Tote und Verletzte (Schiffsunglück der Costa Concordia)

  • Eine andere Frage: Hier wurde bis jetzt noch nicht darüber geschrieben, wenn das Schiff erst gestartet ist wird es doch voll Treibstoff sein, kann dieser überhaupt noch abgepumpt werden? Oder droht hier schon die nächste Umweltkatastrohe?

  • Die Frage ist, wieviel das Schiff bei sich hatte. Das Schiff fuhr z.Zt. die Kreuzfahrt-Route Savona-Marseille-Barcelona-Palma de Mallorca-Tunis-Palermo-Civitavecchia-Savona, wobei in Savona (Samstag), Barcelona (Montag) und Civitavecchia (Freitag) jeweils die einwöchigen Kreuzfahrten starten. Wo das Schiff dann jeweils bunkert ist bisher nicht bekannt.

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


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  • In diesem Artikel ist von 2.400 to Treibstoff die Rede, die "gesichert" werden müßten ...


    Das Blatt mit den großen Buchstaben will auch wissen, daß Deutsche unter den Verletzten sind.

  • Der Veranstalter hingegen meldet, dass unter den Verletzten bisher keine der ca. 560 Deutschen seien. Da muss man sicher noch abwarten, was tatsächlich der Fall ist. Ebenso widersprechen sich auch die Aussagen der Geretteten, was die Aufnahme auf der Insel angeht. Nur im Fall der Rettungsmassnahmen an Bord sprechen bisher alle von chaotischen Zuständen und der Hilfslosigkeit der scheinbar sehr jungen Besatzung. ?(

    Gruß Jobo,


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  • Komischerweise wurden bislang auch noch keine Ölsperren verlegt....Hier ist eine Webcam...

    :gr-blume: Sandra


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  • Man erlaube mir mal eine ganz persönlich Bemerkung resp. Überlegung betr. "Besatzung" - das Schiff hat 3000 Passagiere und rd. 1100 Besatzungsmitglieder. Davon sind die wenigsten schiffsführende Besatzung, die meisten im Dienstleistungssektor. Und da bin ich mir - gerade wenn man den Bericht die Tage über die "Sklavenarbeit" an Bord gesehen - nicht so sicher, ob das letzte Zimmermädchen oder Barkeeper oder Bügelfrau eine Ahnung von Notfallrettung hat (auch wenn sie es müssten). Da gibt es Leute, die fahren gerade mal wenige Monate auf so einem Schiff, gehören aber zur "Besatzung". Mit anderen Worten, die paar Leute von der eigentlichen Schiffsführung können keine 3000-4000 Menschen retten. Das ist etwas, darüber wäre auch mal nachzudenken beim Bau so grosser Schiffe. Aber die Leute freuen sich ja nur preiswert zu fahren mit vielen Beschäftigten die einem bedienen.


    Da bin ich froh auf den kleinen Hurtigrutenschiffen zu fahren, wo auch die Dienstleistungsbesatzung in der Regel lange auf den Schiffen fährt und regelmässig an den Übungen teilnimmt. Und jeder norwegisch sprechen muss um gerade in so einem Fall mitarbeiten zu können.

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  • ...was auch sonst niemand hier aus dem Forum getan hat


    ... was ich auch nicht behauptet habe. Ich habe geschrieben "Ich häte auch bei der NORDLYS spekulieren können". Mehr nicht.

  • ob das letzte Zimmermädchen oder Barkeeper oder Bügelfrau eine Ahnung von Notfallrettung hat

    Gerade diese Besatzungsmitglieder waren aber, nach Zeugenaussagen, die einzigen die den Passagieren überhaupt geholfen haben.

    Mit anderen Worten, die paar Leute von der eigentlichen Schiffsführung können keine 3000-4000 Menschen retten.

    Das müssen sie aber, sonst dürfte ein solches Schiff gar nicht erst in See stechen. Ich denke, da gibt es auch ganz klare Aussagen im internationalen Seerecht.
    Wenn du mit deiner Meinung Recht hättest, dürfte wir auch nicht mit HR fahren. Da ist das Verhältnis Besatzung zu Passagieren auch nicht viel anders.


    Was einzig zählt ist, dass die Besatzung für solche Fälle richtig ausgebildet wird, und das scheint wohl hier nur in ungenügendem Umfang geschehen zu sein (wenn man den ganzen Berichten und Aussagen glauben darf).


    Da finde ich es sehr interessant, wenn da jetzt teilweise von Luxuskreuzfahrt gesprochen wird. Nur mal so zur Info, die günstigste Kabine kostet für die eine Woche 299,- Euro. ?(

    Gruß Jobo,


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  • Bei Hurtigruten muß jeder, auch wenn er nur ein paar Wochen als Aushilfe im Sommer arbeitet, einen Kurs über den Umgang mit Passagieren in Notsituationen nachweisen können.
    Hier die Anforderungen an Bewerber.
    Der Grundkurs IMO60 für alle außer Aushilfen im Hotelbereich dauert 60 Stunden und wird in Norwegen für 13.400 NOK angeboten.

  • Mich stört an der Berichterstattung,dass ständig nur betont wird,dass kein Deutscher zu Schaden kam.Es ist doch völlig unerheblich,aus welchem Land die Opfer kommen.Für alle Angehörigen ist es gleichermaßen schlimm ;( Hoffentlich gibt es nicht noch mehr Tote zu beklagen.Kaum auszudenken wieviele Opfer mehr es gegeben haette,wenn das Unglück auf hoher See passiert wäre....

  • dass ständig nur betont wird,dass kein Deutscher zu Schaden kam


    Na ja, andererseits ist das doch irgendwo ganz normal. Wenn ich ein Nachrichtenmedium in einem Land bin, und über eine Katastrophe berichte, frage ich natürlich erst mal ob aus 'meinem' Land Personen betroffen sind (schon allein wegen deren Angehörigen, die vielleicht gerade diese Nachrichten hören/sehen). Das werden die Nachrichtensender in Österreich für ihre Österreicher genauso machen und die Norweger für ihr Norweger auch, usw.. Das schließt ja nicht automatisch aus, dass man nicht betroffen ist über die Opfer aus anderen Nationen.

    Gruß Jobo,


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  • Na ja, in der Schweiz betonen sie, dass keine Schweizer unter den Opfern sind. Ist schon etwas befremdlich, aber die machen die Berichterstattung ja für ihre Länder und wenn du oder ich jetzt einen Freund haben von dem wir wissen, dass er auf diesem Unglücksschiff war, dann sind wir vielleicht dankbar, dass das so "länderspezifisch" abgearbeitet wird.
    Da stören mich ander Dinge viel mehr - allein die Tatsache, dass man Menschen unter Schock einfach mal das Mikro hinhält.
    Oder dass irgendwelche Experten und Spezialisten, die in Hamburg, Rom, Wien oder weiss der Geier wo sitzen und sicher ihr Fachgebiet beherrschen, aber nun wahrlich keine Ahnung haben warum wieso weshalb dieses Schiff gerade da durchgefahren ist und an den Felsen schrammte, dazu um ihre Meinung gefragt werden und die dann ihre Spekulationen auch noch abgeben aus der Distanz............

  • Hallo Arktika,
    deine Aussage spiegelt genau die Situation wider, wenn ich mir dann noch die Paxen anschaue, mit denen wir unterwegs waren, Anordnungen der Crew gelten für jeden anderen aber nicht für sie. Klare Ansagen werden erst noch hinterfragt und nicht einfach befolgt. Ein Privatvideo zu drehen oder nach Angehörigen zu rufen ist wichtiger als auf Durchsagen zu achten, nichts mitkriegen und dann behaupten es ging alles planlos zu. Es passt.
    Die andere Seite, wie soll ein Schiff geplant werden, das evtl. 1000 oder mehr in Panik geratenen Menschen nicht zu Schaden kommen und das eine Hand voll Crew-Mitglieder diese besonnen steuern kann.
    Das Problem ist die Masse Mensch die in eine Situation kommt, die sie geistig nicht bewältigen kann. Es entsteht Panik und die ist fast immer tötlich.
    @Jobo- Ab einer gewissen Menge Mensch sehe ich es auch als gegeben an, diese nicht mehr ordnungsgemäß aus einer Notsituation zu bringen. Da sehe ich die Gefahr in der Menge, sie steigt nicht linear sondern logarithmisch. Da hilft auch kein Seerecht, da kommt der Urinstinkt und unser Defizit, das wir hinter der Evolution hinterherhinken.
    @ tangojoe- Dein 2 Absatz spricht mir aus der Seele.
    Es hofft auf wenig Opfer, egal welcher Nationalität,Religion,...usw


    euer Spark

    Einmal editiert, zuletzt von Sparks ()

  • Wie sagte vorhin einer im N-TV, Rettungsübungen laufen ja immer gesittet und bei ruhiger See usw ab. Da klappt dann meistens alles. Aber was ist in einer wirklichen Notsituation wenn 4000 Menschen in Panik geraten und einfach nur runter vom Schiff wollen... Das kann man nicht üben ;(

  • Auch in Norwegen liest man natürlich alles, was mit diesem Unglück zu tun hat. Dabei gibt es aufmerksame Leser der Aftenbladet in Stavanger, bei denen das eine oder andere Bild auch ein bisschen Freude ausgelöst haben. :)
    Ihre alte Fähre MF STAVANGER hat nämlich kräftig bei der Evakuierung geholfen. Sie heißt jetzt "ISOLA DEL GIGLIO" ( Bild 7 ).
    Die MF STAVANGER wurde 1973 in Dienst gestellt, später an die FFR in Hammerfest verkauft und ist nach weiteren Umwegen über Dänemark nach Italien gelangt. Sie galt in Stavanger als besonders zuverlässig - und ist es offenbar heute noch.

  • Das müssen sie aber, sonst dürfte ein solches Schiff gar nicht erst in See stechen. Ich denke, da gibt es auch ganz klare Aussagen im internationalen Seerecht.


    Jobo - das ist klar, nur leider von der Realität entfernt...


    Wenn du mit deiner Meinung Recht hättest, dürfte wir auch nicht mit Hurtigruten fahren. Da ist das Verhältnis Besatzung zu Passagieren auch nicht viel anders.


    Nein, aber wie ich geschrieben habe sind die Leute bei Hurtigruten meist viele Jahre auf einem Schiff und nicht nur - wie oft auf den Kreuzfahrern - nur ein paar Monate. Und wir selbst wissen dass ständig Übungen durchgeführt werden.


    Da finde ich es sehr interessant, wenn da jetzt teilweise von Luxuskreuzfahrt gesprochen wird. Nur mal so zur Info, die günstigste Kabine kostet für die eine Woche 299,- Euro


    Ich hatte es schon mal geschrieben in einem anderen Zusammenhang - Freunde machten diesen Sommer mit eben dieser Reederei eine Kreuzfahrt - Vollpension, tolle Kabine, inkl. An-/Abreise 1500 Euro für zwei Personen, 16jähriger Sohn mit Freund reisten inkl. derselben Leistungen gratis in der gleichen Kabine (Klappbetten) mit. Da kommt man ins rechnen...

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  • ...... Da kommt man ins rechnen...


    tja und wenn man den Film Die Schattenseite der Luxusdampfer - Kreuzfahrt undercover im WDR gesehen hat, der weiß auf wessen Kosten solche Preise unter anderem zustande kommen (Wiederholung 16.01.12 14:30-15:00). Da muss dann jeder mit sich selbst abmachen, ob er sich daran beteiligen möchte.

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