Winterlicher Kurztrip TOS-TRD 06.01. bis 09.01.2012 (von effemuc & JKmuc)

  • Vorgeschichte


    Wie kam es eigentlich dazu, dass wir im Januar nach Norwegen fliegen und einen Kurztrip mit dem Hurtigrutenschiff machen? Noch vor 1-2 Jahren hätte ich so etwas kategorisch ausgeschlossen. Aber wenn man einmal mit dem Hurtigrutenvirus infiziert ist, tut man eben Dinge, die man früher nicht für möglich gehalten hätte :girl_sigh: Dazu kam dann aber auch noch folgender besonderer Umstand:
    Schon letztes Jahr im Sommer hatte ich einen Kurztrip für den März 2012 mit der MS Nordlys gebucht. Dann kam es zu dem furchtbaren Brand auf dem Schiff. Nun war also ungewiss, ob wir unsere Fahrt im März antreten können. Es folgten zwar schnell die Nachrichten, dass die Reparatur genau bis zu unserer gebuchten Tour abgeschlossen sein soll, aber daran wollen wir noch nicht so wirklich glauben. Bei unserer ersten geplanten Hurtigrutenfahrt 2009 schaffte man die Reparatur der Trollfjord auch nicht bis zu unserem Abfahrtstermin. Die Tour fiel damals ins Wasser und fand für uns dann erst 2010 statt.
    Da die Märzfahrt quasi eine Geburtstagsüberraschung sein soll, entschloss ich mich nach dem Checken der Preise und Flüge nach einer Alternativtour zu schauen. Schnell wurde ich fündig und stellte fest, dass die Strecke von Tromsø nach Trondheim ideal ist, da man keine zusätzliche Übernachtung braucht. Die Flüge passten perfekt zu den Abfahrts-/Ankunftszeiten des Schiffes, waren bei Norwegian meiner Meinung nach sehr günstig und da der 06.01. in Bayern ja ein Feiertag ist, buchte ich die Tour. Die Planung sah am Ende so aus:



    Wir haben euch ja bereits Live von der Reise immer wieder informiert. Ich werde nun hier im Reisebericht die Highlights zusammenfassen und natürlich Fotos einstellen. Ich hoffe, dass mir dabei eine gute Auswahl gelingt. Zuerst muss ich aber mal alle Aufnahmen sichten und nachbearbeiten :gamer:


    Ihr dürft aber gespannt sein...

  • Ich glaube es geht los !!! ;) Erst fett anfüttern und dann am langen Arm verhungern lassen, bis die Bilder gesichtet sind. ;( Hurtig bitte, wir sind gespannt auf weitere Details und Bilder !! :thumbup:

    Es grüßt Capricorn :hut:


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  • Na dann will ich mal schnell beginnen, um den Wissensdurst hier im Forum zu stillen :rolleyes:


    Weihnachten sowie den Jahreswechsel hatten wir gut überstanden und unsere Anspannung stieg von Tag zu Tag, nicht zuletzt wegen der vielen Live-Berichterstattungen hier im Forum. Ein Dank an alle "Reisereporter".
    Am 06.01.2012 ging es dann endlich los. Norwegian brachte uns pünktlich von München über Oslo nach Tromsø, wo uns bereits das erste Highlight erwartete, denn Jens (arcticGateway) empfing uns am Flughafen. Dank seines Tipps ersparten wir uns den teuren Flybussen und fuhren gemeinsam mit dem Linienbus ins Zentrum. Schon auf der Fahrt erzählte Jens viel über Tromsø und warum es ihn hierher verschlagen hat. Auch wir hatten Einiges zu berichten, da wir ja schon mehrmals in Tromsø waren.
    Zuerst ging es ins Hotel (Clarion Collection With). Im Dezember hatte ich mich dann doch entschlossen ein Zimmer zu reservieren. Wir landeten kurz nach 16 Uhr und das Schiff kam ja erst 8 Stunden später in Tromsø an. Wenn es bitterlich kalt gewesen wäre und ein Treffen mit Jens nicht geklappt hätte, wären wir dann gut aufgehoben. Letztendlich waren wir froh, dass wir das Hotelzimmer (Nr. 215 im 1. OG) hatten. So konnten wir dort unsere Sachsn deponieren und später etwas Essen (war im Zimmerpreis inkl.) sowie ein Stündchen schlafen.



    Nach dem Einchecken liefen wir zu dritt zu Macks Ølhallen und genossen jeder einen halben Liter Bier. Mir schmeckte das Weihnachtsbier sehr gut. Die Atmosphäre dort war super. Es dauerte nicht lange und andere Norweger sprachen uns auf Deutsch an. Die Tromsø'er sind schon ein nettes, freundliches Völkchen. Viel Zeit hatten wir leider nicht, da die Ølhallen um 18 Uhr schließen. Wir durften fast bis halb 7 bleiben und somit unser Bier in Ruhe austrinken. Jens, dir noch mal vielen Dank für die Einladung!
    Anschließend zogen wir um in das nur wenige Schritte entfernte Skarven, wo mir beim Betreten gleich das Modell des Hurtigrutenschiffes am Fenster auffiel. Stefan und Jens gönnten sich noch ein zweites Mack, mir reichte eine Cola. Schließlich hatten wir ja noch nichts gegessen.
    Die Zeit verging im Gespräch mit Jens wie im Flug und schon war es 20 Uhr. Die Mägen knurrten ziemlich heftig. So verabschiedeten wir uns von Jens, der uns noch zum Hotel brachte und gingen zum Essen. Es gab warme Gerichte (Spargelsuppe, Chilli con Carne mit Reis) sowie Brot, Knäcke, Fisch, Schinken, Käse, verschiedene Salate und was Süßes zum Nachtisch. Dazu konnte man Tee, Wasser oder auch Kaffee trinken. Also rundum perfekt und mehr als ausreichend. Gut gestärkt, nach einem kleinen Einkauf im Supermarkt und einem Spaziergang durch das noch weihnachtlich geschmückte Tromsø zogen wir uns auf dem Zimmer zurück. Bei minus 6 Grad waren wir froh, uns nicht draußen aufhalten zu müssen. Die Zeit reichte für ein kleines Nickerchen sowie den ersten Live-Bericht im Forum.



    Kurz nach 11 packten wir alles zusammen und machten uns auf den Weg. Schließlich wollten wir die Einfahrt der MS Vesterålen von der bekannten Tromsø'er Brücke aus nicht verpassen. Rechtzeitig waren wir in der Mitte der Brücke angekommen und die noch festlich beleuchtete MS Vesterålen kam auf uns zu. Schnell überquerten wir die Straße (wohl verbotener Weise, aber der Verkehr hielt sich in Grenzen), um unser Schiff weiter zu beobachten.



    Die Sicht war sehr gut, der Himmel sternenklar - leider konnten wir in dieser Nacht kein Nordlicht beobachten. Wir hatten uns schon so darauf gefreut und waren voller Hoffnung, da wir in der "VG" ein herrliches Bild vom Vortag gesehen hatten, wo das Nordlicht bei Tromsø fotografiert wurde.
    Wir liefen nun zurück, holten unsere Sachen aus dem Hotel, checkten aus und gingen die paar Meter hinüber zum Hurtigruten-Kai.
    Endlich war es soweit - unsere Hurtigruten-Saison 2012 begann! Mir läuft jetzt noch ein Schauer über den Rücken, wenn ich an das betreten der MS Vesterålen denke - einfach unbeschreiblich schön.



    Die Gangway allerdings war schon eine Herausforderung. Stefan half noch einer älteren Dame, die es sonst wohl kaum das steile Stück geschafft hätte. Freundlich bedankte sie sich mit "Tusen Takk".
    Ein Weilchen nur mussten wir beim Einchecken warten und erhielten unsere Bord- und Kabinenkarten. Wir hatten die 415 (N-Kategorie) im hinteren Teil des Schiffes bekommen. Ich hatte vorher eine E-Mail aufs Schiff geschrieben und nach dem Checken des Onlinebuchungssystems für die Strecke KKN-BGO welche Kabinen bis 2 Tage vor der Abfahrt in KKN noch frei waren, ein paar Wunschkabinen aufgezählt. Die 415 war die letzte auf meiner Liste, aber völlig ok.



    Schnell brachten wir unsere Sachen auf die Kabine und schon begann die Inspektion des Schiffes. Jens hatte uns schon gesagt, dass man auf der MS Vesterålen ein Weilchen braucht, bis man sich die Wege alle merken kann. Mir fiel das nicht schwer, Stefan musste aber immer mal wieder genau überlegen, wo es lang geht. Die Zeit bis zur Abfahrt um 1:30 Uhr verging rasch. Auf dem Schiff waren wenig Leute zu sehen. Wir konnten nun natürlich noch nicht einschätzen, ob die alle schon in ihren Kojen lagen oder ob wirklich nur wenig Paxe an Bord sind. Letzteres bestätigte sich dann aber später...




    Ein anstrengender aber sehr erlebnisreicher Tag ging zu Ende und wir fielen kurz nach 2 todmüde in unsere Kojen.


    Ihr dürft gespannt sein, wie es weiter geht...

  • Hallo JKmuc,


    vielen Dank für Euren Bericht!! :)


    Auf einem der schönen Fotos, ist im Bad der Fön zu sehen ... Das bringt mich zu einer Frage: Sind diese Föne/Föns (wie auch immer die Mehrzahl heißen mag)auf allen Schiffen gleich und gut zu benutzen, oder ist es vielleicht doch sinnvoll den eigenen in den Koffer zu legen? - Auch wenn mich niemand kennt, möchte ich doch nicht unbedingt mit einem aufgeplatzen Sofakissen verwechselt werden!
    (Naturlocken, Feuchtigkeit und Wind sind in Kombination, sowieso schon eine echte Herausforderung ... :wacko: )


    Vielen Grüße
    korna

  • Moin,


    diese Föns sind recht gut,fast auf allen Schiffen vorhanden,allerdings wird nach längerem Gebrauch der Griff ziemlich warm,da die Luft ja durch den Griff strömt.Auf der Polarlys haben sie diese Apparate demontiert und in der Kabine neben dem Schreibtisch einen normalen Handfön mit Stecker festgeschraubt(so jedenfalls in unserer Kabine)


    Gruß Seebär

  • Super, sieht aus als hätte meine Ermahnung Wirkung getan. Das ging ja wirklich schnell !!!

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Sind diese Föne/Föns auf allen Schiffen gleich und gut zu benutzen


    Also der abgebildete Fön auf der Vesteralen war lediglich ein leichtes Gebläse :mosking: Aber für unsere Kurzhaarfrisuren hat es gereicht :imsohappy: Könnte mir aber gut vorstellen,dass für Frauen mit aufregender Frisur ein eigener Fön besser ist



    Stefan musste aber immer mal wieder genau überlegen, wo es lang geht


    Dem muss ich leider recht geben,meine Orientierungssinn ist leider schwach ausgeprägt :wacko1: Aber die Vesteralen macht es einem in der Hinsicht auch nicht gerade leicht :ireful:


    Vorteil:auch andere Passagiere hatten Orientierungsprobleme und somit hatten wir die Brücke immer(!!)für uns allein :dance3:

  • sieht aus als hätte meine Ermahnung Wirkung getan

    Na, na - so nicht :nono: Ich hatte ja bereits angekündigt, dass ich auf dem Rückflug schon etwas vorbereitet hatte.


    Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

    Ich hoffe, dass es am Wochenende den nächsten Teil gibt


    Fön auf der Vesteralen war lediglich ein leichtes Gebläse

    Das kann ich nur bestätigen :!:

  • Guten Morgen,


    mit einem "leichten Gebläse" werde ich notfalls wohl zurecht kommen.
    Eine "Frau mit aufregender Frisur" bin ich nur nach dem Aufstehen oder nachdem die Haare so ganz ohne Fön trocknen durften und dann meinen sie könnten sich kringeln wie sie wollen - dürfen sie aber nicht! (Man bedenke das geplatze Sofakissen.)


    Euch vielen Dank für die brauchbaren Hinweise!!! :thumbup:
    korna

  • So, nun geht es weiter mit dem Bericht von effemuc und JKmuc:


    Finnsnes hatten wir "verschlafen" und für 7:15 Uhr den Wecker gestellt. Leider erwartete uns in Harstad nicht die nordgehende Nordlys - gute Besserung an dieser Stelle! Die Einfahrt war unspektakulär zumal auch nicht gehupt wurde. Samstag in der Früh um 8 ist Harstad noch komplett verschlafen. Kaum ein Mensch war unterwegs und wir waren auch die Einzigen, außer den aussteigenden Passagieren, die das Schiff verließen. Wir drehten eine kleine Runde und bestaunten die immer noch weihnachtlich geschmückte Stadt. Kurz vor halb 9 ertönte dann das erste Signal von der MS Versterålen und es ging wieder an Bord. Wir schauten noch beim Ablegen zu, bestaunten die beleuchtete Trondenes-Kirche und machten uns auf zum Frühstück.



    Vom Speisesaal waren wir überrascht. Mei war das schön gemütlich übersichtlich und mit nur wenigen Passagieren. Nur die linke Restauranthälfte war überhaupt eingedeckt. Ein Zeichen, dass wirklich nicht viele Leute an Bord sind. Das erste Mal auf einem Hurtigrutenschiff mussten wir zum Essen unsere Bordkarte vorzeigen. Das Personal war super nett, füllte das Buffet ständig auf und räumte flott das Geschirr ab. Wir ließen uns Zeit und genossen die herrliche Atmosphäre.


    Nach dem Frühstück blieb gar nicht viel Zeit, denn die Risøyrinna wartete auf uns. Also hieß es anziehen und raus auf Deck E vor den Panoramasalon am Bug des Schiffes. Dort hielten wir uns recht oft auf, weil wir bis auf eine Ausnahme immer allein waren - traumhaft.
    Am Himmel waren ein paar Wolken, aber am Horizont sah man die Sonne schimmern, ein herrliches Licht und die Einfahrt in Risøyhamn wurde zu einem Erlebnis.


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    Schnell ging es von Bord, aber wir hatten genügend Zeit. Wie fast in jedem Hafen legten wir früher an als laut Plan. Der Reiseleiter erzählte uns später, dass die MS Versterålen lt. Statistik wohl das pünktlichste Schiff der Hurtigrutenflotte sei. Nach unserer Tour zweifeln wir das auch nicht mehr an.
    Wir liefen zum Stein, wo sich 2 norwegische Könige verewigt hatten und ich fotografierte noch das fantastische Panorama in Richtung Vesterålen bzw. Lofoten.




    Pünktlich legten wir ab und die nächsten Streckenabschnitte werden uns wohl immer in Erinnerung bleiben. Die herrlich verschneite Landschaft, das sensationelle Licht, die klare Luft und später noch der aufgehende Mond waren unbeschreiblich schön. Sogar die Crew kam immer wieder raus und fotografierte.




    Die Zeit bis zur Ankunft in Sortland verging rasend schnell.


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    Diesmal hatten wir dort auch ausreichend Zeit, um in Ruhe bis zur Kirche zu laufen und uns auch den alten Kirchturm anzuschauen.




    Zurück am Schiff ging es weiter in Richtung Stokmarknes. Die Landschaft, das Licht mit den sensationellen Farben... es war einfach unbeschreiblich schön :imsohappy:



    Wie es dort weiter ging, erfahrt ihr im nächsten Teil unseres Reiseberichts...

  • Die wunderschönen Bilder lassen ein altbekanntes Gefühl hochkommen - Fernweh macht sich breit! ...

  • Hallo,


    zunächst mal vielen Dank für den tollen Bericht. Mit dem Wetter habt ihr ja offensichtlich absolutes Glück gehabt. Die Bilder sind wunderschön und wecken Sehnsucht nach Norwegen, den Vesterålen, den Lofoten und natürlich Hurtigruten :love: .

  • Was für ein Licht!! So schöne Bilder habt ihr gemacht, herrlich!!! Vielen, vielen Dank dafür und natürlich für den schönen Bericht!! Ich glaube dass man nach einer Reise in dieser grandiosen Landschaft einen Reisebericht schreiben MUSS um überhaupt diese vielen Eindrücke verarbeiten zu können, ist das so?? Ich denke schon. Also nochmals danke und ich freu mich auf mehr!
    Antonia :) :) :)

    Viele Grüße Antonia :) :) :)

    Einmal editiert, zuletzt von Antonia ()

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