Wir wunderten uns ja, in Nordirland war von der irischen Sprache nichts zu sehen, während in Irland alles zweisprachig angeschrieben ist.
@Arctica
Sicher meinst du das Gälische, das man als zweite Sprache auf den Schildern nicht in ganz Irland sieht, sondern nur in bestimmten Bereichen wie z.B Achill Island.
Daß man das Gälische nicht in Nordirland sieht ist klar, weil Nordirland zu GB gehört und von den Engländern, die ja mal unterdrückende Herrscher in ganz Irland waren, verboten war, wie auch die Ausübung der katholischen Religion. Während der Famine der großen Hungersnot in Irland. Beginnend um 1845, hungerten die Iren wegen der Kartoffelfäule. Die Kartoffeln waren deren einziges Nahrungsmittel , während die Englischen Herren Getreide und andere Produkte ausführten und sogar aus England nach Europa exportierten. Das ist auch die Zeit der großen Auswanderung nach Amerika. Die irischen Pächter wurden so von den Engländern ausgenommen, daß deren Häuser über deren Köpfen abgebrannt wurden , wenn sie die Pacht nicht bezahlen konnten. Auf der anderen Seite lebten die Englischen Herren zur gleichen Zeit in den schönsten Schlössern und Herrenhäusern in Irland.
In der Zeit des Verbots der Ausübung ihrer Religion, enstanden immer wieder verborgene Stellen, an denen man heimlich Gottesdienste abhielt. Und die Priester waren des Todes, wenn die Engländer sie dabei erwischten. Auch Schule mußte heimlich an "den Hecken" abgehalten werden, den sog. " Heckenschulen" , denn auch Schulunterricht war von den Engländern verboten. Man wollte die Iren dumm halten. Es gibt viel Literatur darüber, auch in Romanform. Dadurch ist auch der langjährige erbitterte Kampf der Iren um ihre Freiheit zu verstehen, der mit dem Aufstand am Dubliner Postamt 1916 stattfand und ein blutiges Ende fand. Es gib viele Irische Helden, derer man immer noch gedenkt und deren Geburtshäuser z.B in Connemara noch besichtigt werden können. Die Kenntnis der irischen Geschichte halte ich für bedeutsam, um den ganzen Konflikt zwischen England und Irland zu verstehen und warum man gerade in B&B places oft Amerikanern begegnet, die auf der Suche nach den Spuren ihrer Vorfahren sind.
In Cobh früher Queenstown, benannt nach Queen Victoria, wo damals die Titanic zuletzt angelegt hat und wo heute die Kreuzfahrtschiffe ankern, steht ein Denkmal mit drei Kindern: einem Mädchen und ihren zwei kleinen Brüdern, die von den Eltern in der Zeit der Hungersnot zu Verwandten nach Amerika geschickt wurden. Ein bewegendes Denkmal. Viel erinnert in Cobh an die Titanic und nicht so viel an die Auswanderung nach Amerika zur Zeit der Hungersnot.
Das Denkmal of Anne in Cobh, einer der Brüder zeigt in Richtung Amerika
Von Amerika kam etwas Hilfe für die hungernde Bevölkerung. Hier die Erinnerungstafel in Cobh
In einem Museum in Donegal steht dieser Kessel und erinnert daran, daß darin für die hungernde Bevölkerung während der Famine Suppe gekocht wurde
Zu dieser heiligen Quelle sind wir durch den Hinweis unseres Gastgebers in Sligo gekommen. Das war sio eine Stelle, wo zur Zeit der englischen Herrschaft bzw. der Famine heimlich Gottesdienste abgehalten wurden. Diese Stelle wird heute noch verehrt, besucht und gepflegt.
Denkmal in Sligo an die Opfer der Famine
Hier der Titel eines, in meinen Augen, der beeindruckensten Bücher/ Romane über die Zeit der Famine / Hungernot . Früher hieß der Titel Famine
Zornige grüne Insel: Eine irische Saga (detebe) Taschenbuch