Wir waren im vergangenen Jahr noch nicht lange von unserer Tour rund um Großbritannien mit der kleinen MS Hamburg zurückgekehrt und ich hatte meinen Reisebericht dazu gerade eben fertig, da war im Hamburger Abendblatt eine 11 Tage kurze Schnäppchen-Rundreise um Großbritannien von und nach Hamburg auf der MSC Orchestra angeboten worden. Das versprach eine ideale Ergänzung der ersten Reise zu werden, denn einige Häfen waren völlig neu für uns.
Die Scheu vor großen Schiffen hatten wir verloren, nachdem wir in der Karibik 2017 mit Mein Schiff 5 und 2018 mit Mein Schiff 6 so überaus gute Erfahrungen in jeder Hinsicht gemacht hatten.
Also haben wir und unsere Freunde damals im September kurz entschlossen diese MSC-Kreuzfahrt gebucht, von der wir gestern erst zurück gekehrt sind.
Tag 1 – Einschiffung 27. Juni 2019
Da wir sehr nahe bei Hamburg wohnen, können wir das Kreuzfahrtterminal in Hamburg Altona einfach mit dem Taxi erreichen. Ab 13 Uhr sollte das Boarding beginnen. Wir treffen wenig später ein und stehen zunächst etwa eine halbe Stunde in der Kofferabgabe-Schlange im Freien. Das Wetter ist recht trübe und wir haben keine Regenschirme zur Hand. Wie gut, dass uns hier ein Platzregen erspart bleibt.
Nachdem wir die Koffer los geworden sind, erwartet uns in der Halle das eigentliche Anstehen zum Boarding. Es handelt sich um eine durch Bänder kanalisierte Zickzackschlange bestehend aus 6 sehr langen Reihen, die auf einige wenige Abfertigungsschalter hinführen. Hier stehen wir dann tatsächlich eineinhalb Stunden lang. Das lange Warten soll uns wohl durch Musik versüßt werden, aber den Lärm, den naturgemäß hunderte von Personen in einer Halle verursachen, kann nur das Wummern der Bässe durchdringen , was bei mir zu unterschwelliger Nervosität führt. Endlich halten aber auch wir unsere Bordkarten in Händen.
Kurz vor Betreten des Schiffes erwartet uns ein launiger Fotograf, der uns vor einem großen Bild der MSC Orchestra ablichten möchte. Man kommt wohl schneller voran, wenn man es kurz über sich ergehen lässt. Das Bild kaufen wir später aber nicht.
Dann sollen wir erneut fotografiert werden, diesmal für die Bordkarte. Beim Online Check-in waren wir eigentlich aufgefordert worden, für diesen Zweck Fotos von uns zu übermitteln, und hatten das auch getan. Diese Bilder waren aber offenbar nicht auf die Bordkarten übertragen worden. Macht eigentlich nichts, also nochmal „cheese“.
Dann lassen wir endlich das Handgepäck in unseren Kabinen und erkunden das Aussichtsdeck und unseren Liegeplatz von oben. Das Terminal in Altona bietet der Aufschrift entsprechend Landstrom, den wir aber offensichtlich nicht nutzen.
Auf der gegenüber liegenden Seite sehen wir die Köhlbrandbrücke und einige schön geformte Tanks.
So sieht das Pooldeck der MSC Orchestra aus, das aber nicht unsere Anwesenheit erleben wird.
Nach diesem kurzen Orientierungsgang finden wir unsere Koffer vor der Kabine und bauen erst einmal unser Nest. Mit unserer Standard-Balkonkabine der Kategorie „Fantastica“ auf Deck 10 sind wir zufrieden. Sie ist klein, aber gemütlich, und bietet ausreichend Schrankraum.
Um 17:15 Uhr findet dann die Seenotrettungsübung statt und pünktlich um 18 Uhr werden die Leinen gelöst.
Beim Auslaufen muss sich unser Schiff um 180° drehen. Dabei bekommen wir einen sehr schönen Blick auf die Hamburger Skyline mit seinen fünf Hauptkirchen.
Von links nach rechts sehen wir Zunächst St. Michaelis und dann den kupfernen Rathausturm. Es folgen St. Petri, St. Jacobi, St. Nicolai und St. Katharinen. Ganz rechts ist auch noch die Elbphilharmonie im Bild.
Ich hatte eigentlich gehofft, bei dieser Gelegenheit einen Blick auf die neue MS Roald Amundsen der Hurtigrute zu erhaschen, die eigentlich genau gleichzeitig mit uns im Cruise Center HafenCity auslaufen sollte. Womöglich hätte sie uns gar weiter elbabwärts überholt. Aber das hat ja nun nicht sollen sein und mein Mitgefühl gilt natürlich allen, die sich auf diese Jungfernfahrt gefreut hatten.
Nun konzentriere ich mich also stattdessen auf die Elbufer. Da passieren wir auch schon den Fischmarkt und gleich dabeben ist der Hamburger Elbspeicher zu sehen. In dem Raum hinter den gelben Sonnenschirmen hat die letzten beiden Male der Hamburger Stammtisch des Hurtigforums stattgefunden.
Wir genießen noch ein wenig den Anblick der schönen Stadtteile am rechten Elbufer.
Hinter Blankenese verlassen wir das Aussichtsdeck und machen uns dann bald zum Abendessen bereit. Eigentlich war uns die erste Tischzeit um 17:45 zugewiesen worden, aber ein Wechsel war glücklicherweise kein Problem.
Nach dem Essen suchen wir lange nach einer Bar ohne laute Livemusik, wo wir uns noch einen netten kleinen Absacker gönnen könnten. Diese Suche sollte während der gesamten Reise zu unserem großen Leidwesen nicht von Erfolg gekrönt sein.