Mit dem Kussmundschiff unterwegs im Atlantik

  • Aller Kussmund-Skepsis zum Trotz haben wir es gewagt und im vergangenen November eine Kreuzfahrt mit AIDA gemacht. Da wir es aber nicht gleich übertreiben wollten, fiel die Wahl auf die Cara, sozusagen die Mutter aller AIDA-Schiffe und die Kleinste der Flotte. "Cara" bedeutet so viel wie „Liebste“, womit sie direkt ihren Spitznamen für uns weg hatte :D Die Vorgeschichte dazu: 2016 waren wir für eine Woche auf Madeira im Urlaub und sahen die kleine Cara im Hafen von Funchal liegen. Die sieht ja noch aus wie ein Schiff, dachten wir... vielleicht könnte man doch mal gucken, dachten wir... usw. :whistling: Es dauerte dann noch etwas, aber zwei Jahre später guckten wir also mal und stolperten über die Reise „Azoren & Kanaren“ vom 5. bis 19. November 2018... Und los geht’s...


    5. November 2018 – Anreise nach Gran Canaria
    21:30 Uhr: spät geworden mit dem ersten Tagebucheintrag der Reise, aber irgendwie war vorher keine richtige Zeit und Gelegenheit. Eben die Rettungsübung absolviert. Nachdem es den Nachmittag über sonnig und warm war, fing es pünktlich vor Beginn der Übung an zu schütten. Da eine Kabine noch fehlte, zog sich das ganze Prozedere etwas in die Länge. Im Moment sind 18 Grad und Windstärke 1. Um 22 Uhr soll es losgehen, aber es fehlen wohl noch Gäste von einem verspäteten Flieger. Hoffentlich kommen wir trotzdem halbwegs pünktlich weg, wir sind nämle echt müde. Der Wecker ging 02:45 Uhr, weil der Flieger in Tegel schon 06:15 Uhr abhob, brrrrr. Zum Glück hatte ich am Vortag online eingecheckt und wir mussten nur noch das Gepäck abwerfen. Die Schlange am Schalter war ziemlich lang und wir standen ziemlich weit hinten. Das wäre wohl nichts mit einem Fensterplatz geworden.
    Flug nach Gran Canaria – Transfer – Check in am Hafen klappte prima. Mittagessen gab es dann bereits auf der Liebsten. Wir saßen direkt mit einem Ehepaar aus Leipzig am Tisch, hihi. Meine kulinarische Offenbarung: Möhrengemüse mit Mango ^^ Danach war unsere Kabine 5125 schon bezugsfertig, so dass wir unser Gepäck abparken konnten, bevor wir noch mal vom Schiff runter sind. Die Umgebung des Hafens in Las Palmas ist allerdings von der ein oder anderen Bausünde vergangener Tage geprägt. Aber die Promenade war jetzt in der Nachsaison angenehm leer und wir genossen mit einem Eis in der Hand das Rauschen des Atlantiks. Am Horizont grüßte der Teide. Den hatten wir auch schon aus dem Flieger gesehen.



    Unsere Kabine ist sehr geräumig, hat viel Stauraum und die Handtücher sind flauschig. Oft bekommt man ja so olle weiße Dinger, die hart sind wie Bretter. Die hier sind gelb und orange und flauschig. Auf dem Gang gibt es direkt gegenüber eine Zapfstelle für Trinkwasser, mit und ohne Kohlensäure.


  • @Tanja
    Super, du bist wieder an Bord! Ich hatte dich schon vermißt.
    Als wir im Februar 2017 in Bergen auf unsere Polarlys wartend auf den Fløyn gefahren waren, sahen wir die Aida Cara von Deutschland kommend einlaufen. Ein junger Arzt, der als Schiffsarzt an Bord der Cara gehen sollte und mit auf dem Fløyn war, machte uns auf die kleine Cara aufmerksam, die als einziges AIDA Kreuzfahrtschiff auch im Winter entlang der Norwegischen Küste fährt.
    Nun bin ich natürlich auf deinen Reisebericht aus südlicheren Regionen gespannt :) , auch wenn es uns eher in nördlichere Gebiete zieht.

  • Ja ihr Lieben, für unsere Verhältnisse war das schon auch eine sehr "südliche" Reise. Die Temperaturen waren aber durchweg sehr angenehm ^^


    6. November 2018 – Teneriffa
    08:00 Uhr: geschlafen wie ein Murmeltier. Sind gestern doch pünktlich abgefahren. Der Regen hatte sich auch wieder beruhigt. Das Typhon verliert allerdings haushoch gegen die Albatros und auch die Abfahrtsmusik, na ja... Ich bin im allgemeinen nicht so ein Enya-Fan und dann haben die Lautsprecher noch so eine furchtbare Qualität und es scheppert und knarrt, dass einem fast das Trommelfell platzt. Wir waren heute morgen überpünktlich in Santa Cruz. Als der Wecker klingelte (7 Uhr) lagen wir (also die Liebste) schon fest verzurrt an der Pier... und es regnete... hallo?! Wir hätten wohl doch den heiligen Regenschirm von Annette mitnehmen sollen :huh:


    17:30 Uhr: Lufttemperatur im Moment: 21,4 Grad. Es hat sich heute morgen bald aufgezogen und der Wind vertrieb die Regenwolken. Wir machten uns nach dem Frühstück (das man sich hier wahrlich „erlaufen“ muss :wacko: ) auf den Weg in die Stadt. Dabei mussten wir zunächst durch eine Traube Taxifahrer, die ihre Dienste anboten und beim Jens sofort Fluchtreflex durch die nächstgelegene Tür auslösten :fie: Wir wanderten also gezwungenermaßen einmal quer über den Parkplatz der Fähre und eine Baustelle und verfranzten uns deswegen orientierungstechnisch vollkommen. Als wir dann eher unerwartet vor der Markthalle standen, waren wir wieder im Plan.



    Von dort ging es weiter zur Iglesia Nuestra Senora de la Concecion und dann bissel kreuz und quer bis zum Parque Municipal Garcia Sanabria. Auf dem Weg dorthin besuchten wir auch die Klosterkirche Iglesia des San Francisco. Zwischen den Palmen hängt schon die Weihnachtsdeko, dabei bin ich noch gar nicht in Stimmung für so was :hmmz:



    Zweite Tagesetappe war die Fahrt mit der Straßenbahn nach La Laguna. Nachdem wir den Fahrkartenautomat entschlüsselt hatten (Einzelfahrt 1,35€), klappte das ganz gut. Wir wurden sogar auf der Hinfahrt kontrolliert. Zum Glück konnte man den Kontrolleur gut erkennen, denn meine Spanischkenntnisse tendieren gen Null :rolleyes: Unterwegs geht es fast nur bergauf. Nach etwa 30 Minuten Fahrt sind wir an der Endhaltestelle angelangt.


    Ein Blick auf die Straßenbahn "unten" in Santa Cruz:


    Der Höhenunterschied machte sich bemerkbar, denn es ist deutlich kühler (550 m über dem Meeresspiegel).
    San Cristobal de La Laguna gehört zum Unesco Weltkulturerbe und ist definitiv einen Besuch wert. Die Stadt entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts und beim Gang durch den historischen Kern kommt man sich bissel wie in einem großen Freilichtmuseum vor. Wir bummelten also durch die bunten Gassen und gönnten uns einen „kleinen“ deftig gefüllten Crepe (O-Ton Jens: Lass uns doch was Kleines essen...). Konnte ja keiner ahnen, dass die Dinger so groß wie ein Essteller sind und mit ungefähr einem Kilo Käse gefüllt... Danach quälten wir uns mit vollem Bauch die Treppen im Kirchturm der Iglesia de Nuestra Senora de la Concepcion hinauf (verwirrend, ich weiß). Obwohl uns die Ticket-Verkäuferin unten gewarnt hat, waren wir ziemlich erschrocken, als die Glocken neben uns plötzlich losgingen, puh :wacko: Der Ausblick war dafür wirklich schön, die Kirche selbst übrigens auch. Damit ist aber unser Bedarf an Kirchenbesichtigungen für heute wirklich gedeckt!



    19:45 Uhr: Schlacht am Buffet geschlagen. Heute haben sich kurzzeitig alle Horrorvisionen vom Essen erfüllt ;( Zum Glück trafen wir das Leipziger Ehepaar wieder und die beiden hatten noch Platz am Tisch. 21 Uhr legen wir heute ab, es ist mit 19,7 Grad immer noch sehr mild draußen.


    22:15 Uhr: Der Lotse hat sich verspätet und deswegen wurden erst 21:30 Uhr die Leinen gelöst. Ehe der Kapitän das Schiff im Hafen gedreht und der Lotse wieder von Bord war, war es dann schon 22 Uhr. Jetzt ruft die Heia.
    Die Uhrzeit ist hier übrigens völlig egal. Bei Abfahrt wird 3x kräftig gehupt. Da brauchen die Anwohner starke Nerven... :mosking:

  • Und gleich noch ein tolles Reiseziel - mit Schiff auf die Azoren & Kanaren! Ich bin sehr gespannt! Wir haben die Azoren-Kanaren Tour der Midnatsol im April und September 2017 gemacht. Freue mich auf deinen Bericht!

  • 7. November 2018 – La Gomera
    09:00 Uhr: Draußen ist es bewölkt aber schon 21 Grad warm, Windstärke 3. Als wir um sieben munter wurden, dämmerte es und wir legten eben an.



    Heute hat der Kapitän direkt rückwärts eingeparkt. Der Ort San Sebastian de La Gomera sieht überschaubar aus und wir werden gleich losziehen und uns einen Überblick verschaffen. Unser Kapitän heißt übrigens Hanjo Müller und sagt ganz viel selbst durch, früh nach dem Anlegen und abends vor dem Ablegen. Das finde ich sehr sympathisch.


    17:30 Uhr: 22,6 Grad, Windstärke 3-4. Sind am Vormittag durch den Ort gebummelt.


    Iglesia de la Asuncion (hier soll Kolumbus gebetet haben). Ihre Geschichte reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Das Wandbild zeigt die erfolgreiche Abwehr britischer Korsaren im Jahr 1743. Cortez und Pizarro sollen die Kirche auch besucht haben.



    Das Haus, in dem Kolumbus während seiner Aufenthalte hier gewohnt haben soll. Vermutlich brach er von La Gomera aus, um nach Indien zu segeln. Wie das endete, ist ja bekannt... :whistling:



    Der Torre del Conde (Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert).



    Wir beobachten die Rettungsschwimmer, die unsere Liebste im Auge hatten :mosking:



    Nach dem Mittagsstopp an Bord zogen wir wieder los und erkundeten die weitere Umgebung. Auf dem Weg zu einem kleinen Aussichtspunkt mussten wir viiiiiieeeeele Stufen überwinden. Wer genau hinschaut, kann gaaaaaanz weit oben den Jens sehen. Von dort aus folgten wir der Straße über den Hügel, weil wir einen Leuchtturm raus gucken sahen. Der wirkte aus der Nähe allerdings weniger beeindruckend als von weiter weg :search: Dafür weht dort ein straffer Wind und pustet uns (also eher mich) fast davon.



    Wer gerne Kurven fährt, kommt hier wohl auf seine Kosten ;)



    Auf dem Rückweg begegneten wir dieser tiefenentspannten Miezekatze und einer beeindruckenden Topfsammlung. Wir gönnen uns außerdem noch einen mittelmäßigen Cappuccino (hatte schon lange keinen mehr mit Sprühsahne oben drauf + einen halben Teelöffel Zimt). Dafür sitzt man unter den Bäumen wirklich schön ^^
    Dann ereilte uns an der Strandpromenade der spanische Redeschwall eines älteren Einwohners. Jens suchte sofort das Weite, während ich versuche, die Kontaktversuche zu entschlüsseln. Ich glaube, er wollte einfach nur wissen, ob wir zum Schiff gehören. Also nickte ich mal :D Jetzt machen wir uns fertig fürs Abendessen. 18 Uhr startet die Schlacht um einen Tisch oder zumindest zwei Plätze an einem Tisch.



    22:45 Uhr: Eine sehr unterhaltsame Show mit Gastkünstler el mago masin erlebt. Haben den Namen vorher noch nie gehört. Eigentlich waren wir nur im Theater um die Offiziersvorstellung zu sehen und den Kapitän, damit wir mal ein Gesicht zur Stimme haben. Er könnte optisch auch als Schiffsarzt beim Traumschiff anheuern, finde ich. Der sympathische Eindruck wird jedenfalls bestätigt :thumbup:
    Aktuell sind noch 20,5 Grad, Windstärke 5 und leichte Bewegung im Schiff, schöööön. Wir reisen mit 9 Knoten Richtung La Palma :girl_witch:

  • @Tanja
    Wenn man eure AIDA Cara einsam im Hafen liegen sieht, Bild 33 , kann man wohl sagen, daß ihr die richtige Jahreszeit gewählt habt, denn solche Kreuzfahrtziele werden doch zu anderer Zeit mit noch größeren Schiffen regelrecht überrannt. So waren die besuchten Orte sicher auch angenehm leer und ihr konntet die Ausflüge richtig genießen und bummeln.
    Wieso mußtet ihr eigentlich um einen Platz im Restaurant bangen?
    Ich freue mich auf die Fortsetzung deines Berichtes. :)

  • @Trollebo
    Ich hatte tatsächlich vorher so meine Befürchtungen, dass die Orte mit Schiffen zugeparkt sind, aber es ging glücklicherweise. Wir lagen oft allein da, selten mit einem anderen Schiff.
    Mit dem Abendessen war das so: wenn man nicht bis 18:15 Uhr in den Restaurants auftauchte, war es Spießroutenlauf, noch einen Platz zu finden. Besonders bei Gruppen ab vier Personen war es so, dass die einen Tisch bis zum Ende besetzt haben. Es gab nämle Getränke wie Bier und Tischwein umsonst und das wurde ausgenutzt, bis die Tischzeit zu Ende war. Es gab dann eine halbstündige Pause, in der neu eingedeckt wurde (und wahrscheinlich um die Dauersitzer rauszujagen) und wenn ich mich richtig erinnere, ging es um 20 Uhr mit einer zweiten Tischzeit weiter. Das ist uns aber definitiv zu spät zum Essen. Also stürzten wir uns allabendlich ins Getümmel, um Platz in der ersten Tischzeit zu finden ;) Früh war das entspannter, wahrscheinlich weil sich alles besser über die Zeit verteilte und viele Leute zum Ausflug mussten. Die waren dann meistens schon durch, bevor wir beim Frühstück auftauchten :D


    8. November 2018 – La Palma
    08:15 Uhr: Die Sonne lacht vom blauen Himmel. Da liegt wohl ein schöner Ausflugstag vor uns. Halb sieben ging der Wecker, da schlichen wir bereits auf La Palma zu. Um sieben machte ich mal eine Guckung auf Deck 6. Vor uns hat schon die Mein Schiff 1 eingeparkt. Richtung Teneriffa grüßt der Teide im gelb-roten Morgenlicht und auch La Gomera ist gut zu erkennen :girl_sigh: Sieht alles so nah aus. Auf dem Bildschirm mit der Seekarte sieht man, wie die Liebste ein paar Pirouetten zwischen La Gomera und La Palma gedreht hat.



    20:00 Uhr: Nachdem die Liebste heute früh hinter dem TUI-Schiff lag, konnte man den Größenunterschied ziemlich deutlich sehen. Unser Ausflug startete 8:45 Uhr. Heute testen wir nämlich mal einen AIDA-Ausflug. Da der Bus um halb neun schon voll ist, sitzen wir gaaaaanz hinten. Unser erstes Ziel ist die Caldera de Taburiente, wo wir eine Stunde herumspazieren (inklusive einem neugierigen Beobachter :hi: ).



    Von dort aus geht es weiter in ein Besucherzentrum (ich glaube, dass machen die nur wegen der Toiletten... :hmm: ). Im Botanischen Garten kommt mir dieses Pflanzenexemplar vor die Linse. So groß hab ich das auch noch nicht gesehen.



    Es geht weiter in eine Behindertenwerkstatt, wo u.a. Zigarren hergestellt werden. Die Werkstatt gibt es seit 1998 und sie war die erste ihrer Art auf La Palma. Es gibt im kleinen Laden auch Salz aus den Salinen von Fuecaliente (im Süden von La Palma gelegen). Damit löst sich auf einen Schlag mein Wichtel-Problem für die Arbeitskollegin :D Anschließend fahren wir weiter zum Aussichtspunkt Mirador de la Concepcion...



    ... und zu guter Letzt zur Wallfahrtsstätte Real Santurio de Nuestro Senora de Las Nieves.



    Fazit: der Ausflug war ganz ok, aber bestärkt mich in der Ansicht, dass ich solche Busausflüge eigentlich nicht mag (immer dieser Zeitdruck – Bus rein... Bus raus...). Und ich weiß jetzt, dass ich im nächsten Leben definitiv kein Busfahrer werde und erst recht nicht auf La Palma. Die vielen engen Kurven.... brrrrr :wacko:
    Viertel zwei waren wir wieder auf dem Schiff und gingen mampfen. Das Calypso-Restaurant hatte zum Glück bis 14 Uhr auf.


    Nachmittags bummeln wir durch Santa Cruz, schreiben Urlaubskarten (die mit Abstand am längsten von allen Karten brauchen, die wir während der Reise geschrieben haben – also nicht beim Schreiben sondern beim Ankommen) und trinken Kaffee in der schönen Fußgängerzone. Hier lässt es sich wirklich aushalten :girl_sigh:



    Heute Abend war im Marktrestaurant übrigens das Thema Skandinavien angesagt. Da alle bisherigen Fischversuche eher mangelhaft ausgefallen sind (trocken und geschmacklos), greife ich direkt zum geschmorten Hirsch. Der ist sehr lecker.
    19:30 Uhr legten wir ab und düsen nun mit 16 Knoten bei Windstärke 7-8 gen Norden Richtung Azoren :girl_witch: Kaum haben wir den Windschutz der Insel verlassen, kommt Bewegung ins Schiff. Der Kapitän hat in seiner abendlichen Ansprache schon darauf hingewiesen, dass es über Nacht schaukelig werden kann. Mein Schiff hat vor uns das Weite gesucht und ist Richtung Fuerteventura entschwunden. Draußen sind immer noch 20 Grad. In der kommenden Nacht werden die Uhren eine Stunde zurück gestellt und wir dürfen länger schlafen.

  • 9. November 2018 - Seetag
    08:00 Uhr: Blauer Himmel mit Dekowölkchen, 20 Grad und wir sind mit 14 Knoten unterwegs. Sind laut Karte gerade in etwa südwestlich von Madeira. Das Schiff hat die ganze Nacht geknarrt und geächzt und einige Male hat es ganz schön gerumst und vibriert, wenn der Bug in eine Welle getaucht ist. Heute morgen ist nur noch Windstärke 5, aber es schaukelt trotzdem noch bissel. Der Jens ist eben im Bad, danach gehen wir ins Selection Restaurant frühstücken, zumindest mal testen, ob sich der Aufpreis lohnt.


    10:00 Uhr: Aktuelle Wassertiefe ist 4.500 Meter. Frühstück beendet. Es war vor allem eins: herrlich ruhig. Und es gibt ordentlichen Kaffee :D Jetzt machen wir mal eine Expedition auf Deck 6.


    17:45 Uhr: Beim Mittag war erstaunlich wenig Betrieb, dass war sehr angenehm. Im Laufe des Tages verirrten wir uns kurzzeitig aufs Pool-Deck. Aber beim Anblick der sonnenhungrigen Massen, die sich Liege an Liege aufgereiht haben, ergriffen wir sofort wieder die Flucht 8| Da sitzen wir lieber auf dem Umlaufdeck im Schatten und haben unsere Ruhe. Zwischendurch hörten wir uns einen Vortrag über Portugal an. Wie man einen Tag auf See so rumkriegen kann... Wir sind konstant mit 14 Knoten unterwegs bei Windstärke 5-6 und 20 Grad.


    Hier ein paar Innenaufnahmen der Liebsten:



    Ruckzuck war gegen Abend die Sonne weg. Ohne richtiges Abendrot. Und 20 Minuten später ist es fast dunkel. Heute Nachmittag hatten wir sogar mal 5.000 Meter Wasser unterm Kiel. Den ganzen Tag war weit und breit kein anderes Schiff zu sehen. Auch unser Ausschau halten nach Walen war ohne Erfolg. Nüscht zu sehen außer Wasser und Wellen :search:


    Bildstudien vom Umlaufdeck aufgenommen...


    22:30 Uhr: Immer noch 20 Grad draußen, aber der Wind hat auf 7 zugenommen. Nach dem abendlichen Kampf um einen Tisch (heute mit netten Bremern) gucken wir uns Gastkünstler Mario Wilson an, eine Mischung aus Comedy und Magie. Jetzt ruft die Heia. Wie man von Essen und Nichtstun eigentlich so müde sein kann :blush2: Heute war im Calypso-Restaurant Themenabend Mexiko. Habe einen weiteren Fisch-Versuch unternommen und erneut festgestellt: schmeckt nicht.

  • Liebe Tanja,


    endlich mal wieder ein Bericht mit und über Kirchen,Angaben von Wassertiefen und „nämle“ :D
    Gerne weiter so!


    PS.Auf La Palma waren wir erst vor wenigen Wochen,die Insel ist (nicht nur) wandertechnisch
    ein Traum und die Caldera de Taburiente einfach nur atemberaubend!Ihr hattet echt grosses
    Wetterglück,denn oft hängen dichte Passatwolken im Kessel....

  • Liebe @Tanja , ach ist das schön, einige der Orte, die wir mit der Midnatsol auch angelaufen haben, wiederzusehen und die gleichen Motive wiederzuerkennen. Die Schiffe steuern auf dieser Route ja doch halbwegs die gleichen Inseln an. Bin gespannt, welche Orte, insbesondere der Azoren, noch kommen.


    @effemuc : Du willst Kirchen? Meine Umgebung ist immer genervt von meinen Kirchenfotos :D Dann müsste ich mich ja vielleicht doch mal aufraffen und einen Reisebericht nachliefern... Andererseits, ich schreibe ja auch immer soviel Text und kann mich nicht kurzfassen :whistling:

  • Liebe Tanja,


    ich verfolge auch gerne deinen Reisebericht, war ich selbst erst kürzlich mit der AidaCara unterwegs. Trotzdem bin ich irgendwie froh, dass du ihn erst jetzt schreibst. Ich wäre ziemlich beunruhigt gewesen, wie du die Schlacht ums Buffet beschreibst. Allerdings haben wir das dann gottseidank gar nicht so empfunden. Die Cara kam ja auch frisch aus der Werft, da ich aber das Schiff vorher nicht kannte, kann ich nicht sagen, was geändert wurde, außer viele neue Teppichböden und diese Vorhänge aus den Stiegenhäusern wurden mit Wandtapeten von Metropolen ersetzt.
    Ich habe eben erst meine Fotos der Reise gesichert, vielleicht folgt auch noch ein Reisebericht. Bis dahin erfreue ich mich an deinem!

    :gr-blume: Sandra


    2011 NK * 2012 NN * 2012 LO * 2013 LO * 2014 2x LO * 2015 VA * 2016 2x NX * 2018 Fram, NX, LO * 2019 LO
    Reiseberichte im Profil

  • Sehr schön, dass es jetzt schon zwei Leser gibt, die sich auch über Kirchenfotos freuen :mosking:


    @cetraria: Hängt sicher davon ab, wie voll das Schiff ist (bei uns war's ausgebucht) und wie die Passagiere so ticken. Es war eigentlich nur abends so richtig nervig. Früh und zum Mittagessen war es ok. Wo wart ihr mit der Cara unterwegs...? :)



    10. November 2018 – Seetag & Ponta Delgada
    08:00 Uhr: 13 Knoten Fahrt, 20 Grad und ein flotter Wind mit Stärke 9. Unser Kabinenfenster ist ganz nass, weil das Spritzwasser vom Bug vorbei weht. Die Liebste liegt aber trotzdem recht ruhig im Wasser. Der Himmel ist wolkig, aber ein paar blaue Lücken sind zu sehen.


    22:15 Uhr: Liegen in Ponta Delgada. Es sind 17 Grad und es weht nur noch ein schwaches Lüftchen. Tagsüber war das Wetter wechselhaft – Wolken, Sonne, Regen, von allem was dabei.


    Nach einem Regenschauer: Umlaufdeck nass und leer :D



    Mittags passieren wir Santa Maria, die erste Azoreninsel. Nachmittags hören wir uns einen Vortrag über die Azoren an. Hinterher gehen wir gezwungenermaßen Kaffee trinken, weil es draußen gerade wieder ziemlich nass ist :whistling: Nach dem Kaffee kommt schließlich Sao Miguel in Sicht.



    Im Hafen liegt noch die Crown Princess. Ein Schiff der Kategorie schwimmender Schuhkarton, finde ich :pinch: Wir müssen warten, bis sie rückwärts ausgeparkt hat. Dann kommt der Lotse von ihr zu uns herüber geeilt und unser Kapitän parkt die Liebste rückwärts ein. Zwei Schlepper liegen auch bereit, falls wir Unterstützung brauchen sollten.



    Wir liegen sehr zentral, nur wenige Minuten und man ist mitten in Ponta Delgada. Wir machen nach dem Abendessen einen Spaziergang und suchen schon mal die Autovermietung, bei der wir morgen früh das Auto abholen (hatte ich schon von zu Hause aus gebucht). Viel suchen müssen wir aber nicht, denn man fällt direkt vom Schiff in eine Art Einkaufszentrum und läuft quasi direkt an dem Büro dran vorbei.



    Unterwegs in der Stadt fängt es wieder an zu regnen und das treibt uns schließlich zurück zum Schiff.

  • Ich denke, du wirst noch mehr user finden, die Kirchen-Bilder mögen.
    Ich mache sehr gerne Bilder in Kirchen, was ich ja auch auf den Azoren 2015 und 2018 gemacht habe.


    Diesbezüglich kommt man sicher auch in meinem aktuellen Reisebericht von Porto auf seine Kosten. ;)

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • wenn ich mich richtig erinnere, ging es um 20 Uhr mit einer zweiten Tischzeit weiter.


    Als ich anno dunnemals mal auf einer Kreuzfahrt war hatten wir die zweite Tischzeit und genossen das sehr - die Leute von der ersten hatten immer Stress vom Zurückkommen der Ausflüge zum Umziehen fürs Abendessen (auf dem Schiff musste man sich umziehen... :whistling: ) Allerdings bin ich mir spätes Essen ja von Andalusien gewöhnt.


    Ich kenne nur die Hurtigruten und da sieht man eigentlich immer auch Land


    Genau das war der Grund warum ich mich viele Jahre weigerte Hurtigrute zu fahren - mir war das für ein Schiff zu viel Land. Um so mehr genoss ich meinen Turn auf dem Segler - zwei Wochen nur Wasser, nur unterbrochen von einem Hafen.


    Meine Umgebung ist immer genervt von meinen Kirchenfotos


    Ich machte mal eine Andalusienrundfahrt mit unserem ev. Pfarrer nebst Gattin - der gute Mann bettelte irgendwann mal keine Kirche mehr sehen zu müssen... :laugh1:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


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