Reisetagebuch MS Nordlys, Bergen - Kirkenes - Bergen vom 4.03. bis 15.03.2011
Aloha,
hier mein Reisebericht von der MS Nordlys, er wird in Etappen ergänzt. Einige Fotos habe ich bereits auf meiner Homepage hochgeladen.
Viel Spass und schonmal vorab Entschuldigung für den einen oder anderen Fehler...
Michael
Buchung / Anreise
Lange geplant sollte es im März 2011 endlich wieder nach Norwegen gehen. Die Reise war schon im September 2010 gebucht worden. Unter Ausnutzung des Frühbucher- und Wiederholerrabatts konnte ich 2 Einzelkabinen der N-Kategorie (332 + 334) auf der MS Nordlys sehr günstig buchen. Vereinskollege Lutz ist auch wieder mit an Bord. Die Flüge haben wir gesondert bei Norwegian.com gebucht, der Hinflug geht direkt von Berlin-Schönefeld nach Bergen, zurück dann mit Zwischenstop in Oslo.
Der erste Tag unserer Reise ist eigentlich schon der 3.3.2011, der Flug soll ab Berlin-Schönefeld am 4.3. gehen. Aufgrund der Unsicherheiten mit der Bahn und weil Berlin auch immer eine Reise wert ist, starten wir schon einen Tag früher. Mit einem IC geht es um 10:49 Uhr pünktlich in Richtung Berlin. Der Zug ist recht voll, wir finden aber Plätze im vordersten Waggon (mit Fahrradabteil) und können dort die Koffer unterbringen.
Zur Zugfahrt ist nichts besonderes zu berichten, wir erreichen den HBF Berlin pünktlich um 13:10 Uhr. Das Hotel Etap Potsdamer Platz liegt sehr günstig - alle Sehenswürdigkeiten sind schnell erreicht. Wir beziehen die Zimmer und starten dann erstmal zu Globetrotter durch. Hier werden noch Kleinigkeiten, wie Karabiner und Taschenlampe erstanden. Danach geht es in die Stadt, rund um den Checkpoint Charlie und den Potsdamer Platz.
Der erste Tag 4.3.2011
Nach einem guten Frühstück steht fest: die Bahn streikt heute - deswegen sind wir doch erleichtert schon in Berlin zu sein. Die Fahrt mit dem Regionalexpress zum Flughafen fällt flach, mit dem Gepäck S-Bahn oder Bus fahren wollen wir nicht. Es wird also kurzfristig ein Taxi geordert, welches schnell anrollt. Um 9:30 Uhr geht es zum Flughafen, die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde. Wir werden direkt vor dem Flughafengebäude abgesetzt. Der Flughafen Schönefeld macht einen leicht nostalgischen Eindruck, zum Bahnhof führt ein überdachter Fußweg.
Nach etwas Suchen finden wir Norwegian.com, die Schalter A13/14 liegen in der ersten Etage - den Aufgang haben wir erst nicht gesehen. Nach etwas Warten können wir Einchecken, dabei gibt es keine Probleme - der Koffer ist unter 20 kg. Auch die Sicherheitskontrollen gehen ohne besondere Vorkommnisse von statten. Es beginnt die Wartezeit zum Boarding (12:15 Uhr), der Duty Free Bereich ist schnell erkundet. Nach einem kleinen Snack wird endlich unser Flug aufgerufen. Mein Platz ist die 17E, leider am Gang.
Der Flieger ist recht voll, trotzdem gibt es ein paar freie Plätze und unsere Dreierreihe kann sich auflösen. So gibt es genug Platz und die Zeit vergeht recht schnell. Bei Norwegian gibt es keine Bordunterhaltung, alle Getränke oder Essen gibt es gegen Geld (Zahlbar per Kreditkarte oder bar). Hatte mich zum Glück bereits am Flughafen mit einem Getränk eingedeckt. Kurz vor Bergen beginnt der Abstieg, die Wolken hängen ziemlich tief - es gibt leichte Turbulenzen. Von der Landschaft kann man nichts erkennen, zu viele Wolken und mein Sitz am Gang machen eine Aussicht unmöglich. An den Fenstern kann man Regentropfen erkennen.
Die Landung erfolgt sehr sicher, in Bergen regnet es stark. Der Ausstieg geht schnell, wir machen uns direkt auf den Weg zu den Gepäckbändern. Die Koffer kommen sehr zügig, sind aber äußerlich ziemlich nass. Aufgrund des Regens entscheiden wir uns auch hier für ein Taxi. Der Fahrer bringt uns ohne Umwege zum Hurtigruten-Terminal (ich bin mir sicher das 2009 ein Umweg gefahren wurde...). Die Fahrt kostet 340 NOK und es war ziemlich eng auf der hinteren Sitzbank. Wir erreichen das Hafengebiet gegen 15:15 Uhr. Die Nordlys wartet bereits, im Terminal ist es noch sehr leer. Wir erhalten unsere Bordkarten (Kabine 332, Tisch 5, erste Sitzung) und müssen noch bis 16 Uhr warten, bevor es auf das Schiff geht. In der Cafeteria wird die Heimat über die erfolgreiche Anreise unterrichtet.
Um 16 Uhr darf die Nordlys endlich betreten werden. An einem der Rettungsboote wird noch gearbeitet und ein Windenmotor getauscht, einer Techniker war bereits 2009 dabei. Auch an der Rezeption gibt es bekannte Gesichter, hier registrieren wir unsere Kreditkarten und machten die Bordkarte zur Cruise-Card. Die Cruise-Cards werden nur noch an der Rezeption registriert, 2009 ging es noch an einer der Bars.
Ich erstehe noch den roten Becher (ziemliches Plastikfeeling...) für das Cafepaket und ein Schlüsselband für die Bordkarte. Mit genug Kleingeld ausgestattet verlassen wir die Nordlys um Bergen zu erkunden. Die Rucksäcke werden in einem geräumigen Schließfach für 30 NOK (3x10 Kronen Hartgeld) im Terminal eingeschlossen. Auf Deck 2 auf dem Schiff gibt es übrigens auch Schließfächer - für 20 Kronen, wie ich aber erst später herausfinde.
Es regnet Bindfäden, trotzdem machen wir uns durch die Baustelle im Hafen auf zum nächsten Supermarkt. Es gibt einen Mini Markt direkt an der Hauptstrasse zum Terminal. Vom Schiff aus ist er sehr schnell erreicht, aufgrund des Regens und der Bauarbeiten machen wir nur einen kurzen Abstecher in die Stadt. Der Supermarkt ist sehr gut ausgestattet, hat aber nur eine kleine Werbung aussen und kann schnell übersehen werden. Mit Getränken, Duschgel und Süssigkeiten geht es zurück zum Terminal. Der Regen fällt weiterhin in Strömen. Im Terminal ist mittlerweile alles voll, sogar vor der Tür stehen noch Reisende. Wir können glücklicherweise an der Schlange vorbei (neidische Blicke...) und die Rucksäcke holen. Schnell geht es wieder an Bord und raus auf Deck 7. Hier ist es noch schön ruhig und aufgrund der Wärmestrahler auch ziemlich angenehm. Der Kaffeebecher wird einem ersten Test unterzogen und funktioniert!
Die Zeit bis 18 Uhr vergeht wie im Flug, die Kabine können bezogen werden. Die 332 macht einen sehr guten Eindruck und gefällt mir persönlich besser als die 370. Es gibt 2 Betten, eins ist längs unter dem Fenster als Sofa nutzbar. Dazu einen Schreibtisch und einen kleinen Beistelltisch. Der Koffer kommt nach einer kurzen Wartezeit, schnell ist alles ausgepackt und in den beiden Schränken verstaut. Die warme Dusche ist eine Wohltat, nach der Anreise und dem Regen in Bergen.
Gegen 20 Uhr gehen wir zum Abendessen, es gibt Buffet und freie Platzwahl. Das Personal ist sehr nett, wie immer. Es gibt eine Champignon-Suppe, warme und kalte Sachen und viel Fisch. Ganz großen Hunger habe ich nicht - aber den Nachtisch lasse ich mir nichtg entgehen. Die Infoveranstaltung um 20:30 Uhr schwänzen wir - war wohl ziemlich voll. Das Schiff ist in deutscher Hand, neben dem Charterflug sind wohl auch zwei Reisegruppen aus Dresden und Aachen an Bord.
Bei einem Kaffee werden die Ausflüge der Reise und der zweite Tag geplant. 4E WikingerTour, 6A Nordkapp, 7D Schneehotel und 12A Bergen werden auf jeden Fall gebucht. Leider ist Mette als Reiseleitung nicht dabei, Kapitän ist Jon Tindvik, Hotel Manager Finn Bexrud und Reiseleiter Haakon Larsen.
Wir beschliessen noch eine Runde an Deck zu machen und stellen dabei fest, das es eine Wetterbesserung gegeben hat. Bergen ist klar zu erkennen, sogar die umliegenden Berge und der Fernsehturm sind ohne Wolken sichtbar. Schnell ist das Stativ geholt, es gelingen einige Nachtaufnahmen. Kurz vor 22:30 Uhr gehen wir in Deckung, da bei der letzten Abfahrt sehr viel Ruß aus den Schornsteinen kam. Die Abfahrt ist pünktlich und sehr ruhig, die Nordlys gleitet sanft aus dem Hafen.
Ein langer Tag nähert sich dem Ende, gegen 0 Uhr gehe ich schlafen. See ist (noch) ruhig.