Friluftslivets fellesorganisasjon (FRIFO), der Dachverband zahlreicher norwegischer Verbände für Outdooraktivitäten (wie es so schön auf Denglisch heißt ) liegt im Streit mit der Hotelkette Rica, die seit 16 Jahren das Nordkapp "bewirtschaftet" und auch die gepfefferten Eintrittsgelder für das Felsplateau kassiert, die derzeit pro Person bei NOK 160,- (ca. € 21,-) für den Außenbereich bzw. NOK 235,- (ca. € 31,-) für den Außenbereich und die von Rica betriebene Touristikanlage Nordkapphalle liegt.
Das Nordkapp ist dabei ein besonders medienwirksamer Ort für eine Kampagne gegen die zunehmende Tendenz, für den Zugang zu bestimmten Gebieten in Norwegen Eintrittsgelder zu verlangen. FRIFO sieht darin einen eklatanten Verstoß gegen allemannsretten, das norwegische Jedermannsrecht, das den freien Zugang zur Natur garantiert und das ein wesentlicher Bestandteil des norwegischen Selbstverständnisses ist. Die Gebühr am Nordkapp wird übrigens schon seit 1927 erhoben, damals von der Verwaltungsgesellschaft Nordkaps Vel AS in Höhe von einer Krone.
Auch Rica ist sich der Zwickmühle bewusst, in der man sich befindet und gibt sogar zu, dass die Gebühr rechtlich problematisch sei. Allerdings könne man auch keinen Gratiszugang gewähren, da der Betrieb der Anlage sowie die damit verbundene Logistik (z.B. Ver- und Entsorgung) eben Kosten verursache. Für das Unternehmen ist das Nordkapp übrigens ein wahrer Goldesel: Bei ca. 240.000 Besuchern im Jahr bringt es bis zu NOK 56 Millionen (ca. € 7,5 Millionen) allein an Eintrittsgeldern ein, was nun auch kein Pappenstil ist.
FRIFO möchte eine politische Lösung unter Beachtung des Jedermannsrechts erreichen, das zuständige Umweltministerium lehnt eine Stellungnahme zu dem Streit derzeit aber ab.