26.06. - 06.07.2012 Islands fantastischer Süden...

  • Hallo Hotte,
    Deine Superfotos erinnern mich an den Islandfan Stephan Erdmann, der mich 2008 zu meiner ersten Islandreise angespornt hat. Aber Du wirst ihn sicher kennen.
    Das Hochland hat mich auch am meisten fasziniert. Vielen Dank für Deinen Bericht mit den Traumfotos :ok: Ja, Rock L. das WEtter ist dort wirklich Glücksache besonders in Island.

  • Hallo Hotte !!!
    Klasse Bilder , auch von nicht in jedem Reiseführer empfohlenen Orten auf Island , hast du gemacht ! :thumbup:
    Obwohl ich zweimal dort war , war ich noch nicht im Tal Gjain und am Haifoss ... da muss ich sicher auch nochmals hin !
    Warum in aller Welt aber gehst Du im Februar wieder hin ... wo willst Du da rumfahren ( bzw. dich fahren lassen )--- bei dem vielen Schnee ? ?(
    Grüsse v. Doro

  • Wir hatten wirklich sehr viel Glück mit dem Wetter, kurz nach unserer Wanderung in Landmannalaugar wurde es auch etwas schlechter. Die nächsten Tage am Jökursalon waren dann sehr bewölkt, die Berge und Gletscher zum Großteil unter den Wolken. Ein Grund wieder hinzufahren :) Für die Eisberge fand ich das Licht bei dem schlechten Wetter aber sehr passend, dazu dann später mehr.


    Die Blue-Rays von Stefan Erdmann habe ich daheim, sie sind wirklich super und wirklich das Geld wert.


    Die Pisten zu Gjain und Haifoss waren nicht ganz ohne, aber mit dem Allrad-Bulli zu bewältigen. Die gesamte Tour war stressfrei, es gab immer Zeit für Fotostopps oder mal etwas zu verweilen. Man musste nicht gleich weiter. Deshalb hatte ich mich nur für den Süden Islands entschieden, da mir 12 Tage für eine Rundreise zu kurz waren. Im Februar möchte ich gerne das Polarlicht mit festen Boden unter dem Stativ sehen und auch die vereisten Wasserfälle. Norwegen hat mir im Winter auch sehr gut gefallen.


    Es geht weiter mit Landmannalaugar


    Landmannalaugar bedeutet in etwa: die warmen Quellen der Leute von Land. Die Gegend gilt als eine der schönsten der Insel, was sie vor allem den zahlreichen vulkanischen Erscheinungen und nicht zuletzt den sehr farbigen Bergen zu verdanken hat. Es gibt eine Hütte des Isländischen Wandervereins, Campingmöglichkeit, WC- und Duschhaus. 2 ausgemusterte Schulbusse als Cafe mit kleiner Einkaufsmöglichkeit (inkl. Mückennetze, falls man noch keins hat...). Gleich hinter dem Camp fließt ein Bach mit heißen Quellen, der gerne zum Baden genutzt wird.





    Wir wandern entlang des Lavafeldes Laugahraun zum Beginn des Laugavegurs und dann an der anderen Seite wieder zurück zum Camp. Landschaft und Farben sind eine Pracht, die Mücken eine Plage :)












    Kurz vor dem Camp gibt es noch einen steilen Abstieg, über ein Schneefeld erreichen wir die grünen Wiesen und die heißen Quellen. Mit einem Kaffee wird sich gestärkt, dann müssen wir auch wieder los.








    Auf der Hochlandpiste Landmannalaugar - Eldgja durchfurten wir mehrere Flüsse, dieser Abschnitt zählt zu den landschaftlich abwechslungsreichsten Hochlandtouren.





    Auf der Fahrt wird das Wetter schlechter, die Wolken ziehen zusammen. In Kirkjubæjarklaustur (ein wahrer Zungenbrecher) ergänzen wir in einem Supermarkt die Brotzeit-Vorräte. Leider ist Skyr gerade ausverkauft :( Wir durchqueren die Skeiðarársandur und erreichen schließlich den Gletschersee Jökulsárlón. Von den Bergen und Gletschern ist leider nicht mehr viel zu sehen, sie liegen komplett in den Wolken.


    Vom Jökulsárlón sind es dann nur noch ein paar Minuten Fahrt bis zum Gästehaus Gerdi, hier bleiben wir für 3 Nächte.

  • So, leider etwas verspätet heute.
    Nonnie: Danke! - das Video kannte ich noch nicht.


    Bayerntroll: Während unserer Tour sagte Michi das der Sprengisandur als Verbindung in den Norden erst Ende Juni offiziell freigegeben wurde. Ich werde noch einige Fotos der Tour und Landmannalaugar bei Flickr hochladen, den Link stelle ich dann hier ein.


    Polarlichtfan: Die Wanderung war eigentlich ok, wir sind vom Camp nach links dem Bachlauf gefolgt. Es stieg leicht an und ging dann in das Lavafeld bis zu den Solfataren. Zurück sind wir dann auf der anderen Seite, da gab es dort 2 schwierigere Stellen die noch mit Schnee bedeckt waren. Mit etwas Vorsicht und guten Wanderschuhen aber ohne Probleme machbar. Für die anderen Touren auf die umliegenden Berge war leider keine Zeit.


    01.07.2012
    Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Jökulsárlón (deutsch „Gletscherflusslagune“). Es ist der bekannteste und größte einer Reihe von Gletscherseen in Island. Er liegt am Südrand des Vatnajökull auf dem Breiðamerkursandur zwischen dem Skaftafell-Nationalpark und Höfn. Mit 248 Metern ist er der tiefste See Islands. Seine Fläche beträgt etwa 18 km². Der Jökulsárlón wird durch die auf ihm treibenden Eisberge charakterisiert, die eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen. Sie lösen sich von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ab. Der See ist sehr ruhig, nur wenn am Gletscher Eis abbricht kommt Wellengang auf.


    Das Blau der Eisberge rührt von verschiedenen Kristallen im Eis und deren Reflexion her, das Schwarz von vulkanischer Asche. Besonders beeindruckend sind Abbrüche vom Gletscherrand und wenn sich ein Eisberg dreht, da das blau im Eis besonders intensiv wirkt.


    In den Monaten Juni und Juli nisten die Großen Raubmöwen (Skuas) nahe dem Gletschersee, man sieht sie und ihre Nester kaum bis sie auffliegen und Angriffe starten. Weiterhin gibt es im Jökulsárlón Robben und eine Vielzahl von Vögeln, insbesonsdere Eiderenten und Papageitaucher.














    Aus dem Jökulsárlón führt ein kurzer Fluss ins Meer. Er wird von einer Brücke der Ringstraße überspannt, die teilweise direkt neben dem See verläuft. Es gibt Parkplätze auf beiden Seiten des Flusses, auch ein Cafe und der Startpunkt für Touren mit Schlauchbooten oder Amphibienfahrzeugen ist hier. Es gibt sehr leckere Waffeln, zum Aufwärmen ideal.




    Abhängig von den Gezeiten ist die Strömung im Fluss unterschiedlich stark. Sie kann sich auch umkehren, so dass Salzwasser vom Meer in den See strömt, was dessen Zufrieren verhindert. Bei meerwärts gerichteter Strömung werden Eisberge aus dem See ins Meer gespült und teilweise am angrenzenden schwarzen Sandstrand abgelagert.








  • Wie bisher jeden Tag, wahnsinnig beeindruckende Bilder !! Die "Eisberge am Strand" und die startenden Eiderenten sind hervorragend eingefangen.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Vielen Dank für diese "dramatischen" Eisberg Fotos - die Gezeiten bedingten Bewegungen der Eisberge begeistern mich immer wieder, wenn ich auf die live webcam schaue (an andere Stelle hatte ich die schon mal gepostet)


    :ok: :girl-dance: danke für Deinen Bericht - ich muß da auch nochmal hin :imsohappy:

  • Hallo, ich hatte am Wochende leider wenig Zeit hier weiterzuschreiben. Wir waren ab Freitagabend bei einem Großbrand hier im Einsatz.


    Meine Islandfotos sind mit einer Canon 5D Mk II entstanden, als Objektive hatte ich ein Canon 28-300er und ein 17-40er dabei. Wobei die meiste Zeit das 28-300er an der Kamera war. Ein Objektiv-Wechsel ist eigentlich nur im Fahrzeug ratsam, da fast immer Staub/Asche oder Gischt in der Luft war. Als Filter hatte ich einen Polfilter und einen ND8-Graufilter dabei. Verlaufsfilter auch, aber die waren kaum im Einsatz, da mir die Übergänge zu hart waren. Dazu noch Stativ und Kabelauslöser. Zusätzlich ein Geschirrtuch und eine Regenschutzfolie für die Kamera.


    Alle Fotos sind als RAW-Dateien gespeichert und wurden mit Lightroom entwickelt.


    03.07.2012
    Wir fahren heute wieder den Jökulsárlón an und haben Glück mit den Gezeiten. Die Flut hat einige sehr große Eisberge angespült, welche auf dem schwarzen Strand liegen.






    Bei einem kurzem Aufenthalt mit Stärkung am Gletschersee sind die Amphibientouren recht leer, ich nutze die Gelegenheit und fahre einmal mit raus auf den See.







    Nachmittags sind die angrenzenden Gletscherzungen mit ihren Seen unserer Ziel. Bei einer Wanderung kommen wir der Abbruchkante des Breiðamerkurjökull recht nahe und können den Gletscher kalben sehen. Die Eisberge in diesem Gletschersee sind kleiner, dafür ist es sehr ruhig. Man kann die Spannung im Eis hören, die Ruhe wird nur unterbrochen wenn es zu Abbrüchen am Gletscher kommt oder sich ein Eisberg dreht.







    Unsere ständigen Begleiter sind die Skuas, die großen Raubmöwen, welche sehr gut getarnt in der Gegend brüten und ihre Nester verteidigen.


    Abends dürfen wir im Þórbergssetur, Hali ein wunderbares Buffet geniessen und dabei noch die angrenzende Ausstellung bewundern.




  • Hotte für diese einmaligen Bilder. RAW und Lightroom ist ja sehr professionell und das kann man sehen. Dein Bericht gibt uns recht: Wir wollen da auch noch hin, mal sehen wann es klappt. Bin schon gespannt wie es weitergeht.

  • hotte, das sind einfach nur großartige Fotos. :thumbup:
    Und den Reiseveranstalter habe ich mir auch mal notiert :sdanke:
    Das hat uns auf unserer Reise gestört, dass wir fürs Fotografieren kaum Zeit hatten, immer nur ein paar Schnappschüsse und weiter ging's. Vielleicht wird das bei der nächsten Tour besser.
    Ich freu mich schon auf die Fortsetzung Deines Berichts.

  • Danke, freue mich sehr das die Fotos gefallen. Ich warte gerade auf mein Fotobuch und einige Poster, bin gespannt wie alles auf Papier aussieht.


    Zum Fotografieren war die Tour und unsere Gruppe wirklich optimal, es gab immer genug Zeit und nie Stress - Michi hat es immer irgendwie möglich gemacht (auch wenn manchmal das Abendessen nach hinten verlegt werden musste).


    03.07.2012
    Heute wechseln wir wieder das Quartier, eine längere Fahrt vom Jökulsárlón bis zum Kap Dyrhólaey steht an. Leider hängen die Wolken auch heute wieder sehr tief, die Gletscher sind nicht in voller Pracht sichtbar. Das Gepäck ist schnell verladen, dann machen wir uns auf den Weg. Ich überlege kurz das Gefährt zu wechseln, beuge mich aber dem Gruppenzwang ;)



    Unser erster Stop ist der Skaftafell-Nationalpark, hier besuchen wir den Svinafellsjökull. Von einem Parkplatz aus ist die Gletscherzunge recht gut erreichbar. Auf dem Eis sind verschiedene geführte Gletschertouren unterwegs, wir bleiben auf festem Untergrund am Gletscherrand und geniessen den Ausblick.







    Die geplante Wanderung zum Wasserfall Svartifoss fällt leider aus, da Regen einsetzt und die Wolken sehr tief hängen. Vor der Durchquerung des Skeiðarársandur stoppen wir am Denkmal für den letzten großen Gletscherlauf 1996, bei dem die längste Brücke in Island weggerissen wurde.


    Nach einer Brotzeit im Lavafeld Eldhraun und einem Tankstopp in Kirkjubæjarklaustur steuert Michi mit dem Bulli den Canyon Fjaðrárgljúfur an. Wir erkunden die Schlucht, die an einigen Stellen bis zu 100m tief ist. Der Fluß Fjaðrá hat sich in das Gestein gegraben und eine beeindruckende Landschaft geschaffen. Es gibt zahlreiche Vorsprünge mit einem guten Einblick in die Schlucht, allerdings sollte man schwindelfrei sein.









    Nicht weit von Fjaðrárgljúfur stoppen wir nochmal kurz und haben nach einem kurzen Weg einen guten Ausblick über das Lavafeld Eldhraun. Unter uns liegt ein historischer Schafpferch, nachdem die Schafe in einem großen Gebiet den Sommer verbringen konnten, werden sie zum Herbst hin wieder zusammengetrieben. Man sammelt sie erst in der Mitte des Pferchs, um sie dann in die außen liegenden Umzäunungen nach Eigentümern zu verteilen.



    Über Vik erreichen wir unser nächstes Quartier, das Hotel Dyrhólaey, welches auf einer Anhöhe errichtet ist. Es ist recht groß, die Zimmer sind aber urgemütlich. Im Hotel ist recht viel los, es ist Stopp für mehrere Busreisen-Veranstalter. Der Speisesaal ist gross und macht den Eindruck einer Bahnhofshalle, da es ziemlich laut ist. Das Essen ist umwerfend lecker, das beste Lamm der gesamten Reise (es gab eigentlich immer Fisch oder Lamm und Schokokuchen in Varianten :) ).


    Nach dem Essen machen wir uns auf zum Kap Dyrhólaey, einer vorgelagerten Halbinsel. Dyrhólaey ist für ihren Vogelreichtum bekannt. Im Sommer nisten hier neben Seeschwalben auch eine große Kolonie Papageitaucher. Während der Brutzeit ist der Zugang gesperrt, wir haben Glück - das Kap ist bis auf einen Bereich wieder freigegeben. Ein Papageitaucher begutachtet uns vor seiner Bruthöhle, man kann sich langsam und auf den Knien sehr nah an den kleinen Kerl heranarbeiten.









  • Ich habe auch lange gezögert RAW-Dateien zu Nutzen, da mir der Aufwand zu gross erschien. JPGs sind sofort verfügbar, bei RAW ist der Speicherbedarf enorm. Über die Personenfotografie bin ich dann auf den Mehrwert des unkomprimierten Formats und die Möglichkeiten aufmerksam geworden. Mit Lightroom ist die Bearbeitung sehr schnell möglich, ich nutze Photoshop fast gar nicht mehr. Es gibt dazu mehrere gute Blogs im Internet, welche Tipps und Videos zu Lightroom bieten. Mir hat dabei neunzehn72.de von Patrick Ludolph geholfen.


    Bei Lightroom habe ich erst nicht kapiert, das es auf einem Katalog basiert - die Fotos werden importiert und alle Bearbeitungen in der Datenbank gespeichert. Erst nach einem Export wird die Bearbeitung wirklich in eine Datei geschrieben. LR 4 ist relativ günstig geworden und bietet sehr viele Möglichkeiten, die Bedienung erfolgt über Schieberegler. Man kann dabei auch nichts falsch machen, da die Originale nicht verändert werden.


    Wenn man die passenden Einstellungen für ein Foto gefunden hat, kann man diese sehr leicht auf ähnliche Bilder übertragen. Damit können auch ganze Bildserien sehr schnell bearbeitet werden. Für die Eisberge habe ich beispielsweise ein Foto entsprechend entwickelt und dann die Einstellungen als Vorlage gespeichert. Diese Vorlage kann mit einem Klick auf eine Vielzahl Bilder angewendet werden. Kleinere Anpassungen, wie Verläufe, mache ich dann aber pro Bild.


    Ich hoffe das war nicht zu technisch und zuviel Lightroom-Werbung. Leider kann ich keine JPGs aus der Kamera zeigen, da ich nur die RAWs gespeichert habe (und ein paar Schnappschüsse mit dem Iphone).

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