...und wir fanden das Paradies...

  • Danke christianus - auch wenn ich schon mehrmals in Mexico war, bis Yucatán habe ich es leider nie geschafft, ich kenne nur die gewaltige Pyramidenanlage von http://Teotihuacán und von Tula. Habe leider keine Fotos - in der Vordigi-Zeit habe ich noch kaum fotografiert.

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  • ...Plattfuss und Bett mit Kopfteil...


    Sonntag - 07. Oktober 2012 - 5. Tag



    Ich habe sehr gut geschlafen, da ich aber früh ins Bett bin wache ich auch schon kurz nach fünf auf. Döse noch etwas, stehe dann auf, dusche in aller Ruhe und wasche die Haare. Dann packe ich schon mal etwas und löse ein Logicrätsel am Laptop. GöGa schläft noch und da er Stöppsel in den Ohren hat hört er mich auch nicht. Kurz vor 07:00 gehen wir aber frühstücken und um 08:00 rufe ich an der Rezeption an sie sollen bitte unsere Koffer holen, wir haben keine Lust die Dinger über die zum Teil steilen, engen Treppen nach unten zu befördern. Wir treffen uns mit Manuel um 08:30 an der Rezeption, allerdings hat unser Bus eine halbe Stunden Verspätung. Als wir unser Koffer zum Bus ziehen wollen (es geht ja zwei steile Treppen runter zum Parkplatz) wetzt ein Hotelbediensteter an und entreisst mir meinen Koffer – Super – soll mir ein Trinkgeld wert sein!


    Um 09:00 fahren wir ab, machen einen kurzen Fotostopp bei der Christusfigur oberhalb des Hotels und fahren dann weiter ins Heilige Tal nördlich von Cusco. Das Helige Tal ist ein fruchtbares Tal mit mehreren Inkastätten,



    Wir schalten einen Halt an einem Projekt ein wo uns die verschiedenen Lamaarten, Alpacas und Vicuñas gezeigt werden, ebenso wie das Färben der Wolle mit natürlichen Farben und einige Frauen weben mit ihren Hüftwebstühlen.




    Die stolzen Vicuñas und Chinchillas



    Weiter geht es und wir fahren an Pisac vorbei, das „nur“ auf 2800m liegt, der anderen Seite des Tales hoch, inzwischen haben wir nur noch eine Staubpiste als Strasse. Wir fahren immer höher, vorbei an kleinen Dörfern, bis wir wieder auf 3800m sind. Viele Häuser haben schöne Reliefs mit Lamas und sonstigen typischen Bilder und ich nerve GöGa dass ich auch ein Lamarelief am Haus will. Seltsamerweise habe ich keine Foto davon, vermutlich weil wir im fahrenden Bus sassen. Viele Häuser haben Tonstiere und ein Kreuz auf dem Dach, sie sollen das Haus beschützen. Früher waren es wohl Lamas, aber die Spanier brachten die kraftvollen Stiere. Oft sieht man auch noch kleine Gefässe dabei in denen Chicha (eine Art Maisbier) den Göttern dargeboten wurde.





    In einem kleinen Dorf halten wir an, ein junger Mann zeigt uns wie man die Adobe (Lehm-)-Ziegel herstellt.



    Mittlerweile hat unser Bus hinten einen Plattfuss, da er aber Doppelbereifung hat entscheidet unser Fahrer den Reifen nicht zu wechseln.



    Eine junge Indiofrau steigt mit in unseren Bus und kurze Zeit später halten wir und begeben uns auf eine kleine Wanderung, angeführt von der Indiofrau. Es regnet ganz leicht. Erst geht es im Gänsemarsch über einen schmalen Pfad abwärts, über ein Flüsschen und auf der anderen Talseite hoch. Bald wird der Pfad steil und eng, ich habe ziemlich mit Luft zu kämpfen. Belohnt werden wir mit Wandzeichnungen aus der Vorinkazeit, ca. 1000 Jahre alt.




    Typisch für diese Gegend - Eukalyptus!


    Wir drehen wieder um, gehen zurück und wandern auf der Hauptstrasse = Schotterpiste bis zum nächsten Ort wo uns der Bus wieder aufnimmt. Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Fotohalt, auf dem Berg entdecken wir Inkaruinen, darunter die typischen Terrassenfelder wie sie die Inkas nutzten.



    Wir fahren nicht Pisac und bummeln über den berühmten Sonntagsmarkt. Ich kaufe mir ein kleines gemaltes Bild, die Frau erzählt mir dass sie die Bilder selber mache mit natürlichen Farben, rot aus Cochinille, mit Limone gemischt ensteht ein Gelbton, braun wird aus Kaffee gemacht usw. Ausserdem rührt sie die Farben nicht mit Wasser sondern mit Eiklar an, das leuchte frischer und konserviere besser. Sie will 45 Soles (15 Euro), verkauft es dann aber für 35. Für unsere spanische Freundin kaufen wir eine Krippe in einer kleinen geschnitzen Kalabasse und für einen Freund erstehe ich ein Freundschaftsbändchen bei einer älteren Frau die nur Quechua spricht, ein Mädchen – möglicherweise die Enkelin – übersetzt.




    Auch hier sehen wir wieder viele verschieden Maissorten


    Wir fahren weiter durch einige Dörfer, erreichen die kleine Provinzhauptstadt Urubamba, durqueren sie bis wir in einem Vorort zu unserem Hotel kommen. Das Hotel hat den gleichen Namen und Besitzer wie das Hotel von Cusco. Eine verwinkelte Parkanlage mit 18 Zimmern. Die Verwalterin ist die gleiche nette Dame von Cusco, sie fuhr inzwischen zum Hotel und machte es mit ein paar dienstbaren Geistern betriebsbereit, das Hotel ist nur geöffnet nach Reservation. Sie heuert mich gleich als Übersetzerin an wenn unser Reiseleiter Manuel nicht greifbar ist. Nach dem Zimmerbezug möchte ich ein paar Bilder vom Park machen, treffe sie und Manuel und sie zeigt uns die Eingangshalle des Wohnhauses des Besitzers, einem Archäologen aus Lima, der aber auch Künstler ist. Das Hotel ist wohl eine Hobby von ihm. In der Halle des Privathauses – eine Art Patio – hängt eine grosse Feuerstelle unter der ein kleiner Brunnen plätschert.



    Unser Zimmer - wir waren die Einzigen mit einem Kopfteil am Bett, die gesammte Reisegruppe besichtigte und fotografierte es neidisch...



    Der kleine Park des Hotels


    Mit im Hotel ist unsere „Parallelgruppe“ desselben Veranstalters.


    Wir spazieren mit einer Mitreisenden etwas durch das Dorf, die einheimische Bevölkerung grüsste stets freundlich. In einem kleinen Gemischtwarenladen kaufen wir uns noch Wasser.



    Die Elektrik löst zweifelsohne bei einem deutschen Elektriker Begeisterung aus...



    Häufig sieht man Stangen mit einer roten Plastikrosette an Häusern - dies zeigt an dass es in diesem Haus frischangesetzen Chicha (Maisbier) gibt


    Dann holen wir uns im Speisesaal ein Bierchen und setzen und in einen kleinen Pavillion im Garten. Inzwischen ist es 18:00 und schon dunkel, aber wir sitzen nur mit einer Jacke bekleidet da, im Heiligen Tal herrscht trotz der Höhe ein absolut milder Klima, einer der Gründe warum es so fruchtbar ist. Ein Angestellter bringt uns dann noch Kerzen.

    Um 19:00 gibt Abendessen, man konnte wählen zwischen Hähnchenschnitzel mit Salat, Kartoffeln und Reis (Kartoffeln und Reis gibt es häufig zusammen) oder Spaghetti, fast alle hatten sich für Hähnchen entschieden, Manuel hatte die Bestellung schon nachmittags telefonisch durchgegeben. Dazu leisteten wir uns zu dritt noch ein Fläschchen Wein.


    Nach dem Essen ziehen wir uns zurück, morgen müssen wir sehr früh auf!


    Fortzsetzung folgt...

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  • ...mystische Berge...


    Montag - 08. Oktober 2012 - 6. Tag


    Heute steht einer der Höhepunkte der Reise an: Machu Picchu! Der Wecker klingelt um 04:00, Frühstück 04:30, Abfahrt 05:10. Wir fahren 30 Minuten nach Ollantaytambo und besteigen den 1Kl.-Zug nach Aguas Calientes. Der Zug soll um 06:10 fahren, wir haben noch fast 15 Minuten Zeit, so dass ich erstmal zu einem Kiosk gehe und uns zwei Cappuchino zum Mitnehmen kaufe. Es dauert etwas und der Schaffner unseres Wagens macht Stress, sie wollen fahren, ich soll sofort kommen. Naja, die Tickets werden an der Zugtür kontrolliert und man weiss ja nicht ob sie abfahren wenn alle Passagiere anwesend sind. So greife ich meine beiden Kaffee und Restgeld und sause davon, ich bin mir ziemlich sicher dass das Restgeld nicht stimm, habe aber keine Zeit zum Nachsehen. Im Zug – wir haben reservierte Plätze - tut sich natürlich nichts und ich stelle fest, dass mir in der Hektik 20 Soles (6 Euro) fehlen. Pech, aber kaum sitze ich steht aufgeregt das Mädchen vom Kiosk vor dem Wagen und winkt mit den 20 Soles, habe mein Geld wieder! Sie sind manchmal einfach lieb, die peruanos.


    Wärend der Fahrt gibt es allerdings auch noch Kaffee, im Preis inbegriffen. Es beginnt zu regnen, die Fahrt dauert 1 ½ h und bis wir in Aguas Calientes sind regnet es in Strömen. Das Ort besteht eigentlich nur aus Restaurants und Souvenirgeschäften und dient lediglich als Umsteigeort nach Macchu Pichu. Die meisten kaufen sich noch Regencapes, da der mittlerweile starke Regen befürchten lässt dass trotz Regenbekleidung bald alles nass sein wird. Wir steigen in den Bus und nun geht es eine halbe Stunde auf einer engen Serpentinenstrasse - rechts der ungesicherte Abgrund - bergauf bis zum Eingang von Machu Picchu. Der Regen lässt nicht nach, die Wolken unter uns geben dem Ort aber etwas Mystisches. Wir beginnen eine Führung mit unserem Reiseleiter Manuel.


    Machu Picchu wurde im 15. Jahrhundert von den Inkas erbaut, über den Zweck der Stadt gibt es allerdings verschiedene Theorien. Vermutlich lebten in der Stadt bis 1000 Menschen. Als die Spanier vorrückten wurde die Stadt aufgegeben, die Spanier haben sie nie gefunden.


    Nach einiger Zeit lässt der Regen nach und hört dann sogar ganz auf, aber als wir nach fast vier Stunden durch die Anlage sind, über Stock uns Stein und den interessanten Ausführungen unseres Reiseleiters lauschend, beginnt es wieder zu regnen, so dass wir uns mit einigen Mitreisenden und Reiseleiter Manuel auf die Abfahrt machen. Einige bleiben noch etwas, fahren dann später ab, nur ein Paar bleibt länger und erlebt die Ruinenstadt am späteren Nachmittag im Sonnenschein.









    In Aguas Calientes führt uns Manuel in ein gutes Restaurant, wo es ein leckeres Buffet gibt. Wir bleiben lange da, essen und trinken gemütlich und erzählen.


    Nach dem Essen bummeln wir etwas durchs Ort und besuchen auch die Kirche, in der ein schwarzer Christus hängt. Ausserdem sehe ich zum Erstenmal bewusst in einer Kirche ein Bild auf dem Gott als Mensch dargestellt ist. Alles in Allem bringt der Spaziergang aber nicht viel und so setzen wir uns auf den Hauptplatz in eine Wirtschaft und klönen bei einem Bierchen, inzwischen scheint die Sonne und es ist recht warm. Dabei beobachten wir den Platz und die Touristen, und sehen wie ein unbegleiteter Hund mitten auf dem Platz sein Geschäft verrichtet. Keine zwei Minuten später ist eine Strassenkehrerin da, entfernt das Missgeschick und holt noch Wasser zum Nachputzen. Dabei darf ich anfügen, dass uns in beiden Ländern – Perú und Ecuador – die Sauberkeit auf den Strassen auffiel.



    Jemand bestellte sich in Aguas Calientes Coca-Tee, soll gut gegen Höhenkrankheit sein



    Um 18:00 ist die Gruppe wieder zusammen, wir gehen zum Zug, fahren zurück nach Ollantaytambo wo unser kleiner Bus auf uns wartet. Gegen 21:00 sind wir in unserem Hotel in Urubamba.


    Fortzsetzung folgt...

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  • ...gesalzene Besichtigungen...


    Dienstag - 09. Oktober 2012 - 7. Tag



    Heute soll es um 09:00 losgehen, Frühstück ab 07:00. Wir kommen kurz nach 07:00 und stellen fest dass wir die Ersten sind. Das Frühstück in den Hotels Casa de Campo (sowohl in Cusco wie in Urubamba) – besteht aus Obst (hauptsächlich Mango und Ananas), Tomaten, Käse, Müesli, Butter, Marmelade und Brötchen. Dazu Kaffee, Tee (Mate de Coca) und Säfte.


    Um 09:00 ist unser Bus bereit, wir verladen das Gepäck (die Meisten haben ihre Koffer in Cusco gelassen) und es geht los. Schon nach kurzer Zeit erreichen wir eine Chicherría. Chicha ist ein bierartiges, alkoholische Getränk, meist aus Mais hergestellt, man kann es aber auch aus anderem herstellen, wie z. B Quinua (auch Perureis genannt) oder aus Oca (Sauerklee). Da die Fermentation früher (nur früher?) durch Speichel angeregt wurde nannte man es auch Spuckebier.




    Meerschweinchen - eine Delikatesse. Rechts die "Spielkonsolen"


    Die Dame des Hauses erklärt uns die Herstellung von Chicha, wir können auch kosten. Schlecht ist es nicht, vor allem mit Erdbeeren verfeinert mundete es uns. Danach spielen wir noch im Hof – es handelt sich um ein Holzgestell mit mehreren Löchern, in der Mitte sitzt ein Frosch. Man muss nun versuchen aus einiger Distanz die Löcher mit grossen schweren Münzen zu treffen, je nach Loch gibt es unterschiedliche Punkte, die höchste Punktzahl gibt es wenn man ins Maul des Frosches trifft. Am Wochenende treffen sich wohl viele Leute in der Chicherría zum Trinken und Spielen.


    Wir fahren weiter und Manuel fragt ob wir Lust auf eine Töpferei haben – klar, warum nicht. Schon kurz darauf halten wir bei einem Töpfer, der uns erklärt wie er die Tonwaren herstellt, eine beeindruckende Vorstellung, die Waren sind so fest dass er mit einer Vase einen Nagel einschlägt. Toll auch wenn man zusieht wie er die alten Inkamuster einritzt. Die Waren sind sehr schön und GöGa kauft sich einen Bierkrug.



    Weiter geht es zu den Salzsalinen von Mara. Von der Hauptstrassse führt ein enger Schotterweg zu den Salinen, jede Kreuzung mit entgegenkommenden Wagen ein Nervenkitzel, da es rechts steil abwärts geht – sowas wie Leitplanken gibt es natürlich nicht. Mitten in den Bergen fliesst ein salzhaltiger Fluss. Wir besichtigen die Salinen, hier ist es – obwohl auf 3800m – das ganze Jahr sehr heiss und die Sonne knallt erbarmungslos. Wir bewundern die Menschen, die in den Salinen arbeiten und zum Teil die schweren Säcke schleppen – besonders bei der Hitze und der Höhe. Die einzelnen Becken sind an Familien verpachtet. Das braune Wasser ist Regenwasser und muss jeweils abgeschöpft werden.



    Die salzhaltige Quelle





    Wir fahren weiter und halten noch bei einem Webereiprojekt. Eine resolute Indigena (Indios ist eher ein Schimpfwort, heute sagt man Indigenos) namens Filipa erklärt uns die Herstellung der Naturfarben und das Weben. Jeder Ort hat seine eigenen Muster und Farben. Natürlich soll man auch kaufen, auch wenn diese Vorführungen nicht so den Anschein von Verkaufsshows haben wie in manch anderen Ländern. Persönlich sind mir die Farben aber etwas zu düster. Mir gefällt aber mit welchem Selbstbewusstsein die Frau ihre Arbeit erklärt.




    Gegen 14:00 sind wir bei unserem Hotel in Cusco. Die Angestellten vom Hotel haben die glorreiche Idee unsere Koffer in ein Taxi zu laden und hoch zum Hoteleingang zu fahren statt sie über die steile Treppe zur oberen Strasse zu tragen. Wir steigen die Treppen hoch zum Hotel und stellen fest – brauchten wir vor einer Woche noch zwei Pausen um Luft zu schöpfen schaffen wir es inzwischen schon in einem Zug!



    Wir beziehen unsere Zimmer, diesmal wohnen wir etwas tiefer, allerdings direkt unter dem oberen Frühstücksraum, somit ist um sechs Uhr Ende der Nachtruhe, es ist sowieso alles sehr hellhörig. Das Zimmer ist auch wesentlich kleiner wie unsere erstes.


    Nach einem Stündchen Siesta gehen wir dann mit ein paar Mitreisenden in die Stadt. Gegen 17:30 entern wir eines der Restaurantes im ersten Stock an der Plaza de Armas, wo wir ausgezeichnet essen und uns im Laufe des Abends drei Karaffen (à 1l) Wein genehmigen. Im Reiseführer steht zwar man soll auf der Höhe keinen Alkohol konsumieren – aber man muss ja nicht alles machen was einem angeraten wird. Später kommt noch eine Musikgruppe die sehr schön spielt, ich kaufe ihnen eine CD ab. Wir bleiben bis nach 22:00 in gemütlicher Runde, für das Essen zahlen wir für fünf Personen 315 Soles (rd. 100 Euro).



    Eine Vorspeise mit Kartoffeln, meine Lieblingssuppe Sopa Criolla und panierte Forelle mit Orangensauce




    Ach ja – unsere Mitreisenden fanden in Cusco endlich ihren zweiten Koffer vor!


    Fortzsetzung folgt...

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  • ...der halbe Jaguar...


    Mittwoch - 10. Oktober 2012 - 8. Tag



    Heute haben wir frei. Einen freien Tag in der Planung ergibt sich da die Möglichkeit bestand ab dem vierten Tage über den alten Inkapfad (Inka-Trail) nach Machu Picchu zu wandern. GöGa war erst daran interessiert, da er aber in mir keine Mitstreiterin fand liess er es auch sein. Ich halte mich absolut nicht für fit genug vier Tage am Stück über 42km in dieser Höhe zu wandern, zumal es über zwei Pässe mit jeweils 4200m geht. Und auf Übernachtungen im Zelt hatte ich auch keine Lust. Ein Pärchen aus unserer Gruppe hatte sich angemeldet, allerdings klappte es nicht (es dürfen pro Tag nur 500 Personen über den Inka-Trail, inkl. der Träger), so dass sie über eine alternative Route nach Machu Picchu wanderten.


    Schon früh gehen wir zum Frühstück und können uns heute richtig Zeit lassen und etwas mit den Mitreisenden klönen. Nach dem Frühstück begeben wir uns in den unteren Frühstücksraum, hier soll es WiFi geben, funktioniert langsam , seltsamerweise funzt es mit dem hauseigenen Computer besser wie mit dem Laptop. GöGa geht schon mal nach oben ins Zimmer, ich bleibe noch etwas, langsam zieht sich das Wetter etwas zu und plötzlich beginnt es zu schütten, gefolgt von einem kräftigen Hagelschauer. Ich kann den Frühstücksraum – er ist verglast und bietet einen schönen Blick über die Stadt - nicht verlassen. So unterhalte ich mich mit einem Pärchen aus unserer „Parallelgruppe“. Es dauert länger bis ich es ins Zimmer schaffe.



    Es hagelt...


    Da es immer noch regnet legen wir uns auf die Betten, lesen und leisten uns dann ein Mittagsschläfchen. Gegen 14:00 spazieren wir in die Stadt, es ist noch trüb aber trocken. Als erstes besichtigen wir das Inka-Museum, das recht interessant ist. Dann bummeln wir zur Plaza de San Francisco und besichtigen die Markthalle. Immer wieder begegnen wir Mitreisenden.





    In der Markthalle sind die Orientierungstafeln in spanisch, quetchua und englisch beschriftet.



    Wie schon beschrieben war die Stadt von den Inkas im Grundriss eines Jaguars angelegt - hier fanden wir die Mitte des Jaguars.


    Wir tummeln uns noch etwas auf der Plaza de Armas, halten ein Schwätzchen mit einem netten älteren Paar aus Houston, die ebenfalls in unserem Hotel logieren, und suchen uns dann ein Restaurant. In einer kleinen Seitenstrasse der Plaza de Armas werden wir fündig, ein nettes kleines Lokal. Ich esse meine geliebte Sopa Criolla und das Nationalgericht Lomo saltado, eigentlich „gesalzenes Fleisch“, wobei der Geschmack von Sojasauce kommt, etwas das einwanderne Chinesen mit in die peruanische Küche einbrachten.


    Da es immer noch früh ist spazieren wir nochmals über die Plaza de Armas und finden einen Pub, wo wir uns noch einen Drink genehmigen bevor wir zu unserem Hotel hochsteigen. Es war der einzige Abend auf der Reise den wir zu zweit verbrachten.


    Der Abend ist noch jung, wir wissen aber nicht so recht was machen und sind auch müde, so dass ich schon gegen 21:00 schlafe.


    Fortzsetzung folgt...

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  • Hui Arctica, Du bist aber schnell. Jetzt musste ich erstmal 3 Tage nachlesen. :thumbup: Die Wolkenbilder von Machu Picchu sind echt ganz toll. Aber natürlich auch alle anderen Bilder. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • ...der vertauschte Reiseleiter...


    Donnerstag - 11. Oktober 2012 - 9. Tag



    Der Wecker klingelt um 05:30, wir stehen auf, machen uns fertig und stellen die Koffer vor die Tür. Um 06:00 gibt es Frühstück und um 07:00 soll es losgehen. Unser Reiseleiter auf der 390km langen Fahrt nach Puno ist wieder ein Manuel, von „unserem“ Manuel mussten wir uns gestern verabschieden, schade, wir hätten ihn gerne auf unserer Weiterreise mitgenommen, sein Wissen und seine Informationen waren immer sehr interessant und es wurde selbst mir – die ich nicht gerne Reiseleiter zuhöre, da ich mit schauen und fotografieren beschäftigt bin – nie langweilig. Stellte man eine Frage bekam man nicht einfach eine Antwort, sondern einen kleinen Vortrag mit viel Hintergrundwissen.


    Mit einem kleinen Bus fahren wir an den Stadtrand wo ein grosser Bus auf uns und unserer Parallelgruppe wartet, die grossen Busse können nicht in die Stadt mit ihren engen Strassen. Gegen 08:00 fahren wir los.



    Seen, Dörfer und Inkaruinen...


    Zwei Stunden später gibt es einen Halt in einem Dorf bei einer hübschen Anlage mit Verkaufstständen und Lamas und Vicuñas. Im Nachbarhaus wird gerade ein Schwein zerlegt und ein Arbeiter arbeitet in einem Baum.



    Fenster und Türen sind heute noch oft wie zur Inkazeit trapezförmig.



    Weiter geht es, hin und wieder kommt ein Dorf, die meisten Häuser aus Lehmziegel, und manchmal sieht man einen kleinen Friedhof am Strassenrand.



    Grosse Buchstaben und Zahlen auf den Bergen wurden von Schülern angelegt, um Werbung für ihre Schule zu machen.


    Bald kommen wir auf die Passhöhe Abra la Raya, wo es einen kurzen Fotohalt gibt. Wir sind jetzt auf 4338m!



    Unser nächster und letzter Halt ist in einem Ort namens Pukara, hier ist gerade Markt entlang der Strasse. Wir halten an einem kleinen Laden. Wenn man den Laden betritt kommt man als erstes in eine Apotheke, dahinter schliesst sich ein Gemischtwarenladen an, ein Raum weiter gibt es ein paar Touristenartikel und im Hof Toiletten. Mit Begeisterung und Verwunderung entdecken wir zwei Jura-Kaffeevollautomaten und kaufen uns erstmal Kaffee und im Gemischwarenladen Oreo-Kekse dazu. Zum Kaffee muss man sagen, beim Frühstück stehen Kaffeekannen mit Filterkaffee, der allerdings doch stärker ist wie man ihn aus USA oder Norwegen gewöhnt ist, selbst ich kann damit leben. In den meisten Restaurants bekommt man auch Cappuchino oder Espresso. Aber die Schweizer Kaffeemaschinen somewhere in the middle of nowhere begeisterten mich fast so wie weiland ein Kaffeevollautomat den ich in der Pampa von Arizona in einer Kaffeebar fand.



    Pukara


    Kurz nach 15:00 erhaschen wir einen ersten Blick auf den Titicacasee und erreichen Puno.



    Wir klettern aus dem komfortablen Reisebus, die Koffer sollen zum Hotel gebracht werden, wir laufen das kurze Stück. Beim Bus gibt es noch ein kleines Durcheinander, Manuel behauptet wir übernachten am nächsten Tag bei den Uro - Indios im See, diese Übernachtung wurde aber gestrichen weil unser Flug übermorgen zu früh startet. Sonja, die örtlichen Reiseleiterin der zweiten Gruppe ist jetzt auch da und Manuel beginnt zu begreifen dass er in der falschen Gruppe ist, unsere Reiseleiterin ist Sonja, er begleitet die andere Gruppe nach Bolivien.


    Mit Sonja gehen wir ins nahe Hotel und beziehen unsere Zimmer. Wir haben ein schönes grosses Zimmer mit drei Betten.



    Unser Zimmer - tolle Aussicht aus dem Fenster!



    Die Lobby. Auch hier findet man überall Sicherheitszonen im Fall von Erdbeben.


    Um 16:00 sind wir mit Sonja verabredet zu einem kurzen Stadtbummel, wir besichtigen die Kathedrale und den Markt. Viel mehr gibt die Stadt nicht her.



    Die Kathedrale





    In den Markthallen stehen immer auch Heiligenschreine.


    Sonja zeigt uns noch ein nettes Restaurant wo wir mit ein paar Mitreisenden zum Essen einkehren. Ich probiere endlich Meerschweinchen, recht lecker, zart, etwas ähnlich Hähnchen, aber sehr knochig. Ein Cuy (Meerschweinchen) einer Mitreisenden war allerdings eher zäh.




    Es ist recht frisch geworden, so dass wir zum Hotel zurückkehren. GöGa und ich holen uns noch vier Dosen Bier im Tante-Emma-Laden gegenüber da es im Hotel keine Bar gibt.




    Fortzsetzung folgt...

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    Einmal editiert, zuletzt von Arctica ()

  • Naja - mit so einem Meerschweinchen kann man doch mal testen ob der Reisebericht überhaupt gelesen wird oder ob nur automatisch der Bedanken-Button gedrückt wird... :laugh1:

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  • Also, Arctica, wie kommst du auf die Idee, dass dein Reisebericht "nicht richtig gelesen" wird? Natürlich lesen wir "Lesesüchtigen" gaaanz genau, jedes Wort wird dreimal gelesen, damit auch ja alles behalten und verstanden wird ;) Zumal du von einem Kontinent berichtest, den sehr wenige bereisen / bereist haben (ich meine hier aus dem Forum, ähem).


    Arctica, bitte bald weida...


    LG


    foerdesprotte :)

  • Aber selbstverständlich wird "ordentlich" gelesen... :good3: und auf die Meerschweinchen-Episode hab ich schon gewartet, immer Jobos Schilderungen seiner damaligen Reise im Hinterkopf :dance3: Ich zähl ja nicht zu den "mutigen" Essern (im Gegensatz zu GöGa, der gerne mal Unbekanntes auf unseren Reisen probiert). :blush2:

  • kann man doch mal testen ob der Reisebericht überhaupt gelesen wird


    Also, Arctica, was glaubst Du denn von uns? Natürlich lesen wir sehr genau - und wir warten auch immer, wann es weiter geht. Da Du Deinen Bericht meist zu einer Nachtzeit schreibst, zu der für mich die Nacht schon fast zu Ende ist, bin ich in der Früh immer gespannt, ob es eine Fortsetzung von Dir gibt.

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