.... und vielleicht auch mal einem Video.... aber erst einmal gibt es Text
Es gibt wahrscheinlich nix Schöneres als ein Comeback. Und wenn 70- jährige Opas nochmal zurück auf die Bühne gehen, dann kann ich das auch. Die einen vielleicht, weil sie Geld brauchen – ich, weil ich ein wenig Geld übrig hatte, für die schönste Seereise der Welt
Die Pause von Hurtigruten hat mir gut getan, ich bin trotzdem gereist, mit dem Auto durch Norwegen und Schweden, an die See und in die Berge. Es war alles dabei, sogar das Schaukeln und Schwanken, und wenn es nur nach einem Abend am Ballermann war
Als ich dann im März letzten Jahres einen Reisebericht las und die schönen Fotos nur in gelb, blau und weiß (Himmel – Berge – Wasser) sah, war es passiert. Ein Schnäppchen für Alleinreisende, dazu auf einem Schiff, das mir noch in meiner Sammlung fehlte und natürlich in meiner Lieblingsreisezeit…. RuckZuck war die MS Polarlys gebucht
Lange habe ich es geheim gehalten, ich wollte diesmal absichtlich ganz alleine fahren. Nicht dass ich etwas gegen Reisebegleitungen habe, im Gegenteil, ich habe mich in der Gruppe immer sehr wohl gefühlt, aber ich habe bemerkt, dass ich erst richtig entspannen und abschalten kann, wenn ich alleine unterwegs bin. Und genau das wollte ich diesmal, ich hatte noch nie diese sprichwörtliche Entschleunigung gespürt, dachte, die gibt es in Wahrheit gar nicht. Doch! Diesmal hat es funktioniert und es war toll
12.03.2019 von Leipzig nach Bergen
Der Urlaub begann wirklich megaentspannt mit Ausschlafen. Mein Norwegian - Flieger
von Berlin nach Bergen ging erst 17.45 Uhr. So konnte ich in Ruhe mittags in den Zug steigen (sicherheitshalber nahm ich doch nicht den letztmöglichen) und hatte dann in der Hauptstadt sogar noch Zeit für einen ortsüblichen Imbiss
Kurz nach 20 Uhr saß ich schon in der Bybanen nach Bergen. Von der Endstelle bis zu meinem Hotel bin ich nur 5 Minuten gelaufen. Dumm nur, dass es regnete, aber so kennt man Bergen eben. Toller Blick vorm Hotel auf die Johanneskirke
Da werde ich wohl morgen mal hoch kraxeln. Für den Abend hatte ich nicht so richtig Lust auf Rausgehen. Irgendwie war ich K.O., auch wenn ich den ganzen Tag nix weiter gemacht habe, als rumsitzen und endlos auf Bahnhöfen und Flughäfen laufen. im Supermarkt gegenüber holte ich mir Knäcke und RekeOst, das reichte für den Abend. Fast….. es gab eine Bonbontheke….
Ich war wieder im Paradies
Ich hatte eine Nacht mit Frühstück in P-Hotels Bergen gebucht. Es war nicht günstig, aber billig. Wir sprechen ihre Sprache, der Herr an der Rezeption konnte weniger englisch als ich – und das will was heißen. Auf jeden Fall hat er mir erklärt, dass Frühstück aufs Zimmer kommt und den Kaffee dazu gibt es an der Rezeption. OK, kein Problem. Mein Zimmer hatte ein großes, nicht zu weiches Bett. Das war aber auch das einzig Positive. Unter meinem Fenster war eine Sportsbar outdoor und an diesem Abend war Champions League….
Dann wurde es morgen. Nachdem offenbar die Richtigen im Fußball gewonnen hatten, konnte ich noch schlafen, und wie gesagt, das Bett war super.
Mein Frühstück hing an der Tür. Eine Tüte mit einem belegten Brot und eine kleine Flasche Saft.
Noch OK, ab heut abend würde ich eh 12 Tage lang verwöhnt werden. Aber als ich mir den Kaffee holen wollte, musste ich erfahren, dass ich den extra bezahlen muss. An dieser Stelle hört bei mir der Spaß auf, ich habe Übernachtung incl. Frühstück gebucht. Leider musste ich mir inzwischen anhören, dass das bei P-Hotels üblich ist Na danke - dort nie wieder
Ich lass mir doch nicht den Tag verderben. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass mir am Morgen die Sonne aufs Bett schien?
Strahlend blauer Himmel, Sonne ohne Ende, nix wie raus hier.
Meinen Koffer konnte ich ja im Bagasjerom abstellen, aber nein – entgegen der Hotelbeschreibung gab es so etwas nicht. Ich könne meinen Koffer im Treppenhaus abstellen und dann wieder abholen. Nein danke, aber es geht auch anders Schließlich muss ich ja erst 12 Uhr auschecken.
So nutzte ich die Zeit für einen Besuch an (drin ging leider nicht) der Johanneskirke und einen Spaziergang durch das Viertel Sydnes.
Punkt 12 Uhr bin ich aus dem Zimmer raus und die paar Minuten zum Hurtigrutenanleger gelaufen. Stelle ich eben dort mein Gepäck unter. Ich hatte Glück, es war schon geöffnet und ich konnte sogar schon einchecken und war so auch den Rucksack los.
Freudig machte ich mich auf den Weg in die Stadt
und zum Pflichtbesuch bei dem Wetter, auf den Fløyen. Es war kalt, aber fast windstill und leider ziemlich vereist. Aber die Sicht – phänomenal.
Aufgewärmt mit einer großen Tasse heißer Schokolade ließ es sich hier aushalten bis zur Ankunft von „mein Schiff“ , der MS Polarlys.
Apropos „mein schiff“ – am Anleger in Vågen konnte ich ein riesiges Kreuzfahrtschiff sehen, es aber nicht erkennen. Eigentlich ungewöhnlich für diese Jahreszeit, aber beim Sichten meiner Fotos konnte ich erkennen, dass es die Viking Sky war, die ja Tage später die Ereignisse auf der Hustadvika geprägt hat
Pünktlich näherte sich die MS Polarlys, drehte elegant und legte an.
Und obwohl ich kein Typhonfan bin, das der Polarlys hat mir gleich gefallen und im Vergleich dessen, was ich auf der Tour hören konnte, war es für mich das Beste
Mission Einfahrt erledigt, nun konnte ich in aller Ruhe nach unten fahren und zurück zum Terminal gehen.
Auf dem Weg fanden noch ein paar Getränke und eine Kleinigkeit aus dem "Paradies" den Weg in meinen Rucksack. Und dann stand ich im Hurtigruten – Terminal auf dieser Rolltreppe, die mir immer so viel Gänsehaut verursacht hatte…. und….. sie war wieder da, dazu das Glücksgefühl, das Kribbeln, die unendliche Vorfreude
und damit geht es weiter im nächsten Teil