Wenn nicht jetzt , wann dann. (22.02.2019 bis 04.03.2019)

  • Dienstag
    26.2.2019


    Ich war schon total aufgeregt, denn heute war eine große Tour mit dem Hundeschlitten geplant. 35 Km durch verschneite Wälder und zugefrorene Seen standen auf dem Programm. Ich hatte wieder meine Hunde , die ich auch bei meiner ersten Tour hatte. Es waren Frieda und Panda als Leithunde und Dancer mit Ville als Zughunde . Die Zwei waren die enormen Kraftpakete. Den Start fand ich persönlich immer am schwierigsten. Das Gatter wurde geöffnet und man musste erst mal sehen gut an den Holzpfählen vorbei zukommen. Dann ging es sofort bergab ins kurvenreiche , unebene Waldgebiet. Wenn man die ersten fünf Minuten gut geschafft hatte, kam dann aber ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Die Tour war super schön, das Wetter ein Traum und die Landschaft unglaublich.

















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  • Mittwoch
    27.2.2019


    An diesem Tag sollten wir unser Glück beim Eisangeln versuchen. Detlef meinte wir sollten uns anstrengen sonst würde es am Abend nichts zu Essen geben. Also Schneeschuhe an, Eimer und Angel gepackt und los ging es. Heute begleitete uns Tobi, er arbeitet seit 8 Monaten hier.

    Zuerst bohrten wir jeder ein Loch in den See. Dann wurde die kleine Angel abgelassen. Es war kalt, der Wind blies kräftig und wir sollten uns nicht bewegen und nicht reden. Trotz der dicken Stiefel wurden die Füße langsam kalt. Leider wollte kein Fisch anbeißen und so probierten wir unser Glück nochmal an einer anderer Stelle.

    Auf einmal zog Tobi einen kleinen Fisch aus dem Eiswasser. Er war aber so klein, dass wir ihm sofort seine Freiheit zurück gaben.

    Wir waren nun endgültig durchgefroren und machten uns auf den Rückweg. Zwei Mädels vom Team hatten uns schon in einer kleinen gemütlichen Waldhütte ein Feuerchen bereitet. So konnten wir uns erst mal aufwärmen. Für den kleinen Hunger wurden wieder kleine Würstchen am Spieß gegrillt.

    Am Abend gab es dann Flammlachs, wie immer am offenen Feuer von Detlef zubereitet. Er machte sich natürlich darüber lustig, dass wir nichts gefangen hatten. So leckeren Flammlachs hatte ich noch nie gegessen.
    So gegen 20:30 machten wir uns erneut auf den Weg. Mit Schneeschuhen und Stirntaschenlampen ausgestattet stapften wir hinter Rene und Tobi durch den dunklen Wald.
    Hier waren viele Tierspuren zu sehen und ich fand es etwas unheimlich. Für heute waren die Aussichten auf Nordlichter vorher gesagt. Wir liefen zu einer bestimmten Stelle ,von wo man das Nordlicht besonders gut sehen sollte. Tobi hatte in seinem Rucksack einige Thermosflaschen mit heißem Glögg. Das war eine schöne Überraschung. Na ja, beim Angeln hatten wir kein Glück und Nordlicht haben wir leider auch nicht gesehen. Dafür aber einen sehr schönen Sternenhimmel.

  • Donnerstag
    28.2.2019


    Ein Tag auf den ich mich auch schon sehr gefreut hatte. Heute wurden die jungen Hunde vor den großen Schlitten gespannt und wir durften als Beifahrer am Training teilnehmen . Wir konnten so mitverfolgen wie der Nachwuchs auf ihr Leben als Schlittenhund vorbereitet wurden. GÖGA und ich sind mit Detlef gefahren. Vor unserem Schlitten 10 junge wilde Hunde. Es war eine rasante Fahrt und ich konnte sogar die ersten fünf Minuten ganz entspannt genießen. Wir waren ca. eine Stunde unterwegs und es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Alle Hunde lieben Detlef, das konnte man hier mal wieder spüren. Immer wenn er ein Kommando gab, schauten sich die Hunde nach ihm um und warteten auf eine Bestätigung, dass sie es gut gemacht haben.




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    Nach der Mittagspause durften alle Hunde in den Freilauf. Die Hunde , die ich vorher nur als Kraftpakete kannte, waren hier im Freilauf so sanft und verschmust. Wieder mal eine unglaubliche Erfahrung. Alle wollten gekrault und gestreichelt werden. Detlef brauchte nichts zu sagen, wenn er sich in eine Richtung bewegte, liefen alle Hunde hinter ihm her. Das war sagenhaft.
    Wer wollte durfte auch in der " Wolfshöhle" übernachten. In dem kleinen Holzhaus konnte man durch die Scheibe das Verhalten der Wölfe hautnah beobachten.


  • Ja, wirklich Senja, was für ein toller Urlaub.
    Sag, wie war das Gelände wo ihr gefahren seid?
    Auf den Videos sieht es nach einem relativ flachen Gelände aus, aber das kann auch täuschen :D
    Eine Stunde auf dem Holzschlitten, da hast du bestimmt nachher blaue Flecken gehabt ;)
    Sind irre, diese Hunde! :love: Ich finde es einfach genial wie sie sich auf den Menschen einstellen und wie sie den Weg finden durch zurufen oder wenn es gut ausgebildete Leader sind machen sie das auch ganz alleine.
    Wie alt waren denn die jungen Wilden?


    Bin gespannt was ihr noch erlebt habt!!!

  • @Huskyfan
    Die Wegstrecken waren unterschiedlich. Wir sind durch Wälder gefahren , wo es sehr holprig war. Auf dem zugefrorenem See und auf den langen geraden Strecken war es natürlich etwas einfacher. Allerdings waren die Strecken sehr vereist.
    Blaue Flecken hatte ich nicht. ;)


    Ja, die Hunde waren toll!!! Bei einer Tour waren wir auf einem breiten Weg unterwegs. Die Abstände zwischen den Schlitten waren groß. Die Männer die vor mir fuhren habe ich nicht mehr gesehen. Die beiden Frauen hinter mir waren etwas langsamer unterwegs, die habe ich auch nicht mehr gesehen. Auf einmal bogen meine Hunde rechts in einen sehr schmalen Weg ab. Im ersten Moment dachte ich nur......ob das wohl richtig ist ?.....Detlef hatte uns ja gesagt wir sollten den Hunden vertrauen. Kurze Zeit später hatte ich die Männer wieder eingeholt. ( Meine Hunde waren sehr schnell). :thumbup: Die Leithunde kannten den Weg ! Das fand ich schon super.


    LG
    Senja ( Petra)

  • Freitag
    1.3.2019


    Der letzte Tag sollte das Highlight der Woche werden. Jeder hatte wieder seinen eigenen Schlitten und sein eigenes Gespann. Wir bereiteten uns auf eine Tagestour vor. Das Wetter war wie jeden Tag traumhaft. Die Nacht hatten wir etwas Neuschnee bekommen und ich hoffte, dass die Strecke nicht mehr so vereist war.

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    Meine Hunde waren eingespannt. Ich stand mit beiden Beinen und meinem vollem Körpergewicht auf der Bremse. Trotzdem zogen meine Hunde mich ein Stück vom Startplatz weg. Sie wollten endlich los.....und ich dachte nur an die ersten fünf Minuten.....! :huh:


    Also los!


    Ich bin gut an dem ersten Holzpfosten vorbei, den unebenen Waldboden habe ich auch ganz gut geschafft aber dann........die starke Kurve hatte ich unterschätzt. Ich flog in den weichen Schnee und mein Schlitten mit den Hunden war weg.
    Detlef hatte uns stets im Blick und hat die Situation gleich mitbekommen. Er hatte meine Hunde stoppen können. Ich musste dann im Dauerlauf zum Schlitten zurück. Schon fuhren wir weiter. Jetzt bloß keinen Fehler mehr machen......! Nach der kleinen Holzbrücke kam dann die gerade ungefährliche Strecke und ich konnte die Fahrt jetzt in vollen Zügen genießen. Diese unbeschreibliche Natur kann man einfach nicht beschreiben.



    Besonders schön war die sagenhafte Aussicht aufs Fulufjäll.


    Nach ca. 40 km machten wir eine Rast.


    Rene und Tobi waren mit dem Schneemobil vorgefahren und hatten unser Mittagessen vorbereitet. Erst wurden die Hunde versorgt und dann haben wir eine leckere Suppe gegessen. Wir haben vor der Holzhütte gesessen, denn das Wetter war einfach herrlich.


    Dann fuhren wir auf einem anderen Weg wieder zurück.


    Die anderen aus unserer Gruppe hatten teilweise auch ihre kleinen Probleme, aber alle sind gut wieder auf der Huskyfarm angekommen. Das war wirklich ein großes Abenteuer.


    Natürlich waren wir alle nochmal bei den Elchen, den Rentieren, den Ziegen, den Wölfen und natürlich bei den Hunden, denn der Abschied stand bevor.



    Nach dem leckeren Abendessen überreichte uns Detlef unser "Musherdiplom" .


    Wie schnell doch so eine Woche vergeht. Es war ein unglaublich schöner Urlaub, den ich mir schon so lange erträumt hatte.
    Auf der Huskyfarm war alles sehr einfach und rustikal, aber das zeigt mal wieder: Man braucht keinen Luxus um glücklich zu sein!
    Ein bisschen wehmütig packten wir unsere Koffer.

  • Man braucht keinen Luxus um glücklich zu sein!


    Genau so sehe ich das auch - Luxus wird völlig überbewertet... :whistling:


    Vielen Dank für den schönen Bericht, die Bilder, die Filme und die damit verbundene Abwechslung hier im Forum... :thumbup:


    Noch eine Frage: Wie lange habt Ihr denn für die 40 km gebraucht? Um mal eine kleine Vorstellung zur Geschwindigkeit zu bekommen... :8o:

  • Samstag
    2.2.2019


    Nach dem Frühstück hieß es nun wirklich Abschied nehmen.


    Die Fahrt nach Oslo verlief genau wie die Hinfahrt ohne Probleme. Wir genossen nochmal die schöne Landschaft und meine Gedanken waren bei " Dancer" dem Hund , den ich ganz besonders ins Herz geschlossen hatte.


    In Oslo hatten wir noch eine Übernachtung in einem Scandic Hotel gebucht. Erst sind wir zum Holmenkollen gefahren und dann noch etwas durch Oslo gebummelt. Ein leckeres Abendessen im Hotel und dann war auch dieser schöne Tag zu Ende.




  • @Senja
    Danke für das Mitnehmen auf diese besondere, wunderschöne Reise. Wenn durch deinen Bericht schon die Begeisterung auf mich übersprang, wie muß es erst dir gegangen sein, der du alles live erlebt hast ?!
    Ihr habt euch mit dieser Reise ein unvergeßliches "memory" geschaffen :heart: . Ich wünsche euch von Herzen, daß ihr für weitere noch viele gemeinsame Jahre vor euch habt ! :flower:

  • Sonntag
    3.2.2019


    Nun hatten wir noch die Rückreise mit der Color Line vor uns. Es war stürmisches Wetter angesagt, aber es war halb so schlimm. Wir haben nochmal auf unsere wunderschöne Reise angestoßen und waren glücklich das wir dieses Abenteuer erleben durften.





    Vielen Dank für Euer Interesse an unserer Reise.


    Senja


    ENDE

  • Vielen Dank für den Bericht eines Urlaubs der anderen Art :) Allen Respekt - ich glaube ich hätte den Mut nicht selbst einen Hundeschlitten zu führen!

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


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