Πελοπόννησος, Sonne, Strand und viel Kultur – Vier Finger zwischen Ionischem Meer und Ägäis
Eigentlich hätte ich ja jetzt einen Bericht über meine vierte Reise auf die Azoren schreiben sollen. Am 28.April hätte es los gehen sollen und heute vor einer Woche, am 13.Mai, wäre ich wieder zurück gewesen.
Doch wie so vielen ging es auch mir, die Reise wurde wegen der mikroskopisch kleinen, verpickelten Kugel abgesagt . Wenigstens habe ich, nach einigen Schwierigkeiten, meine Anzahlung komplett zurück erhalten.
So hatte ich nun Zeit genug mich zu Hause mit Dingen zu beschäftigen, die ich schon lange vor mir hergeschoben habe. So auch die Digitalisierung meiner Urlaubsbilder aus der analogen Zeit. Eigentlich wollte ich die Negative einscannen, mein Diascanner kann auch Filmnegative scannen, aber dummerweise finde ich den entsprechenden Aufsatz für die Filme nicht mehr in meinem Hobbyraum (auch hier steht schon seit langem ein Aufräumen an – aber das ist eine andere Geschichte ).
So habe ich also die Bilder mit dem Flachbettscanner eingescannt, was allerdings die Qualität der Scans beeinflusst.
Während ich also jetzt so die ersten Bilder einscanne, kommen doch viele Erinnerungen zurück und ich denke mir, warum nicht gleich auch einen kleinen nachträglichen Reisebericht daraus machen . Immerhin wird es doch noch einige Zeit dauern, bis hier wieder aktuelle Berichte erscheinen.
Ich hoffe ihr habt trotz der nicht ganz so guten Bildqualität ein wenig Kurzweil und Freude daran.
Die Bilder, die ich zuerst eingescannt habe stammen von meinem Urlaub auf der Insel Peloponnes, der Insel des Pelops, vom 30.April 2001 bis zum 16.Mai 2001.
Wie kam es zu der Reise und zu diesem Urlaubsziel
Bis zum Jahr 2000 arbeitete ich bei verschiedenen Max-Planck-Instituten als technischer Mitarbeiter. Das nicht gerade üppige BAT-Gehalt ließ mich dann im Juli 2000 in die freie Wirtschaft wechseln und auf die Pseudo-Sicherheit des öffentlichen Dienstes verzichten.
Nach den sechs Monaten Probezeit hatte sich einiges an Urlaubstagen angesammelt, mein Sohn war inzwischen auch so alt, dass er nicht mehr unbedingt mit Papa in Urlaub wollte, also stand mein erster „Allein-Urlaub“ seit Jahren an.
Griechenland stand schon lange auf meiner Wunschliste. Bei früheren Fahrten vom Max-Planck-Institut in Martinsried nach Hause in Eichenried bei Erding mit öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich mich oft mit einer Doktorandin unterhalten, auch über Griechenland. Sie war gebürtige Griechin und hat mir stets empfohlen: Wenn Griechenland dann unbedingt die Peloponnes.
Also habe ich mich im Vorfeld beim Griechischen Fremdenverkehrsamt (meine es war damals sogar in München) telefonisch informiert, ob ich vorab Fähren (Flug kam für mich nicht in Frage) und Hotelzimmer reservieren müsste. Für meine geplante Reisezeit im Mai sei dies völlig unnötig, was sich dann auch als richtig herausstellte.
31.April 2001 – Eichenried – Trani/Italien
An diesem Morgen stehe ich gegen 3:00 Uhr auf und nach einem provisorischen Frühstück starte ich mein Auto (einen Mazda 121) schon vor 4:00 Uhr und fahre los.
Um diese Zeit herrscht quasi kein Verkehr und ich bin schnell durch München durch und auf der Autobahn Richtung Garmisch-Partenkirchen. Von dort über Mittenwald und Seefeld fahre ich dann neben der Autobahn nach Innsbruck. Diese Route benutze ich seit einem Urlaub mit meinem Sohn im Juni 2000 (Gardasee) grundsätzlich wenn ich nach Italien fahre, so auch 2014. Rein optisch finde ich diese Route auch reizvoller als die Strecke über die Inntalautobahn.
Über die Brennerautobahn befinde ich mich dann schon kurz nach 8:00 Uhr in Höhe Gardasee. Meine Strecke führt nun über Verona, Modena und Bologna auf der Autobahn hinunter zur Adriaküste, die ich bei Rimini erreiche. Zwischen Bologna und Rimini habe ich etwas mehr Verkehr, aber kurz hinter Rimini bin ich dann fast alleine auf der Autobahn.
Hier meldet sich auch der Hunger (es ist inzwischen Mittag) und der Körper schreit nach einer längeren Pause, immerhin hatte ich unterwegs nur zwei kurze Stopps auf der Autobahn eingelegt. Auch wird es Zeit meinen Tank wieder zu füllen. Seit Innsbruck, wo ich zuletzt vollgetankt hatte, sind es doch schon über 500 km und die Benzinanzeige nähert sich der Reserve.
Ich fahre also, etwa in Höhe San Marino oder kurz danach, runter von der Autobahn und ein wenig über die Landstraße zurück. Ich hatte zuvor auf einer Anhöhe einen Ort gesehen, den ich mir für meine Pause ausgewählt hatte (weis leider heute nicht mehr genau wo das war, 19 Jahre sind halt doch eine lange Zeit , es könnte Urbino gewesen sein ).
Gleich am Ortsanfang ist ein Parkplatz, auf dem ich mein Auto abstelle. Im Ort finde ich ein kleines Straßenrestaurant und gönne mir hier einen kleinen Imbiss. Anschließend noch ein wenig durch den Ort gelaufen und die Beine vertreten. Auf dem Weg von der Autobahn hatte ich zuvor schon getankt, also kann es nun weitergehen.
Die Autobahn entlang der Adria in Richtung Süden fährt sich fantastisch. Auf den nächsten etwa 500 km sehe ich vielleicht zehn Autos, die mir entgegenkommen oder mich überholen. Kurz nachdem ich den Sporn des italienischen Stiefels (Gargano) passiert habe, wird es Zeit sich ein Quartier für die Nacht zu suchen. Inzwischen ist es bereits Nachmittag und ich sitze bestimmt seit über zwölf Stunden am Steuer.
Ich lege einen kurzen Stopp ein, um meinen Süditalien-Reiseführer zu studieren. Bari ist mir zu groß, ich denke da eher an einen kleinen malerischen Ort direkt an der Küste. Meine Wahl fällt auf Trani, was auf der Karte nach einem kleinen Ort ausschaut und der Reiseführer verweist auf ein kleines Hotel direkt am malerischen Hafen.
Ich verlasse also die Autobahn an der Abfahrt Andria-Barletta und nach der übernächsten Kreuzung führt eine Straße kerzengerade hinunter nach Trani. Es wäre sicherlich hilfreich gewesen im Reiseführer ein wenig mehr über Trani zu lesen , der kleine Ort an der Küste entpuppt sich als weit ausgedehnte Stadt mit über 45.000 Einwohnern.
Auch finde ich das Hotel am Hafen nicht mehr, an der Adresse steht nur ein großes Wohnhaus, also fahre ich an der Küste entlang und suche ein anderes Quartier. Nach wenigen Metern werde ich aber fündig und quartiere mich für eine Nacht in einem einfachen Hotel in einer Nebenstraße ein (müsste das heutige B&B Villa Wanda gewesen sein).
Das Zimmer ist einfach, aber sauber, was mir für diese eine Übernachtung genügt. An einer Seite kann ich sogar ein wenig von der Adria sehen. Nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe, verlasse ich das Hotel und suche mir an der Uferstraße ein Restaurant und werde fündig beim Ristorante „il Patriarca“ (nennt sich mittlerweile Ristorante Falcone).
Ich bestelle ein Nudelgericht bei dem älteren Wirt, der außer mir noch drei andere Tische bedient. Der Wirt fragt mich etwas auf italienisch, aber ich verstehe ihn nicht. Nach einiger Zeit kann ich ihn aber insoweit verstehen, dass er gerne wüsste in welchem Jahr ich geboren bin. Nachdem ich ihm dies gesagt habe verschwindet er kurz und kehrt mit einem Kalender aus dem Jahr meiner Geburt zurück, den ich als Geschenk behalten darf.
Es ist nicht der einzige freundliche Zug dieses netten Wirtes . Auch an den anderen Tischen wurden Nudelgerichte bestellt. Sobald er nun ein Gericht aus der Küche herausbringt, in einer großen Schüssel, teilt er dies auf die normalen Teller der Besteller und auf kleine Teller auf. Die kleinen Teller bekommt jeweils einer der anderen Gäste als Probier-Portion. Da alle anderen Gäste schon vor mir bestellt haben, bin ich somit fast schon total gesättigt, bevor dann meine bestellte große Portion kommt .
Als ich später das Ristorante wieder verlasse, kann ich mich kaum bewegen, so satt bin ich. Daher dehne ich meinen Gang zurück zum Hotel noch ein wenig aus, um das gute und preiswerte Essen wenigstens teilweise wieder zu verdauen.
Im Hotel falle ich dann in mein Bett, nach den gut über 1.400 Fahrtkilometer bin ich nun doch richtig müde und schlafe auch direkt ein.
Fortsetzung folgt ...