Zum dritten Mal sollten wir und unsere Freunde nun mit der MS Hamburg unterwegs sein. Speziell mir ist dieses kleine Schiff richtig ans Herz gewachsen, weil wir mit ihr schon zwei ganz besonders schöne arktische Reisen erleben durften: 2012 mit Schwerpunkt Spitzbergen und 2013 mit Schwerpunkt Grönland.
Die MS Hamburg lief 1996 in Wismar vom Stapel und war von 1997 bis 2012 als C. Columbus für Hapag Lloyd Cruises unterwegs. Seit 2012 fährt sie für den Veranstalter Plantours als MS Hamburg und in diesem neuen Gewand haben wir sie kennen und schätzen gelernt.
Das Schiff bietet 400 Passagieren Platz und ist klein genug für ungewöhnliche Ziele und Passagen. Das sollte uns auch auf dieser Reise ein Vorteil sein.
Die folgenden Fotos stammen von den beiden erwähnten Reisen. So schön hat sich die Hamburg uns diesmal nicht präsentieren können.
Auf zwei Bildern ist deutlich eine der einklappbaren Nocks zu erkennen. Dieses besondere Konstruktionsmerkmal dient dazu, das Schiff für die Passage der Schleusen in den Großen Seen Nordamerikas zu befähigen.
Oberhalb der Brücke befindet sich die Bar und das Buffetrestaurant sowie der kleine, rechts und links durch zwei Türen begehbare Bug. Dies sollte bei der Einfahrt nach London der begehrteste Ort sein.
Auf unserer Reise werden folgende Häfen angelaufen: Bremerhaven – London – Torquay – Scilly Inseln – Dublin – Belfast – Stornoway (Hebriden) – Invergordon – Rosyth (Edinburgh) – Bremerhaven.
Tag 1 – 1. August 18 – Anreise
Die Kreuzfahrt beginnt in Bremerhaven. Obgleich die Entfernung von unserem Wohnort im südlichen Schleswig-Holstein in der Luftlinie nur 110 km beträgt, ist die Anreise recht umständlich: Taxi nach Ahrensburg – Regionalbahn nach Hamburg – Metronom nach Bremen – Nahverkehrszug nach Bremerhaven – Shuttlebus zum Columbus Terminal. 4 Personen mit 4 großen Koffern und diversen kleinen Rucksäcken und Fototaschen erleben das doch als etwas strapaziös. Zum Glück gibt es heutzutage überall Fahrstühle für den Bahnsteigwechsel, aber in der Hauptreisezeit konkurrierten wir mit richtig vielen Fahrrädern und Kinderwagen.
Um 14:00 begann das Boarding. Schnell finden wir unsere Koffer vor und erledigen in der Kabine den „Nestbau“, bevor wir uns an Deck in der Sonne einen Kaffee gönnen. Nach der Seenotrettungsübung erfolgt etwa um 17:00 Uhr die Abfahrt und dann passieren wir auch schon die Kräne des Containerhafens.
Lange nach dem Abendessen stehen wir später noch an Deck, denn das wunderbare Sommerwetter zaubert schöne Dämmerungsstimmungen an den Himmel. Schließlich zieht sogar ein Geisterschiff an uns vorbei.
Tag 2 – 2. August 18 – Seetag
Dieser Tag verläuft ohne besondere Ereignisse. Wir sitzen meist in der Sonne, freuen uns des Lebens und lassen uns an Bord verwöhnen.
Am Abend findet das Galadinner statt, weshalb wir uns ein klein wenig aufbrezeln müssen. Der Koch gibt sein Bestes aber auch sonst werden wir mit dem Abendessen überaus zufrieden sein.