Abenteuer Spitzbergen - MS Nordstjernen - 9.8.2012 - 14.8.2012

  • Capricorn - du verwechselst da Birnen mit Äpfel, es geht um die Leute die bei dem Auftritt mitmachten, und da kannst du mit einem Youtube-Film generell Probleme bekommen ohne deren Genehmigung, das hat mit dem Forum nichts zu tun.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • OK, hast Du natürlich recht. Andererseits war das ja ein "öffentlicher" Auftritt, bei dem die Ausführenden damit rechnen müssen, gefilmt zu werden. Einen Hinweis, das Filmen/Fotografieren nicht gestattet ist, hat es ja vermutlich nicht gegeben. Wäre das das richtige Argument ? Jetzt sind wieder die Experten für Urheberrecht gefragt.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Ich denke auch dass es keine Probleme geben dürfte, aber wer durchschaut das schon!? Und wie öffentlich ist ein Auftritt auf einem kleinen Schiff? Ist ja kein Marktplatz, also im Prinzip eben doch nicht öffentlich.

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  • Schöner Reisebericht :sdanke:
    Da machst Du mir ganz schön die Nase lang !!!
    Mein Lieblingsschiff und mein Traumreiseziel!
    Ich freu mich auf die Fortsetzung.

  • Dieser Bericht soll doch nicht unvollendet bleiben - weiter geht es mit:


    Sonntag 12.8.2012


    Es war eine herrlich ruhige Nacht und auch am nächsten Morgen umfängt uns diese besondere Stille.


    Es ist 10 Grad warm und nur leicht bewölkt. Wir liegen im Bocksfjord , zwischen dem Liefde- und dem Woodfjord. Der nächste Landgang soll uns zu heißen Quellen führen. Die Polarcirkelboote entern wir jetzt schon wie die Profis. Nicht nur uns machen die Fahrten Spaß, auch den Bootsführern gefällt es wenn sie den Gashebel "auf den Tisch legen" können.


    Da der Weg zu den Quellen ziemlich felsig und unbequem ist bleiben einige Mitreisende am Strand. Sie sammeln angeschwemmten Müll auf, den es hier reichlich gibt. Aber es gibt auch sehr viel Treibholz, das so blitzblank aussieht, als wenn es ein Putzteufel bearbeitet hätte. Das Holz kommt aus Sibirien. Dort entkommen den Flößern immer wieder Baumstämme die dann im Eisgürtel der Arktis gefangen werden. Der Golfstrom sorgt dafür, dass das Holz hier angeschwemmt wird.


    Das Wetter wird immer besser. Bereits nach wenigen Metern deponieren einige von uns ihre Jacken um sie erst auf dem Rückweg wieder mitzunehmen. Die Vegetation ist hier sehr vielseitig und man weiß nicht wo man überall hinsehen soll.


    Teilweise artet diese Tour in eine Kletterpartie aus, ein Weg ist nicht wirklich zu erkennen, aber das Ziel ist klar - dort befindet sich schon die Gruppe die vor uns an Land gegangen ist. Dort angekommen stellen wir fest, dass es kein Fehler war das Badezeug in der Kabine zu lassen. :D Die Quelle entpuppt sich eher als kleine Pfütze.


    Aber wir haben eine fantastische Aussicht von dort. Und sie wartet wieder auf uns - die Nordstjernen.


    Auch heute gibt es zum Dessert wieder Eisbär. Diesmal mit einem Add-on: ein Polarfuchs. Eine nette Mitreisende hat uns erlaubt diese beiden Bilder hier einzustellen. Grüße nach Berlin ! :sdanke:


    Während des Mittagessens geht es weiter in den Liefdefjord. Vor dem Monacobreen wendet die Nordstjernen ziemlich schnell. Ich bin enttäuscht, denn ich habe gehofft dass wir diesen Anblick etwas länger genießen können. Für den Nachmittag war ein Landgang bei Mushamna geplant - aber das ist nicht weit entfernt und kein Grund es so eilig zu haben.


    Mit der nächsten Durchsage wendet sich alles zum Guten und die Nordstjernen wendet sich wieder dem Gletscher zu. Programmänderung ! Wir werden mit den Booten eine Fahrt vor dem Gletscher machen. Die Wetteraussichten haben die Expeditionsleitung zu dieser Änderung veranlasst. Bei diesem Licht sollte sich der Gletscher von seiner Schokoladenseite zeigen. Kurz danach hing ein Plan mit den Abfahrtzeiten an der Tür zum Roten Salon. Hier wurde auch auf einer Karte mehrmals täglich unsere zurückgelegte Route eingezeichnet.


    Diese Fahrt war wirklich das Highlight der ganzen Reise. Da der Gletscher sehr aktiv war und auch während unserer Anwesenheit kalbte schwammen viele Eisbrocken in verschiedenen Größen im Wasser. Entsprechend langsam mussten die Boote fahren. Es gab Möwen und Eissturmvögel zu sehen.


    Während wir unterwegs waren brach donnernd wieder ein Stück vom Gletscher ab. Unser Guide war diesmal Heiko Kuehr, der uns viel Wissenswertes zu erzählen hatte. Allerdings war ich hin- und hergerissen zwischen hören und sehen. Eines der anderen Boote meldete über Funk dass Belugas gesichtet wurden. Als wir die Stelle erreichten waren sie aber schon wieder auf und davon - vielleicht war es ihnen zu unruhig.


    Die Fahrt war viel zu schnell vorbei und die Nordstjernen machte sich wieder auf den Weg - genau genommen war es ja schon der Rückweg.


    Man hatte auch etwas Gletschereis mit an Bord genommen - für den Drink des Tages: "Polarbear" in gletscherblau. Den habe ich mir gegönnt - als Abrundung des eisigen Erlebnisses.
    Ach ja - im Laufe des Nachmittags hat sich auch immer wieder mal die Sonne gezeigt. Es war rundum ein schöner Tag.
    Ich merke wie schwer es mir fällt, die Eindrücke so zu beschreiben wie ich sie empfunden habe. Eigentlich sollte ich jedem eine Reise hierhin empfehlen. Andererseits habe ich mich unterwegs auch mehrmals gefragt: - Was tun wir hier? - Ist es richtig dass wir hier sind?




    P.S.: Die 20 Bilder für diesen Tag zu bestimmen war aber richtig schwierig!

  • Schön, dass Dein Bericht weitergeht !!

    Andererseits habe ich mich unterwegs auch mehrmals gefragt: - Was tun wir hier? - Ist es richtig dass wir hier sind?


    Ich denke, diese Frage sollte unbedingt mit einem Ja beantwortet werden. Nur das unmittelbare Erleben dieses fragilen Naturraumes sensibilisiert wirklich dafür, dass er Schutz braucht und schützenswert ist.

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • hallo Marion,
    der Bericht ist wieder mit wunderbaren Fotos versehen. Interessant und bestimmt als besonderer Glücks-Schnappschuss ist Bild 15 zu werten. :thumbup: Im Moment solcher 'Akrobatik' den Auslöser drücken zu können - traumhaft.
    Lynghei

  • Nur das unmittelbare Erleben dieses fragilen Naturraumes sensibilisiert wirklich dafür, dass er Schutz braucht und schützenswert ist.

    Capricorn
    prinzipell stimme ich Dir zu -
    aber mir geht es eher wie Murkel, die sich fragt, ob es richtig ist, sich sozusagen in die letzten Winkel der welt zu begeben.
    Wenn jeder sich "vor Ort" davon überzeugen will/soll, was schützenswert ist, ging es zu wie auf einem Highway. :wacko:
    Und das kann es ja auch nicht sein. :S
    Dass so eine Reise unvergleichliche Eindrücke hinterläßt, ist ohne Zweifel und jedem gegönnt, der sie unternimmt. :)

  • P.S.: Die 20 Bilder für diesen Tag zu bestimmen war aber richtig schwierig!


    Hallo Marion,


    also bei mindestens zwei Bildern werde ich blass vor Neid :!:
    Ich war ja im gleichen Boot, aber die aufflatternden Voegel und den kalbenden Gletscher - das habe ich nicht erwischt.


    Vielen Dank, dass Du jetzt doch mit dem Bericht weiter machst - ich freue mich schon auf den Montag :thumbup:
    und bin gespannt, welche Bilder Du dann aussuchst.


    Viele Gruesse nach Norden
    Hanne

  • Die 20 Bilder für diesen Tag zu bestimmen war aber richtig schwierig!


    Glaube ich sofort bei so herrlichen Bildern, danke! :love:
    ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen.


  • Montag 13.8.2012


    Es geht doch noch weiter. Anim ist ja schon zur Überbrückung eingesprungen :thumbup:


    Das Wetter zeigt sich am Montag wieder eher von der schlechten Seite. Wir befinden uns im Kongsfjord und um 10:00 Uhr legen wir in Ny-Alesund an.
    In einzelnen Gruppen machen wir uns auf den Weg und erfahren alles Wissenswerte über den Ort: Geschichte der arktischen Expeditionen und des Bergbaus
    und Zentrum Polarforschung für Wissenschaftler aus aller Welt in der Gegenwart.
    Und wir werden wieder auf am Wege lauernde, angriffslustige Küstenseeschwalben, die Vogelschutzgebiete und Eisbärengrenzen aufmerksam gemacht.
    Nachdem wir uns im blauen Posthäuschen im Stempeln geübt haben - natürlich nur auf Postkarten :D , es wird ja dort eindringlich vor dem Stempeln der Reisepässe gewarnt - kaufen wir noch einen Kuschel-Eisbären im Andenkenladen. Ja - der Eisbär ist für uns und nicht für das Patenkind. Der Husky von der letzten Reise möchte etwas Gesellschaft haben.
    Es fängt an zu regnen und wir sind lange vor Abfahrt wieder an Bord.






    Der Landgang nachmittags führt uns wieder zu einer Trapperhütte - Camp Zoe im Moellerfjord. Diese Hütte war eine Außenstelle des Camp Mansfield, ist in gutem Zustand und wird auch heute noch benutzt. Ernest Mansfield hatte hier zu Beginn des 20.Jahrhunderts ein fettes Geschäft mit Marmorabbau gewittert. Allerdings hat der Permafrost dem Geschäftsmann hier die lange Nase gezeigt - nachdem die ersten Schiffe mit Marmor südliche Gefilde erreichten zerfiel alles zu Sand.
    Bevor wir das letzte Mal mit den Booten zur Nordstjernen zurückfahren, zeigen uns zwei junge Passagiere noch dass nicht nur die Nordmänner hart im Nehmen sind. Sie stürmen ins Wasser - aber nur gaaanz kurz.




    Jetzt kommt unwiderruflich das letzte Stück der Reise. Das Wetter wird immer schöner, aber auch der Seegang nimmt zu. Beim Abendessen gibt es wieder einige freie Plätze.
    Zur Verabschiedung gibt es nochmal ein Ständchen der Crew und des Expeditionsteams: Bye for now, Bye, Bye Nordstjernen nach der Melodie Bye, Bye Love.
    Der Koch bekommt einen Extra Applaus, die Zertifikate für die Überquerung des 80.Breitengrad Nord und Schwimmen in arktischen Gewässern und die Pins der Aktion Svalbard Clean up für die eifrigen Müllsammler werden verteilt.
    Die Sonne scheint mit einer Intensität als wenn sie uns das nieselige Wetter vergessen lassen will. Das gibt perfekte Mitternachtssonne!!
    Aber gegen 22:30 gehen wir dann doch zu Bett, da wir zu den "Glücklichen" gehören die sofort nach dem Anlegen in Longyearbyen das Schiff verlassen müssen.

  • Hallo Marion,


    danke fuer den Abschluss Deines Reiseberichtes - ich wusste doch, dass Du da noch Bilder hast, die ich nicht habe. ;)
    Schliesslich bin ich beim letzten Landgang nicht mehr mit sondern habe von der Nordstjernen aus fotografiert.
    Das geniale Interieur der Trapperhuette :lol: hat einfach noch gefehlt.


    Wann kommt Eure naechste Tour?


    Gruss
    Hanne

  • Liebe Marion!


    Auch von mir ein letztes Mal :sdanke: für die vielen Eindrücke, die du uns durch deinen Bericht und deine Bilder von eurer Spitzbergen-Tour vermittelt hast. Bisher steht so ein Ziel für uns in weiter Ferne, umso lieber schaue ich mir die Berichte dazu hier im Forum an! ^^


    Eine schöne Woche


    wünscht Ulli

  • So ganz fertig bin ich ja noch nicht :)


    Dienstag 14.8.2012

    Nach kurzem, unruhigem Schlaf weckt das Handy. Gestern hatte man mehrmals darum gebeten, dass wir uns in einer Liste mit dem entsprechenden Rückflug eintragen, damit wir rechtzeitig geweckt werden. Gut dass wir unseren eigenen Wecker gestellt haben, denn das offizielle Wecken funktioniert nicht. Die Kabinennachbarn schauen jedenfalls sehr erschrocken aus der Tür, als wir bereits mit unseren Koffern auf dem Weg sind. Von der Crew sieht man nur die Bedienung aus der Cafeteria. Zwei Mitarbeiter von Spitzbergen Travel sind mit einem Kleintransporter gekommen, helfen beim Anlegen und sind dann auch schnell wieder verschwunden. Der Bus steht bereit. Wir hatten allerdings den Eindruck, dass niemanden interessierte ob alle Passagiere da sind.
    Es geht alles so schnell - wir haben uns gar nicht richtig von der Nordstjernen verabschiedet. Ich nehme das mal als Zeichen dafür, dass wir sie doch nochmal irgendwann, irgendwo wiedersehen.
    Kurze Fahrt zum Flughafen, die letzten Postkarten in den Briefkasten, der Check-In geht zügig. Und dann beginnt wieder das Warten, dass allerdings diesmal nicht so endlos erscheint, da man ja jetzt viele Mitreisende kennt und zumindest ein gemeinsames Thema hat. Das Wetter ist phantastisch. Spitzbergen verabschiedet uns mit Sonnenschein, viel Blau am Himmel und einer tollen Sicht von oben. Und das interpretieren wir mal als Zeichen dass wir wiederkommen sollen.


    Flugplan:
    04:50 ab Longyearbyen -> Oslo
    11:20 ab Oslo -> Frankfurt
    16:25 ab Frankfurt -> Düsseldorf







    Auch diese kurze Reise hat sich gelohnt um einen Eindruck von Spitzbergen zu bekommen. Wir haben uns wie immer auf der Nordstjernen sehr wohl gefühlt. Sie passt so gut dorthin - es ist ein Jammer dass sie wahrscheinlich nicht mehr in diesem Gebiet fahren wird.

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