Leider regnet es im Momet aber so kräftig dass wir etwas warten bis wir loslaufen, machen uns dann aber doch auf den Weg als es etwas nachliess. In die Innenstadt sind es rd. 4 km, Quito ist nur 5km breit, aber 50km lang. In einem Einkaufszentrum im ehemaligen erzbischöflichen Palast finden wir auf Anraten eines Polizisten ein nettes Restaurant, in dem wir ausgezeichnet essen (ich habe als Vorspeise Salat mit Avocado und warmen Shrimps und als Hauptspeise Spaghetti mit Muschelsauce).




    Das Theater und der Bischöfliche Palast.



    Wir überlegen ob wir mit einem Taxi zurück fahren oder wieder zu Fuss gehen, die Mehrzeit ist für Laufen nach der üppigen Kalorienaufnahme. So geht es also durch die mittlerweile tiefhängenden Wolken, aber wenigstens ohne Regen zurück zum Hotel. Im nebenanliegenden Restaurant in dem wir gestern assen wollten wir noch ein Bierchen trinken, aber sie machten eben (21:20) schon zu. Unser Rezeptionist sagte uns dann dass es verboten ist am Sonntag Alkohol ohne Essen zu verkaufen, wäre also sowieso nichts geworden.


    Fortzsetzung folgt...

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  • ...man gibt sich die Ehre...


    Montag - 15. Oktober 2012 - 13. Tag



    Um 09:00 holt uns Marta ab und wir spazieren zu einem Aussichtspunkt hinter dem Hotel. Man sieht ins Tal und unterhalb ein Kloster, gibt aber ansonsten nicht viel her.



    "Parqueaderos" verwirrt mich immer etwas, in Peru und Argentinien sind Parkplätze estacionamientos und in Spanien aparcamientos...


    Unser Bus wartet da und wir fahren in die Innenstadt. Als erstes besuchen wir die Basilika.



    Einheimische Tiere überwiegen an der Aussenfassade.


    Über Treppen geht es hoch bis zum Dach des Kirchenschiffs.



    Dann geht es über einen Holzsteg längs über das Dach des Kirchenschiff, über eine Stahlleiter eine Etage des hinteren Turms höher auf eine Aussichtsplattform, von der man nochmals über zwei Stahlleitern aussen ganz hoch in den Turm klettert. Von hier hat man eine fantastische Aussicht. Je höher wir kommen desto weniger werden wir in der Gruppe.






    Wir verlassen die Basilika und begeben uns zur Plaza Grande, die auf der einen Seite vom alten Erzbischofspalast, in dem wir gestern gegessen haben, gesäumt wird und auf der Querseite vom Präsidentenpalast. Hier findet jeden Montag 11:00 Uhr die Wachablösung statt. Die Zeremonie dauert eine halbe Stunde und wir haben das Glück das Präsident Rafael Correa anwesend ist. Zum Schluss zieht die Reiterstafftel unter den Klängen vom Fehrbelliner Reitermarsch ab.





    In der Mitte Präsident Rafael Correa, der blonde Herr ist als Ehrengast der italienische Botschafter Gianni Piccato.



    Wir sehen uns auf dem Platz das Freiheitsdenkmal an.



    Unten sieht man den verlierenden spanischen Löwen mit einem Schussloch, von oben schaut der siegende ecuadorianische Adler auf ihn herab.


    Als nächstes besichtigen wir die Kathedrale (Quito hat eine Kathedrale und eine Basilika) und die Kirche La Companía. Sie gilt als die schönste Kirche Südamerikas und ist von oben bis unten mit Gold verkleidet. Leider ist in beiden Kirchen Fotografierverbot. Hier findet man ein paar Fotos von La Companía,



    Iglesia La Companía


    Wir beenden nun unsere geführte Stadtbesichtigung am San Francisco Platz, wo die gleichnamige Kirche mit Kloster steht. Der Platz ist gesäumt mit hübschen Häusern.



    Quito hat eine Gondelbahn und Mitreisende fragten die Reiseleiterin wie man zu der Bahn kommt. Sie sprach mit unserem Busfahrer und er erklärte sich bereit wenn die ganze Meute mitmöchte uns zur Talstation zu fahren. Die kleinen Vierergondeln bringen uns auf 4050m zum Vulkan Pichincha. Wir spazieren noch etwas weiter hoch und man hat einen herrlichen Ausblick über die Stadt. Den ganzen Tag haben wir wunderbaren blauen Himmel, nur mit wenigen Wölkchen, jetzt ziehen aber doch die nachmittäglichen schweren grauen Wolken auf. Einige von uns gehen langsam noch höher und machen dort eine kleine Tour hoch zu Ross, wir und ein paar weitere Mitreisende trinken noch einen Kaffee und fahren dann wieder ab.




    Auch der Pichincha zeigt sich bedeckt, dafür sehen wir auf der anderen Seite sogar Flugzeuge landen


    An der Talstation steht ein inoffizielles Taxi, das allerdings einen Zettel vom Teleférico an der Scheibe hat, er bietet seine Dienste an, wir möchten aber doch lieber ein offizielles Taxi mit Taxameter nehmen, unsere Reiseleiterin erklärte, wir sollen darauf bestehen dass der Taxameter benutzt wird. Es kommt auch gleich eines den Berg hoch und wir bitten ihn noch ein zweites zu rufen, da wir ja sieben Personen sind. Er ruft den „Inoffiziellen“ und sagt es sei kein Problem, die Fahrt zur Plaza Grande koste 5 Dollar, wie uns scheint ist der Preis ok für die Distanz. Zu dritt steigen wir in den „Inoffziellen“, die anderen in das gelbe Taxi und los geht’s. Wie uns die andern sagen schaut der Taxifahrer ständig ob der Kollege auch folgt und trotz des Verkehrs kommen wir zusammen und ohne Umwege ans Ziel. Gut dass die Orientierung in der Stadt recht einfach ist. Wir bummeln nun noch etwas durch die Altstadt, kaufen in einem Supermarkt Wasser, die Wolken sind nun wirklich bedrohlich und so gehen wir wieder in den ehemaligen erzbischöflichen Palast zum Essen, diesmal eine Etage höher. Hier ist es etwas teurer, aber auch ausgezeichnet. Kaum sind wir im Restaurant höhren wir wie draussen das nachmittägliche Unwetter losgeht.


    Wir überlegen ob wir ein Taxi ins Hotel nehmen oder zu Fuss gehen, da es aber nicht mehr regnet beschliessen wir das Essen wieder abzulaufen und um 19:20 machen wir uns auf den 4km langen Weg ins Hotel. Leider beginnt es nach einiger Zeit doch wieder zu regnen, so dass wir nach rund einer Stunde mit nassen Anoraks und Regencapes im Hotel ankommen. Etwas mühsam ist es jeweils die breiten Strassen zu überqueren da man als Fussgänger selbst auf dem Zebrastreifen nicht richtig wahrgenommen wird und es oft auch keine Fussgängerampeln hat.



    Fortzsetzung folgt...

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  • Moin, Arctica!


    Auch deine letzten drei Berichte sind wieder mal sehr interessant. Nur, entweder habe ich nicht intensiv genug gelesen, oder der Sinn deiner Überschrift vom Freitag "Die doppelte Forelle oder - hat Puno eine Brücke?" will sich mir nicht erschließen! :hmm: Bitte hilf mir doch mal auf die Sprünge.
    Die Schilfinseln bei Puno muten ja eher wie ein riesiges Freilichtmuseum auf peruanisch an. Obwohl ich mich ja frage, ob die Menschen, die sich tagtäglich vor Tau und Tag und Touristen auf den langen Weg dort hinbegeben, um bei letzteren zu hoffen, dass der eine oder andere sein Geld in Souvenirs anlegt, stell ich mir doch als ziemlich mühseligen Broterwerb vor. :huh: Was da so alles aus Schilf hergestellt wird, wie z.B. diese Boote ist schon erstaunlich! :good3:
    Bedenklich da schon eher die "Küche" auf Capachica, aus der ihr eure Mahlzeit bezogen habt! :hmm: Da erkennt man doch wahrlich die Legitimation eures "Söpke", das ihr euch dort morgens und abends genehmigt, um Montezumas Rache zu umgehen! :mosking:
    Auch die Bilder aus dem Cotopaxi-Nationalpark gefallen mir sehr gut. Obwohl die Landschaft schon etwas karg anmutet, so zeigen deine Bilder doch, dass ein aufmerksamer Betrachter auch wunderschöne Blüten ausfindig machen kann! :good3:
    Überrascht war ich von deiner Aussage, die Basilika in Quito wäre von außen überwiegend von Steinskulpturen einheimischer Tiere verziert. Das kennt man hier aber ganz anders, wo fast alle größeren, kirchlichen Gebäude nur so von Heiligen, Engeln und Märtyrern strotzen. Das finde ich bemerkenswert! Schade, dass ihr in der Iglesia La Companía keine Innenaufnahmen machen durftet. Aber die äußere Fassade gibt nicht preis, welchen Prunk sie von innen verbirgt, wenn man deinen Link betrachtet. Wenn ich so etwas sehe, denke ich jedes Mal, in welchem unverständlichem Verhältnis so mancher kirchliche Prunk zur Armut der Bewohner eines Landes steht. :S
    Alles in allem hattet ihr in den drei zuletzt beschriebenen Tagen doch wieder ein sehr schönes Programm, welches ihr dort geboten bekamt. Wirklich beeindruckend! Eine Frage habe ich nur noch. An eurem Reisetag von Perú nach Ecuador, gab es da keine "Weitere Fotos dieses Tages" oder bekomme nur ich den Link dazu nicht geöffnet? Alle anderen gehen bei mir!


    Schönen Dank für Bericht und Bilder und noch einen schönen Abend


    wünscht Ulli

  • Der Link müsst jetzt funktionieren, ich hatte vergessen "öffentlich" anzuklicken, sorry. Aber viel gibt es natürlich nicht von dem Tag.


    Nur, entweder habe ich nicht intensiv genug gelesen, oder der Sinn deiner Überschrift vom Freitag "Die doppelte Forelle oder - hat Puno eine Brücke?" will sich mir nicht erschließen!


    Mittags Forelle und abends Forelle - und als das Scherengitter zu war im absolut dunklen Hotel macht man sich schon so seine Gedanken... ;)


    Überrascht war ich von deiner Aussage, die Basilika in Quito wäre von außen überwiegend von Steinskulpturen einheimischer Tiere verziert. Das kennt man hier aber ganz anders, wo fast alle größeren, kirchlichen Gebäude nur so von Heiligen, Engeln und Märtyrern strotzen


    Ja, die Ameisenbären sehen wirklich seltsam aus an einer Kirche.


    Schade, dass ihr in der Iglesia La Companía keine Innenaufnahmen machen durftet


    Ich bin nun wirklich nicht ein Mensch der bei jeder Kirche aufschreit was man mit diesem Geld nicht alles hätte machen können, aber in dieser Kirche fielen wir alle erstmal in die Bänke, es erschlägt einem, es ist einfach unvorstellbar. Irgendwie ist es nicht mal mehr richtig schön, weniger wäre mehr.


    Ja, sicher ist es ein hartes Brot auf die Inseln zu fahren und Souvenirs zu verkaufen. Und es ist ja auch nicht so dass da abertausende Menschen kommen und sich die Sachen aus den Fingern reissen würden. Aber andererseits - ob es in Puno genug Arbeit geben würde wage ich auch zu bezweifeln. Und wie geschrieben - es ist die Touristenattraktion schlechthin. Ansonsten bleibt ja nur der See als solches.

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  • Liebe Arctica,


    ich habe mir heute nachmittag die Zeit genommen,um Deinen Bericht am Stück zu lesen. ^^ Deine Zeilen und die Bilder einer für uns (meist)unbekannten Welt sind sensationell!Angefangen bei den Landschaftsaufnahmen,den Fotos der bunten Einheimischen und (meine Favoriten)den Bildern der Jahrmärkte mit ihren Obst-oder Gemüsepyramiden,einfach nur ganz grosses Kino! :thank_you: Durch Deine Spanischkenntnisse wird Dir naturlich vor Ort vieles erleichtert,wir stellen das bei unseren Kanarenaufenthalten auch immer wieder fest,obwohl wir nur einen Grundkurs hatten.Es ist eben einfach auch eine schöne,melodische Sprache. ^^ Also dann nochmals grosses Kompliment(gelernt habe ich über die Kultur der Südamerikaner auch einiges!)und bitte bald WEIDA! :clapping:

  • Ich finde den Bericht und die Bilder auch hoch interessant. Ich hätte bedenken in der großen Höhe zurechtzukommen... Wenn ich lese das ihr auf dem Vulkan (4050m) noch "spaziert" seit... Hat Dir das dann irgendwann nichts mehr ausgemacht?

  • Danke :thank_you:


    Ja, es macht Spass wenn man die Sprache kann - so z.B. als ich mich auf dem Markt in Pisac mit der Malerin des gekauften Bildes unterhalten konnte oder bei den Uros, sich im Häuschen mit dem Mann zu unterhalten gibt der Sache noch eine andere Ebene.


    Kleine Anekdote zu den Kanaren, als unsere Kinder noch ganz klein waren verbrachten wir im Winter zwei Wochen auf den Kanaren. Unser damals vierjähriger Bub - strohblond und alles andere wie schüchtern - wollte sich noch etwas zu trinken bestellen (das war bei unseren Kindern so üblich dass sie von klein auf selbständig agieren) und krähte fröhlich oiga camarero (Hallo Kellner). Als wir gingen standen alle Kellner mit Lutscher Spalier :laugh1:


    Hat Dir das dann irgendwann nichts mehr ausgemacht?


    Die Höhe als solche hat mir ja schon nach zwei Tagen nichts mehr ausgemacht, also keine Kopfschmerzen, Übelkeit etc. Aber man kommt natürlich schnell aus der Puste, muss stehen bleiben und Luft schöpfen. Wärend mein Mann, der in den letzten zwei Jahren den Sport für sich entdeckt hat, wesentlicher fitter war, ihm ging nicht so schnell die Puste aus, dafür spürte er die Höhe länger.

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  • ...die Mitad del Mundo - die Mitte, die keine ist...


    Dienstag - 16. Oktober 2012 - 14. Tag



    Heute verlassen wir unser Hotel in Quito für eine Nacht. Pünktlich um 08:00 geht es los, mit dem Bus fahren wir in nördliche Richtung zum Denkmal Mitad del Mundo – dem Äquator. Französische Forscher haben seinerzeit den 0 Punkt ausgemessen, heute weiss man dass sie sich um 240m geirrt haben, somit das Denkmal also nicht exakt auf der 0-Linie steht.





    Rund um das Denkmal wurde ein kleines Dörfchen mit Fressbuden, Andenkenläden und Übernachtungsmöglichkeiten gebaut, Am Wochenende ist hier wohl einiges los wenn Tagesausflügler von Quito kommen. Im grossen Denkmal selbst ist ein kleines, aber interessantes etnologisches Museum, das einem alle verschiedenen Völker und Stämme Ecuadors nahe bringt. Unsere Reiseleiterin macht die Führen (leider fotografieren verboten).



    Wir spazieren noch etwas durch das Dörfchen, beobachten einen ausländischen Diplomaten, der mit jede Meng Bodyguards anfährt und fahren später weiter nach Otavalo. Erst müssen wir ein Stück zurück nach Quito, da es keine direkte Verbindung nach Otavalo gibt Unterwegs sammeln wir Martas Mutter und ihren zweijährigen Buben Pablo auf, es ist das erstemal dass Mama auswärts übernachtet und sie fragte uns ob sie Oma und Kind mitnehmen darf. Klar dass niemand was dagegen hatten, Platz war auch im grossen Bus und der Kleine genoss die Aufmerksamkeit von Oma und einiger weiblicher Mitreisender.


    Wir fahren weiter Richtung Otavalo. Die kurvenreiche Strasse führt tief runter, unter 2000m, da wir über eine Brücke müssen, auf der anderen Seite geht es wieder aufwärts. Unterwegs sehen wir auch die Baustelle des neuen Flughafens von Quito – er soll im Februar eröffnet werden, aber Berlin dürfte nicht der einzige Flughafen sein, der seinen Termin nicht halten kann...



    Der zukünftige neue Flughafen



    Um 13:20 sind wir in einem Örtchen namens Espejo. Hier beginnt unsere Wanderung entlang dem San Pablo-See nach Peguche, wo wir im Wald zu einem hübschen Wasserfall, der Cascada de Peguche, wandern. Auf der rechten Seite sehen wir den 4600m hohen Vulkan Imbabura, der sich genau so bedeckt verhält wie seine Kollegen.



    Dr. Eugenio Espejo - nach ihm wurde das Örtchen Espejo benannt.



    Diese Art Häuser verkörpern hier den "modernen" Baustil.



    Espejo



    Der Vulkan Imbabura



    Lupinen, deren Samen ein beliebtes Nahrungsmittel sind.





    Die Cascada de Peguche



    Hübsche Türen in Peguche und frisch gefärbte Wolle beim Trocknen


    Nach rd. 2 ½ h besteigen wir in Peguche wieder den Bus und fahren zur Hacienda Chorlavi wo wir heute übernachten. Die Hacienda ist wunderschön, einige hundert Jahre alt, 1620 wurde sie von Jesuiten gekauft, die die Hacienda bis 1800 nutzten. Dann kam sie in Familienbesitzt und seit 1970 ist sie ein Hotel. Zweifelsohne das schönste Hotel in dem wir nächtigen. Wir haben zwei Zimmer, ein grosses mit Doppelbett und Kamin, ein zweites Schlafzimmer mit zwei Betten sowie ein luxuriöses Bad. Und last but not least - schnelles WLAN im Zimmer.





    Der Frühstücksraum im Patio, Kapelle und Speiseraum



    Ein Schrankkoffer für Blumen und eine kleine Hahnenkampfarena.



    Abends treffen wir uns im Speisesaal zu einem gemütlichen gemeinsamen Abendessen.




    Fortzsetzung folgt...

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  • ...El condor pasa...


    Mittwoch - 17. Oktober 2012 - 15. Tag



    Frühstück gibt es im schönen Patio der Hacienda, sehr amerikanisch, aber gut, es gibt Rührei, Panecaks mit Ahornsirup und Apfelbutter. Um 09:00 fahren wir los nach Otavalo, die Hacienda liegt ja etwas ausserhalb. Am Hauptplatz steigen wir aus, bummeln über einen Gemüsemarkt, dann weiter durch ein paar Gassen und eine Geschäftsstrasse zum Handwerksmarkt.





    Ecuador ist bekannt für seine Rosen, die auch u.a. nach Deutschland geliefert werden




    Auf der Strasse wird oft bunte süsse Sahne verkauft. Herzlich lachen mussten wir mal als wir eine Verkäuferin mit so einem Tablett in der Hand im vollen Linienbus sahen - wir stellen uns vor was passiert bei einer Vollbremsung...




    In diesem Geschäft gibt es die Trachtenblusen mit passenden Gürtel.


    Der Markt ist herrlich bunt und man kann jede Menge Textilien kaufen, von Ponchos bis Taschen, Teppiche, Hängematten usw. Viele Frauen tragen Tracht, als Unterkleid eine weisse oder braune Stoffbahn, darüber eine dunkelblaue oder schwarze Stoffbahn, unten seitlich etwas offen, gehalten von einem bunten gewebten Gürtel, einer weissen, gestickten Bluse mit Spitzenrüsche am Halsausschnitt und an den Ärmeln. Die Männer tragen weisse Hosen und ein weisses Hemd, manchmal auch einen dunkelblauen Poncho und Hut. Es gibt nicht mehr viele Männer die Tracht tragen, aber fast alle haben einen langen Zopf.





    Der Poncho links von der Dame ging in meinen Besitz über...



    Nach dem ausgiebigen Marktbummel pickt uns unser Bus wieder auf. Es kam die Frage von Mitreisenden nach einer Vogelaufzuchtstation in der Nähe und die Reiseleiterin bietet an einen kleinen Umweg zu fahren um diese zu besichtigen. Die ganze Gruppe ist einverstanden. Die Station kümmert sich vor allem um verletzte Greifvögel, viele haben Schussverletzungen, da die Bauern der irrigen Meinung sind die Vögel würden ihr Vieh schlagen (sie sind Asfresser). Einer der Initiatoren, offensichtlich ein Holländer, gibt uns eine Einführung, dann spazieren wir durch den hübschen Park. Leider regnet es jetzt etwas.





    Ein Weisskopfadler



    Ein Andencondor - rechts die Spannweite eines Kondors.


    Anschliessend fahren wir zurück nach Quito, Fahrzeit rund zwei Stunden. Wir ziehen für eine Nacht wieder in unser Hotel, Hotel Villa Nancy, wir bekommen sogar das gleiche Zimmer wieder. Mit Mitreisenden gehen wir auf einen kurzen Spaziergang die Strasse hoch. Zwei Pärchen verlieren wir schon bald, so dass wir zu viert noch etwas weiter gehen und in einer kleinen Cafetería einen Cappuchino trinken. Wir bummeln zurück und gehen im Steakhouse gegenüber dem Hotel ausgezeichnet essen. Kurz nach 20:00 sind wir im Hotel.



    Um den Verkehr in der Stadt Quito etwas zu drosseln sind von Montag bis Freitag zu gewissen Zeiten Autos verboten mit der jeweiligen Endziffer auf dem Kennzeichen - zu sehen an dieser Tafel. Also montags sind z. B. Autos mit der Endziffer 1 + 2 verboten usw. Viele Leute kaufen sich dann einen kleinen Zweitwagen mit einer anderen Kennziffer und im Inseratenteil der Zeitungen sind bei den Wagen die Endziffern angegeben...



    Fortzsetzung folgt...

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  • ...ab auf die Inseln...


    Donnerstag - 18. Oktober 2012 - 16. Tag


    Um 07:00 werden wir abgeholt und da es noch früh ist erreichen wir schnell den Flughafen. Wir steigen am nationalen Terminal aus, das ganz Gepäck der Reisenden nach Galápagos wird erstmal gescannt, man darf keinerlei Samen, Pflanzen und Esswaren mitnehmen, die Samen enthalten könnten, also vor allem kein Obst. Dann können wir zum Check-In. Marta möchte den Check-In für die ganze Gruppe machen, was sicher länger dauert als wenn wir ihn einzeln gemacht hätten, aber lassen wir ihr diese Freude. Anhand der Pässe wird ein Formular ausgedruckt und man muss für den ganzen Aufwand 10 $ zahlen. Das Formular soll vor der Ankunft in Galápagos vervollständigt werden. Ausser den persönlichen Angaben wir Passnummer etc. sind auch statistische Fragen dabei wie was man machen möchte (Tauchen, Fotografieren usw.)


    GöGa kauft sich, nachdem er sich auf dem Titicacasee trotz Sonnencrème die Ohren schwer verbrannt hatte noch ein Sonnenhütchen, was sich als weise Entscheidung herausstellen sollte. Wir verabschieden uns von Marta, sie ist eine kompetente Reiseleiterin und es machte Spass mit ihr. Security - das Übliche halt - und wir begeben uns in die Wartehalle, pünktlich geht es los. Nach 40 Minuten Flug landen wir in Guayaquil, die Maschine geht aber nach Galápagos weiter und wir Weiterreisenden können im Flieger bleiben. Der Flug im Airbus 320 dauert knapp zwei Stunden. Auf dem Vorfeld gibt es zwei Flugzeugstandplätze, so dass wir in der Halle längere Zeit auf das Gepäck warten müssen, da erst das eine Flugzeug mit dem Gepäck der Abfliegenden beladen werden muss, der Flieger muss raus da noch eine Maschine erwartet wird. Der Terminal ist nach allen Seiten offen, es gibt keine Seitenwände, braucht es nicht, es ist immer warm und gibt kaum Sturm. Allerdings ist ein neuer Terminal im Bau.


    Obwohl Galápagos zu Ecuador gehört und es sich um einen Inlandflug handelt gibt es erst eine Passkontrolle, wo man registriert wird und auch einen Stempel in den Pass bekommt. Ausserdem muss man hier 100 Dollar Nationalparkgebühr entrichten, bar zu zahlen, Kreditkarten werden nicht akzeptiert.


    Nach recht langer Wartezeit können wir in einen Nebenraum wo unser Gepäck an der Wand entlang bereit steht. Am Ausgang lernen wir Daniel kennen, unser neuer Reiseführer.


    Wir verladen nun unser Gepäck in den relativ kleinen Flughafenbus (auf Galápagos gibt es nur Busse bis ca. 25 Personen, fast alle von VW mit Namen Volksbus) und steigen ein, es ist alles etwas chaotisch und ein Teil der Gruppe schafft es aber nicht und muss den nächsten Bus nehmen. Gelandet sind wir auf der Insel Baltra, hier gibt es nur den Flughafen und ein kleines militärisches Gelände. Nach acht Minuten über eine ungepflasterte Piste erreichen wir den Fähranleger am Kanal Itabaca zwischen den Inseln Baltra und Santa Cruz. Am Fähranleger warten wir auf den Rest der Truppe, wir haben ein eigenes kleine Boot und setzen über, Dauer rd. 10 Minuten. Ansonsten shutteln hier Boote, das Gepäck wird aufs Dach geladen.



    Auf der anderen Kanalseite erwartet unsere Gruppe ein eigener Bus und wir fahren knapp eine Stunde über eine schnurgerade Strasse quer über die Insel nach Puerto Ayora. Die Strasse füht bis auf über 600m hoch und wir durchfahren in der kurzen Zeit mehrere Klimazonen, erst eine Trockenzone und kurz darauf Regenwald wo es jetzt vor der Regenzeit häufig zu einem leichten Sprühregen kommen kann. Unser Reiseleiter gibt uns schon einige Infos, so auch die aktuelle Zeit, die er mit 13 Uhr angibt – meine Uhr zeigt 13:20, ich will ihn aber nicht darauf hinweisen und denke er will uns einfach die Stunde angeben (wir haben zum Festland eine Stunde Unterschied). Wir sollten es noch bereuen...



    In Puerta Ayora, mit 15'000 Einwohner der grösste Ort auf Galápagos machen wir eine kleine Stadtrundfahrt und kommen dann kurz nach 14:00 zu unserem Hotel.



    Unser Zimmer, die Terrasse davor und deren Aussicht und der Frühstücksraum


    Um 15:00 wollen wir uns mit Daniel treffen um zur Charles-Darwin-Forschungsstation zu gehen. Wir warten – und warten. Daniel kommt erst um 15:22 – seine Uhr geht tatsächlich falsch. Wobei man sagen muss dass er als Uhr sein Handy benutzt und in dieser Region die Handyuhren nicht automatisch gestellt werden wie man es gewohnt ist.


    Wir spazieren am kleinen Fischmarkt, wo sich Pelikane tummeln, vorbei zur Station, wobei wir schon auf der Strasse die ersten Seeleguane sichten.




    Darwin und Seeleguane


    Die Station ist nicht nur Verwaltung des Nationalparks, hier werden vor allem Landleguane und Riesenschildkröten gezüchtet und zum Teil ausgewildert. So soll der Schaden der früher vor allem von Seefahrern angerichtet wurde rückgängig gemacht werden. Hier lebte auch Lonesome George, eine Riesenschildkröte von der Insel Pinta, der letzte seiner Unterart. Man versuchte die Art zu retten mit Schildkrötenweibchen ähnlicher Art von Nachbarinseln, was leider misslang. Lonesome George starb mit ca. 100 Jahren am 24. Juni dieses Jahres – und ist zumindest noch eine Geldquelle in Form von Souvenirs, T-Shirts etc., ja ganze Geschäft sind nach ihm benannt.





    Viele Schildkröten in der Station sind markiert



    Landleguane



    Die Besichtigung dauer bis kurz nach 17:00. Wir spazieren zurück zum Hotel und dann mit unserem mittlerweile üblichen kleinen Grüppchen Mitreisender zum Hafen und ins Örtchen auf Nahrungssuche. Fündig werden wir in einer Strasse wo sich Restaurant an Restaurant reiht, Tische und Stühle stehen auf der Strasse, alles ist offen und überall wird gebruzelt und gegrillt. Es ist der Treffpunkt von Einheimischen und Touristen. Nach dem einfachen und preiswerten, aber leckeren Essen lassen wir den Abend in einer Cocktailbar ausklingen und sind um 21:30 müde im Hotel.



    Die Strassenkneipchen



    Fortzsetzung folgt...

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  • ...Flora und Fauna...


    Freitag - 19. Oktober 2012 - 17. Tag



    Sonnenaufgang in Puerto Ayora


    Um 08:00 werden wir abgeholt und fahren quer über die Insel zum Schiffsanleger am Itabaca-Kanal. Hier bekommen wir Schwimmwesten und mit einem Zodiac geht es zur einer wunderschönen Motoryacht. Wir fahren 1 1/2 Stunden in den Nordwesten der Insel Santa Cruz an eine Stelle namens Cerro Dragón (Drachenfelsen). Dieser Punkt der Insel ist nur mit dem Schiff erreichbar.



    Unsere Yacht, einige machen es sich auf der Back bequem, ich komme natürlich meinem Job als 1. Off. nach...



    Die Insel Santa Cruz



    Die beiden Inseln Daphne Mayor und Daphne Menor



    Cerro Dragón


    In der Nähe vom Cerro Dragón klettern wir wieder in den Zodiac (diesmal ohne Schwimmwesten – hier kontrolliert ja keine Polizei!) und fahren erst zu einem Fischerboot wo wir Fregattvögel und Pelikane beobachten.




    Dann geht es zu einem wunderschönen kleinen Strand, wo wir aus dem Schlauchboot klettern. Wir sind hier die Einzigen, das Wasser ist türkisblau, es ist einfach herrlich.



    Wir beginnen eine Wanderung von ca. einer Stunde. Wir hoffen Landleguane zu finden, treffen aber erst einen Seeleguan und an einer Lagune einen einzelnen Flamingo.



    Ein Seeleguan


    Diese roten Pflanzen werden gern von Leguanen als Nahrung genutzt.



    Ein Leguanbau



    Meine bessere Hälfte entdeckte dann auch noch einen Landleguan. Leider blieb er in seinem Versteck.






    Diese Bäume nennt man palo santo (heiliger Stab). Sie verlieren in der Trockenzeit ihre Blätter, Blattwerk und Blüten kommen wieder in der Regenzeit. Sollte es zuwenig regnen können die Bäume ohne Laub zwei bis drei Jahre durchhalten.


    Zurück am Strand ziehen wir uns erstmal um und hüpfen ins Wasser, einige gehen Schnorcheln. Das Wasser ist frisch, aber wenn man mal drin ist herrlich. Am Rand des Strandes beobachten wir bunte grosse Krabben auf den Lavasteinen.




    Nach rund einer Stunde ziehen wir uns an und fahren mit dem Zodiac auf die Yacht zurück, wo uns ein leckeres Mittagsessen erwartet – Fisch, Gemüse, Reis und Krautsalat. Nach dem Essen geht die Fahrt zurück zum Hafen (beim Ausbooten natürlich wieder mit Schwimmweste - hier kontrolliert ja die Polizei...) und mit dem Bus nach Puerto Ayora.


    Wir gehen erstmal ins Hotel duschen, bummeln dann noch etwas durchs Örtchen, kaufen uns T-Shirts als Souvenirs und dann wollen wir in der gleichen Strasse wie gestern zu Abend essen. Wir treffen ein paar Mitreisende und setzen uns zu ihnen. Nach dem ausgezeichneten Mahl (Fisch an Kokosssauce mit Reise) bummeln wir ins Hotel und lassen den Abend auf der Terrasse vor den Zimmern ausklingen.


    Da wir ja auf Äquatorhöhe sind wird es sehr früh dunkel, um 18 Uhr geht die Sonne bereits unter, die Temperatur verändert sich aber kaum.





    Fortzsetzung folgt...

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  • ...und wieder mal Pinguine...


    Samstag - 20. Oktober 2012 - 18. Tag



    Um 07:00 werden wir von Reiseleiter Daniel abgeholt und fahren mit unserem Bus zum Anleger am Itabacakanal. Wieder bekommen wir unsere Schwimmwesten (Remember - die Polizei...!) und setzen über zu unserer Yacht Española I. Unser heutiges Ziel ist die Insel Bartolomé, eine kleine Insel vor der wesentlich grösseren Insel Santiago, nordwestlich von Santa Cruz, Fahrzeit rd. zwei Stunden. Unterwegs beobachten wir Mantas, Meeresschildkröten, Hammerhaie, Robben und kurz vor dem Anlegen zwei grosse Delfinschulen.



    Ein Rochen




    Die GALÁPAGOS EXPLORER II - ein kleiner Luxuskreuzfahrer.


    Wir setzen mit dem Zodiac über, diesmal ist es eine „trockene Anlandung“ da es einen Bootsanleger gibt. Auf der Treppe nach oben liegt eine Robbe und ein paar kleine Meerechsen.



    Die Insel ist eine der „jüngeren“ Inseln der Galápagos, vulkanisch, unbewohnt, aber bekannt für ihre tolle Aussicht. Wir erklimmen den Vulkan auf einem angelegten Holzbohlenweg mit Geländer. Reiseleiter Daniel erklärt unterwegs einiges, da es aber recht heiss ist – die Sonne steht ja genau über uns - lässt sowohl bei mir wie auch bei ein paar anderen die Aufmerksamkeit nach, zumal die Sicht wirklich grandios ist. Natürlich tun wir Daniel etwas unrecht, der viel Interessantes über Flora und Fauna zu berichten weiss.





    Oben beobachten wir einen jungen Bussard, der uns seine Flugkünste vorführt und dann keck sitzen bleibt und uns beifallheischend beäugt.



    Nach dem Abstieg wollen wir wieder in den Zodiac, aber ausser der schon bekannten Robbe am Anleger liegt nun eine zweite auf einer Treppenstufe und lässt sich nicht verscheuchen, wir müssen vorsichtig an ihr vorbei. Kaum sind wir im Zodiac machen sich die zwei Robben auf ins Wasser, irre ich mich oder schauen sie wirklich amüsiert!?



    Wir fahren zurück zur Yacht und verholen in die nächste Bucht. Hier sollen die Schnorchler direkt vom Schiff los, wir die „nur“ baden wollen werden mit dem Zodiac an den Strand gebracht, GöGa hat sich entschlossen heute zum Schnorcheln zu gehen. Bevor wir am Strand abgesetzt werden umfahren wir noch den für die Insel charakteristischen Felsen Pinnacle Rock, auf dem wir ein paar für Galápagos typischen Blaufusstölpel sehen und einen einzigen Galápagospinguin beobachten. Galápagospinguine, von denen es leider nur noch sehr wenige gibt, sind die nördlichsten Pinguine.



    Blaufusstölpel


    Ein Galápagospinguin



    Unser Badestrand mit Pinnacle Rock


    Wir haben eine Stunde zum Baden, das Wasser ist ganz ruhig und klar, im ersten Moment frisch, aber angenehm Viel zu schnell vergeht die Zeit.


    Zurück auf der Yacht gibt es erstmal Mittagessen, Fisch mit Sauce, Gemüse, Salat und wieder Reis mit dunklen Bohnen. Dann fahren wir die zwei Stunden zurück. Die Sonne brennt, fast alle dösen obwohl das Schiff in der Dünung etwas rollt, sogar ich nicke auf dem „1.Off.-Stuhl“ ein. Mit dem Bus geht es von Itabaca zurück nach Puerto Ayora.


    Erstmal duschen, dann gehen wir gleich los – es ist schon 18:30 und dunkel. Wir wollen zum kleinen Fischmarkt, da ist aber nichts mehr los, vielleicht war heute weniger da es Samstagabend ist. So bummeln wir zum Hafen, genehmigen uns unterwegs zur Happy hour einen Drink, schauen kurz in die moderne, wellblechgedeckte Kirche, decken uns am Automat noch mit ein paar Dolares ein und bummeln wieder zurück auf der Suche nach einem netten Restaurant. In einem sichten wir ein paar Mitreisende und setzten uns zu ihnen da sie auch gerade erst bestellt haben. Wieder essen wir sehr gut.


    Auf dem Heimweg kaufen wir uns in einem kleinen Supermarkt, eher Tante-Emma-Laden, noch Mais-Chips und zwei Flaschen Bier, damit ziehen wir uns auf die Terrasse vor unserem Hotelzimmer zurück.



    Die Kirche von Puerto Ayora


    Fortzsetzung folgt...

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  • Hallo Arctica,


    Du erstellst wieder einen wunderbaren Bericht. Noch bin ich nicht mit
    allen Reisetagen durch. Aber es sind soviel Feinheiten auf Deinen
    Bildern zu erkennen und Infos aus den Berichten zu entnehmen, dass ich
    immer wieder eine 'Pause' brauche. ;)


    Bei den heutigen Bildern finde ich die Nrn. 266 - 269 spassig. Der Leguan scheint der Robbe die Körperhaltung nachzumachen. Verleitet einfach zum Schmunzeln. Aber auch :hut: , dass Du diesen Moment einfangen konntest.
    Lynghei

  • Hallo Arctica, das ist wirklich ein wunderbarer Bericht und die Fotos sind einfach super. Ich kenne nur Ecuador und ein wenig von Argentinien und Südchile. Nächstes Jahr wollen wir wieder nach Ecuador, denn dann sind wir Trauzeugen und Taufpaten in einem Gang. Ob die Zeit dann für Galapagos reicht, weiß ich nicht, aber das ist immer noch unser Traum.


    Jetzt bin ich aber ganz gespannt auf die Fortsetzung.


    Liebe Grüße

  • Da ich vor zwei Tagen mal wieder nach Andalusien "umzog" kam der Bericht etwas ins Stocken, hoffe aber dass es morgen - spätestens übermorgen weitergeht!

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