Norwegische Brückengeschichte(n)

  • Klasse Dein "Brückengeflüster". :!:
    Habe die 'Nordhordlandsbrua' letztes Jahr direkt 2 x kennenlernen und unterqueren dürfen: nordgehend und südgehend... :thumbup:
    Musste mich damals anschließend erst mal schlau machen, welche Strecke wir gefahren sind, nachdem wir die mir bekannte Asköybrua haben bei der Abfahrt einfach "links" liegen lassen. :blush2: War mal was anderes und eigentlich schade, dass die Hurtigruten nicht häufiger diese Strecke nehmen. :rolleyes:

    Liebe Grüße, Goldfinch
    :ilhr:



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  • Das sieht eine nun von Lokalpolitikern und Statens vegvesen vorgestellte Idee vor, derzufolge die Brücken entlang der E39 - die ja mit Hochdruck fährenfrei gemacht werden soll - gleichzeitig auch als Kraftwerke genutzt werden könnten. So sehen erste Studien vor, Brückenmasten als Träger von Wiindrädern zu nutzen, aber auch Solarpaneele und Strömungs-, Wellen oder Elektrolysekraftwerke seien denkbar.


    Neben einem Beitrag zur Reduktion des eigenen CO2-Ausstoßes erhoffen sich die hinter diesen Plänen stehenden Gruppen auch einen neuen Exportschlager aus Norwegen, nämlich das Brückenkraftwerk.

  • Etwas über ein Jahr ist Hardangerbrua nun für den Verkehr freigegeben, und dieses Jubiläum hat die Betreibergesellschaft Hardangerbrua AS genutzt, um eine Jahresbilanz vorzulegen, die durchaus gemischt ausfällt.


    Die nach einem halben Betriebsjahr nur bei 76% der für die "Abmautung" der Brücke berechneten liegenden Auslastung hat sich im zweiten halben Betriebsjahr auf 84% verbessert. Ein Problem stellen allerdings besonders die ausländischen Autos dar, die die Brücke ohne Autopass-Zahlgerät oder registrierte Kreditkarte nutzen. Deren Halter erhalten nämlich nach Ermittlung ihrer Anschrift von einer in London ansässigen Firma die Rechnung zugeschickt. Allerdings lassen sich offenbar nur zwei Drittel der Halter zweifelsfrei ermitteln, was vor allem daran liegt, dass nicht alle Länder ein lückenloses Register zugelassener Fahrzeuge besitzen! Bei gut einem Drittel dieser Fahrzeuge könne deshalb keine Rechnung zugestellt werden, was die Auslastung der Brücke - zumindest virtuell - senkt.


    Es läuft also alles weiterhin auf eine über die veranschlagten 15 Jahre laufende Bemautung hinaus, denn eine Erhöhung der Preise stelle angesichts ihrer Höhe keine Alternative dar, so die Betreibergesellschaft.

  • Seit einiger Zeit wird schon der Ausbau des Tunnels bei Drøbak durch den Oslofjord heiß diskutiert. Nun hat man statt dessen den Bau einer Brücke über den Oslofjord ins Spiel gebracht. Zwar wäre der Brückenbau mit 13 Milliarden NOK wesentlich teurer als der Ausbau des Tunnels mit 3,8 Milliarden NOK, würde sich aber auf lange Sicht mehr lohnen.
    Für den möglichen Platz der Brücke wurden zwei Stellen im Norden und im Süden von Drøbak vorgeschlagen.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Des weiteren spricht der Artikel von Überlegungen zu einer zweiten Brücke (oder Tunnel) zwischen Horten und Moss, also etwas weiter südlich. Obwohl eine Brücke deutlich teurer wäre als ein Tunnel, wäre es mit Brücken wesentlich leichter, die verschiedenen Verkehrsarten zusammen unterzubringen.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Naja, ganz eingebrochen ist die Skjeggestad bru auf der E18 bei Holmestrand nicht, aber eingeknickt schon. Glücklicherweise kam es zu keinen Personenschäden, das Bauwerk ist nun aber für den Verkehr gesperrt. Das Ganze ist gestern Nachmittag passiert.


    Nun ist die Suche nach den Ursachen in vollem Gange. Neben der Annahme, der Kollaps sei auf einen sogenannten Grundkollaps unter der Brücke zurückzuführen, haben sich jetzt Zeugen gemeldet, die umfangreiche Planier- und Grabungsarbeiten unter der Skjeggestad bru beobachtet haben, die möglicherweise zu Verwerfungen im Erdreich geführt haben könnten.


    Edit: Wie Statens vegvesen inzwischen mitgeteilt hat, wird sogar ein Abriss der Brücke erwogen... Sicher scheint derzeit aber zu sein, dass es mehrere Monate dauern wird, bis der Verkehr auf der E18 bei Holmestand wieder in beiden Richtungen normal laufen kann.

  • Ziemlich blöd für meinen Kollegen hier in Drammen, der diese Brücke täglich auf dem Weg nach Tonsberg passiert. Betroffen ist die Brücke in einer Fahrtrichtung. Die andere ist aber ebenfalls gesperrt, weil man da die Standfestigkeit überprüfen muss. Erst dann wird man diese unbeschädigte Brücke einspurig für beide Fahrtrichtungen nutzen. Kein großes Drama bei normalem Verkehr, aber zum Wochenende oder spätestens zum Ferienbeginn sind größere Staus dann sicher an der Tagesordung.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • In Norwegen wurden jetzt alle Brücken begutachtet. Insgesamt stellte man an 237 Brücken teils erhebliche Schäden fest. Zieht man die ohnehin gesperrten oder nicht mehr benutzbaren Brücken ab, bleiben 104 Brücken die auf dringende Sanierung warten.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


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  • ganz eingebrochen ist die Skjeggestad bru auf der E18 bei Holmestrand nicht, aber eingeknickt schon


    OK, nicht selbst, aber die Bauarbeiten für den Golfplatz bei der Anfang Februar eingeknickten und inzwischen abgebrochenen Skjeggestad bru an der E18. Diese hätten negativ auf die Bodenstabilität eingewirkt und so letztlich das Unglück verursacht, so das Ergebnis der Untersuchungen. Bislang haben die Arbeiten an der Brücke zwischen 30 und 40 Millionen Kronen verschlungen. Mit der Fertigstellung der Reparatur- und Neubauarbeiten rechnet Statens vegvesen im Sommer 2016. Ein bisschen Erleichterung soll es aber schon zu den diesjährigen Sommerferien geben: Dann soll die unbeschädigt gebliebene Brücke der nordgehenden Fahrbahn in beiden Richtungen für den Verkehr freigegeben werden, nachdem auch an ihr umfangreiche Stabilisierungsarbeiten durchgeführt worden sind.

  • Dass die alte Brücke über Karmsundet südlich von Haugesund längst an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist und einfach nicht mehr den modernen Verkehrsanforderungen entspricht (für Kraftfahrzeuge auf 4m begrenzte Durchfahrtshöhe, keine Fußgänger- und Radwege, keine Möglichkeit, den öffentlichen Nahverkehr zu bevorzugen) ist ja schon länger bekannt, weshalb Statens vegvesen schon länger eine neue Brücke plant und im Oktober Entwürfe für dieses Ersatzbauwerk vorgestellt hat. Bislang war in allen Studien auch der Fortbestand der alten Brücke vorgesehen - doch nun hat die Straßenbaubehörde die Katze aus dem Sack gelassen: Die alte Karmsundbrücke könnte abgerissen werden! =O Das stößt vor Ort auf massiven Widerspruch, auch von Seiten der örtlichen Denkmalschutzbehörde, die sich übergangen fühlt. :diablo: Der Gemeinde-Denkmalschützer von Karmøy, Lars Tveit, sieht zwar ebenfalls die Notwendigkeit einer neuen, dem heutigen Verkehrsaufkommen gerecht werdenden Brücke über den Sund, will aber die alte Brücke aufgrund ihrer ikonengleichen Bedeutung für die weitere Umgebung auf jeden Fall erhalten wissen. Das Problem ist aber, dass das 1955 erreichtete Bauwerk keinen Denkmalschutz genießt - 2008 hatte zwar die Möglichkeit dazu bestanden, doch hatte sich Riksantikvaren seinerzeit für die baugleiche Fredrikstadbrua über die Glomma entschieden...

  • Was hat denn diese Brücke mit Hurtigruten zu tun? Es gibt doch wohl keine Pläne, diese Brücke einmal mit Hurtigruten-Schiffen zu unterfahren. Oder gibt es jetzt oder künftig Ausflüge dorthin?


    Beste Grüße


    Lupo

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