Weiter geht es mit dem Rest der Reise:
9.9.2018 Coutts Inlet
Morgens erst einmal Eisbäralarm
Keine Ahnung, wohin er schwimmt, aber er ist doch recht weit draußen.
Einfahrt in den North Arm Fiord von Baffin Island. Es ist eine Anlandung geplant sowie Cruising mit den Polarcirclebooten.
Die Anlandung wird etwas verschoben, bis sich eine Eisbärin mit zwei Jungen verzogen hat.
(starke Crops, die drei waren etwa 400 m weit weg)
Da das Cruising in Wanderrichtung der Eisbären stattfinden sollte, wird es abgesagt, um die Eisbären nicht zu stören. Auch dürfen nur gleichzeitig so viele an Land, wie gleichzeitig in die Polarcircleboote passen. Da dies den gesamten Anlandevorgang deutlich verlängert, ist der Aufenthalt an Land leider recht kurz Das Abendessen wartet.
Das Abschiedsdinner ist laut Karte dasselbe, wie auf der MS Lofoten (Es waren zumindest dieselben Karten, wie auf der Lofoten).
Info, daß wir in Montreal ein Tageszimmer im Hotel bekommen, um uns zumindest etwas frisch machen zu können.
10.9.2018 Pond Inlet (Rückreise)
Morgens sehr schöner Sonnenschein.
Anlandung und Fußmarsch zum Flughafen sind für 14:30 geplant, Abflug der ersten Maschine nach Resolute dann um 16:15 und Ankunft in Montreal am nächsten Morgen.
Abflug mit einer ATR72 dann um 16:40 und nach einer verkürzten Flugzeit von nur 75 Minuten (statt 90 Minuten) wegen günstiger Winde mit dem Bus direkt von Flugzeug zu einem Aufenthaltsraum gebracht worden. Überraschend sind zwei Damen von Hurtigruten aus Deutschland da, welche sich um uns kümmern.
Warten, bis die Crew ihre Pflichtpause ausgeschlafen hat.
In Resolute absolut nix los, dafür kalt.
Angebot Abendessen: Sandwiches mit ganz, ganz viel Rührei.
Der Check In in Point Inlet und Resolute hat mich verblüfft: Namensliste, Aufruf und Abhaken. Keine Bordkarte, keine Sitzplatzzuweisung und keine Sicherheitskontrolle.
11.9.2018 Resolute
Weiterflug mit ca. 45 Min. Verspätung (also irgendwas mit um die 1 Uhr irgendwas Ortszeit, gefühlt gegen 3 Uhr). Es waren zwar Flugzeuge organisiert worden, aber der Treibstoff hätte extra an anderer Stelle bestellt werden müssen.
Ankunft in Montreal um etwa 10:00, Eintreffen im Hotel um 11:45. Tageszimmer, nicht wirklich nutzbar, da versehentlich wegen Namensgleichheit zwei mal vergeben. Bis zum neuen Zimmer nochmals 30 Min vertrödelt. Abfahrt zum Flughafen um 13:45, Check in mit Wiegen des Handgepäcks. 5 kg Übergewicht, da aber nur Fotoausrüstung drin ist darf es nach Rücksprache dann doch mit in die Kabine.
12.9.2018 Zu Hause
Nach nur 6 ¼ Stunden dann pünktliche Landung in Frankfurt, danach Flug noch nach Düsseldorf. Es ist in Deutschland mit über 20°C fast unerträglich warm.
Bin nach etwa 54 Stunden für die Rückreise ohne Bett fix und foxi
Nach einer traumhaften Dusche aber trotzdem erstmal was vernünftiges Essen 2 Tage nur mit Notverpflegung (Warteräume und Flieger) machen hungrig.
Mein Fazit:
Obwohl während der Reise
- kein Sommer war, sondern Temperaturen um den Gefrierpunkt mit Schneefall
- die Nordwestpassage nicht ansatzweise bezwungen wurde - wir haben gerade mal am Eingang geschnuppert
hat mir die Reise und was ersatzweise geboten wurde doch gefallen. Es war halt mehr Expedition als im Katalog versprochen.
Die Crew - hier ist ganz besonders die Köchin hervorzuheben - hat sich selbst übertroffen
Das Expeditionsteam hat das Beste aus der Not gemacht
Hurtigruten hat uns mit viel Aufwand alle wieder pünktlich nach Hause gebracht.
Was hätte besser sein können:
- Kommunikation. Warum man mit den Eisverhältnissen erst herausrückt, als es sich gar nicht mehr vermeiden ließ, ist mir etwas rätselhaft. Klar hat man auf bessere Verhältnisse gehofft - was aufgrund der Unwägbarkeiten dort oben auch zulässig ist - aber kommunikationstechnisch war es etwas ungeschickt.
- Fahrtgeschwindigkeit der MS Fram. Die Geschwindigkeit ist mit einer Nachkommastelle auf der Karte im Bordfernseher abzulesen. Hier hat man mit 6 bis 10 Knoten wohl Zeit zum Überlegen für Plan B und C herausgeschunden. Die hätte man auch schon etwas früher - evt. auch vergeblich, falls alles wider Erwarten wie geplant geklappt hätte - angehen können. Plan D - Überwinterung - wollte keiner.