Mittelamerika und Karibik mit Mein Schiff 6 – 18. November - 4. Dezember 2018
Im Februar/März 2017 hatten wir mit Mein Schiff 5 eine Rundfahrt in der östlichen Karibik unternommen und dabei 10 Inseln der Kleinen Antillen kennenlernen können. Das haben wir in jeder Hinsicht als Traumreise empfunden. Als wir erfuhren, dass die neue Mein Schiff 6 in der westlichen Karibik entlang der mittelamerikanischen Küste unterwegs sein würde, brauchten wir und unsere Freunde keine lange Bedenkzeit. Im Oktober 2017 buchten wir also eine Reise, die auf Jamaika beginnt und endet und Anlandungen in Mexico, Belize, Honduras, Costa Rica, Panama, Kolumbien und der Dominikanischen Republik beinhaltet. Über ein Jahr hatten wir dann Zeit, uns auf den Spätherbst 2018 zu freuen.
Tage 1 und 2 – 18./19.11. 2018 - Anreise
Da der Flug von Frankfurt nach Montego Bay auf Jamaika bereits am Vormittag des 19. 11. gehen soll, ziehen wir es vor, bereits am Vortag mit der Bahn von Hamburg nach Frankfurt zu fahren, den Vorabend-Check-in zu nutzen und dann in einem Hotel am Flughafen zu übernachten. (Wieder eine verpasste Chance, die Stadt endlich kennen zu lernen. )
Unsere Condor Boeing 767 startet pünktlich um 11:30. Die Flugzeit beträgt fast 12 Stunden, was uns nicht so schlimm vorkommt, da wir ja am Tage unterwegs sind. Leider sitzen wir sehr nah bei den Triebwerken, die wir als extrem laut empfinden. Die letzte halbe Stunde ist recht interessant, da wir über einige Inseln der Bahamas und dann über das Gebirge im Osten Kubas fliegen. Das weckt bei uns positive Erinnerungen an vorherige Reisen auf dieser Insel.
Vor der Landung werden uns an Bord Formulare zum Ausfüllen ausgeteilt: Pro Person ein Immigration Record und ein Departure Record. Erstere haben wir gewissenhaft bearbeitet, als wir bei herrlichem Sonnenschein die Maschine verlassen. Die feuchte Hitze, die uns dabei entgegenschlägt, erschreckt mich dann doch. War das 1 1/2 Jahre zuvor genau so gewesen?
Zum Glück brauchen wir uns nicht mit dem Gepäck herum zu quälen. Es handelt sich ja um einen Charterflug ausschließlich für diese Kreuzfahrt und so würden wir unsere Koffer erst auf dem Schiff vor der Kabine wiederfinden.
Leider muss aber eine andere Hürde bürokratischer Art genommen werden. Bei der Abgabe der erwähnten Formulare bildet sich nämlich eine riesige Schlange. Etliche Paare haben nur einen Immigration Record gemeinsam ausgefüllt. Sehr viele andere und auch wir haben angenommen, dass die Departure Records für die Ausreise in 2 Wochen bestimmt seien. Darauf ist man offenbar vorbereitet. In dem freien Raum rechts der Schlange stehen etliche Pulte, an denen das Versäumte nachgeholt werden kann, und reichlich Personal beantwortet freundlich die immer gleichen Fragen.
Schließlich sind alle Einreisezettel eingesammelt, aber die Schlange kann trotzdem nicht weiter vorrücken. Nach einer weiteren Viertelstunde in dem nicht klimatisierten Gang teilt man uns mit, dass die Busse für unseren Transfer noch nicht eingetroffen sind. Sie stecken in der Rush Hour von Montego Bay fest und werden nun mit Polizeieskorte zum Flughafen gelotst. Als wir dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich nach draußen kommen, ist es dort bereits stockfinster. Vor dem Einsteigen werden dann auch die kleinen Ausreisezettel eingesammelt. So etwas Absurdes haben wir noch in keinem anderen Hafen je erlebt.
Der Transfer zum Schiff zieht sich wegen des noch immer starken Berufsverkehrs sehr in die Länge. Das ist mir plötzlich sogar ganz recht, denn versüßt wird uns die Zeit durch einen Film, der vorn auf einem Bildschirm gezeigt wird. Es handelt sich um eine ausgezeichnete Dokumentation über Bob Marley. Da wir günstig sitzen, können wir die Interviews mit ihm und viele Mitschnitte seiner Auftritte mit den Wailers ausgiebig genießen. Was für eine perfekte Einstimmung auf die Reise!
Das Einchecken erfolgt sehr zügig am Anleger. Nach kaum 5 Minuten sind wir schon an Bord. Die Begutachtung der Kabine bringen wir schnell hinter uns und dann drängt uns mein übermächtiger Hunger ins Buffetrestaurant. Nach einer Weile finden uns dort unsere Freunde, die das Glück hatten, noch im Hellen mit einem der einzigen, früh bereitstehenden Busse befördert worden zu sein.
Gemeinsam lassen wir um 21:15 die Seenotrettungsübung über uns ergehen und stehen eine halbe Stunde später beim Auslaufen mit einem Gläschen Sekt an Deck.
Lange ist unseres Bleibens dort heute aber nicht, denn unsere gefühlte mitteleuropäische Zeit steht inzwischen schon bei 4 Uhr morgens des nächsten Tages und die Koffer sind noch immer nicht ausgepackt. Irgendwann fallen wir dann müde aber froh auf die Matratzen.