Mit dem Auto unterwegs in Norwegen, Teil 1, 08. – 25.08.2016

  • @Trollebo: Das ist wirklich eine schöne Art zu reisen, alles kann, nichts muss. Außer der Fähre hat man keine festen Termine und kann sich einfach treiben lassen...


    Tag 16: 23.08.2016: Maurvangen – Onsaker (244 km)


    Zum Ende meines Urlaubs gibt das Wetter nochmal alles! Ein strahlendblauer Himmel erwartet mich und ein fantastischer Blick auf den Besseggengrat. Damit bleibt das Auto erst einmal stehen und ich mache mich zu Fuß auf nach Gjendesheim am Ufer des Gjendesees. Auf der anderen Seite des Flusses Sjoa und des Sees sieht man den Berg Gjendeshøe.



    Über den See kommt die Gjende III angerauscht, die gemeinsam mit der Gjendine die Wanderer zwischen Gjendesheim, Memurubu und Gjendebu befördern. Die Wanderung am See über die Bergrücken (es gibt zwischen Gjendesheim und Memurubu auch einen Weg, der ufernah verläuft) ist sehr beliebt. Gjendesheim liegt am Rand des Nationalparks Jotunheimen, der auch die zwei höchsten Berge Norwegens und ganz Skandinaviens, den Galdhøpiggen (2.469 m) und das Glittertind (2.464 m) umfasst. Ein herrliches Wandergebiet, das ich schon bei mehreren Reisen mit Freunden erwandern durfte.



    Nur schwer kann ich mich losreißen, aber es warte ja auch noch etwas Strecke auf mich. Also zurück zum Campingplatz und mit dem Auto hoch zur Valdresflye, nicht ohne vorher nochmal einen Fotostop einzulegen.



    Weiter geht es am Bygdinsee vorbei zum Wintersportort Beitostølen.


    Da ich Zeit habe und nicht zu früh am Campingplatz sein möchte, zweige ich in Beitostølen ab auf die Mautstraße zum Slettefjell. Eine wunderschöne Gebirgsstraße (1.300 m) mit tollen Ausblicken. Fotostopps lassen sich nicht vermeiden.



    Über Nebenstraßen geht es dann hinunter zur E 16, der ich dann weiter bis Fagernes folge. Hier kaufe ich kurz ein. Unteranderem erstehe ich einen aktuellen Autoatlasvon Norwegen, der auch die neuen Tunnel und Brücken enthält. Auf der E 16 geht es weiter in Richtung Oslo. Bei Hønnefoss verlasse ich die E 16 und fahre zum Campingplatz Onsakervika. Hier lasse ich meinen letzten Abend in Norwegen schön ausklingen.


  • Oh wie schade, @Baldur, das Ende deiner Reise kommt überraschend. Hoffentlich folgt Teil II schnell!!
    Das war ja ein sehr ereignisreicher letzter Tag. Von den höchsten Höhen hinunter ins Tal.
    An Jotunheimen habe ich die schönsten, aber auch sehr angstbesetzte Erinnerungen. Eine zweiwöchige Zelttour im späten September. Schnee, Sturm, und Besseggen mit schwerem Rucksack bei Regen von oben nach unten. Mir zittern noch heute die Knie, wenn ich daran denke. Ohne genaue Anweisungen eines Alpinisten hätte ich das niemals geschaftt! Du schreibst auch von Touren in Jotunheimen. Vielleicht können wir uns per Konversation mal über unsere Routen austauschen.


    Ich freu mich auf die Fortsetzung deiner Reise! :thumbup:


    Viele Grüße
    omlia :)


    Reiseberichte im Profil

  • Über den See kommt die Gjende III angerauscht, die gemeinsam mit der Gjendine die Wanderer zwischen Gjendesheim, Memurubu und Gjendebu befördern.


    Diese Wanderung hatten wir 1997 mit unseren Jungs unternommen und es ist für uns eine unvergesslich schöne Erfahrung. Der Blick vom Grat auf die zwei Seen lohnt die Mühe absolut. :thumbup: Die Tour ist als sechsstündig angegeben; wir hatten uns acht Stunden Zeit genommen.



    Es war ein Vorprogramm zu einem Ferienhausurlaub am Sognefjord. Wir haben früher mehrfach Urlaub an verschiedenen Orten im Vestland gemacht und sowohl dort als auch bei den Anreisen die Gegend erkundet. Dein Bericht mit all den schönen Bildern :clapping: hat viele Erinnerungen geweckt.


    :sdanke: :sdafuer: Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil.


    Viele Grüße
    Laminaria

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Laminaria ()

  • @Laminaria, es ist unbeschreiblich schön dort oben, wie dein Foto zeigt. Danke dafür! Wir haben nach dem beschwerlichen Abstieg unsere beiden Zelte auf dem Bergsattel am Ufer des rechten Sees aufgeschlagen. Die Stelle ist auf deinem Foto gut zu sehen. Es war so stürmisch, dass wir dicke Steine für die Sicherung der Zeltabspannungen brauchten. Aber wunderschön war es auch, am nächsten Morgen mit Sonnenschein zu erwachen und von dort weiter ins Gebirge zu wandern.


    Viele Grüße
    omlia :)


    Reiseberichte im Profil

  • dass wir dicke Steine für die Sicherung der Zeltabspannungen brauchten


    Unser jüngerer Sohn und sein Freund hatten zwar sechs Jahre später auch wieder wunderbares Wetter bei ihrer Wanderung in Jotunheimen, aber nachts kamen Kühe und versuchten, das Gras unter ihrem Zelt zu fressen. :8o: Die Zeltabspannung hielt zum Glück.


    Viele Grüße
    Laminaria

  • Du schreibst auch von Touren in Jotunheimen.


    Wir können gerne versuchen uns auszutauschen. Eine Tageswanderung ist mir besonders im Gedächtnis: Von Gjendesheim über den Besseggen nach Memurubu und dann nacheiner kurzen Verschnaufpause auf dem unteren Weg wieder zurück nach Gjendesheim und das im September bei leuchtenden Herbstfarben, aber auch früher Dunkelheit...


    Der Blick


    Der Blick ist einfach genial vom Grat hinunter auf die schmale Barriere zwischen Gjendesee und Bessvatnet. Jedesmal grandios!


    Doch nun weiter im Bericht (und ja, Teil 2 ist schon in Arbeit :) :(


    Tag 17: 24.08.2016: Onsaker – Göteborg (372 km)


    Heute ist dann leider der letzte Tag in Skandinavien. Bis Oslo-Slependen sind es knapp 50 Minuten. Wisst ihr noch was sich in Slependen befindet? Genau: IKEA. Hier nehme ich ein frühes Mittagessen zu mir und starte dann die Fahrt durch Oslo über die Svinesundbrücke nach Schweden. In Ångered tanke ich und mache eine Kaffeepause bei ... IKEA. Dann geht es wieder über die Nebenstrecke und die Hafenbrücke zur Fähre, der Stena Scandinavica. Bei traumhaftem Wetter laufen wir aus und in den Sonnenuntergang hinein.



    Morgen noch ein paar Impressionen vom letzten Tag und das Fazit.

  • Tag 18: 25.08.2016: Kiel – Zuhause (466 km)


    Um 7 geht es zum Frühstück, danach genieße ich das schöne Wetter an Deck.



    In flotter Fahrt geht es die letzten 466 km nach Hause. Hier wartet dann die nächste Herausforderung: Bei 36° C das Auto auszuräumen und wieder zurückzubauen…


    Fazit:


    Trotz einem holprigen Beginn war es ein schöner Urlaub, woran sicherlich auch das gute Wetter der letzten Tage einen Anteil hatte. Meine gesundheitlichen Probleme vor dem Start waren im Griff, das Auto hat durchgehalten.


    Das Wetter hat insgesamt gut mitgespielt. Ich konnte fast alles so machen, wie ich es zuvor oder spontan geplant hatte. Die Strecken waren kurz und ich habe viel Neues und auch Bekanntes gesehen. Interessant waren auch die vier Hurtigrutenhäfen und die Strecken dazwischen.


    Ich hoffe, dass ich euch mit dieser anderen Norwegentour vielleicht etwas Lust machen konnte auch einmal das Landesinnere von Norwegen zu besuchen. Wenn ihr Interesse habt, könnt ihr mich ja auch auf der nächsten Reise von 2017 mit Molde, Kristiansund und Trondheim begleiten... Ich arbeitet zumindest schon dran.

  • Sehr schöner Reisebericht; vielen Dank dafür! :thumbup:


    Aber mal eine Frage: wieso bist du denn nicht Kiel-Oslo gefahren?
    Ich habe vor Jahren beides schon gemacht und kann mich nicht erinnern, dass es preislich ein großer Unterschied gewesen wäre (was ja ein Grund wäre).


    Grüße
    Duck

  • @Duck: Für die Hinfahrt nehme ich in der Regel die Fährfahrt nach Göteborg, da die Schiffe erst Abends in Kiel losfahren. Bei einer Anreise von 5 Stunden müsste ich mit entsprechender Pufferzeit Morgens schon früh los, um schon um 12:30 (2 Stunden vor Abfahrt) am Colorline-Terminal zu sein. Für die Rückfahrt habe ich auch die Colorline-Fähren von Oslo aus genommen, wie Du in meinem nächsten Reisebericht lesen wirst :D .


    Da ich bei der Buchung noch keine genauen Reiserouten im Blick habe, kann ich von Göteborg auch zunächst Zeit in Schweden verbringen. Die Entscheidung habe ich oft erst an der ersten Ampel direkt nach dem Zoll in Schweden getroffen oder kurz vor der Reise aufgrund der Wetteraussichten.


    Interessant sind auch die zwei verschiedenen Preismodelle der beiden Reedereien. Bei Stenaline kostet das Auto mehr und die Kabine ist billiger, bei Colorline kostet das Auto nicht soviel, dafür sind die Kabinen (zur Alleinbenutzung) teurer.

  • Ich möchte mich auch für den wirklich schönen und interessanten Reisebericht bedanken bei dem ich gerne "mitgereist" bin. Werde natürlich auch weiterhin folgen.
    Dein Bericht hat mich zu einer Reise inspiriert für die Zeit nach dem Virus :)


    Beste Grüße
    Hans Jörg

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