Die Vorgeschichte
Das Gebiet zwischen Südende des Ringköpingfjord und Blåbjerg war während eines Zeitraums von 30 Jahren immer wieder Ort unserer Familienurlaube vor allem in den Herbst- und Weihnachtsferien gewesen.
Um Ostern herum, die Islandreise im Sommer 2020 war storniert, kam ich auf die Idee, nach 10 Jahren Pause könne ich mal wieder hinfahren, um zu schauen, was sich inzwischen verändert hatte. Natürlich nur, wenn es Corona zuließe.
Für die Westküste Jütlands sprachen in diesen unsicheren Zeiten mehrere Punkte:
- Planung und Buchung erforderten keinen großen zeitlichen Vorlauf
- Man musste kein Flugzeug, Schiff und öffentliche Verkehrsmittel benutzen,
- Im Falle des Falles wäre ich schnell wieder zu Hause.
Es gab nur ein Problem: ich besitze seit 7 Jahren kein Auto mehr. Nach einem Telefonat mit meinem ‚kleinen Bruder’ war auch das gelöst. Er hatte Zeit und große Lust mit mir nach Dänemark zu fahren. Also buchten wir für Ende September/Anfang Oktober 20 ein Ferienhaus in Houstrup, das er bereits von früheren Urlauben kannte.
Natürlich verfolgte ich die ganze Zeit auf der Seite des Auswärtigen Amtes die Reise- und Sicherheitshinweise für Dänemark.
Am 26.09. konnte die Reise, wie geplant, losgehen.
Anreise
Gestartet bin ich am frühen Samstagmorgen in Leipzig um 6:00 Uhr mit dem IC nach Braunschweig, wo ich am Bahnhof in das Auto meines Bruders umstieg.
Natürlich hatten wir hinter dem Elbtunnel den obligatorischen Stau, aber nur einen kleinen, dann noch mal einen bei Rendsburg und schließlich 30 Minuten Wartezeit an der Grenze. Seit März 2001, als Dänemark begonnen hatte das Schengener Abkommen umzusetzen, erlebte ich das zum ersten Mal. Aber in Zeiten der Pandemie ist eben so manches anders.
Deshalb haben wir von Braunschweig bis ans Ziel doch 1,5 Stunden mehr als gedacht -nämlich 8 Stunden - gebraucht. Um 17:00 Uhr waren wir auf dem Parkplatz beim Super Brugsen in Nørre Nebel. Es waren viele Deutsche dort, draußen erkennbar an den Kfz- Kennzeichen, drinnen an den Masken!
Es gibt in Dänemark in den Läden keine Maskenpflicht aber überall Hinweise auf Abstandhalten, Hygiene usw. In den kleinen Geschäften, wie Bäcker und Schlachter wird der Zutritt eingeschränkt. Da ich zu Hause aus Rücksichtnahme gegenüber meinen Mitmenschen stets eine Maske trage, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, in der Hoffnung, dass sie sich ebenso verhalten, mache ich das auch hier in Dänemark.
Das Ferienhaus wurde in den 1970iger Jahren gebaut, jedoch seitdem laufend renoviert und ist ausgestattet mit allem, was man so braucht, schön gelegen und direkt vor der Haustür wurde der erste Pilz gesichtet. Wir haben uns schnell eingerichtet, der Urlaub konnte beginnen.
Tag 2, 27.09.2020
Am Sonntag war richtig schönes Herbstwetter. Am späteren Vormittag sind wir zunächst in 'die Pilze gegangen'. Da war er wieder, dieser typische Herbstgeruch nach Kiefern, Moos, etwas Feuchtigkeit, den ich gar nicht richtig beschreiben kann aber immer mit Dänemark verbinde.
Das Abendessen war schnell gesichert, im Korb lagen bald Maronen, Butterpilze, Sandröhrlinge und Stockschwämmchen , nicht nur wohlriechend sondern auch gut schmeckend und Heidelbeeren für den Nachtisch gab es auch noch.
Darüber hinaus gab es reichlich Pilze, die einfach nur schön aussahen. Eine kleine Auswahl
Und dann war da noch dieses Exemplar, das ich vorher noch nie gesehen habe und auch in Büchern oder im Internet nicht finden konnte
Vielleicht kennt ihn ja jemand hier aus dem Forum.
Die Mittagspause im Haus fiel recht kurz aus, weil sich inzwischen die wenigen Wolken auch noch verzogen hatten und der Himmel strahlend blau war und die Sonne lachte. Wir machten uns auf zum Houstrup Stranden. Der Parkplatz war zur Hälfte gefüllt, aber die Menschen verteilten sich gut.
Es war so warm, dass wir die Anoraks im Auto lassen konnten. Es gab sogar mehrere Leute, die noch badeten.
Gegen Abend fuhren wir zurück, ein schöner erster Urlaubstag ging zu Ende.