Expedition Nordmeer - ein Traum wird wahr

  • Hallo, liebe Leute!


    Da ich weiß, dass hier in diesem Forum immer sehnsüchtig auf neue Reiseberichte gewartet wird - ich selber warte ja auch immer - will ich nun einmal mit unserem Bericht von unserer Traumreise beginnen. Vor allem, weil Sven auch gerade mit seiner Bilderserie gestartet hat.


    Bitte erwartet nicht, dass der Bericht einer 19-tägigen Reise hier jetzt in einem Zug berichtet wird. Ich bin beruflich gerade ziemlich eingespannt und der Berliner Stammtisch wird meine Zeitressourcen ebenfalls etwas reduzieren. Es wird also immer wieder Pausen zwischen den einzelnen Berichten geben, aber irgendwann wird hier auch die gesamte Reise berichtet sein. Und wer mehr als die erlaubten 20 Fotos je Reisetag sehen will, kann mich gerne auf meiner Homepage besuchen!


    Wie alles begann:


    Eigentlich war es viele Jahre lang die Antarktis, die mich in den Bann zog. Von einer Reise dorthin träumte ich viele Jahre, doch das, was mich wirklich interessierte, nämlich eine Expeditionsreise, erschien mir dann doch sehr teuer. Vor allem fand ich niemanden, der diese Sehnsucht mit mir teilte und für Alleinreisende sind solche Reisen noch viel teurer. Für Reisen in den Süden hätte es viele Begleit-Angebote gegeben, aber die Antarktis war denn doch zu sehr im Süden! :D


    Dann ergab es sich im Herbst 2010, dass ich sehr spontan meine erste Hurtigrutenreise für Februar 2011 buchte. Im Zuge dieser Buchung und der Vorbereitung der Reise lernte ich auch das Hurtigforum kennen und wurde dort neben unzähligen Tipps, die meine erste Hurtigrutenreise in der Vorbereitung so einfach machten, auch auf den Wiederholerbonus (heute Ambassador 1893) aufmerksam. Und da dachte ich mir, dass es doch sehr klug von mir war, erst einmal eine preislich günstige Winterreise entlang der norwegischen Küste gebucht zu haben. Bei einer eventuellen Antarktis-Reise würde ich deutlich vom Wiederholerbonus profitieren.


    Natürlich stieß ich in dieser Zeit auch auf die Angebote für Grönlandreisen. Und das Interesse für Grönland und Antarktis war gleichwertig, Hauptsache Eisberge und Tiere und Abenteuer!


    Auf meiner Hurtigrutenreise lernte ich dann Sven kennen. Und beim abendlichen Plaudern stellte sich heraus, dass wir bezüglich unserer Reisevorstellungen ähnliche Träume hatten. Auf dem Schiff fanden wir dann auch noch einen Expeditionskatalog und studierten ihn sehr ausgiebig. Und die Idee, im Sommer 2012 gemeinsam nach Grönland aufzubrechen, wurde immer realer. Allerdings dachten wir an eine Reise nach Westgrönland.


    Als dann der Katalog 2012 erschien, wurde da eine Reise „Expedition Nordmeer“ von Spitzbergen über den Nationalpark Ostgrönland nach Island angeboten. Diese Reise hatte es mir besonders angetan, da sie versprach, ein ganz exquisiter Leckerbissen zu werden. In den Nationalpark Ostgrönland dürfen pro Jahr nur 500 Touristen einreisen. Ein ähnliches Angebot hatte ich bei keinem anderen Anbieter gefunden.


    Sven war schnell überzeugt und es hieß nun, das o.k. von unseren Arbeitgebern einzuholen. Als auch das erledigt war – 14 Monate voraus zu planen wird nicht immer so gerne gesehen – haben wir am 1. Juli 2011 unsere am 5. September 2012 startende Reise gebucht. Bei dem Reisepreis haben sich Frühbucherrabatt, Wiederholerbonus und ein weiterer Rabatt vom Reisebüro wirklich ausgezahlt.


    Nun begann das lange Warten … und oft sollten wir von Freunden in die Schublade „nicht ganz zurechnungsfähig“ eingeordnet werden. :pillepalle: Wie kann man denn nach Grönland fahren? Einen Sommerurlaub macht man dort, wo es warm ist und nicht bei den Eisbergen.

    Aber das alles konnte unsere Vorfreude nicht trüben …

  • Hallo Gerda,


    ja, Du hast recht, das Forum wartet auf den Bericht! Und wie es aussieht, teilst Du Dir mit Sven: Du den Text, er die Bilder!


    Wir sind gespannt


    Dacius (Alta-Connection)


    PS: Vorhin habe ich die Rechnung für unsere Rundreise mit der "Nordkapp" vom 29.12.12 bis 9.1.13 angezahlt

  • teilst Du Dir mit Sven: Du den Text, er die Bilder!


    :nono: Da ist nichts mit Teilen! Ihr müsst auch Bilder von mir ertragen! Nur zur Vorgeschichte gibt´s keine! Beim Schmökern im Expeditionsseereisenkatalog bei der Alta-Tour hat uns niemand fotografiert!


    Und gratuliere zur Anzahlung! Ja, so schnell kann´s gehen und man ist wieder auf einem Hurtigrutenschiff!

  • und da war nur ich ohne größere Komentare hinterher :)
    Bin auch schon sehr gespannt unsere Reise nochmals zu lesen. Freue mich darauf. Gabs hier im Forum auf diese Art und Weise wohl auch noch nicht. Eine schreibt den Bericht und der andere stellt die Fotos hinein.


    Grüße

  • Und weil Ihr mich so hetzt, gibt es nun noch den Bericht von der Anreise! Und dazu dann auch einige wenige Fotos zum Anheizen!


    Endlich war der lang ersehnte 5. September 2012 gekommen! 14 Monate Wartezeit hatten ein Ende und der Traum konnte wahr werden!


    Mein Taxi hatte ich für 12.15 Uhr bestellt. Ich hatte also am Vormittag Zeit, aus meinem am Vortag gepackten und etwas zu schweren Koffer noch etwas heraus zu nehmen. Warum nimmt man nur immer so viel mit? Diesmal habe ich aber wirklich fast alles gebraucht, wir waren ja 19 Tage unterwegs. Ich nützte sogar den Wäscheservice der Fram!


    Da zu Mittag durch Wien wenig Verkehr war, war ich schon um 13.00 Uhr am Flughafen und hatte nun 2 Stunden Zeit bis zum Abflug. Da der Schwechater Flughafen gerade umgebaut wird, waren die Wege etwas weiter als sonst, aber zum Start in einen schönen Urlaub gönnte ich mir noch einmal einen starken doppelten Espresso. Wer weiß, wann ich den nächsten starken Kaffee bekommen sollte!


    Um 15.00 Uhr ging mein AirBerlin-Flug nach Düsseldorf. Man hatte mir angeboten, das Gepäck bis Longyearbyen durchzuchecken, aber dazu war ich einfach nicht mutig genug. Was, wenn es dort nicht ankommt? Sven war mutiger, er hatte von Berlin aus durchgecheckt und sein Gepäck kam mit ihm mit.


    In Düsseldorf hatte ich mehr als 2 Stunden Zeit bis Sven aus Berlin kam. Man hatte mir bei Hurtigruten ursprünglich einen späteren Flug angeboten, dann hätte ich in Düsseldorf aber nur knapp mehr als eine Stunde Zeit gehabt. Und das ist kein Urlaub für mich, wenn ich schon bei der Anreise zittern muss, ob sich alles ausgeht. So habe ich wenigstens einmal auf der ganzen Reise in meinem e-book gelesen. Später war dann keine Zeit mehr dafür!


    Als Sven dann auch da war, war erst einmal die Weidersehensfreude sehr groß. Wir haben dann für Longyearbyen eingecheckt. Wir wählten einen Fenster- und einen Gangplatz in der Hoffnung, dass der Sitz dazwischen frei blieb. Und diese Hoffnung wurde erfüllt. So hatten wir auf dem viereinhalbstündigen Flug doch etwas mehr Bewegungsfreiheit.


    Wir leisteten uns nun am Flughafen noch ein gutes Abendessen (Salat mit Schafkäse im Speckmantel und dazu ein kühles Blondes) und gingen dann langsam zum Gate. Dort trafen wir Sabine und Uwe, ein Ehepaar, das wir schon von der Alta-Tour kannten. Mit ihnen sollten wir dann auf der Reise auch viel Zeit verbringen.


    Im Flieger gab es dann überraschenderweise noch einmal ein warmes Essen, dazu kredenzte man uns einen sehr guten Weißwein.



    Der Abflug war kurz vor 22.00 Uhr und wir sollten um 02.00 Uhr in Longyearbyen landen. Man könnte erwarten, dass wir müde waren. Dem war aber nicht so, vor lauter Aufregung waren wir sehr wach und genossen den Flug in den Norden. Je weiter wir in den Norden kamen, desto toller waren die Lichtstimmungen draußen.



    Während des Fluges wollte man uns immer wieder über den Bildschirm sagen, dass es in Svalbard zwei Stunden früher wäre. So ganz unangenehm wäre das ja nicht gewesen, denn es hätte die Netto-Nacht im Hotel verlängert, aber dem war natürlich nicht so. Als wir in Longyearbyen ankamen, war es 02.00 Uhr in der Früh am 06.09.2012.


    Der Flughafen war sehr klein. Außer unserer AirBerlin-Maschine stand dort nur mehr ein Flugzeug von SAS. Und in der Halle wurden wir vom ersten Eisbären begrüßt!



    Wir wurden am Flughafen von einem örtlichen Reiseleiter empfangen und mit Bussen zum Spitsbergen-Hotel gebracht. Nach dem Einchecken waren wir endlich um 03.00 Uhr im Zimmer.


    Müde waren wir eigentlich nicht, sondern eher überdreht. Aber die Vernunft sagte uns, dass es doch günstig wäre, nun schlafen zu gehen, da auch der morgige Tag einiges an Anstrengung bot. Wir mussten in der Früh nicht so ganz zeitig raus, weil man uns erst um 10.00 Uhr zu einer Stadtrundfahrt abholen wollte. Nur das Frühstück wollten wir nicht auslassen. Daher stellte ich den Wecker für 08.00 Uhr …


    Fortsetzung folgt ... (aber nicht mehr heute!)

  • Hallo Gerda,
    schön das du schon die Zeit für den Reisebericht findest. Genau das richtige um ins Wochenende zu kommen.

  • hallo Gerda,
    ist es nicht schön, wenn der Traum gar nicht endet? Jetzt den genauen Bericht mit Fotos reinstellen wird doch den Urlaub von Euch Beiden wieder lebendig werden lassen, oder?
    Lynghei

  • Daher stellte ich den Wecker für 08.00 Uhr …


    Ja, der Wecker war auf 08.00 Uhr gestellt, aber so lange im Bett zu liegen – dafür lohnt doch der Aufwand dieser Reise wirklich nicht. Ich wurde um 06.30 Uhr erstmals wach und stand auf, um einen Blick aus dem Fenster zu werden. Leider wurde nun auch Sven wach, sah ebenfalls nach draußen und meinte, bei diesem Anblick und der Vermutung, dass es wettermäßig ein guter Tag werden könnte, kann man nicht liegen bleiben. Ich versuchte einige Zeit, durch neuerliches Niederlegen zu demonstrieren, dass ich gerne noch eine Runde schlafen würde. Aber er war unerbittlich! Und mir war jetzt spätestens klar, dass das wieder einmal ein Wenig-Schlaf-Urlaub werden würde.


    Also ab ins Bad, anziehen, die Sachen zusammenpacken und zum Frühstück. Das Buffet war wunderbar bestückt – und da stand auch ein Waffeleisen mit einer Riesenschüssel Teig. Natürlich konnte ich nicht anders als das Waffeleisen anzuwerfen und uns frische Waffeln zuzubereiten! Sogar jetzt beim Schreiben rinnt mir das Wasser noch im Mund zusammen.


    Der Frühstücksraum hatte riesige Fenster und man konnte beim Blick nach draußen wunderbar erkennen, dass sich die Wolken immer mehr verzogen und das Blau des Himmels die Oberhand gewann.


    Nach einem üppigen Frühstück brachten wir unser Gepäck in einen eigenen Raum. Es würde von dort direkt auf die Fram zu unseren Kabinen gebracht werden. Dann wurden noch ein paar Ansichtskarten und Briefmarken erstanden. Da wir den Reisebericht von Dacius genau studiert hatten, wussten wir, dass es empfehlenswert war, Karten, die man in Ny Ålesund aufgeben wollte, schon vorher zu schreiben.


    Dann stapften wir ein wenig in der Umgebung des Hotels herum und machten einige Aufnahmen – unter anderem entdeckte ich da dieses Verkehrszeichen:



    Um 10.00 Uhr wurden wir von insgesamt vier Autobussen zu einer Stadtrundfahrt abgeholt. Bereits vor dem Einsteigen fiel uns ein älteres Ehepaar auf, das es sehr gut verstand, sich an allen anderen vorbei in die erste Reihe zu stellen. Diese Taktik behielten sie während der gesamten Reise bei.


    Hier nun ein paar Informationen zu Spitzbergen und Longyearbyen:


    Spitzbergen ist eine Inselgruppe im Nordatlantik und Arktischen Ozean, die von Norwegen verwaltet wird. Im norwegischen Sprachgebrauch heißt die Inselgruppe seit dem Spitzbergenvertrag von 1920 Svalbard („Kühle Küste“). Im deutschen Sprachgebrauch ist dieser Name nicht verbreitet; es wird der Name Spitzbergen verwendet, der zugleich der Name der größten Hauptinsel des Archipels ist.


    Die Besiedlung Spitzbergens erfolgte etwa ab 1900, da es hier ein großes Kohlevorkommen gab. Die Inselgruppe ist gemäß dem Spitzbergen-Vertrag eine demilitarisierte Zone.
    Die Inseln liegen nördlich des Polarkreises zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite. Im Norden liegt das Nordpolarmeer. Grönland und Norwegen sind jeweils mehr als 600 km und der Nordpol über 1000 km entfernt.


    Auf Spitzbergen leben etwas mehr als 3000 Menschen und etwa eben so viele Eisbären.


    Longyearbyen ist die Verwaltungsstadt der Inselgruppe und Sitz einer Universität. In der Stadt leben etwas mehr als 2000 Einwohner, davon sind etwa 350 Studenten und etwa 400 Kinder.


    •Auf Spitzbergen darf man nicht selber entscheiden, welche Farbe das eigene Haus hat, sondern die Entscheidung wird vom Sysselmann (ist so etwas wie ein Bürgermeister) getroffen. Die Farbe muss sich im Sommer der Umgebung anpassen und im Winter leuchten.
    •Auf Spitzbergen darf jeder ab 18 Jahren ein Gewehr haben, er braucht für den Kauf nur eine Bestätigung des Sysselmanns.
    •Wer sich über die Stadtgrenze hinaus begibt, muss ein Gewehr bei sich haben.
    •Ein Eisbär darf erschossen werden, wenn er sich näher als 30 m befindet und wenn Gefahr im Verzug ist. Der Tod eines Eisbären muss dem Sysselmann gemeldet werden und der Schütze muss sich vor einem Gericht verantworten. Das Fell des erschossenen Eisbären gehört dem Sysselmann und wird meistens für wohltätige Zwecke versteigert.
    •Wird ein Eisbär erschossen, der einen Menschen angefallen hat, gehört das Fell der Familie.
    •Jeder erwachsene Einwohner von Spitzbergen bekommt eine „Alkoholkarte“ – mit dieser kann er im Monat 24 Bier und 2l Schnaps kaufen. Wein kann unbegrenzt gekauft werden.
    •Auf Spitzbergen gibt es keine Kriminalität


    Unsere Stadtrundfahrt führte uns erst in eine Galerie und dann an die Stadtgrenze.



    Anschließend besuchten wir noch das Museum, das sich direkt neben der Universität befindet. Auf Spitzbergen muss man überall im Eingangsbereich eines Gebäudes seine Schuhe ausziehen, auch im Hotel und im Museum.


    Um 13.00 Uhr wurden wir endlich zu unserem Zuhause für die nächsten zwei Wochen, der MV Fram gebracht. Auch das Gepäck war teilweise schon da. Beim Betreten des Schiffes gab es die uns allen bekannte Zeremonie der Händedesinfektion. Stichprobenartig wurde das Gepäck durchleuchtet. Sven´s Rucksack musste durch die Röhre, meiner nicht – ich hätte also Alkohol in die Kabine bringen können, aber wir hatten in weiser Voraussicht gar nichts dabei. Einige Passagiere mussten zu Beginn der Reise eventuell mitgebrachte Alkoholika abgeben und bekamen sie am letzten Reisetag zurück.


    Beim Einchecken wurde jeder fotografiert und das Foto ist auch auf der Cruisecard sichtbar. Außerdem war es erforderlich, die Cruisecard mittels Kreditkarte zu aktivieren. Auf der Fram gibt es keinen Bargeldverkehr.


    Anschließend durften wir schon in unsere Kabinen, obwohl laut Tagesbefehl die Kabinen erst ab 17.00 Uhr zur Verfügung stehen sollten. Unser Gepäck war auch schon da – aber ihr werdet jetzt hoffentlich nicht annehmen, dass wir Zeit gehabt hätten, das auch auszupacken.


    Nach einer kurzen Besichtigung der Kabine ging es erstmals zum Mittagsbuffet. Trotz des ausgiebigen Frühstücks hatten wir schon wieder Hunger.



    Anschließend waren wir so richtig im Stress. Um 14.00 Uhr, gleichzeitig mit dem Ablegen gab es an Deck die Scherheitsübung. Das war auch der Grund, warum wir nicht in die Webcam winken konnten. Und praktisch zeitgleich damit sollten wir uns die blauen Expeditionsjacken abholen und in den Listen nachsehen, in welche Bootsgruppen wir eingeteilt waren.


    Sven und ich waren in unterschiedliche Bootsgruppen eingeteilt. Das ging natürlich gar nicht – also erster Kontakt mit dem Expeditionsteam. Die Einteilung konnte problemlos geändert werden, aber was sie sich dabei gedacht haben, Passagiere aus einer Kabine in unterschiedliche Gruppen einzuteilen, ist mir unklar.


    Die nächsten Stunden verbrachten wir an Deck. Das Wetter war gut, die Landschaft beeindruckend und endlich wehte uns wieder Seeluft um die Nase. Die Koffer konnten warten – und sie warteten noch lange!



    Um 16.00 Uhr erreichten wir Barentsburg. Barentsburg (russisch Баренцбург) ist eine russische Polarstation. Sie wurde 1932 gegründet und ist nach Longyearbyen der zweitgrößte Ort auf der Insel. Sie wird hauptsächlich von russischen und ukrainischen Bergarbeitern bewohnt, die im Kohlebergbau arbeiten. Der Abstand der Siedlungen beträgt etwa 55 Kilometer. Die beiden Siedlungen sind nicht durch befestigte Straßen verbunden. Im Sommer verbinden Schiff oder Helikopter die Orte, im Winter Schneemobile oder Hundeschlitten.


    Russland unterhält ein Konsulat in Barentsburg. Barentsburg hat heute etwa 400 Einwohner.


    Nach Bootsgruppen wurden wir aufgerufen, um das Schiff zu verlassen. Vor dem Schiff empfing uns ein Bewohner der Stadt, der für uns eine Stadtführung machte. Dafür mussten wir aber erst einmal 250 Stufen einer Holztreppe hinaufsteigen.


    In Barentsburg gibt es neben einer Kirche auch eine Schule, ein Krankenhaus und ein Hotel. Im Hotel war auch ein Postamt, das natürlich für uns geöffnet hatte und von wo wir Karten mit russischen Briefmarken nach Hause schicken konnten. Außerdem konnten wir in der Bar den Barentsburg Wodka verkosten – schmeckt äußerst gut!




    Zum Abschluss der Besichtigung gab es dann noch von Bewohnern der Stadt eine Vorführung mit russischen Liedern. Man spürte die Begeisterung der Akteure!



    Dann ging es wieder 250 Stufen hinunter zum Schiff. Das Ablegen des Schiffes wurde von einer wunderbaren Abendstimmung begleitet.



    Nach dem Abendbuffet hatten wir sehr knapp Zeit, unsere Koffer auszupacken. In den Kästen gibt es relativ wenig Platz, Dinge hineinzulegen, aber schließlich hatten wir doch alles so untergebracht, dass jeder auch noch seine Sachen fand.


    Schon mussten wir wieder aus der Kabine. Um 21.30 Uhr lud Kapitän Andreassen zum Begrüßungscocktail in die Bar auf Deck 7. Dort stellte sich auch das Expeditionsteam vor und es gab erste Informationen für die Reise. Besonders betont wurde, dass es sich um eine ganz besondere Expeditionsreise handelte, weil man diese Route zum ersten Mal befuhr und nicht genau wusste, was wirklich auf uns zukommen würde. Karin, die Expeditionsleiterin, sagte: „Wir haben für jeden Tag einen Plan 1, einen Plan 2, einen Plan 3 und einen Plan 4. Es kann sein, dass wir sehr schnell von einem Plan zum anderen wechseln müssen. Das erfordert von allen viel Flexibilität. Wenn Ihr Euch darauf einlasst, dann wird die Reise zum Erfolg!“


    Irgendwann so gegen Mitternacht sind wir dann hundemüde ins Bett gefallen.


    Fortsetzung folgt ...

  • Hat man nicht doch ein wenig Bammel so durch die Stadt zu gehen, wenn man weiß um einen herum leben Eisbären? Schließlich habt ihr keine Waffe dabei gehabt. So ein Tier macht ja nicht unbedingt an einer virtuellen Stadtgrenze halt. Oder ist das eher ein Problem des Winters, dass die Eisbären sich der Stadt nähern.


    Muss gestehen habe mich bis jetzt noch nie damit beschäftigt.



    Vielen Dank für den Bericht, wobei mit "diesem" Virus bin ich bis jetzt nicht infiziert. Kann ja noch werden....


    Viele Grüße
    Barbara

    LG Barbara
    :ilhr:
    Nordnorge B-K-B (August 2011 und Juli 2012) B-K-B | Trollfjord B-K-B (April 2014, Oktober 2015, Mai 2018)

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