NORDKAPP - MS NORDNORGE - LOFOTEN 27.Mai- 6. Juni 2012

  • So, nun möchte ich mich auch mal an dem versprochenen Reisebericht versuchen.


    Keine reine Hurtifruten- Reise, aber immerhin haben wir 2 Tage und eine Nacht auf der MS Nordnorge verbracht und es war wunderschön!


    Hier nun
    Tag 1


    4:15 Uhr ist die unruhige Nacht vorbei (Reisefieber wie immer). P. bringt uns nach Hamm zum Bahnhof. Nach 2maligem umsteigen erreichen wir ohne Probleme den Flughafen Köln- Bonn, wo wir pünktlich um 11:30 Uhr nach Oslo starten. Der Flug war schon wunderschön, bei klarer Sicht konnten wir die dänische Küste und später den Oslofjord gut sehen. In Gardemoen angekommen, fahren wir mit der Regional- Bahn (nicht dem Flytoget Airport Express, nur 20 Min. länger, aber der halbe Preis) nach Oslo rein. Am Bahnhof gibt es verschieden große Gepäck- Schließfächer, so dass wir alles in einem unterbringen können. Es ist warm, 27 °C und die Sonne scheint ungehindert von einem strahlend blauen Himmel auf Oslo herab. Ein Abstecher von der Karl- Johans- Gate führt uns in die Domkirke (schöner Altar und Deckenmalereien).



    Dann hören wir das Glockenspiel des Rathauses und beschließen erst zu schauen ob es offen ist. Und tatsächlich können wir es besichtigen. Die Räume und Säle sind alle mit Wandmalereien geschmückt und man braucht schon eine Zeit sie alle anzuschauen.



    Es ist stickig in den Räumen und wir freuen uns, dass es draußen frischer ist, aber nur im Schatten. Natürlich führt uns unser Rundgang, entlang riesiger Fliederbüsche, zunächst zum Schloss, welches eingerüstet ist. Überall im Schlosspark liegen Menschen auf den Rasenflächen und genießen das Wetter (bei uns undenkbar). Die Wachsoldaten mit ihren Hüten tun uns leid. Am Hafen und Aker Brygge herrscht reges Treiben, aber die Stimmung ist irgendwie sehr heimelig.



    Viele Boote und einige schicke Jachten liegen hier und eine frische Brise kühlt uns ab. An der Oper angekommen sind wir schon ein wenig platt, so sparen wir uns den obligatorischen Gang über die Dächer und suchen uns dann im Bahnhof etwas zu essen. Auf dem Bahnhofsvorplatz in der Sonne genießen wir diese noch, wissen wir doch, dass uns morgen höchstens 4°C und graues Wetter erwarten. Mit dem Zug zurück zum Flughafen und hier in den Flybus, der uns zum Quality- Airporthotel bringt. 23:00 Uhr gehen wir schlafen, obwohl es noch nicht dunkel ist.

  • Tag 2


    Wieder früh raus. Nach einem guten, norwegischen Frühstücksbüffet fahren wir 7:40 Uhr zum Flughafen und sind um ca. 11:45 Uhr in Lakselv, ein kleiner Flughafen im hohen, kargen Norden. Bei der Landung hat der Flieger ganz schön mit Seitenwinden zu kämpfen.



    Bald leert sich das Flughafengebäude und wir sitzen zum Schluss nur noch mit 2 anderen Reisenden im Cafe, welches dann auch schließt, denn die nächsten Flieger (3) gehen erst wieder ab 17:00 Uhr. Wir dürfen aber den Tisch und die Stühle hinter das Absperrband stellen und können uns so die Wartezeit auf den Bus nach Honningsvag mit Kartenspielen vertreiben.Ein wenig unruhig waren wir schon, ob der Linienbus denn dann auch tatsächlich am Flughafen um 16:00 Uhr abfahren wird, meine Schwester hat sich dieses via E-Mail zwar bestätigen lassen, aber schon unglaublich bei den „Menschenmengen“, inzwischen waren wir nur noch 4 Personen.Der Bus kam pünktlich. Bei Linienbusfahrten gibt es übrigens Familientarife, die zweite Person zahlt nur den halben Preis, ab bestimmten Tarifzonen, wenn ich das richtig verstanden habe. 3,5 Stunden später, mit einmal umsteigen in Oldesfjord, durch eine durchaus nicht reizlose Landschaft, mit wechselnden Wetterstimmungen (Wolken: grau, hellgrau, manchmal auch weiß mit kurzen Sonnenblicken, Schneeschauer und stürmischen Passagen) und vielen kleinen Rentierherden entlang der Straßen, erreichen wir Honningsvag. Die Busfahrerin war so freundlich und hat uns direkt am Vandrerhjem (unsere Unterkunft für 2 Nächte) raus gelassen. Mit uns kam gleichzeitig ein Motorradfahrer mit unserem Heimat- Kennzeichen an (keine 20 km von unserer Heimatstadt entfernt – die Welt ist klein), der aber ziemlich geschafft war. 700 km bei Schnee, Hagel, Regen und am schlimmsten der starke Nordwind, waren nicht angenehm.



    Das Hostel liegt direkt an einer Fischfabrik (war früher mal eine Fischerunterkunft), aber es ist sehr gemütlich eingerichtet, Frühstück war inklusive und ansonsten gab es eine Küche für Gäste zum Selbstverpflegen, großes Wohnzimmer mit vielen Sitzgruppen und großem Flachbildfernseher, kostenloses Internet und die Duschen und WC`s auf dem Flur waren auch supersauber.11:45 Uhr gehen wir schlafen, auch wenn es draußen noch taghell ist.

  • 14:15 Uhr ist die unruhige Nacht vorbei (Reisefieber wie immer)


    Über diesen Satz muss ich jetzt noch nachdenken... :wacko1: - könnte es sich um einen Mittagsschlaf gehandelt haben... :gutenmorgen:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Hei, hei, das geht ja wie das Brötchenbacken and man bekommt einen Bericht aus Norwegen mit nur ein bisschen HR auch mal was interessantes anderes zu lesen und sehen. dass es in Oslo warm war, kann man gut am Bild 2 sehen. Viel mehr hätte der gute Mann in der Mitte unten wohl nicht mehr ausziehen können. :8o:
    Ich kann mir gut vorstellen, wie man da an einer völlig verlassenen Ecke steht/sitzt und hofft, dass der Busfahrplan auch wirklich Gültigkeit hat. Hätte mich aber gewundert, wenn es anders gewesen wäre als ihr es erlebt habt.


    Der nördliche Teil der Strecke (bis Olderfjord) wird auch bei dem HR-Ausflug "Frühstück am Nordkapp" gefahren (allerdings von N nach S), eine schöne Strecke.


    Danke für Bericht und Bilder.


    @ Arctica: Da ist wohl eine "1" zuviel reingerutscht.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Über diesen Satz muss ich jetzt noch nachdenken... :wacko1:


    Ne, bitte keine schlaflose Nacht, Arctica. Mein Lehrer damals in der Schule hat schon immer gesagt: "Wenn deine Flüchtigkeitsfehler nicht wären, könnte wirklich noch was aus dir werden." :dash: Natürlich muss es 4:15 Uhr heißen, obwohl die Zeit ist auch nicht schlecht für ein Mittagsschläfchen :D

  • und weiter geht es



    Tag 3


    7:45 Uhr Frühstück, lässt auch hier kaum Wünsche offen. Anschließend machen wir uns auf den ca. 40minütigen Weg zum Zentrum Honninsvags. Bereits vom Hostel aus sehen wir, dass die MS Queen Viktoria schon im Hafen liegt.



    Wir gehen an ihr vorbei und schauen uns ein wenig im Hafen um. Die Ice- Bar lassen wir erst mal links liegen, da schon gut besucht.
    Kurz darauf müssen wir uns bei den Fischerbooten erst mal unterstellen, denn ein Schnee- Hagelschauer zieht schnell auf, dem Bootshund machte das aber gar nichts aus. Gegenüber vom Hurtig- Anleger liegt noch ein kleiner Kreuzfahrer die MS Clipper Adventurer, die uns später noch öfter begegnen wird.



    Nun gehen wir erst mal zur Kirche hinauf und besichtigen sie kurz



    und da wir jetzt schon mal etwas höher sind, gehen wir weiter zum Aussichtspunkt an der Knut Erik Jensen Statue.



    Entlang des Weges, weiter oberhalb grast eine kleine Herde Rentiere. Kaum, dass wir die Statue erreicht haben sehen wir auch schon die MS Costa Deliziosa ankommen. Gleichzeitig zieht von der anderen Seite eine mächtig graue Wolke rein,



    so dass kurz darauf die „kleine“ Costa von den Wolken verschluckt wird und wir nicht mal mehr bis zum Kai sehen können. Ein heftiger Schneeschauer vertreibt uns dann auch vom Aussichtspunkt und nachdem wir uns vergewissert haben, dass das Schiff tatsächlich am Kai liegt, wärmen wir uns erst mal bei Kaffee und Kuchen im "Tre kokker" auf. Und als ich dann mal so aus dem Fenster schaue taucht die MS Polarlys plötzlich aus dem Dunst auf, unbemerkt hat sie sich in den Hafen geschlichen.



    Das Wetter ist wieder besser, so gehen wir nochmals hinauf um Fotos vom nun wirklich gut gefüllten Hafen zu machen.



    In der Ice Bar stehen die Touris in langen Schlangen. Darum schauen wir uns dann lieber die Polarlys von Innen an. So, nun noch schnell fürs Abendessen eingekauft, um dann um 17:00 Uhr den Linienbus zum Nordkap zu erwischen. Die Sonne scheint und der Himmel ist blau mit weißen Wolken, doch kaum sitzen wir im Bus fängt es an zu schneien und die Fahrt zum Nordkap (übrigens mit 64 € auch nicht gerade ein Schnäppchen) geht 45 min durch graue Hochgebirgslandschaft mit weißen Bergspitzen. Viele Ausflugsbusse kommen uns entgegen und da wir fast alleine im Bus saßen gehen wir zunächst in die Nordkaphalle, schauen uns den Film an und die Ausstellung und schon bald werden die letzten Costa- Reisenden aufgerufen zu ihren Bussen zu gehen. Wie bestellt klart der Himmel etwas auf und wir sind alleine am Globus. Doch schon bald zieht es sich wieder mächtig zu und es beginnt richtig zu schneien.




    Die Rückfahrt mit dem Linienbus, den auch 2 Radfahrer vorgezogen haben, geht durch eine wundersame Winterwelt, selbst auf der Straße ist fast durchgehend eine Schneedecke bis hinunter nach Honningsvag. Am Hostel zurück sehen wir gerade noch wie auch die Costa sich auf den Weg macht.



    Nach dem Abendessen packen wir unsere Koffer und gehen etwas eher schlafen, denn am nächsten Morgen wartet die MS Nordnorge schon 6:15 Uhr auf uns.

  • Liebe Renate,


    danke für den etwas anderen Reisebericht. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!


    Viele Grüße, Mia

  • Boah, Leute, jetzt weiß ich eure Reiseberichte erst richtig zu schätzen, ganz schön viel Arbeit!


    Also weiter geht es jetzt mit der MS Nordnorge:


    Tag 4


    4:15 Uhr (jede Minute zählt) wecken! 5:00 Uhr Frühstück, welches uns die Hostel- Chefin freundlicherweise im Kühlschrank bereitgestellt hat. 5:40 Uhr kommt unserer Taxi.
    Die Sonne scheint und so können wir die Nordnorge pünktlich um 6:00 Uhr beim Einlaufen fotografieren.



    Das Einchecken geht wie immer ruck zuck. Wir haben eine Doppel- und eine Einzel- Innenkabine gebucht. Die Kabinen sind direkt bezugsfertig und dabei stellen wir fest, dass die Doppel sogar 2 Bullaugen hat (Nr.221). Meine Einzelkabine befindet sich ganz im Heck (Nr. 392) und ist für eine längere Fahrt nicht zu empfehlen. Zu unserer Freude erfahren wir, dass wir die Kabinen auch bis zum auschecken behalten dürfen.Von Deck 5 beobachten wir das Ablegemanöver, wobei uns der Wettergott schon wieder dicke Wolken mit Schneeschauern bringt und Honningsvag schnell im Dunst verschwindet. Nach einem Rundgang durch das noch menschenleere Schiff nehmen wir erst mal Platz in den superbequemen Sesseln des Panoramasalons, wo uns abwechselnd die Augen zufallen. Havoysund sind wir dann wieder auf Deck 5, anschließend essen wir erst mal unsere mitgebrachten Brote bei einem Kaffee. Als wir dann in Hammerfest anlegen schneit es wieder in dicken Flocken, daher gehen wir direkt in den Eisbärenclub, ist ja richtig nett gemacht und wir erfahren viel über Eisbären wo wir uns so noch nie Gedanken drüber gemacht haben. Dann schauen wir uns noch die Kirche an und wollen dann etwas zu Mittag essen. Wir können uns nicht entscheiden und beschließen doch an Bord in der Cafeteria was zu essen.



    Mit uns verlässt die Clipper Adventurer den Hafen und sie fährt eine ganze Zeit vor uns her. Später werden wir sie noch einmal an den Lofoten vorbeiziehen sehen.



    Bis Oksfjord bleibt das Wetter wechselhaft, immer wieder Schneeschauer, aber auch mal blauer Himmel und Sonne zwischen den Wolken und die Loppa bringt uns ein wenig Wellengang bis Skjervoy. Wir halten uns die meiste Zeit auf Deck 5 im Windschatten bei den Rettungsbooten auf und gehen nach Skjervoy zum Aufwärmen wieder in den Panoramasalon.




    Frage: Was ist das für ein Gespann?






    Hier warte ich auf die nächste Schiffsbegegnung, nachdem ich es morgens schon verpasst habe. Die Ansage kam als ich gerade mal was erledigen musste und keine 2 Min. später war die Nordlys auch schon vorbei und ich habe nur noch ihr Heck gesehen. Darum war ich dieses Mal gewappnet, die Kamera griffbereit, die Jacke an und noch vor der Durchsage 21:00 Uhr sah ich sie bereits in weiter Ferne auftauchen. Auf der Brückennock habe ich sie näher kommen sehen und dann unter den Rettungsbooten stehend auch kräftig gewunken. Da zwischen uns gerade noch ein kleiner Schlepper fuhr, kam sie nicht so nah an uns vorbei, aber ich habe mich halb schlapp gelacht, als nach dem Begrüßungsgetute auch die kleine Ronja ihr Hörnchen erklingen ließ.





    Weiß ist immer noch die vorwiegende Farbe der Berge, aber jetzt gibt es wieder mehr Bäume und auch grüne Wiesen zu sehen. Durch eine Durchsage erfahren wir, dass gleich ein Krabbenfischer längs kommt und es frische Lyngen- Krabben aus dem Fjord gibt. Nachdem wir das Anlegemanöver beobachtet haben holt mein Schwager für uns 2 Schälchen und ich brauche nur den Mund aufmachen, die beiden pulen um die Wette. Lecker! Und dann auch noch für umsonst. In der Bar spielt heute Abend am Piano ein Schwarzer. Er hat ein gutes Repertoire und eine tolle Stimme, erinnert mich ein wenig an Seal. 23:30 Uhr taucht aus den Wolken eine Brücke auf, die Brücke zum Flughafen Tromsö, wir halten uns links der Insel und da taucht auch die Tromsö- Brücke und die Eismeerkathedrale auf, für uns das erste mal aus nördlicher Richtung kommend. 23:45 Uhr legen wir an und wir beschließen noch einen nächtlichen Rundgang durch Tromsö mal auf eisfreien Straßen zu machen. Es ist noch viel los, mehr als in unserem beschaulichen Heimatort bei Tag, viele junge Leute.



    Das Auslaufen warten wir aber nun doch nicht mehr ab. Ich erlebe es in meiner Kabine zum ersten Mal ziemlich laut, vorher störte mich die Klimaanlage, die dann aber nicht mehr zu hören war und schlafe dann bald ein.

  • Hallo Huskyfan
    habe heute erst Tag 3 und dann auch gleich Tag 4 gelesen. :thumbup:
    Toller Bericht und ich beneide Dich so sehr ;)
    Gerne würde ich auch mal ein paar Tage in Honnnngsvag und am Nordkapp verbringen.
    Freue mich schon auf die Fortsetzung. :)
    Liebe Grüße
    Christiane

  • Boah, Leute, jetzt weiß ich eure Reiseberichte erst richtig zu schätzen, ganz schön viel Arbeit!


    das habe ich auch festgestellt. Das hat mich darin bestärkt, dass ich wohl kaum auf einer Reise mit dem Computer kämpfen werde. Aber es macht auch ungeheuer viel Spaß. Während des Schreibens reise ich schon wieder und die Kommentare und die Danksagungen zeigen mir, dass viele Virus-Infizierte auch Freude daran haben.
    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung
    Lynghei

  • Auf der Brückennock


    Naja, ich nehme mal an das war auf dem Balkönchen unter der Brücke wie wir es hier nennen mangelns besserem (maritimem) Ausdruck. Auf der Brückennock kannst du nur sein wenn du auch auf der Brücke bist... ;)

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

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  • :blush: Aber ihr wisst alle was ich meine :patsch: , ich bin ja schließlich auch kein Seefahrer sondern nur eine Seemitfahrerin :winki:


    also hier nun weiter mit


    Tag 5


    Finnsnes erlebe ich nur im Halbschlaf, da ich das Schokoladenmännchen schon fotografiert habe, drehe ich mich lieber um und schlafe weiter. 8:30 Uhr haben wir uns zum Frühstücksbuffet verabredet. 7:30 Uhr bin ich aber an Deck und sehe die Trondenes Kerke vorbeiziehen, noch ist das Wetter gut. Im Hafen liegt bereits die Finnmarken, ich gehe von Bord, um sie zu fotografieren, für eine Besichtigung reicht ja hier leider die Zeit nicht. Ich glaube sie könnte mein nächstes Schiff werden, der runde Popo hat schon was.



    Zum Coop brauche ich dann nicht mehr, mein Schwager kommt schon mit neuen Getränken um die Ecke. Das Frühstücksbuffet ist wieder gut und wir genießen es ausgiebig. Von unserem Fensterplatz sehen wir, dass sich das Wetter wieder verschlechtert. Im Internet schauen wir die Aussichten für die nächsten Tage. Jetzt ist das Wetter so zugezogen, dass ich tatsächlich erst in Stokmarknes wieder Fotos mache, oder die gemachten wieder lösche. In Stokmarknes gehen wir nicht mit den Massen ins Museum (haben wir schon mal besichtigt im Winter), sondern suchen uns ein Cafe und essen lecker Kuchen.



    Auf der Weiterfahrt scheint es zunächst etwas aufzuklaren und es regnet wenigstens nicht mehr.



    Schon früh können wir die ersten Seeadler beobachten, das Balkönchen :thumbup: ist voll und man darf seinen Platz nicht verlassen. Als die Adlersafari- Leute ausgebootet werden gibt es wieder etwas mehr Platz. Im Trollfjord ist es wieder sehr grau und es regnet, aber dadurch hat er auch eine mystische Atmosphäre. Die steil aufragenden Felswände, die teilweise zum greifen nah an uns vorbei ziehen, sind schon sehr beeindruckend.



    Als wir dann aus dem Raftsund heraus und auf die Lofoten zufahren scheint plötzlich die Sonne von einem blauen Himmel und es ist sogar vorne im Windschatten richtig warm. Nur wenige Leute sind jetzt hier draußen und es ist traumhaft schön.




    Bald, zu bald, kommt Svolvaer in Sicht und das Ende unserer Hurtigrutenfahrt.



    Wir lassen uns Zeit, genießen noch die Aussicht auf den Ort,



    bevor wir unsere Kabinen räumen und die MS Nordnorge, ein sehr schönes, gemütliches Schiff in noch passender Größenordnung, endgültig verlassen müssen.Unterwegs haben wir die Nachricht erhalten, dass wir auf ein anderes Hotel umgebucht wurden (Das Lofoten Summerhotel war noch nicht geöffnet, so haben wir Zimmer im Vestfjord- Hotel bekommen, eine Kategorie besser aber zum gleichen Preis), dieses liegt direkt hinter dem Magic Ice und wir konnten es schon vom Schiff aus sehen. Nach dem Checkin gehen wir Pizza essen und machen noch den obligatorischen Rundgang bis zur Brücke, hier sehen wir noch wie die MS Trollfjord in den Hafen einläuft.



    Die Sonne verschwindet dann hinter den Bergen und es wird wieder kalt. Heute gehen wir schon 22:30 Uhr schlafen, die letzten Nächten waren kurz und das im Urlaub. Von meinem Fenster kann ich die Hafeneinfahrt sehen und denke noch, kein schlechtes Hotel zum Schiffe beobachten und es ist sehr ruhig, so schlafe ich dann bald ein.

  • Tag 6


    8:30 Uhr Frühstück. Am Abend hatten wir schon die 4 spanischen Motorräder gesehen und richtig beim Frühstück treffen wir sie, sie waren auch schon mit uns in Honningsvag im Hostel – Norwegen ist ganz schön klein! Das Wetter ist fantastisch. Nach der Übernahme des Leihwagens machen wir eine Rundtour über die Insel Austvagoy (Svolvaer – Laukvik – Fiskebol – Svolvaer – Kabelvag – Kallestrand – Henningsvaer) fast immer entlang der Fjorde und bestaunen die fantastische Landschaft.





    Nach vielen Pausen und Fotostopps erreichen wir am Abend unser heutiges Hotel „Henningsvaer- Brygge“.



    Oh, fast hätte ich vergessen: just als wir über die Küstenstraße wieder aufs Meer zufahren sehen wir ein Schiff, nein, nicht ein Schiff, es ist die Nordstjernen. Da kein Verkehr ist halten wir auf der Brücke an und sehen sie gemächlich dahinfahren, mit dem Tele fotografiere ich sie und es stellt sich schon ein Gänsehautgefühl ein, als sie hinter den Inseln verschwindet.



    Henningsvaer haben wir auch bereits bei unseren Winterreisen besucht. Es ist ein kleiner Fischerort, der im Winter zur Kabeljau- Saison richtig voll ist mit Fischerbooten und einen malerischen Hafen besitzt.



    Für Hurtigfans: Abends kreuzen sich hier oft die süd- und nordgehenden Schiffe. Heute Abend essen wir mal in einem richtigen Restaurant (Lammroulade mit Gratin und Gemüse 275 NOK, aber seeeehr gut). Wir halten uns einige Zeit bei den Fischgestellen auf, zum Teil sind sie schon abgeräumt.



    20:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zur Brücke, um Hurtigschiffe zu sehen. In der Ferne höre ich ihre Typhone, schade die Kong Harald haben wir schon verpasst. Auf einmal kommt ein Fuchs um die Häuserecke, er bleibt stehen, doch da kommen andere Menschen, so wagt er sich auf 10 m an mir vorbei ins Gebüsch.



    Ca. 20:50 Uhr kommt die südgehende Polarlys und wir können sie mit den Augen noch gute 5 Min. auf ihrem Weg begleiten. Das war unsere letzte Begegnung mit der Hurtigrute auf unserer Reise, Wehmut kommt auf und der Gedanke an eine neue Hurtigtour.



    Im Hotel trinken wir noch einen warmen Tee zum aufwärmen und gehen schlafen. Irgendwo tuckert ein Generator und da das Hotel direkt am und teilweise auf dem Wasser gebaut ist, haben wir wieder das Gefühl auf einem Schiff zu sein und schaukeln sanft in den Schlaf.

  • Traumhafte Bilder hast Du da gemacht - in mir rührt sich gerade wieder der Norwegen-Sehnsuchts-Nerv! Es tut fast ein bisschen weh, weil ich nicht gleich weg kann!


    Das Motiv von Bild 3 mit der tollen Spiegelung im Wasser befindet sich auch in meiner Fotosammlung von der Autoreise 2006. Ich glaube, ich habe sogar von der gleichen Stelle fotografiert - nur weniger Schnee war auf den Bergen, obwohl wir zwei Wochen früher dran waren.

  • Ja, ich kann euch gut verstehen! Eigentlich dachte ich nach 4 aufeinanderfolgenden Jahren mal wieder ein anderes Reiseziel zu suchen, aber beim sichten der Fotos und Berichte schreiben steht für mich wieder fest: nach Norge muß es gehen (und dann noch diese fürchterliche Hitze und Schwüle hier :evil: )!!!



    Tag 7


    8:30 Uhr Frühstück, der Speiseraum ist voll, scheinbar eine Gruppe von ca. 30 Leuten, wie wir später sehen machen sie eine Bootstour mit einem Fischkutter. Das Hotel ist klein, aber fein, auch das Frühstück ist wieder mal fantastisch und die Lage einfach schön. Wir nutzen noch die Morgensonne für ein paar Fotos rund um das Hotel und dann packen wir unsere Koffer wieder in das Auto.



    Entlang der Küste und dann über die 275 m lange Sundlakkstraumen bru gelangen wir auf Vestvagoy, wo unsere Hütte für die nächsten Tage liegt. Wir verlassen nach der Brücke die E 10 und fahren entlang der Küste Richtung Stamsund. Immer wieder herrliche Blicke auf Meer und Berge und hübsche bunte Häuser. Dann führt die Straße über einen Pass nach Leknes. Auf der Passhöhe laufen wir ein Stück weiter den Berg hinauf, bis wir in beide Richtungen freie Sicht haben. Auf der einen Seite scheint die Sonne und blauer Himmel lässt das Meer türkis bis dunkelblau erscheinen, während über Leknes und Umgebung noch dicke schwarze Wolken hängen.



    Unten angekommen fahren wir nach Mortsund einem kleinen Fischerort mit Fischzuchten und ganz entzückenden Rorbuern. Die Saison fängt erst Mitte Juni an, so ist es hier noch sehr ruhig.



    Leknes lassen wir links liegen und fahren zur Nordküste, hier finden wir im Schatten des Himmeltindan (964 m) den schönen weißen Sandstrand von Haukland, bei einer kurzen Rast beobachten wir Schafe mit ihren Lämmern, die es hier genauso viel gibt wie in Irland. Teilweise sind sie mit Glocken um den Hals ausgestattet, wie auf der Alm.



    Durch einen Tunnel geht es weiter nach Utakleiv, einer ländlichen Siedlung. Entlang der alten Straße, die früher das Dorf mit der Außenwelt verbunden hat genießen wir noch einige Minuten die herrlichen Aussichten auf Meer und Berge.




    Nun wird es Zeit, einzukaufen in Leknes und dann fahren wir nach Maervoll, wo am Ende des Steinsfjorden unsere 120 Jahre alte Hütte liegt.



    Nach dem wir uns eingerichtet haben und uns das Abendessen geschmeckt hat, brechen wir 22:00 Uhr noch auf, denn die Chance für die Mitternachtssonne am Strand von Unstad ist gut.
    Wieder durch einen Tunnel gelangen wir in ein weites Tal mit landwirtschaftlichen Grünflächen und einer kleinen Siedlung. Wir gehen ca. 1 Std. am Strand entlang, aber der kalte Nordwind treibt uns dann doch ins Auto, wo wir darauf warten, die Sonne ins Meer versinken zu sehen, aber es passiert nichts, sie wandert lediglich weiter und verschwindet dann nach Mitternacht hinter dem Berg.



    Eine große Schar Möwen versammelt sich am Strand, es sieht aus als spielen sie mit den Wellen, ein Wiesel taucht zwischen den dicken Kieselsteinen auf und auf dem Meer können wir entweder Seehunde oder Seeotter beobachten, sie sind zu weit entfernt. 1 Uhr gehen wir schlafen und es stürmt mächtig um unsere Hütte.

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