Kurztrip nach Arizona

  • Hallo zusammen, in einem anderen Thread hatte ich einen Trip in sehr heiße Gefilde angedeutet Foerdesprotte's Tip hier ging Richtung Naher Osten (war aber ziemlich "kalt"), wir waren auf einem Kurztrip in die entgegengesetzte Richtung unterwegs. Bereits vor langer Zeit hatte uns ein guter Freund, bei dem wir schon verschiedentlich - unter anderem auch an Weihnachten und Neujahr des Jahrtausendwechsels - zu Gast waren, zur Hochzeit seines Sohnes eingeladen. Nachdem der Termin nun endlich stand (Nachwuchs ist längst da), galt es einen günstigen Flug zu finden. Wegen anderer Termine konnten wir leider keinen zusätzlichen Urlaub damit verbinden, sondern mussten uns wirklich auf die Kurzvariante Donnerstag hin und Pfingstsonntag zurück beschränken.


    Die Freunde leben in der Nähe von Phoenix (Arizona). Ich hatte im Vorfeld das Wetter dort beobachtet. Noch zwei Tage vor unserer Ankunft waren es über 42°C, aber glücklicherweise hatte es dann zu unserer Ankunft deutlich abgekühlt - an einem Tag auf 36°C und dann sogar auf "nur" 30°C. Offengestanden waren wir froh darüber.


    Unser Freund holte uns am DO abend am Flughafen ab. Die Sonne war schon kurz vor dem Untergehen, die Palmen zeichneten scharfe Silhouetten in den blauen Himmel. Die Camelback Mountains sind vom Flughafen zu erkennen (man kann sehr gut das liegende Kamel, Kopf links auf dem Boden liegen und nach rechts der Höcker). 20 Minuten später saßen wir mit kurzen Hosen und T-Shirt sowie einem kühlen Drink in der Hand auf dem Patio, der Gastgeber schmiß den Grill an - das Leben kann so schön sein. Aber leider ist es kurz und ziemlich kaputt vom langen Flug mussten wir bald an der Matratze horchen.




    Am nächsten Morgen waren wir wegen des Jetlag aber auch schon früh wieder auf den Beinen. Es ist herrlich, mit einem Kaffee in der Hand auf dem Patio in der Morgenstille zu sitzen (natürlich wieder mit kurzen Hosen und T-Shirt) und seinen Gedanken nachzuhängen.




    Wir waren nicht die einzigen Hausgäste, weitere Freunde und Verwandte übernachteten im Haus. Der Plan war, dass die Frauen zum Shoppen gehen, während die Männer den für letzte Maintenance-Arbeiten angekündigten Handwerker (der Blind Man - Rolladenmensch konnte nicht früher) beaufsichtigen wollten.


    Für den Nachmittag und Abend waren die Wedding Ceremony und die Hochzeitsfeier vorgesehen. Schon vorher hatten wir versucht etwas über Dress Code und weitere Geflogenheiten in Erfahrung zu bringen - dunkler Anzug (nur kein Schwarz) und langes Kleid waren erbeten. Und so kamen wir auch. Aber am Ende waren wir doch ziemlich overdressed. Bei den gut 80 Gästen war vom Tuxedo (Bräutigamsvater) bis zum T-Shirt mit Baseballkappe (den ganzen Abend nicht abgesetzt - was der wohl drunter hatte ??) alles dabei. Die Braut hatte wohl sehr genaue Vorstellungen umgesetzt, alles war sehr stylish und farblich exakt aufeinander abgestimmt. Brautjungfern, Trauzeugen usw. in gleichen Outfits, farblich abgestimmt. Der Raum in den gleichen Farbtönen gehalten, usw. Alles war sehr formell und aufgesetzt.


    Die Trauzeremonie war exakt choreografiert mit Hochzeitsmarsch, Blumenkind, Brautjungferneinmarsch, Trauzeugeneinmarsch, Brautvater führt Braut rein, usw. Der Reverend (in USA kann auch dieser das Wedding Certificate ausstellen) ratterte seinen Text herunter, las die Bibelstellen aus seinem Smartphone ab (das wirkte schon sehr abstrakt !!), das Eheversprechen wurde gegeben, Ringe, Segen, Gebet, Kuß - fertig. Ziemlich kurz und schmerzlos, aber irgendwie wirkte alles extrem steif. Alle amerikanischen Teilnehmer fanden es wäre sooo toll gewesen. Daher nehme ich mal an, das ist dort halt so.



    Nach Drinks und vielen Fotos mit dem Brautpaar ging es dann in den angrenzenden Saal für Hochzeitsfeier mit Dinner. Wieder alles Ton in Ton aufeinander abgestimmt. Die Gedecke, die Hochzeitstorte, die Deko. Musik gab es vom DJ, die Musik war extrem auf die junge Generation zugeschnitten mit Rap, Hip-Hop und so - naja. Das Dinner als Buffet, Salat, zwei Hauptspeisen, war etwas limitiert in der Auswahl, aber alle fanden es ganz hervorragend !?! Aber wenigsten lieferte die Bar ordentlich. Cocktails, Wein, Bier etc. bis zum Abwinken. Mein Favorit war der Cranberry-Vodka.


    Dann die üblichen Spielchen: Hochzeitstorte anschneiden, Brautstraußwerfen, Strumpfband mit den Zähnen unter dem Rock rausholen, bezahlte Tänze mit Braut oder Bräutigam. Der Erlös floss dem jungen Paar zu. Im Foyer war ein Passfotoautomat aufgestellt mit verrückten Accessoires (Hüte, Brillen, Perücken etc.). Ein Bildstreifen wurde in das Hochzeitsalbum geklebt (mit Widmung), den anderen konnte man mitnehmen.



    Punkt 11 Uhr war Feierabend, der Raum war nur bis dann gemietet (?!?) und wir wurden hinausgekehrt. Leonina und ich waren natürlich fix und fertig. Für uns war es ja schon 8 Uhr morgens (9 h Zeitunterschied).


    Der nächste Tag (SA) begann so schön, wie der vorherige aufgehört hatte. Kaffee auf dem Patio (ich könnte mich dran gewöhnen). Für den Nchmittag und Abend war zu Ehren des jungen Paares und ein bisschen auch für die von weiter her angereisten Famielenmitglieder und Freunde ein Gartenparty angesagt. Dafür mussten noch ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Die Frauen wieder Einkaufen, die Jungs richteten Stühle, Tische und Kühlboxen mit Getränken. Damit die auch ordentlich kalt werden, rückten wir aus, um insgesamt fast 100 kg Eiswürfel zu kaufen (Kosten so ca. 30 USD).



    Diesmal war richtig angerichtet, die Tische bogen sich und es gab von allem. Und das alles bei herrlichen 30°C und Sonnenschein. Wenn wir bloß nicht so früh müde gewesen wären.


    Der Kurztrip neigte sich schon wieder dem Ende. Die zwei Paare aus Deutschland machten sich am SO früh um 5:30 h auf den Weg zum Flughafen. Der Fahrer des Limo-Service war zu der frühen Morgenstunde arg redselig, hatte sich thematisch aber ziemlich daneben gelegt. Er war Afghane und erzählte "stolz" von seiner Zeit in Afghanistan und seinen Verwandten, die aktiv im Widerstand gegen die "Besatzer und Invasoren" tätig waren. Genau das richtige Thema für uns, die wir gerade ein Flugzeug besteigen wollten. Kopfschüttel !!!


    Ich hatte - wer weiß was mich dabei geritten hat - einen Flug mit zweimal Umsteigen vor dem Transatlantikflug gebucht. Das war dann ziemlich knapp - das Boarding für den Flug nach Frankfurt hatte schon begonnen, als wir in Philadelphia am Gate ankamen... Der Flug verlief wie die anderen glatt und in Frankfurt kamen auch die Koffer - entgegen Leoninas fester Erwartung - planmäßig mit uns zusammen an. Montag Mittag waren wir dann ziemlich kaputt wieder zu Hause.


    Als Abschluss noch ein kleines Ratespiel. Am ersten Umsteigeflughafen habe ich das folgende Panorama aufgenommen. Der Flughafen liegt fast mitten in der Stadt und man kann von dort die Skyline der Stadt ganz gut erkennen.



    Welche Stadt ist es ?

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • da ist ein Obelisk, da ist das Capitol, also muß es Washington sein...


    der ganze Trip klingt gut, aber anstrengend. Und alles, was über 4 Stunden Flugzeit rausgeht, ist für mich Folter

  • Washington ist zwar richtig!


    Aber genauer muss es heißen - Washington D.C.


    Nur so zu Info. Es gibt im Nordwesten ein Bundesstaat der Washington heisst.


    PS: Mir macht das "lange" fliegen überhaupt nichts aus. Wenn ich nur die Zeit im Moment dafür hätte.


    Danke für die schönen Reise - Impressionen

  • Absolut richtig Bavaria58. Ich war wirklich erstaunt, dass der Flughafen quasi im Stadtzentrum liegt.


    Und unter normalen Umständen hätte ich diese langen Flugzeiten für so einen kurzen Aufenthalt auch nicht auf micht genommen. Aber besondere Umstände erfordern halt besondere Anstrengungen. ;)


    Es gibt im Nordwesten ein Bundesstaat der Washington heisst.


    Da ich nach der Stadt gefragt hatte, war die Antwort von Bavaria58 auch ohne das D.C. hinreichend präzise, denke ich. :8):

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • 23 Uhr Hochzeitsende? Das kenn ich aber anders! :mosking: Gut für euch, dass es nicht noch später wurde! Die Gartenparty hörte sich im Vergleich zur steifen Hochzeit recht locker an, eher zum Entspannen! :) Auf alle Fälle sahen die Kühlboxen ansprechend aus! :thumbup:


    Schönen Dank für den Kurztrip-Bericht!


    LG von Ulli

  • Die Begeisterung über die Hochzeitszeremonie ist Deinem Bericht deutlich zu entnehmen! ;)


    Und die Hochzeitstorte - mich beutels´s, wenn ich die sehe! Wie hat sie denn geschmeckt - so "süß", wie sie ausgesehen hat? Geschmäcker und Ohrfeigen sind eben verschieden!

  • Oh, ganz so deutlich wollte ich es aber nicht sagen. ;)


    Und die Torte war besser als ihr Aussehen befürchten lässt. Also jetzt nichts, was einem vom Hocker reißt, aber ok ! ^^

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • Ich war wirklich erstaunt, dass der Flughafen quasi im Stadtzentrum liegt.


    Zwischen dem Flughafen Ronald Reagan Washington National Airport - IATA Code: DCA - und der Innenstadt von Washington, D.C. verläuft der Potomac. Dieser ist seit 1846 die Südgrenze des Distriktes, so dass das Areal des Flughafens (wie auch das Pentagon und der Arlington National Cemetery) zum Arlington County, Virginia gehört.

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