Hallo in die Runde
Seit 2010 fahre ich aller 2Jahre nun schon mit Freunden an die Bahnstrecke Kiruna-Narvik. Dadurch das wir meist um die 12 „Verrückte“ sind erfordert die Planung und Buchung ca.1Jahr Vorlaufzeit. Auf einem Modellbahntreffen im Oktober 2019 wurden in einer geselligen Abendrunde erste Absprachen getroffen und der genaue Termin festgemacht. Es stellte sich schnell heraus das ich mit Hurtigruten diesmal wohl allein sein werde, weil für ein 4.Mal Harstad-Trondheim war die Luft einfach raus. Gegen das HR-Virus ist der Rest ziemlich immun. Die Anreise mit dem Nachtzug ab Stockholm stieß auf mehr Begeisterung und es würden fast alle Mitreisende diesen Weg wählen wollen. 2018 fehlte ich und nach der ersten Tour 2016 wollte ich das gerne nochmal machen und somit blieb für Hurtigruten nur die Rückreise, wohl allein, diesmal aber ab Tromsö.
Dass die Tourplanung und -buchung diesmal schwierig werden sollten zeichnete sich sehr früh ab. Sei es Urlaub, der nicht so genommen werden kann wie gewünscht oder Familienfeiern. Die erste Hiobsbotschaft kam vom Hotel in Björkliden an dem ersten Wochenende sind 2 der 3 großen Ferienhütten belegt. Wie damit umgehen? Termin verschieben ging nicht bzw. wollten wir nicht wegen Licht Herbstfärbung und Mücken. Ein Teil der Gruppe übernachtet erstmal in den kleinen Hütten die wir schon 2010 bewohnten und zieht später um. Der Rest bezieht gleich die 3. große Hütte, auch wenn es nicht die Stammhütte ist aber ein gewisser Luxus will man inzwischen nicht missen. Da kam bei mir kurz der Gedanke auf HR doch zur Anreise zu nutzen da sich Urke als offener Punkt auf der ToDo-Liste streichen lassen würde. Wurde aber doch schnell wieder verworfen.
Dann kam Corona.
Ich sah uns schon im Winter 2021 da hochfahren (Eine Wintertour wird von mehreren schon länger gewünscht, auch von mir). Nachdem sich die Lage etwas stabilisiert hatte war die allgemeine Meinung wir fahren auch um einfach raus zu kommen. Die sich ständig wechselnden Coronabestimmungen zerrten aber bei allen an den Nerven was zu vollständiger Absage einiger führte und andere die Zugreise stornierten. HR konnte ich vergessen nachdem Norwegen sich sehr schnell abschottete. Fliegen wollte ich eigentlich nicht, aber was blieb mir übrig, alleine Zugfahren ist auch nicht so der Hit. Flüge ab Kiruna sind inzwischen sehr übersichtlich geworden. SAS scheint aktuell die einzigen die ab Kiruna fliegen. Ein Teil der Gruppe fliegt nach Prag und so buchte ich auch meinen Flug dahin. Der Zug ab Stockholm war inzwischen von einem Mitreisenden für die verbliebenen 6 gebucht. Blieb nur noch die Frage: Wie nach Stockholm kommen? Da ich Zeit habe und schon von Anfang an die Fähre Kiel-Göteborg auf dem Plan hatte wurde die Variante genommen und weiter geht es dann mit dem Zug nach Sockholm.
Nachdem sich herausstellte das die gebuchte Verbindung Kiruna-Prag in den letzten Wochen im Ausfall war bzw. immer noch ist, keimte bei mir Hoffnung auf, nachdem Norwegen die Grenze nach Schweden langsam wieder am öffnen war, doch noch Plan A zu realisieren und mit dem Schiff nach Bergen zu fahren. Nach der Freigabe der schwedischen Provinz Norrbotten und der Feststellung das zumindest der Bus wieder durch nach Narvik fährt, buchte ich HR. 2 Tage später bestätigte sich das was ich schon ahnte aber ignorierte, Norwegen wird sich wieder abschotten. Auch wenn ich schon mehrmals die Tour ganz absagen wollte, die Wetterausichten alles andere als berauschend sind und ich immer noch nicht weiß, wann und wohin ich zurück fliege muss ich einfach da hoch und dem Alltag entfliehen.
Dienstag 01.09.
Da ich noch einen Termin in Bonn hatte beginnt die Tour da. Auf die Bahn war wieder mal Verlass. Zug war mit +5 angekündigt. In Bonn ging es dann mit +14 los bis Köln waren es schon 25min Verspätung. In Wuppertal dann die Durchsage die Abfahrt verzögert sich um wenige Minuten der Lokführer müsse einen Wagen untersuchen. Nach einer gefühlten Ewigkeit dann die erlösende Ansage wir würden unsere Fahrt gleich fortsetzen können. Mit einer Stunde Verspätung ging es dann tatsächlich weiter. Als Grund für den Zwangsstop wurde genannt: Ein als Fahrgast mitfahrender 2. Lokführer hätte ein ungewöhnliches Laufverhalten festgestellt. Meine Meinung: Das Laufverhalten eines ICE1 ist schon immer ungesund, speziell nach der Umrüstung der Radsätze seit dem Unfall in Eschede. Sei es drum die Stunde blieb bis Kiel, alles gut.
In Kiel erwartete mich wie abgesprochen @foerdesprotte . Nach kurzer Überlegung, wo man Essen gehen könnte fiel die Entscheidung doch auf das Längengrad auch wenn es erst ab 17:30 wieder warme Küche gibt. Vorher wurde noch die Bordkarte für die Fähre nach Göteborg abgeholt. Die Zeit war etwas knapp aber doch ausreichend für eine kurzweilige Unterhaltung und einem leckeren Essen.
Als einer der wohl Letzten bin ich dann auf die Fähre. Über WhatsApp kam dann noch die Meldung SAS hat den Rückflug storniert. Also noch schnell die E-Mails prüfen tatsächlich noch schnell den Rückflug neu gebucht. Nachdem das auch erledigt war hatte ich zwar das Ablegen verpasst aber was soll es Ein Schiff, traumhaften Wetter, einem noch grandioserem Sonnenuntergang Herz was willst du mehr.
Corona an Bord wirkt sich nur darin aus, das es recht leer ist und man sein Bier für die notwendige Bettschwere im Bordshop kaufen muss. Maske wird nur vereinzelt getragen.
Fortsetzung folgt
Gruß Siggi