Auf dem Frachtschiff kreuz und quer durchs Land - mit der GMS Seestern von Hannover nach Almelo (20.02.-28.02.2015)

  • Im Rundturm am Westwall. Damals sah der allerdings von außen noch nicht so aus wie heute. Innen war er schön, drei Etagen, unten Küche mit Essecke, in der Mitte das Wohnzimmer und ganz oben das Schlafzimmer. Allerdings war mein Sohn damals vom Äußeren dermaßen enttäuscht (er hatte wohl eher an das Klever Tor gedacht), dass er mir verboten hat, den Turm von außen zu fotografieren. :mosking:

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • @omlia
    Was für eine interessante Reise! Wunderschön deine fast meditativen Bilder! Bis hier habe ich deinen Reisebericht in einem Rutsch gelesen. Toll!
    Wir wohnen nicht weit vom Mittellandkanal entfernt und wie oft bin ich den entlang geradelt, auch bis zum "Nassen Dreieck" und habe manches Mal von einer Kanalbrücke die Frachtschiffe verfolgt. Auf dem sog. "Stichkanal" , der vom Mittellandkanal bis zum Osnabrücker Hafen führt, haben wir, mein Göga und ich, vor vielen Jahren unsere Bootsführerscheine gemacht, für Küste, sowie für Flüsse und Kanäle.
    Nun freue ich mich auf die Fortsetzung deines Berichtes über eine ungewöhnliche Reise :) .

  • Total faszinierender Bericht!


    Die Fotos sind absolut beeindruckend!


    Ich kann mir gut vorstellen, daß man sich bei so einer Reise wie in einer anderen Welt fühlt. Das war bei unseren Radtouren entlang vieler Flüsse auch immer so, leider hatten war da nicht die Muße so viele tolle Fotos zu machen.


    Aber da sich das Reiseverhalten im Laufe eines Lebens ja doch ändert, habe ich an eine solche Art des Reisens schon öfters gedacht.
    Da man da aber von der Zeit her ja doch Recht flexibel sein muss, wird's wohl noch ein bisschen dauern....dann aber ganz sicher!


    :)

  • @Trollebo, schön, dass dir mein Bericht gefällt. Es war wirklich eine fast meditative Reise.
    @radler, anders als beim Radfahren habe ich auf dem Schiff viel Zeit und Muße zu fotografieren. Ich muss die Welt ja nur gemütlich an mir vorbeiziehen lassen. Flexibel musst du nicht unbedingt sein. Ich habe einen bestimmten Zeitraum gebucht. Nur Einstiegsort und Ziel habe ich erst kurz vor der Reise erfahren.



    Viele Grüße


    omlia :)



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  • Ich habe einen bestimmten Zeitraum gebucht. Nur Einstiegsort und Ziel habe ich erst kurz vor der Reise erfahren.


    Das ist eben ein bisschen unser Problem. Wir sind ja in Österreich zu Hause, deshalb müssen wir eine An- und Abreise immer ziemlich genau im voraus planen. Auch das Datum müssen wir schon lange vorher und ganz genau wissen, so kurzfristig bekommen wir im Job nicht frei! Ich hab mich ja schon ein bisschen schlau gemacht über Frachtschiffreisen und meist wird da darauf hingewiesen dass sie eben keine genauen Daten garantieren können.


    Deshalb, denke ich, dass wir noch warten müssen bis der Job kein Thema mehr ist......söooo lange dauert das ja eh nicht mehr....


    :)


  • Freitag, 27.02. (Fortsetzung)




    Kurz nach der niederländischen Grenze stoppen wir an einer Bunkerstation. Dazu ist ein Wendemanöver nötig, gar nicht leicht bei dem vielbefahrenen Rhein mit seiner starken Strömung.





    Wir verlassen den Rhein und biegen ab in den Pannerdens Kanal. Im 19. Jahrhundert wurde auf der Landzunge zwischen Fluss und Kanal ein Fort zur Wasserverteidigung errichtet. https://de.wikipedia.org/wiki/Fort_Pannerden





    Der Klimawandel führt dazu, dass immer mehr Gänse am Rhein und an den Kanälen überwintern. Ihre Zahl geht in die Hunderttausende. Ich erfreue mich an den schönen Bless- und Nonnengänsen.






    Es geht weiter auf der Gelderschen Ijssel, vorbei an diesem kapitalen Platzhirsch.





    Was die Blickrichtung ausmacht! Zwischen den Gegenlicht und dem blauweißen Vogelhimmel liegen nur ein paar Minuten.













    Fortsetzung folgt.



    Viele Grüße


    omlia :)



    Reiseberichte im Profil


  • Freitag, 27.02. (Fortsetzung)




    Gänse zu Land, zu Wasser und in der Luft, ......








    ein weiterer Kanal,....






    eine letzte Schleuse....





    und die letzte Nacht bricht an.




    Samstag, 28.02.



    Der Tag begrüßt mich mit magischem Licht.









    Wir nähern uns Almelo, und es heißt Abschied zu nehmen.
    Herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft, Sonja und Franz Schramm! :thumbup:
    Ich komme gerne wieder!



    "Tschüss Stella!" Ich finde, du siehst auch ein wenig traurig aus beim Abschied.






    Wir legen bei einer riesigen Zaunfabrik an, das Ziel für die Drahtrollen. Da stehe ich mit meinem Rollenkoffer und Rucksack. Franz Schramm beschreibt mir den weiten Weg um die Fabrik herum zum Ausgang. Das muss doch kürzer gehen! In einem Innenhof finde ich eine offene Tür und gehe hinein. Kein Mensch zu sehen. Es ist ja Wochenende. Ich gehe durch die riesige Produktionshalle und suche nach einem Ausgang. Keine offene Tür zu finden! Bei der Suche verliere ich die Orientierung und irre umher. Nun wird mir langsam mulmig. Nach einer gefühlten Ewigkeit finde ich einen offenen Ausgang und lande beim Pförtnerhaus mit einer Wand voller Überwachungsmonitore. "Wo kommst du denn her?" ist die berechtigte Frage des erschrockenen Mannes. Nachdem geklärt ist, dass ich kein Werkspion bin, gibt es einen Kaffee.
    Mit dem Taxi fahre ich zum Bahnhof und bin froh, dass es eine direkte Verbindung nach Hannover gibt, denn da steht ja mein Auto. Nach der entschleunigten Reise muss ich mich erst an das atemberaubende Zugtempo gewöhnen, und auch an die Menschenmengen im "Einkaufsbahnhof Hannover". Weil es schon auf den Abend zugeht, bleibe ich über Nacht.



    Sonntag, 29.02.


    Zum Glück ist Sonntag, die Autobahnen frei, und so komme ich gemütlich zu Hause an.




    Fazit


    Die Reise hat mir als begeisterte Fernreisende nachhaltig gezeigt, wie schön es ist, die Nähe zu erkunden. Wir leben in einem wunderschönen Land!
    Über alles andere möchte ich gerne den SWR zu Wort kommen lassen. Die symathische Reportin Elisa reist eine Woche lang auf der GMS Seestern mit und erlebt den harten Arbeitsalltag des Ehepaares, erfährt von ihren Problemen, aber auch von ihrer Liebe zu diesem Leben. Eine tolle Reportage, unaufgeregt, mit liebevollem Blick auf zwei besondere Menschen!


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    Viele Grüße


    omlia :)




    Reiseberichte im Profil

  • Auch ein plattes Land hat seine Reize; das kenne ich aus meiner ursprünglich nordfriesischen Heimat. Du hast das sehr schön in Szene gesetzt. Die Industrieanlagen fand ich ebenfalls spannend. :clapping: Danke für den ungewöhnlichen Bericht. :clapping:


    Viele Grüße
    Laminara

  • @Albatross, ja, es ist eine besondere Welt auf einem Flussschiff, und seit ich einen Einblick in das arbeitsreiche Leben der Binnenschiffer bekommen habe, ist meine Achtung vor diesem Beruf enorm gewachsen.
    @Laminaria, so wie die Weite des Meeres fasziniert mich auch die Weite der Landschaft. Und als Ruhrgebietskind habe ich natürlich auch ein besonderes Verhältnis zu Industrielandschaften.


    Viele Grüße


    omlia :)



    Reiseberichte im Profil

  • Herzlichen Dank für den interessanten Reisebericht und die wunderschönen Fotos.
    Ich wusste gar nicht, dass man auch auf Flussfrachtschiffen mitfahren kann, darüber, ob mir das gefallen könnte, muss ich noch nachdenken.


    Liebe Grüße, Kamilla

  • Hallo @omlia
    Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht, die schönen Fotos und den Video-Link. :thumbup: Auch ich wusste nicht, dass man auf einem Frachtschiff auf den Flüssen mitfahren kann. Das ist wirklich eine tolle Alternative, auf dem Wasser zu reisen. Ich hatte mal eine Flusskreuzfahrt gemacht und fand es herrlich, wie die Landschaft langsam an einem vorbeizieht. Wir sind damals durch sehr viele Schleusen gefahren und das war die spannende Abwechslung zu der entschleunigenden Fahrt. Auch die entgegenkommenden Frachtschiffe haben wir begutachtet. Da sieht man alles, vom Kräutergarten über den Liegestuhl bis zum Auto, welches mitfährt. :thumbup:

  • @Seemaus, es ist wirklich eine tolle Alternative, wo wir doch nicht wissen, wann und unter welchen Bedingungen wir wieder entlang der norwegischen Küste fahren können. Auch auf einem Flusskreuzfahrtschiff kann man es aushalten, wenn es auch ganz anders ist als auf einem Frachtschiff. Ich fahre manchmal Anfang Januar von Köln bis Rotterdam und zurück. Da ist das Kreuzfahrtschiff nicht ausgebucht, und oben an Deck ist man fast immer alleine und kann die entschleunigte Fahrt in aller Ruhe genießen.


    Viele Grüße


    omlia :)



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