4.Mai 2001 – Rundfahrt Messenien
Ich befinde mich hier ja auf dem ersten der vier „Finger“, mit denen die Peloponnes im Süden ins Meer ragt, in Messenien. Diesen Finger möchte ich heute gerne bis zur Südspitze und wieder zurück fahren. Beim Frühstück weist man mich allerdings darauf hin, dass es in der letzten Woche schwere Unwetter gegeben hat, und Straßen im Gebirge, sowie Nebenstraßen an der Küste teilweise nicht befahrbar sein können.
So fahre ich wieder auf die Hauptstraße und in Richtung Pylos, biege allerdings kurz vor der Stadt links ab. Die Straße schlängelt sich nun langsam in die Höhe und erst bei Rizomilos gabelt sich die Hauptstraße. Bei Petalidi erreiche ich die Ostküste Messeniens. Gleich südlich des Ortes fahre ich an einem schönen Küstenabschnitt entlang und ärgere mich, dass ich die Badesachen im Hotel vergessen habe.
Die Straße entlang der Küste in Richtung Süden lässt sich gut fahren, auch wenn es durch die vielen kleinen Ortschaften nicht schnell vorangeht, aber ich habe ja reichlich Zeit. Immer wieder fallen mir hier die toten Reptilien auf, die platt gefahren auf dem Asphalt liegen. Das Aufwärmen auf dem warmen Straßenbelag wird ihnen leider nur zu oft zum Verhängnis.
Hier und da huscht auch schnell mal ein Eidechse vor mir von der Straße und die eine oder andere Schlange, die ich versuche zu umfahren, hebt nur kurz den Kopf.
Hinter Néa Koroni weicht die Straße von der Küste ab und führt wieder ein wenig in die Höhe. Bei jedem Halt den ich einlege, erklingt sofort das ohrenbetäubende Gezirpe der allgegenwärtigen Zikaden . Ich möchte nach Koroni abbiegen, aber gleich hinter dem Abzweig steht eine Baustellenampel, die auch nach längerem Warten keine Anstalten macht, von Rot auf Grün zu schalten. Somit fahre ich weiter auf der Hauptstraße südwärts.
Die Küste erreiche etwas südlich von Koroni an einem schönen Strand. Kurze Zeit später führt jedoch die Hauptstraße wieder von der Küste weg in Richtung Westen. Da ich gerne bis zum Südzipfel fahren möchte, biege ich bald links in eine kleine Nebenstraße ein. Doch etwa zwei Kilometer bevor ich die Spitze erreiche ist die Straße komplett gesperrt. Vermutlich eine Folge der Unwetter der letzten Woche.
Ich fahre also den ganzen Weg wieder zurück bis zur Hauptstrecke und wende mich wieder westwärts. Bald gelange ich so an die Küste im Süden und sehe die großen, vorgelagerten Inseln. Ich fahre so noch eine Weile, bevor ich am Koumpáres, einem öffentlichen Strand, eine weitere Pause einlege und meinen mitgenommenen Imbiss zu mir nehme.
Wenige Kilometer weiter sieht man schon die alte, venezianische Festung von Methoni weit ins Meer ragen. Der kleine Ort selbst hat außer einem kleinen Hafen und ein wenig Kiesstrand wenig zu bieten. Lediglich die langgezogene Festungsanlage kann imponieren und zieht die Besucher an. Ich parke mein Auto unten am Hafen und mache mich auf den Weg zu der Festung.
Die Festung diente den Venezianern 1125 als Stützpunkt gegen die Piraten des Mittelmeeres. 1500 eroberten die Türken die Festung und behielten sie über 300 Jahre, nur vereinzelt gelangete sie kurzfristig wieder in venezianischen Besitz. In dieser Zeit wurde der Boúrtzi-Turm an der Spitze der Halbinsel von den Türken erbaut und auch als Gefängnis genutzt. Die Türken betrieben von hier auch den Handel mit Sklaven für Ägypten.
Mit der Unabhängigkeit Griechenlands im Jahre 1821 ging auch die Festung in griechischen Besitz über.
Auf dem Rückweg Richtung Norden mache ich dann noch einmal kurz in Pylos halt und spaziere hier auch auf die Molen hinaus. Ich fülle dann meine Vorräte noch ein wenig in dem kleinen Laden auf und fahre zurück zum Hotel.
Am späten Nachmittag geht es dann zur Abkühlung wieder an den Strand und ins Meer.
Den Abend verbringe ich dann in der anderen Taverne am Strand, die aber genauso gutes Essen und freundlichen Service hat.
Fortsetzung folgt ...